'Nabend!
Heute hat der Postbote ein Päckchen gebracht: luke hat mir über die Tauschbörse eine wunderbare Erinnerung geschickt - fukamushi-cha aus Shizuoka. Das musste zelebriert werden, also habe ich ein Setup gemacht, dass sich an Senchadô (jap. Teezeremonie mit Blatttee) anlehnte, aber die Ungezwungenheit von Gongfucha hatte.
Für den ersten Aufguss habe ich nicht nur das Wasser weit runtergekühlt (Badewassertemperatur), sondern auch nur relativ wenig Wasser genommen:
Die Ziehzeit beim ersten Aufguss ist relativ lang ... heute sind dabei die Blätter so aufgequollen, dass sie über den Wasserspiegel hinaus wuchsen:
Dann war der erste Aufguss fertig. Die Blätter hatten natürlich so viel Wasser aufgesogen, dass nur wenig Tee herauskam. Dieses so stark konzentrierte Elixier habe ich dann auf zwei Tassen verteilt: eine für luke, die andere für mich:
luke ließ sich aber nicht blicken - mag dran liegen, dass er keine Einladung bekommen hat. /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">
Auch gut - genehmige ich mir die zweite Tasse auch noch:
Der Tee war eine Wucht: super konzentriert, würzig und süß zugleich ... fast wie verflüssigte Lakritze. Gut, dass ich lukes Tasse auch trinken konnte. /emoticons/tongue@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_tongue.png">
Für den zweiten Aufguss nimmt man dann mehr Wasser.
Weil das Wasser jetzt heißer ist und daher mehr Inhaltsstoffe extrahiert werden, bekommt man auch bei der größeren Wassermenge noch einen intensiven Tee:
Mit immer heißerem Wasser und kürzeren Aufgüssen ging es dann weiter. Normalerweise macht man bei Senchadô nur 3, maximal 4 Aufgüsse:
1.) wenig Wasser, 40°C, 3 Minuten => amami (Süße)
2.) normal Wasser, 60-70°C, 1 Minute => umami
3.) viel Wasser, 80-85°C, 30 Sekunden => shibumi (erfrischende Adstringenz)
4.) viel Wasser, 95°C, 10 Sekunden => nigami (Bitterkeit)
Aber dieser Tee war so ausdauernd, dass ich locker 8 leckere Aufgüsse machen konnte.
luke-kun, gochisousama!