Geschätzte Teetrinkerkolleginnen und -Kollegen
Lasst uns hier doch besondere Tricks rund um den Aufguss zusammenfassen.
Ich fange mal mit einem an, den ich in letzter Zeit von der chinesischen Grünteezubereitung abgeleitet habe:
Einige Chinesen bedecken die Grünteeblätter ja auch während der Session nach dem Abgiessen
direkt jeweils knapp mit heissem Wasser, und füllen dann, wenn die nächste Runde weitergeht,
mit heissem Wasser wieder ganz voll auf.
Jetzt einmal angenommen, man hat am Abend nur zwei, drei Runden
mit einem ergiebigen Tee wie mancher Oolong oder Pu'Er gemacht,
der jetzt eigentlich erst richtig in Fahrt kommt.
Wenn man ihn nun "an der Luft" in der Kanne über Nacht stehen lässt,
ist er am nächsten Tag einfach nicht mehr gleich gut.
Er hat aber auch noch zu viel "Fleisch am Knochen", um ihn heiss
aufzugiessen und über Nacht ziehen zu lassen - er würde
überziehen und herb werden, auch nicht gut.
Das kann man nur machen, wenn der Tee schon praktisch zu Ende ist,
das empfehle ich dann sogar ausdrücklich - es ist immer wieder erstaunlich,
was da alles an interessanten Geschmäckern und Ölen aus den
Stengeln extrahiert wird.
Für den angenommenen Fall aber besteht die einfache und beste Lösung darin,
ihn über Nacht kalt aufzugiessen - so überzieht er nicht, ist aber am nächsten Tag
noch in wesentlich besserer Verfassung, weil die Umschliessung mit Wasser die Oxidation
verhindert, welche irgendwie eben leider eine gewisse Form von negativer Herbeentwicklung
mit sich bringt. Am nächsten Tag den über Nacht gezogenen Kaltaufguss einfach mit etwas
heissem Wasser aufwärmen und weiter gehts. /emoticons/biggrin@2x.png 2x" title=":D" width="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png">