Nach etliche Anlauf versuchen habe ich es endlich geschafft nach Yunnan zu Reisen. Da mich @GoldenTurtle immer wieder ermunterte meine Erlebnisse im Forum zu teilen habe ich mir nun Zeit dafür genommen.
Auf @nannuoshan's Empfehlung hin wählte ich Jing Hong als Ausgangspunkt aus. Meine Reise begann aber eigentlich schon in Thailand. Von dort reiste ich via Huay Xai in Laos nach Mohan und dann weiter nach Jing Hong. Das Mekhong Hostel, welches ich auf Empfehlung von Cindy Chen eigentlich buchen wollte, war bereits ausgebucht und ich musste auf ein anderes ausweichen. Dies stellte sich aber für mich als Glücksfall heraus den dort lernte ich unter anderen den Teemeister Cha Shan Qing Zhe kennen. Mit ihm machte ich auf die Suche nach Gushu.
Der King tree in Nannuoshan. Leider waren hiervon keine Teeblätter zu ergattern.
Die Ancient Horse Route in Yibang.
Yibang Gushu. Teemeister Yang Ming konnte 2kg ergattern. Der Rest ging schon lange an Spekulanten weg.
Mansa Gushu.
Solche Öfen werden benutz um vor Ort die geernteten Teeblätter zu erhitzen (Sha Qing). Da die Gushu Ernten sowieso eher bescheiden ausfallen braucht es keine grosse Apparaturen.
Nun geht es ans Eingemachte. Die Teeblätter aus der Plantage des Teemeisters Yang Ming werden zu Maocha verarbeitet. Zuerst müssen sie aber noch ein wenig welken.
Nach dem Sha Qing (hier semi-maschinell) werden die Teeblätter zuerst gekühlt und anschliessend gerollt um die Zellwände aufzubrechen. Zwischendurch wird aber immer wieder einmal Tee getrunken. Hier Cha Gao von Yang Ming.
Der grosse Tag: Endlich kann ich meinen eigenen Pu-Erh pressen! Yang Mings Mama übernimmt das Portionieren und wiedt jeweils 250g ab. Zuoberst wird das Neifei hinzugefügt und mit ein paar Teeblättern fixiert. Im Hintergrund sieht man wie Yang Mings Vater den Maocha dämpft damit er weich und formbar wird. Mit seinen erfahrenen Händen rollt er dann den Maocha zu Ballen. Wie man sieht sind die 250g Säcke anders konstruiert als 357g Säcke. Dadurch wird die Oberseite der Bing gleichmässiger was auch Sinnvoll ist da für kleine Bing meistens edlerer Maocha verwendet wird. Hier sieht man Cha Shan Qing Zhe beim Pressen. Er überwacht zwischendurch aber auch die anderen Verarbeitungsschritte.
Natürlich habe ich mir den Spass des Bing-Pressens nicht nehmen lassen. Was auf dem Foto sehr elegant wirkt sorgte in Wirklichkeit aber für viel Heiterkeit (gelinde gesagt). Anschliessend werden die Bing in den Säcken trocknen gelassen.
Die ersten Bing sind schon ausgepackt und werden zuerst an der Sonne und dann im Schatten fertig getrocknet. Die satten Farben zeigen übrigens, dass der Bing immer noch relativ feucht ist.
In der Zwischenzeit werden die Wrapper bedruckt und beschriftet.
Der Teemeister persönlich verpackt nun die trockenen Bing. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen es auch zu versuchen. Beim Versuch ist es dann aber geblieben...
Die Bing sind nun fertig!
Ich werde übrigens je einen Bing mit an die Teezui nehmen.