Moin zusammen!
Heute gab es Abends bei mir nur eine kurze Tee-Session, also könnt Ihr aufatmen - das wird jetzt nicht so ausufernd wie meine Pu-Erh Verkostungsbeschreibungen.
[size=14]Mixiang Guifei Cha, Dong Ding[/size]
(Honigduft Konkubinentee aus Zentraltaiwan)
Trockenes Blatt:
Dunkle, olivgrüne Blätter mit einen kräftigen Schuss Braun. Gleichmäßig, kugelig gerollt mit wenigen, kurzen aber klar zu erkennenden Stängelchen.
Duft: typischer Taiwan Hochlandoolong mit zusätzlicher Ahnung von Röstnote und einem kleinen Touch Ahornsirup.
Im vorgewärmten Gaiwan kommt der Duft von geröstetem Getreide und Honig durch. Daher der Name „Honigduft Guifei“.
Die Blätter haben sich normal geöffnet und fühlen sich nicht hart an - scheinbar ist der Tee nur zurückhaltend geröstet und die dunklere Farbe kommt von der stärkeren Oxidation.
Spannende Mischung aus Grün und Braun. Recht kleine Blätter. Mehr in der Schlussbetrachtung.
Duft von exotischen Früchten (Papaya? Guave?) und Honig, auch etwas Salzigkeit.
(erster Aufguss mit Infusion:)
Tasse:
Helles Orange, strahlend und klar.
Geschmacklich zuerst ein Hauch von Banane, dann Röstgetreide mit Honig (Kellogs Smacks).
Erstaunlich cremig-öliges Mundgefühl.
Nach dem Schlucken erst Trockenheit am Gaumen, dann Speichelfluss und Kühle.
(zweiter Aufguss mit Infusion:)
(Schon deutlich kräftiger in der Tasse)
Schlussbetrachtung:
Gerade an den brauneren Blättern kann man Spuren von Insektenfraß finden – genau das, was laut Tea Masters Blog typisch ist für Konkubinentee (Guifei Cha): wie bei Oriental Beauty sorgen die Knabbereien einer speziellen Zikade dafür, dass die Teepflanze sich wehrt. Es werden bestimmte Abwehrstoffe im Blatt produziert und an den Verletzungen beginnt bereits vor der Ernte eine leichte Oxidation. Dies sorgt für einen besonders lieblichen Geschmack. Anders als beim Oriental Beauty wird hier aber die für Dong Ding übliche Qingxin-Variante des Teestrauchs verwendet.
Fazit:
Lecker! Inzwischen mein liebster Taiwantee, wenn es etwas Jüngeres sein soll.