Wie man hier: https://www.teetalk.de/topic/4538-199…encang-hongyin/ lesen kann hat Anima wieder etwas Tolles auf die Beine gestellt. Auch ich bin in Genuss dieses Tees gekommen und muss jetzt einfach etwas dazu schreiben. Zu einer richtigen Verkostung reicht es noch nicht, habe alles nach Gefühl gemacht und keine Fotos. Ich hoffe aber, dass sich ein paar andere auch hier melden und ihre Eindrücke schildern /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">
Der Bing war in Rekordtempo da, Anima hat umgehend den Kuchen zerteilt, verpackt, verschickt, so dass u.a. ich den Tee schon anderntags erhalten haben. Nachdem ich die Post deswegen am Tor draußen abgepasst hatte, dachte ich mir, ich suche mir ein bisschen einfaches Teegeschirr zusammen (dann ist es nicht weiter tragisch, wenn draußen etwas zu Bruch geht), bissel Brennmaterial und halte draußen nebenher eine kleine Teesession. Bereite ein paar Pflanzcontainer vor, säe etwas Gemüse, bastele an meinem Rad. Klingt doch eigentlich nach einer guten Idee, oder?
Eigentlich. Es kam - ganz von allein - ganz anders.
Ich weiß nicht, ob das andere auch kennen. Man muss einkaufen und möchte, gestresst und überreizt vom Trubel in der Stadt, der Kakophonie und dem ameisigen Gewusel zumindest kurz entfliehen und betritt deswegen eine alte Kirche. Die haben ja den angenehmen Vorteil, dass sie sehr oft mitten in der Stadt und heutzutage menschenleer sind und ruhig sind. Man betritt also diese Kirche, atmet tief ein und die Luft riecht etwas nach Stein und Weihrauch. Kühl. Die Augen brauchen eine kurze Weile, bis sie sich nach dem grellen Sonnenschein und den wogenden Farben an das gedämpfte Licht gewöhnt haben. Hier und fällt ein Sonnenstrahl durch die bunten Fenster, kleckst Juwelenfarben auf den Boden, blitzt ein Bronzeleuchter kurz auf. Man geht weiter und betritt einen Kreuzgang, Vogelgezwitscher und Wind, der nach Erde und Kräutern riecht. Von dort betritt man eine alte Bibliothek, sehr still...
So ist dieser Tee. Er macht die Nase frei, lässt einen die Augen schließen. Der erste Schluck ist kühl und würzig. Kolophonium, Benzoe, Kampher, Kräuter. Feuchte Steine. Moor. Er regt an, gleichzeitig beruhigt er ungemein, macht gelassen. Ihn zu trinken kommt einer Meditation gleich. Er umschmeichelt unglaublich lang Zunge, Lippen und Rachen. Man muss ihn wirklich langsam trinken, er ist so komplex und langanhaltend.
Hobbes schrieb:
QuoteMy diary has "the aftertaste is purest library".
Oh ja, allerdings. Und zwar eine richtig gute alte Bibliothek inklusiver Inkunabeln, dicken Wälzern usw.
Aus einer Review von der teaclassico-Seite:
QuoteDon’t rush through a session on this tea. Ideally you’ll have a peaceful setting where you can relax and really allow the tea to speak to you. It has quite a relaxing effect on me.
Es kann auch sein, dass sich der Tee auch sonst einfach einfordert, was ihm zusteht /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">
QuoteIch unterschreibe JEDEN EINZELNEN Eindruck von Hobbes, genauso wie er sie niedergeschrieben hat....! Und das sage ich nicht deswegen, weil ich mir diesen sauteuren Tee schönreden möchte, sondern weil er einfach mit seiner Beschreibung den Nagel auf den Kopf trifft!
Dito von mir. Ich muss gestehen, ich habe in letzter Zeit in pekuniärer Hinsicht etwas über die Stränge geschlagen /emoticons/ph34r@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_ph34r.png"> Aber ich muss sagen, dieser Tee ist das so etwas von wert. Da bin ich mir jetzt schon sicher. Und ich schreibe das auch nicht, um mein geplündertes Bankkonto irgendwie zu rechtfertigen.
Ich bin sehr angetan /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">