Hallo zusammen,
auf eine gewisse Art und Weise versuche ich immer, die Teezubereitung, oder den Teegenuss im allgemeinen zu verbessern,
bzw. die eigenen Methoden und Zubereitungsarten zu hinterfragen. Da ich schon länger mit meinem Stove arbeite, und dieses
Utensil ein riesen Schritt in der Zubereitung ist, wollte ich versuchen, den Stove mit natürlicher Holzkohle zu feuern. Bisher habe
ich immer gepresste Bambuskohle genommen. Diese wurde auch von Leuten wie den "global tea hut" empfohlen, da sie leicht
zu entzünden ist und relativ lange eine konstante Wärme abgibt. Anfang Sommer gab es in einem Baumarkt eine "Spezial-Kohle"
für normales Geld zu kaufen, die aus vielen großen Stücken, teilweise kleine Äste, etc. besteht, wie im Bild zu sehen.
Da der Einsatz für die Kohle relativ weit oben angebracht ist, wollte ich das Ganze ohne Einsatz benutzen, eine Art Kamineffekt durch die Höhe der Stoves erzielen
und die Kohle im ganzen Bereich zu entzünden. Da wird dann auch sehr schnell klar, warum es in Japan eine Disziplin für sich ist, die Kohlen richtig anzuordnen
und eine gescheite Hitzeentwicklung zu erzielen. Nach etwa 2 Stunden hatte ich dann endlich Wasser für die erste Schale Tee. Nichtsdestotrotz ist es natürlich
spannend mit dem Feuer zu arbeiten. Wenn man erst mal einen gescheiten Grundstock an glühender Kohle hat, kann man durch einzelne Stücke die Sache am
laufen halten.
Auf jeden Fall eine interessante Sache, die viel Raum für weitere Schritte bietet. Während man von der Couch aus in einer Stunde gefühlte 10 Aufgüsse
mit Hilfe des Wasserkochers zubereitet, dauert es erst einmal, bis die erste Tasse trinkbar ist. Aus dem Rhythmus Kohle/Erhitzen/Zubereiten/ entsteht
ein gänzlich anderes Erlebnis und man (ich) bin auch mit der Hälfte der gewohnten Aufgüsse fertig.
Bei der Methode wird auch schnell klar, wieso manche Anbieter eine Art Sockel unten im Stove platzieren und dann erst darauf die Kohle entzünden.
Ein gleichmäßiger Luftstrom ist von entscheidender Bedeutung, wenn die Kohle gleichmäßig abbrennen soll. Ohne diesen Sockel muss man sich halt
einen Schlot aus Kohlen bauen, der die Luft dann etwas gezielter nach oben bringt. Auf jeden Fall eine feine Sache!