Hallo Forum,
das ganze Jahr freu ich mich schon auf diesen Thread, und da ihn bisher noch keiner eröffnet hat bin ich mal so frei. Würde gerne wissen welcher Tee euer Tee des Jahres ist, das muss nicht unbedingt der qualitativ hochwertigste Tee gewesen sein. Sondern der Tee der, aus welchem Grund auch immer, den größten Eindruck hinterlassen hat, oder die größte Reaktion ausgelöst hat - aber bitte nur positive Reaktionen *g*
Dann würde ich noch zwei Kategorien vorschlagen, nämlich einmal den Schwerpunkt des Forums, Tee aus Camellia Sinensis, also Grüntee, Schwarztee und so weiter. Und dann noch Tees, die in diesem Zusammenhang zumindest ihren vorrangigen Reiz nicht aus Ihrer Zugehörigkeit zur CS-Familie beziehen, wenn beispielsweise ein eher nichtssagender Tee meisterhaft aromatisiert wurde und euch begeistert hat, und natürlich sämtliche Kräuter- und Früchtetees.
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Und nach diesem dramatischen Strich will ich dann auch mal voranschreiten.
Mein Tee-Tee des Jahres ist der http://%5burl='https//www.teetalk.d…#comment-63982']Kyobancha.
[size=10]Bild: http://www.yunomi.life/products/kihar…reen-tea-leaves[/size]
1. Was ist das?
Eiin Tee der aus großen, relativ groben Blättern der japanischen Teepflanzen hergestellt wird. Diese Blätter sind ohnehin schon von deutlich geringerem gustatorischen Reiz als es bei den zarten Trieben der Fall ist, die zu Sencha und Co. verarbeitet werden, solche Blätter werden dann oft als Bancha bezeichnet. Sie enthalten aber auch deutlich weniger Koffeein, was grad Leuten wie mir, die auf den Stoff recht deutlich reagieren, durchaus entgegenkommt. Dann wird dieser Bancha nach Kyoto-Art (daher das Kyo-) recht stark geröstet bis sie ein dunkles Braun und ein leicht rauchiges Aroma annehmen.
2. Warum ist es mein Tee des Jahres?
Natürlich hatte ich eine ganze Reihe an faszienierenden Spezialitäten probiert, Tees die auf verschiedenste Art und Weise brilliant und einzigartig sind und die viel edler und raffinierter sind als der bodenständige Kyobancha. Und genau das hat ihn zum Gewinner gemacht: Die edlen Tees sind oft sehr teuer, oder sie geben viele, viele Aufgüsse ab und man muss sich ihnen eigentlich mindestens zwei Stunden völlig ungestört widmen, um ansatzweise das wahrnehmen und erfahren zu können was sie zu bieten haben. So schön diese Tees sind, ich merke wie die Jagd mach immer edleren Kleinoden immer mehr an den Rand meiner Tee-Erfahrung tritt, schon auch schlicht aus Zeitgründen *g*
Der Kyobancha hingegen ist überaus alltagsgeeignet, denn er ist leicht zuzubereiten (einfach klassisch mit nem Liter kochenden Wassers aufgießen, oder gar köcheln lassen) und ist auch kulinarisch nicht so anspruchsvoll, sodass man ihn ganz entspannt nebenbei trinken kann ohne zu viel zu verpassen. Dennoch hat er mit dem Wechselspiel an mineralischen, hölzernen und Röstnoten eine sehr interessante Grundstruktur und wurde mir auch nach vielen Sitzungen nicht langweilig. Er schmeckt völlig anders als alle mir bereits bekannten Teetypen und die einzelnen Kyobanchas haben da nochmal ein weites Spektrum zu bieten. Schade dass er so relativ unbekannt ist. Dass der ohnehin schon geringe Koffeeingehalt der Bancha-Blätter durch die Starke Röstung noch weiter reduziert wird, ist auch schön, denn so kann man ihn als koffeeinempfindlicher Mensch unbesorgt auch zu späterer Stunde noch aufgießen.
In ein ähnliches Raster fällt auch der Nicht-Tee-Tee des Jahres, hier gewinnt der Bergtee (Siderititis ? Etwas unübersichtlich).
http://www.lebensbaum.com/sites/default/files/bergtee1_0.jpg
1. Was ist das?
Ein Kräutertee, der in Griechenland, der Türkei, dem Balkan und weiteren Orten anscheinend recht verbreitet ist. Die Dolden / Blüten erinnern mich an Hopfen und ich bin ihm im Biomarkt am Tee-Regal begegnet. Erst etwas skeptisch angesichts des augenscheinlich hohen Preises von 5€ / 30g, so bin ich mittlerweile doch hellauf begeistert.
2. Warum ist es mein Tee des Jahres?
Weil er ein sehr spaßiger, leckerer und erfrischender Kräutertee ist, der weder so schwer ist wie viele Kräutertees, noch so überwältigend aromatisch wie Minze es oft ist. Er schlägt aber eine Brücke zwischen beiden, denn er hat etwas sehr erfrischendes, ohne aber zu aufdringlich oder intensiv zu sein.
Auch ist der Preis nicht so hoch, denn zwei, drei der Blüten reichen schon völlig aus um einen ganzen LIter Tee zuzubereiten. Kenne bisher nur den von Lebensbaum, aber es gibt ihn von verschiedenen Herstellern. Manchmal wird er als griechischer Bergtee und manchmal als türkischer Bergtee verkauft /emoticons/rolleyes@2x.png 2x" title="9_9" width="20" data-src="/emoticons/rolleyes.png">