Der Einfluss von Metallen auf Wasser

  • Hallo zusammen

    Egal ob es nun um Wasserkocher oder Teekannen geht - hier soll es generell um die Auswirkungen von Metall auf das Wasser und damit natürlich letztlich auch auf den Tee gehen.

    Einleitend möchte ich einmal einen Whiskyhersteller zitieren und danach euren vielfältigen Meinungen und wertvollen Erfahrungen ganz generell zum Thema Raum geben. Was gefällt euch, was gefällt euch nicht?


    Für den Geschmack bei der Whiskyherstellung sei der Kontakt des Wassers mit Kupfer "crucial"![size=12] [/size][size=12](sagte ein Hersteller auf Islay)[/size]

    Das gibt mir etwas zu denken, haben wir nebst all unseren Kannen aus beeinflussenden Materialien wie verschiedenen Tontypen, Silber, Eisen, Oryx, Jaspis, Flussstein und Jade vielleicht Kupfer sträflich vernachlässigt, wenn ein Whiskyhersteller auf dessen positive Beeinflussungseigenschaften schwört?

  • Fraglich welchen Rückschluss die Herstellung von Whisky auf die Zubereitung von Tee ermöglichen soll? /emoticons/biggrin@2x.png 2x" title=":D" width="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png">

    Was ist mit Platin, Messing, Zinn, Bronze und Legierungen aller Art. /emoticons/tongue@2x.png 2x" title=":P" width="20" data-src="/emoticons/default_tongue.png">

  • Hm, interessante Frage. Die erste wäre: Geht es um den Wasserkessel oder um die Teekanne? Über Silberkessel zum Wasserbereitung wurde ja schon ein klein wenig gesprochen, und es gibt ja auch Teekannen aus Silber. Interessante Infos gibt Stéphane in diesem Beitrag:

    http://teamasters.blogspot.de/2007/03/more-i…ver-teapot.html

    Daneben stehen Aussagen, dass in Silber gekochtes Wasser folgendermaßen verändert:

    Quote

    Zitat very pure, clean and vivid water. It is a good fit for very light green teas or lightly oxidized Oolongs.

    http://teamasters.blogspot.de/2008/05/japane…apotkettle.html

    Weitere infos und Links gibts in MattChas Artikel, eine sehr ausführliche und sehr esoterische Serie:

    http://mattchasblog.blogspot.de/2011/04/harmon…art-6-look.html

    Die grobe Stoßrichtung ist sehr ähnlich wie die von Stéphane, wer weiß /emoticons/smile@2x.png 2x" title=":)" width="20" data-src="/emoticons/default_smile.png"> Persönliche Experimente hab ich damit noch nicht gemacht. Ich kann nur sagen dass ich das Wasser aus der Tetsubin liebe, aber für die jungen 16er-Shengs, die ich in letzter Zeit verkostet habe, war es völlig ungeeignet. Die Tees kamen mit Wasser das ich in Edelstahl oder der Tonkanne erhitzt habe, besser zur Geltung.

    Was das Kupfer angeht: Die Aussage von Seiten der Whiskeyhersteller hab ich auch mal gelesen, und man müsste wohl Fachleute konsultieren, um die Details zu klären. Die Zeit schreibt beispielsweise:

    Quote

    Zitat Kupfer reagiert darüber hinaus chemisch mit Lebensmitteln. Das ist oft erwünscht – etwa beim Bierbrauen und bei der Käseherstellung, weil das Kupfer aus Kesseln und Töpfen den Stoffwechsel der Mikroorganismen beeinflusst und so durchaus positiv auf den Geschmack wirken kann.

    Quote

    Zitat Klaus Ockenfeld vom Deutschen Kupferinstitut rät von der Zubereitung säurehaltiger Speisen in reinem Kupfergeschirr ab – man solle etwa darin keinen Salat anrichten. Außerdem zerstört Kupfer Vitamin C. Es ist also durchaus sinnvoll, auf eine intakte Beschichtung zu achten, auch wenn bei den meisten Speisen keine Vergiftungsgefahr besteht.

    http://www.zeit.de/2012/18/Stimmts-Kupfertoepfe

    Oder bei Ökotest:

    Quote

    Zitat Allerdings bildet Kupfer mit bestimmten Säuren den schwach giftigen Grünspan.

    http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=98899&bernr=01

    Das heißt dass es womöglich gesundheitlich zu prüfen wäre ob man auf Dauer Tee in Kupfergeschirr machen will. Whiskey ist halt eine ganz andere Substanz, drum könnte es da andere Maßstäbe geben, schon allein weil man ja drastisch weniger Whiskey trinkt als wir Tee (hoffentlich /emoticons/smile@2x.png 2x" title=":)" width="20" data-src="/emoticons/default_smile.png"> )


    Die ja durchaus nicht ganz unwissende Ginko findet Kupfer ebenfalls doof:

    Quote

    Zitat So in ancient China, copper is one of the least favored materials for holding tea water, and it was used more for wine. But Tibetans use some copper wares and I’ve seen copper being used in other milk tea cultures such as Mongolian.

    http://steepster.com/discuss/2350-c…a-dumb-question

  • Quote

    vor 50 Minuten schrieb Marc Marc: Was sagt Onkel Yu dazu?

    Keine Ahnung, ich weiss aus eigener Betrachtung, dass er ein ganz grosser Yixing Freund ist und sogar eine Jadekanne schief anguckt! /emoticons/biggrin@2x.png 2x" title=":D" width="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png">

  • Herzlichen Dank @miig für die Linkzusammenstellung zum Thema.

    Wenn es Krönchen gäbe für ForumsDienlichesVerhalten würdest Du von mir die Höchstzahl bekommen/emoticons/smile@2x.png 2x" title=":)" width="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">

  • Quote

    Am 22.8.2016 um 23:26 schrieb miig: But Tibetans use some copper wares and I’ve seen copper being used in other milk tea cultures such as Mongolian....

    Kupfer wird z.B. in der Käseherstellung verwendet weil es eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit besitzt. Aus dem selben Grund wird es auch von ambitionierten Köchen verwendet. Silber hingegen wirkt desinfizierend und eignet sich um Wasser über einen längeren Zeitraum zu sterilisieren.

  • Quote

    vor 4 Minuten schrieb Diz: Aus dem selben Grund wird es auch von ambitionierten Köchen verwendet.

    Bis auf wenige Ausnahmen wird der Kontakt zwischen Kupfer und Lebensmitteln aber soweit möglich verhindert, z.B. mit einer Edelstahl-Innenauskleidung (- damit handelt es sich also eher um dünnes Edelstahl-Kochgeschirr, das durch den Kupfermantel den Garvorgang auf der Herdplatte simuliert, wie er im Ofen stattfinden würde). Das aus gutem Grund, Kupfer ist ein Schwermetall und sollte sich nicht im Körper anreichern. Bei den Ausnahmen - Marmelade, Schnaps u.a. werden die herausgelösten Kupferionen für die schönere Farbe des "Kochguts" in Kauf genommen.

    Trinke nicht den letzten Rest Tee, iss nicht den letzten Bissen und habe nicht das letzte Wort. (Armenien)

  • Am Rande noch erwähnt:

    Es gibt sehr wohl Wasserkocher aus Kupfer, sogar von einem der Kaffeegourmet-Kultmarken Hario (ich glaube Paul hatte dereinst sogar einmal explizit auf dieses Modell hingewiesen):

    In Japan scheint es so etwas wie eine kleinen Kupfer-Wasserkocher Trend oder vielleicht gar Tradition zu geben (Hario oben ist ja auch eine japanische Marke).

    Von einem Besitzer wird zu letzterem ausdrücklich erwähnt, dass er innen nicht beschichtet ist sondern aus reinem Kupfer bestehe und er diesen täglich verwende.

  • Quote

    vor 8 Stunden schrieb GoldenTurtle: Es gibt sehr wohl Wasserkocher aus Kupfer, sogar von einem der Kaffeegourmet-Kultmarken Hario

    Hihi, der ist (abgesehen von der Tülle) innen mit Edelstahl und außen mit einer speziellen Beschichtung gegen Patina versehen. Der untere ist natürlich, wenn die Beschreibung zutrifft, ein echtes Schnäppchen. Ist der Boden auch aus Kupfer, also nur außen mit Stahl stabilisiert?

    Trinke nicht den letzten Rest Tee, iss nicht den letzten Bissen und habe nicht das letzte Wort. (Armenien)

  • Grmpf, beim ersten habe ich nicht nachgeschaut, ob er innen beschichtet ist ... /emoticons/ph34r@2x.png 2x" title=":ph34r:" width="20" data-src="/emoticons/default_ph34r.png">

    Danke für die Korrektur TT.

    Beim unteren sieht der Boden für mich nicht nach Kupfer aus, aber angeblich sei der Wasserkocher aus reinem Kupfer.

    Gut möglich wie du sagst, unten aussen mit Stahl stabilisiert.

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    vor 6 Stunden schrieb GoldenTurtle: PS: Ich habe wie gesagt keine Ahnung von Kupfer in Kombination mit Tee ...

    Stimmt!/emoticons/wink@2x.png 2x" title=";)" width="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">

    Kupfer und Lebensmittel ist eine heikle Mischung; hochwertiges Kochgeschirr gibt es massiv aus Kupfer, das ist aber dann innen verzinnt (traditionell) oder modern mit Edelstahl. http://www.zeit.de/2012/18/Stimmts-Kupfertoepfe

    Früher zogen in Europa Sinti/Roma durch die Lande und reparierten solche Töpfe samt Neuverzinnung. Kann ich mich noch gut dran erinnern

    Teekannen sind entweder aus Zinkblech getrieben und dann an der Außenseite verkupfert oder aus Kupfer getrieben und dann innen verzinkt.

  • @Diz Du hattest ja im Garten neulich befürchtet, meine neuen Wasserkocher wären aus Aluminium ... durch den von miig zitierten Text angestachelt, habe ich mal nachgesehen:

    [color=#111111]Made of 25 gauge 304 series stainless [/color] [/list]

    Irgendwo steht, dass sie ein brushed aluminium style finish haben, das kann natürlich irreführen! /emoticons/biggrin@2x.png 2x" title=":D" width="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png">

  • Quote

    vor 1 Stunde schrieb GoldenTurtle: Du hattest ja im Garten neulich befürchtet, meine neuen Wasserkocher wären aus Aluminium ...

    Habe ich das? Oder war das vielleicht Mao Junior? Weil die Kanne sieht ja eigentlich sehr hochwertig aus. Vielleicht war ich ja auch ein bisschen tea drunk... /emoticons/biggrin@2x.png 2x" title=":D" width="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png">

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