Ich wollte hier einige japanische Gerichte vorstellen, bei denen Tee eine der Zutaten ist. Neben dem geläufigen "Salat" aus Gyokuroblättern gibt es noch einige andere Gerichte, die ich hier nach und nach vorstellen möchte.
Shincha Gohan oder Ryokucha Gohan - gegarter Reis mit Teeblättern vermischt:
Reis wird meist pur als Beilage serviert und dafür nur mit Wasser gedämpft. Es gibt allerdings viele Gerichte, bei dem der Reis mit weiteren Zutaten zusammen gegart oder vermischt wird. Shincha Gohan, also Reis mit Shincha, ist so ein Klassiker, aber man kann auch normalen Sencha nehmen (das wäre dann Ryokucha Gohan z.B.). Im Gegensatz zur einfachen Reisbeilage wird dann der Reis meist mit einem Stück Kombu gegart und ggf. auch gesalzen, um das Umami zu steigern. Ich nutze Shiokoji, das ist eine Art salzig-süßliche Würze aus mit Kojikulturen geimpftem und gesalzenem Reis. Bitte sogenannten "Sushireis" nehmen (aber nicht säuern!), japanischer Reis unterscheidet sich in Form, Zusammensetzung und Geschmack sehr von hier gern genutzten Reissorten wie Basmati und Co.
Es sollte ein eher gering gedämpfter Tee - Akamushi - verwendet werden, Fukamushi ist meist etwas zu sehr fragmentiert.
Vorgehen bei der Verwendung von trockenen Teeblättern: den Tee in eine geeignete, neutrale Pfanne geben und vorsichtig und auf sehr geringer Hitze ganz leicht anrösten. Ich nutze eine kleine Donburipfanne aus unbeschichtetem Edelstahl, die ich auch zum Rösten von Sesam oder Egoma nehme. Der Tee soll sich nicht verfärben und es dauert nicht lange, nur bis er aromatisch riecht. Nicht anbrennen lassen und immer schön umrühren. Den Tee am besten auf einen kalten Teller o.ä. geben um ein Nachrösten zu verhindern. Zwischen einem Küchentuch oder mit den Fingern etwas zerbröseln. Auf 100g trockenen Reis verwende ich ca. 1TL Tee.
Vorgehen bei der Verwendung von gebrauchten, nassen Teeblättern: man sollte dann am besten nur einen Aufguss von den Blättern machen, ansonsten sind sie zu ausgelaugt. Die nassen Blätter auf geringer (!) Hitze in einer Pfanne trocknen und ggf. einen Hauch anrösten, s.o.
Das Kombustück aus dem gedämpften Reis entfernen und auflockern, die Teeblätter unterheben und servieren. Itadakimasu! /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">
Ochazuke - Tee-Suppe:
Gegarten Reis in eine Schüssel geben, nach Belieben mit einigen Toppings versehen (Stück Fisch, Tsukune (Hackbällchen), kleine Reiscracker, Nori, Katsuobushi (Fischflocken), getrocknetes Gemüse, Sesam, Kräuter usw.) und mit grünem Tee übergießen.
Es gibt kleine Sachets zu kaufen, die neben einer Art Instanttee meist Algen, Sesam, getrockneten Fisch u.ä. enthalten. Diese gibt man über den Reis und muss nur heißes Wasser darübergeben, aber es spricht nichts dagegen, Tee dafür zu nehmen. Je nach Hersteller sind die oft sehr gut als Grundlage geeignet und können mit weiteren Zutaten ergänzt werden. Ochazuke wird tw. auch mit Dashibrühe gemacht. Generell ein schöner Snack zwischendurch. Esse ich sehr oft, praktisch auch zum Aufessen von im Reiskocher warmgehaltenen Restreis.
Fortsetzung folgt /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">