Teegarten: Tscha-Nara
Handpflückung
Handverarbeitung auf koreanische Art und Weise
Kultivar: Aus Samen gezogene Camellia sinensis Hecke
"Highland Black"
Erster Aufguss
Letzter (4.) Aufguss
Beim Besuch des Tscha-Nara Teegartens am 21.05.2016 durfte ich auch dem am 07.08.2014 geernteten und zu schwarzem (oxidiert) Tee verarbeiteten "Highland Black" probieren. Der Tee wurde in einem Aroma-versiegelten Glas in einem Schrank, also dunkel, aufbewahrt.
Ich halt das deshalb mal fest, weil mir der aromatische Duft, der mir aus dem Glas entgegen kam, mich an aromatisierten Tabak (Whisky/Pflaume) erinnerte und ich das Aroma mit Nachreifung in Verbindung brachte.
Der Tee selbst erinnerte mich in seiner Aromen Vielfalt an roten chinesischen Tee. Dazu mag auch das für mich eindeutig erkennbare Pflaumen Aroma beigetragen haben. Die Aromen insgesamt waren so gut miteinander verbunden, dass ich einzelne Aromen nicht heraus schmecken konnte. Bis, wie gesagt, auf chin. Pflaume.
Eine Probe des Tees durfte ich mit nach Hause nehmen. Und so hatte ich mich gestern daran gemacht, diesen Tee zu Hause zu bereiten.
5g/250ml Glas-Kyusu, 1. Aufguss 90°C, 2.-4. Aufguss mit kochendem Wasser, Ziehzeit: 1.-3. Aufguss 3 Min., 4. Aufguss 5 Min., Troisdorfer Leitungswasser (weich), Durch ein Sieb in eine Porzellan Servierkanne umgegossen, aus kleinen Porzellan Teeschalen getrunken.
Dieser Tee muss möglichst heiß getrunken werden, sonst lassen die Aromen an Intensität nach.
1. Aufguss (90°, 3 Min.)
dieser Aufguss hat mich doch tatsächlich aus den Socken gehauen. Pflaumen Aroma, eigentlich ehr wie dieser chin. Pflaumenwein, den man im Chinarestaurant manchmal nach dem Essen gereicht bekommt. Wahrscheinlich entsteht dieser Eindruck, weil der Tee eine unglaubliche Süße aufweist. Dann ein Aroma, dass mich an Obstbrand erinnerte und den Eindruck hinterließ, als sei in diesem Tee Alkohol enthalten. Die Holz Aromen erinnerten mich an einen Whisky, der im Holzfass gereift ist. Die Aromen intensiv und deutlich voneinander unterscheidbar aber doch irgendwie harmonisch miteinander verbunden. Der Tee ist leicht seidig/cremig. Das Gefühl einen Obstbrand getrunken zu baben (Nachgeschmack) verbleibt eine Weile auf der Zunge.
2. - 3. Aufguss (kochend, 3 Min.)
Die Aromen sind nicht mehr so intensiv, gut miteinander verwoben, ab und an kommt mal eines der beim 1. Aufguss beschriebenen Aromen leicht in den Vordergrund, so wie die Wölkchen in einem Ostfriesentee an die Oberfläche steigen. Geschmacklich so, wie ich ihn auf der Teeplantage genießen durfte.
4. Aufguss (kochend, 5 Min.)
Die Aromen haben weiter an Intensität eingebüßt, sind gut verwoben und es kommt eine leichte Herbe hinzu, die dem Tee einen etwas anderen geschmacklichen Charakter verleihen.
Der 5. Aufguss ist zwar noch trinkbar aber deutlich wässrig.
Mein Fazit: Ein Tee, ganz nach meinem Geschmack und von phantastischen Aromen in einer erstaunlichen Kombination.