Was bedeutet "Huigan"?

Teezui am Freitag den 13.06.2025 und Samstag den 14.06.2025


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  • Hallo in die Runde,


    ich bin meinen Recherchen im Netz hinsichtlich Pu's öfters mal über den Begriff "Huigan" gestolpert, kann damit aber nichts anfangen. Was bedeutet es, wenn ein Tee ein/einen besonders starkes "Huigan" hat? Hat der Tee dann eine starke Teein-Wirkung oder ist das was Spirituelles? Was sagen die Teeexperten?


    Grüße, Thomas

  • Danke F. W. für die schnelle Aufklärung - /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png"> - wieder was gelernt ....


    Auf die Dauer kommt man als Freund des chinesischen Tees also nicht umhin, sich mit der Landessprache zu befassen. Kann jemand ein Lehrbuch empfehlen?

  • Ein paar interessante Begriffe findest du hier: http://chineseteas101.com/jargon.php

    Wie du an den Begriffen Gong Fu oder Gaiwan siehst, sprechen wir hier also eher Mandarin. /emoticons/happy@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_happy.png">

    Ich versuchte mal den Begriff Yi Pao Cha einzuführen, aber nur mit mässigem Erfolg. /emoticons/biggrin@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png">

    Aber auch folgendes Zitat wartet noch mit dem einen oder anderen auf:

    Quelle.

    Es fehlt aber natürlich bei beiden noch etliches, z.B. zum Alter der Bäume etc.,

    aber für den Anfang sind die obigen beiden Quellen schon mal interessant.

  • Ich hab das Gefühl, dass ich hier irgendwie etwas in die Rolle des "Klugscheissers" /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png"> oder ein bisschen des "Miesepeters" rutsche /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png"> ...


    Ich frag mich dann immer ob ich was sagen soll, oder besser meinen Mund halte, aber irgendwie find ich's dann immer schade, wenn doch eigentlich sehr simple Dinge kompliziert gemacht werden und dadurch immer undurchschaubarer.


    Jedenfalls finde ich die Erklärungen in den beiden Links oben (von Turtle und miig) manchmal doch ziemlich komplizierend und nicht richtig dargestellt. Bin sogar recht überrascht, was da alles noch reingelesen wird. Zwar nicht unbedingt an den Haaren herbeigezogen, aber doch irgendwie schon ziemlich weit weg von der Bedeutung.


    'Gan'- süß, ist im Chinesischen nichts anderes als der Gegensatz zu 'Ku'- bitter. Das drückt sich auch im Übertragenen Sinne aus, dass man z.B. zusammen 'gan' und 'ku' durchmacht, also gute und schlechte Zeiten (süßes und bitteres).


    Von dem her halte ich die Begriffserklärung in diesem Link hier http://chineseteas101.com/jargon.php teilweise schon für sehr abenteuerlich.


    In diesem Link http://tarikteh.blogspot.cz/2006/07/ineffa…nineffable.html sind ein paar gute Ansätze drin, aber irgendwie wird's dann mittendrin mit 'gan' und 'tian' dann ziemlich abenteuerlich. 'tian' ist einfach die heute Umgangssprachlich gebräuchliche Form von 'gan' und drückt mehr oder weniger genau das selbe aus. Beide Worte tauchen in der modernen Sprache als ein Wort zusammen auf und Beschreiben das Süße und Schöne.


    Der Bezug zu 'huiwei' ist auch etwas problematisch, obwohl die Bedeutung von 'huiwei' schon richtig erklärt ist.


    Also, 'huigan' ist ganz einfach der süße Nachgeschmack der sich einstellt, nachdem man den Tee runtergeschluckt hat. Ich finde man sollte dann einfach seinem Gefühl freien lauf lassen und der Schönheit des Tees nachsinnen, ohne sich über irgendwelche exotischen Begriffe den Kopf zu zerbrechen oder beim trinken nach irgendeinem speziellen 'huigan' Erlebnis zu suchen.


    Oft wird auch beschrieben, dass das Bittere die Quelle des Süßen ist, was aber nicht der Fall ist. Es ist einfach nur das bittere im Tee, dass im Anfang das Süße überlagert und die Süßen Anteile sich erst mit der Dauer zeigen. Deswegen haben Frühlingstees eine gewisse Süße, während z.B. Grüntees im Sommer kaum eine Süße hervorbringen. Bitter ist also nicht die Quelle des Süßen, sondern beide Geschmacksempfindungen tauchen unabhängig voneinander auf. Nur nehmen wir das bittere zuerst und intensiver war. Deswegen halte ich die Erklärung von 'gan' und 'huigan' in Turtles Link schon recht abenteuerlich (sorry Turtle, das ist wirklich nicht gegen dich /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png"> )


    Also ---- ich hoffe ich geh euch jetzt nicht auf die Nerven mit meiner Klugscheisserei. Ich wollte damit nicht die beiden Links schlecht machen, sondern eigentlich vielmehr den Faden des Themas zurück zum Einfachen führen. Den ich glaube erst in der Einfachheit wird man frei und offen den Tee wirklich zu geniessen. Man sollte das manchmal vielleicht nicht zu kompliziert machen.

    Auch Tee kann einen ganz trunken machen --- wozu da noch Alkohol! (chin. Sprichwort)

    Yiquan Allgäu

  • Weisst du Wu, ich habe diese beiden gar nicht wegen der Hui Gan Erklärung gelinkt/zitiert (dies


    war ja bereits [size=14]schon vorher mehr oder weniger geklärt), [/size]


    [size=14]sondern wegen der Frage von Thomas nach weiteren Begriffen:[/size]


    Quote

    Danke F. W. für die schnelle Aufklärung - /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png"> - wieder was gelernt ....


    Auf die Dauer kommt man als Freund des chinesischen Tees also nicht umhin, sich mit der Landessprache zu befassen. Kann jemand ein Lehrbuch empfehlen?

    Quote

    [size=12]... für den Anfang sind die obigen beiden Quellen schon mal interessant.[/size]

    [size=14]Soll ich mal ein bisschen Klugscheissern Wu? [/size]


    Quote

    [size=12]Also, 'huigan' ist ganz einfach der süße Nachgeschmack der sich einstellt, nachdem man den Tee runtergeschluckt hat.[/size]

    Falsch. Das ist Gan. Hui Gan ist die wiederkehrende "Süsse" im Nachhall.


    Wie Wogen in der Brandung.


    Dem sind die wahren Gushu Freaks hinterher.


    Zeigt sich im Nachhall in einem immer wieder abwechselnden


    Süsse-zu-Herbe-zu-Süsse-zu-Herbe-zu-Süsse-Transformations-Spiel. Der Begriff Hui Gan wird von Teehändlern


    sehr gerne gebraucht - sollte


    aber meist besser einfach nur Gan stehen. Hui Gan kommt nicht [size=14]häufig vor, [/size]


    [size=14]das normale (konstante) Gan, eine gewisse Süsse im Abgang[/size]


    hingegen ziemlich oft - aber das hat mit echtem Hui Gan eigentlich nichts zu tun.

  • Ok, Turtle, Ich geb mich geschlagen /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">


    Quote

    Weisst du Wu, ich habe diese beiden gar nicht wegen der Hui Gan Erklärung gelinkt/zitiert (dies

    war ja bereits [size=14]schon vorher mehr oder weniger geklärt), [/size]

    [size=14]sondern wegen der Frage von Thomas nach weiteren Begriffen:[/size]

    Da du scheinbar exzellentes Chinesisch sprichts, solltest du vielleicht aber trotzdem etwas vorsichtiger sein, was du verlinkst. Denn die Tatsache dass ich mich geschlagen gebe beim Klugscheisserwettbewerb /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png"> /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png"> heisst noch lange nicht, dass das was in den Links drinsteht richtig ist. Das sollte schon etwas besser recherchiert werden, wenn man schon chinesisch spricht.....

    Auch Tee kann einen ganz trunken machen --- wozu da noch Alkohol! (chin. Sprichwort)

    Yiquan Allgäu

  • Sollte hier etwas sehr scharf rübergekommen sein möchte ich mich kurz entschuldigen. Wollte das eigentlich auch ein bisschen humorvoll ausgedrückt haben mit 'Klugscheissern' und so....


    Jedenfalls wollte ich einfach ein bisschen Zugkraft in der Diskussion dahin lenken, die Dinge nicht zu kompliziert zu machen und zu verstehen. Denn das chinesische bietet zwar da meistens den Raum dafür, ist aber dann vom Gefühl her doch oft auch ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen.


    Turtle und Miig, also bitte nicht als Kritik verstehen, sondern eher als Meinung und Standpunkt meinerseits, einen vielleicht recht einfachen Begriff nicht von seiner Bedeutung her zu sehr zu strapazieren, oder zu überladen. Sollte ich mich ein wenig im Ton vergriffen haben --- hier nochmal ein eine Entschuldigung /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png"> Am Keyboard hat man das oft nicht so richtig im Griff.

    Auch Tee kann einen ganz trunken machen --- wozu da noch Alkohol! (chin. Sprichwort)

    Yiquan Allgäu

  • Also ich finde den "Klugscheißermodus" doch immer amüsant und auch im Zusammentragen von unterschiedlichen Meinungen recht lehrreich!


    In sofern die Beteiligten alle mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht tippen, finde ich das auch durchaus in Ordnung.


    So frei nach dem Spruch: In der Sache selbst muss man in der Lage sein, sich bis aufs Knubberfleisch zu zanken ohne sich persönlich angegriffen zu fühlen.

    Gassho [size=14][/size], Charyu


    [color=#a52a2a][font='times new roman, times, serif']PS: Du sollst mir nicht glauben! - Ich will Dich damit nur anregen eigene Erfahrungen zu machen.[/color][/font]

  • Danke für die Frage!


    Denn trotz meiner oft seitenlangen Ergüsse über Puer gibt es ein paar Ausdrücke, die mir schwerfallen. Dazu gehört definitiv Huigan: es gibt in gefühlt 100 Quellen geschätzte 250 Erklärungen zu Huigan ... und selten passen diese Erklärungen zu meinem Erleben, wenn ich einen angeblich Huigan-intensiven Tee in der Tasse habe. Einfach mal einen Gang runterschalten und die wortwörtlich Übersetzung zu verwenden statt einer ganzen Wagenladung chinoisierenden Tee-Mysthizismus' ... das sollte ich öfter mal probieren.

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