Zu später Stunde an diesem Freitag, kam ich in den Genuss eines tollen Schwarztees von Cha Dao.
Ein paar Eindrücke zu diesem möchte ich hier teilen.
Gebrüht habe ich ihn im Gong Fu Stil, ganz relaxt und ohne Zeitmesser nach Gefühl. Verwendet habe ich 4 Gramm Tee im 100ml Gaiwan.
Der erste Aufguss (sofort abgegossen) präsentiert sich sehr weich mit null Adstringenz. Sehr schmeichelnd. Dezente Noten von Traube und Frucht mit einem belebenden Mundgefühl.
Der zweite bringt nun eine leichte, typische Schwarztee-Säure die Charakter, und keinesfalls Unfrieden in die Tasse bringt. Die Gong-Fu Methode lässt die Feinheiten des Tees sehr schön zu Geltung kommen. Bei einer klassischen Zubereitung wäre wohl der Charakter voller und kräftiger, aber es würden wohl auch diese feinen Nuancen verloren gehen.
Das längere ziehen lassen steigert nun beim dritten Aufguss die Säure, aber es bleibt im absolut angenehmen Rahmen. Die Traubennote bleibt bestehen. Es gibt keine grossen Spielereien im Geschmack, wobei ich das nicht negativ sehe. Es ist ja auch ein Hong Cha und kein Pu-Erh oder Oolong. Das Mundgefühl und der Nachgeschmack sind wirklich toll!
Hier ein sehr schlechtes Bild vom dritten Aufguss. Mehr war mit dem Handy nicht drin.
Der vierte präsentiert sich wie der dritte Aufguss; er hält sich wunderbar! Kein Einbruch im Geschmack. Lecker!
Im fünften nun etwas weniger Säure.
Beim Sechsten zieht er sich zum ersten Mal ein wenig zurück. Jedoch nicht abrupt, sondern langsam und stilvoll.
Beim siebten und letzten Aufguss präsentiert sich ein wundervoller Abgang! Ich schmecke nun fein-fruchtige, mineralische Noten, wie ich sie von späten Aufgüssen diverser Steintees kenne. Eine prägnante Süsse kitzelt an der Zungenspitze.
Wie ein freundlicher Abschiedswink um mir zu sagen:" Danke, es war schön mit Dir!"
Ein toller Schwarztee!