Über Mate wissen wir irgendwie nicht so viel.
Zufällig bin ich bei einer Dokuserie über Kräuter auf einen Mate-Bauern und dessen Produktion und Cooperative gestossen, gut gefilmt und detailreich, auch was den Inhalt anbelangt.
Ab Minute 26:
Film ab.
Über Mate wissen wir irgendwie nicht so viel.
Zufällig bin ich bei einer Dokuserie über Kräuter auf einen Mate-Bauern und dessen Produktion und Cooperative gestossen, gut gefilmt und detailreich, auch was den Inhalt anbelangt.
Ab Minute 26:
Film ab.
Hallo,
schau mal hier:
(Hier findest Du einiges) Da wird jeder fündig
Good Stuff! Mate ist auch so ein Gebiet, das noch viel zu unerschlossen ist hier /emoticons/smile@2x.png 2x" title=":)" width="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">
Danke für die Empfehlung, so ein Video habe ich gebraucht! LG
GEO Reportage: ArgentinienMate-Tee, die Seele des Landes
https://www.arte.tv/de/videos/0724…ge-argentinien/
Online bis 23.8.22
[size=12]PS: Die Doku gibts auch auf Youtube, aber in schlechterer Tonqualität.[/size]
Übrigens ist das nicht die mittlerweile gelöschte Doku vom ersten Beitrag dieses Themas - diese Doku hier ist noch besser und widmet sich mehr oder weniger ausschliesslich dem Thema Mate und menschlichem, kulturellem und landwirtschaftlichem drumherum.
Bemerkenswertes Detail daraus: mehrere Jahrhunderte wussten die Südamerikaner nicht, wie sie Yerba Mate kultivieren konnten, bis es irgendwann ein deutscher Einwanderer herausgefunden hat.
Gestern habe ich zufällig in meinem Türkenladen Yerba Mate Tee entdeckt, sie führen gar verschiedene Marken.
Erinnert optisch doch etwas an Karigane (@KlausO) 😅 ...
Es ist mein allererster Yerba Mate - bestellt hätte ich mir den nicht irgendwo, so sehr interessierte mich das Thema nicht, aber als der mich aus dem Regal anlächelte ... Ich habe mich für die teuerste Marke entschieden - mit umgerechnet etwa €22 aufs Kilo aber erfreulich günstig. Aber da macht man sich auch Gedanken, ob die Arbeiter genügend dafür kriegen, denn wie wir aus der obigen Doku wissen, ist das ein nicht ungefährlicher Knochenjob.
Für diejenigen, die damals die Doku verpasst haben, hier die Version auf Youtube mit der etwas schlechteren Tonqualität (aber es geht):
Verlinkt habe ich direkt zu einem spannenden Abschnitt, wo man das Rösten sieht.
Es ist doch noch etwas rustikaler als vergleichsweise das Rösten von Oolong ... 😅 ... da gäbe es auf jeden Fall noch Potential, um etwas hochwertigeres auf einfühlsamere Weise herzustellen.
Aufgegossen wird selbstverständlich im Gaiwan ... finde ich unendlich sinnvoller, als in so einer nach schlechtverarbeitetem Plastik stinkenden Mate-Gefäss (wovon wir ja immer wieder gehört haben).
Und ja, selbstverständlich mache ich auch einen ordentlichen Waschgang - das haben die Argentinier und Paraguayaner möglicherweise auch noch von den Chinesen zu lernen.
Zum Geschmack: Erinnert entfernt und auf eine etwas banale Weise an noch nicht richtig ausgereiften Factory Sheng mit einer feurigen aber nur kurzen Yancha Röstung und Tabak-Würze.
Es gibt im Aufguss für mich, der ich Bitterkeit gewohnt bin, angenehme, bittere Noten, einiges an Würze, tabakige Röst-/Feuernoten, dazu für einen ungesüssten Tee relativ viel natürliche Süsse und das auch lange im Nachhall - von Huigan kann man hierbei aber nicht sprechen, da es sehr konstant ist und nicht immer wieder kommt und geht.
Teehändler mit Kontakten nach Argentinien oder Paraguay aufgepasst: Meiner Meinung nach hat Yerba Mate noch unglaublich viel ungenutztes Potential - in vereinfachter Form könnte man diese ähnlich wie Sheng zu einem viel hochwertigeren, komplexeren und nachvollziehbar teureren Produkt weiterverarbeiten (eine hochwertigere Weiterverarbeitung bedeutet auch mehr Einkommensmöglichkeiten für die dortigen Arbeiter):
1. ganze Blätter (loose Leaf)
2. entweder schonenderes, dafür längeres Rösten, nicht direkt über Feuer (das ginge in Richtung Yerba Mate Oolong), oder wahrsch. noch besser geeignet; nur braten der Blätter in einem Wok unter wenden (das ginge in Richtung Yerba Mate Sheng)
3. Sonnentrocknen
4. bedämpftes Pressen in Fladen für die lange Lagerung - Fermentationsnoten könnten zu dem Tee äusserst gut passen, denn der Aufguss weist wie gesagt schon gewisse Tabaknoten auf, und dazu passen Fermentationsnoten sehr gut. (nach dem Pressen selbstverständlich wieder trocknen)
PS: Die musikalische Untermalung der Runde war heute einmal aus dem Ambient-Bereich:
PPS: Hier noch eine weitere, sehenswerte Doku zur Geschichte des Mate:
Noch ein mMn wichtiger Vergleich was die enthaltene Koffeinmenge angeht, weil im Internet oft der Koffeingehalt pro Tasse aus unterschiedlichen Quellen verglichen wird, was mMn ein blanker Unsinn ist, da dies total abhängig von Dosierung und Ziehzeit ist (da wird z.B. der Koffein-Gehalt einer Tasse Matcha mit anderen Tees verglichen, aber ohne Mengenangabe, wie viel Matcha denn verwendet wurde 🙈) - deshalb ist es einzig sinnvoll, die in der Rohware enthaltene Menge Koffein miteinander zu vergleichen (dies so weit die ungefähren Zahlen, die ich ermitteln konnte [ohne Gewähr]):
- 2g Grüntee ergibt durchschnittlich etwa 25mg Koffein
- 2g Mate (mit Stängeln) enthält etwa 5mg Koffein
D.h. Yerba Mate kann man etwa im Faktor 5 aufgiessen um einen ähnlichen Koffeingehalt zu erhalten, konkret also statt der üblichen 2-3g Grüntee 10-15g Yerba Mate.
Auf der Mate Packung hingegen stand bei mir eine "serving size" von 50g, was einem Grüntee-Equivalent von etwa 10g entspräche (diese Menge ist allerdings sehr wahrscheinlich für eine übliche Mate-Teerunde mit mehreren Personen gedacht)
@GoldenTurtle Ich meine, ich hätte von mehreren (meistens bio/organic) Mate-Marken gelesen, wo der Tee entweder nur luftgetrocknet oder indirekt ohne direkten Kontakt mit dem Rauch erhitzt wird (z.B. Kraus). Mehr weiß ich darüber aber auch nicht.
@Teest Ich habe mit einer Antwort von dir auf das Thema fest gerechnet, allerdings mehr etwas punkto Eigenanbau 😋✌️👍 ... du hast mich jedoch durch den unerwarteten Tipp überrascht, denn was die Erhitzung nicht mehr direkt über Feuer angeht, ist das schon mal eine positive Entwicklung!
Jedoch merkt man, wie sehr die Mate Produktion in Südamerika im Vergleich zu der Teeproduktion in Asien noch in den Kinderschuhen steckt. Was die Mate Produzenten z.B. unter "whole leaf" verstehen bedeutet noch viel weniger, nämlich nur, dass keine Stängel und kein Blattstaub (vom Mahlen) beinhaltet sind, die Blätter sind jedoch feiner gehäckselt als indischer CTC (oder billigster Factory Sheng)! 😅
Vom Sinn der Bedeutung "whole leaf" ist man in Südamerika in der Mateproduktion scheinbar noch weit entfernt, dass es nämlich einen wesentlich andere, sich langsamer extrahierende, dafür und gerade deshalb filigranere, komplexere und wandlungsreichere Aufgüsse ergibt, wenn das Blatt vollständig ist.
PS: Zufällig gefunden; die von mir oben abgelichtete Marke wird in arabischen Ländern (Vertrieb z.B. über Etsy) für etwa €30 auf 250g verkauft! 😳
PPS: Irgendwo habe ich bei einem scheinbar leicht hochwertigeren Mate auch etwas von längerer Lagerung gelesen ... da scheinen doch gewisse auf dem Weg zu sein.
@GoldenTurtle Dankedanke! Meine nächste Antwort ist allerdings dann doch wieder sehr "Mate-Selbstanbau in Deutschland: Ja oder nein?"-lastig. Daher habe ich sie hierhin platziert.
QuoteAm 4.10.2022 um 13:00 schrieb GoldenTurtle: - 2g Grüntee ergibt durchschnittlich etwa 25mg Koffein
-
[color=#d35400]2g Mate (mit Stängeln) enthält etwa 5mg Koffein[/color]
[color=#d35400]D.h. Yerba Mate kann man etwa im Faktor 5 aufgiessen um einen ähnlichen Koffeingehalt zu erhalten, konkret also statt der üblichen 2-3g Grüntee 10-15g Yerba Mate.[/color]
Wichtige Korrektur:
Teefreund Mao hat mir gerade andere Zahlen präsentiert, Yerba Mate enthält angeblich 0,4 - 1,6% Koffein (gem. Apotheken.de).Grüntee enthält durchschnittlich etwa 1,25% Koffein ... d.h. es muss davon ausgegangen werden, dass Yerba Mate durchschnittlich etwa halb so viel, wenn nicht gar ähnlich viel Koffein enthält wie Grüntee und man deshalb nicht höher als doppelt so stark dosieren sollte. Wie wir von Stängeltees gut wissen, enthalten diese weniger Koffein - logischerweise ist beim Maximum von 1,6% Koffeingehalt bei Mate also bei jenen auszugehen, die keine Stängel enthalten.
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