Hallo liebe Teesaufkumpaninnen und -Kumpane
Ich weiss, das ist ein grosses Thema, aber ich möchte es endlich
einmal richtig anschneiden, damit wir gegenseitig von Wissen und
Erkenntnissen profitieren und unsere Ansichten auch gegenseitig
korrigieren können (dafür ist das Forum ja fast unersetzlich!).
Also, los gehts!
Es gelten (wahrscheinlich?!? <- bereits die erste Unklarheit) für jede
Sorte unterschiedliche Spielregeln. Nachtrag nach dem Zusammenfassen
des ganzen Beitrages: Ich glaube, es gibt keine unterschiedliche Spielregeln,
bloss unterschiedliche Ansätze, unterschiedliche Tees bekömmlich zu kriegen.
Beni korrigierte mich mal, dass Atong bestimmt meinte, dass wenn
ein Tee genügend oxidiert ist, dieser auch bekömmlich ist (ich habe
zuvor einmal geschrieben, dass Atong mit "ausreichend gekocht"
von der Röstung sprach). Es ging um Oolong.
Ich bin mir nicht mehr ganz sicher was jetzt stimmt, denn z.B.
Grüntees und auch blutjunge Shengs können bei fast 0 Oxidation
sehr bekömmlich sein, auch in grösseren Mengen ... diese sind dann
aber häufig gebraten oder ordentlich gedämpft ... ... ...
Dann gibt es bestimmt auch Kultivare, die mehr oder weniger herb sind.
Die der Teesorte entsprechende Selektion geht natürlich in Richtung
Thema "Korrekter Tee", aber ich möchte hier alles auf das Thema
Bekömmlichkeit ausrichten. Ausschlaggebener Grund zum Thema:
Ich habe heute einen ca. 7 Jahre alter Fenghuang Oolong gesüffelt
(ist ja egal von wem), der leider deutlich auf den Magen schlägt.
Erwiesen ist, dass z.B. ehemals angriffige Shengs mit dem Alter bekömmlicher
werden (Ursache höchstwahrscheinlich die fortgeschrittene bis vollendete
Fermentation und Oxidation). In solchen Fällen handelt es sich oft um Material
von sehr jungen Pflanzen. Eine daraus resultierende These wäre, dass Tee von
alten Bäumen grundsätzlich bekömmlicher ist - ich habe, um bei dem Fall
zu bleiben z.B. auch junger Fenghuang Oolong von richtig alten Bäumen (Fachbegriff
Lao Cong), der doch wesentlich bekömmlicher ist. Das "Problem" ist aber natürlich,
dass ein Fenghuang Oolong sich nicht gleichermassen entwickelt mit der Lagerung.
Eine gewaltige These daraus wiederum wäre, dass Material von jungen Pflanzen z.B.
zu Rottee oder Shou produziert werden sollte. Dies bestätigt auch ein indischer Oolong,
der sehr grün und nicht oder kaum geröstet ist, und leider ebenfalls auf den Magen
schlägt. Und nochmals eine weitere These daraus ist, dass mittleres bis starkes
Dämpfen/Braten/Rösten oder Backen ebenfalls dabei hilft, einen Tee bekömmlicher
zu machen, wenn die Oxidation gering ist. Vielleicht schnall ich es jetzt - das
zusammenfassende Schreiben hat mir echt geholfen - aber was ist mit Weiss- und
Gelbtee? Muss wegen derer Produktion noch über die Bücher, vielleicht kann ich die
auch noch irgendwie integrieren.
Was sind eure Gedanken dazu und eure Erkenntnisse? Ich bitte sogar ausdrücklich
um persönliche Erkenntnisse aus eurer eigenen Teetrinkerei, auch wenn sonst
niemand ins gleiche Horn bläst.
Für besseren Tee
Kroet