Ein neuer Ernte-Trend in Yunnan?!

  • Mich erreichen in letzter Zeit fast täglich Nachrichten von Teegurus, die seit neuestem einen Mehrwert darin sehen, wenn Sheng bei Vollmond geerntet wird, und obendrein von Jungfrauen (Alter und Aussehen spiele hierbei wahrscheinlich keine massgebliche Rolle).

    Meint ihr daran ist etwas oder ist das einfach wieder der nächste Esoterik Quatsch?

    Yu sagt ja am besten ist die Ernte um die Mittagszeit.

    Was haltet ihr davon?

  • nur mal braingestormt:

    nachts finden unbestritten andere Vorgänge in einem Blatt statt als tagsüber, Stichwort Photosynthese. Das könnte sich doch auch durchaus auf den Tee auswirken, wenn der Status quo einen Blatts je nach "Betriebszustand" durch Pflückung und Trocknung fixiert wird?

    Vollmond sei mal dahingestellt, aber im asiatischen Raum hat sowas sicherlich auch nochmal eine andere energetische Bedeutung.

    Andere Frage: in der Jahrtausende alten Kultur des Teeanbaus soll das aber bisher noch nicht aufgefallen sein?

  • Das Beispiel von @goza macht Sinn da die chemische Prozesse in der Pflanze anders sind als tagsüber. Evtl durch das Licht des Vollmondes noch etwas spezieller?

    Da müsste man einen kleinen Vergleich haben. Tagsüber, nachts,speziell bei Vollmond und das jeweils mit und ohne Jungfrauen /emoticons/biggrin@2x.png 2x" title=":D" width="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png"> Spaß beiseite. die ersten 3 Beispiele sollte man bei gleicher Verarbeitung und Lagerung Mal probieren. Interesannt wäre dies auf jeden Fall.

  • Das mit dem Mond könnte noch gewisse Unterschiede machen. Vermutlich wirds sein wie oft: Man kann einen Unterschied nachweisen - einen ganz kleinen. Das ist reine Privatmeinung eines pflanzentechnisch ganz Ahnungslosen.

    Und jetzt muss ich leider den Oberlehrer raushängen. Mir ist klar, dass das mit den Jungfrauen oft als Scherz genannt wird, und das ist ja auch ok. Wenn das aber nur in Ansätzen als ernsthafte Frage genannt wird, dann will ich sagen: Mit dem Jungfräulichkeitswahn diverser Männer wird auf der ganzen Welt enormes Leid verursacht. Dessen sollte man sich bewusst sein. Soll nicht heißen, dass man darüber nicht mal einen Scherz machen kann, aber das Thema ist nicht ganz unschuldig. OK, ich konnts mir nicht verkneifen /emoticons/wacko@2x.png 2x" title=":S" width="20" data-src="/emoticons/wacko.png">.

  • Quote

    vor 2 Stunden schrieb GoldenTurtle: Yu sagt ja am besten ist die Ernte um die Mittagszeit.

    Also was Yu sagt ist doch ziemlich irrelevant. In Yunnan kennt den eh niemand. Nicht mal die Jungfrauen! Na ja, ausser vielleicht Jeep... /emoticons/ph34r@2x.png 2x" title=":ph34r:" width="20" data-src="/emoticons/default_ph34r.png">

    Zurück zum Thema: Der Panda® lässt ausschliesslich bei Vollmond und von Jungfrauen pflücken. Alles andere sei Pfusch im Quadrat!

  • Wer hat das nochmal letztens irgendwo gesagt: “Wer sagt denn dass Jungfrauen immer jung und weiblichen Geschlechts sein müssen.” Ich würde schon auch sagen Gleichberechtigung ist auch hier wichtig. Jedem das seine .....


    Ach ja, und zum Thema vielleicht noch was. Yin und Yang sollten immer ausgewogen sein im Tee. Dafür hat Mutter Natur ja eigentlich schon gesorgt. Das mit dem Pflücken und der Verarbeitung hat sich glaub ich durch die Tradition selbst beantwortet. Auch wenn mir Pandas Tee besser schmeckt, würde ich da glaub ich Yu recht geben mit der Pflückerei.

    Auch Tee kann einen ganz trunken machen --- wozu da noch Alkohol! (chin. Sprichwort)

    Yiquan Allgäu

  • Hahaha @Diz - welch ein Burn. Diese chinesischen Insider, das ist schon knifflig.

    Hey @Formosa Wulong, du bist ja wieder da /emoticons/smile@2x.png 2x" title=":)" width="20" data-src="/emoticons/default_smile.png"> Das ist ja schön /emoticons/biggrin@2x.png 2x" title=":D" width="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png"> Was meinst du mit der Tradition?

  • Also ich habe hier einen Sheng, über den wurde in einer Fachgruppe gemunkelt, dass er genau solch einer sein könnte, der im Vollmondschein von alten Jungfern gepflückt wurde. Es handelt sich dabei um einen 17er Frühling Mansa Gushu vom Jeep. Das Problem ist nur, dass Diz 2017 ebenfalls in Mansa war ... ob danach all die alten Pflückerinnen tatsächlich noch ... aber das ist eine andere Frage - vorerst mal zum Tee:

    1. Aufguss ... etwas mild gezogen wie häufig.

    Keinerlei fischige Noten, sondern schmeckt wie ein Schmetterling unter den Achseln.

    Ein Bild etwa des 3. Aufgusses ... prächtig, sanft, zurückhaltend unaufdringlich, dezent nobel und doch tolles Huigan, langer Nachhall. Ein meditativer Tee für den stillen Geniesser.

  • Brachial gekontert, Kröt /emoticons/biggrin@2x.png 2x" title=":D" width="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png"> Überhaupt - hier ist ja was los -/emoticons/ohmy@2x.png 2x" title=":o" width="20" data-src="/emoticons/default_ohmy.png">. So viel Zoff unter Eidgenossen gab es zuletzt beim Prozess des Orgetorix.

  • Bei Themen wie diesen frage ich mich immer, ob ihr das tatsächlich ernst meint und wie man da durchsteigen soll.

    Mehrere irgendjemande vermengen Mondernte mit Jungfreulichkeit und finden das Ergebnis dann gut. Im Vergleich zu was? Was bedeutet gut in diesem Kontext? Selbstverständlich ist das esoterischer Mist. Die Argumentationskette von Person a ist Jungfrau --> Tee ist besser, will ich sehen. Ist das Thema hier Humor für Eingeweihte?

  • Quote

    vor 2 Stunden schrieb Getsome: Ist das Thema hier Humor für Eingeweihte?

    Ja, schon /emoticons/smile@2x.png 2x" title=":)" width="20" data-src="/emoticons/default_smile.png"> Die Jungfrauen-Ernte wird gerne bemüht, wenn man sich über ultra-edle Pu-Erh lustig machen will. Da darf es erst nur Frühlingsernte sein, dann nur aus den besten Lagen, von den ältesten Bäumen... und wenn man dann noch eins draufsetzen will, geht das fast nur noch mit Jungfrauen und Mondschein /emoticons/smile@2x.png 2x" title=":)" width="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">

  • Kerle!

    bei den ganzen Jungfrauen muss ich immer an die "barbusigen Schönheiten" denken, die sich aus schwindendem Nebel über die Teepflanzen beugen
    und die ersten Knospen des Jahres ernten

    das ist mit Sicherheit noch eine Stufe vor "pre QinMing"

  • Getsome: So ab 58:00 erzählt ein bisschen was über wissenschaftliche Publikationspraxis. Entgleisen tut er nicht wirklich allerdings wirkt es so als wollte er andeuten, das kommerzielle Peer-Review basierte Journals das non-plus-Ultra seien und Open Access publishing ein Hort von nicht seriösen Fakenews (Ich übertreibe hier etwas). Zusätzlich das Nature als den Olymp wissenschaftlicher Publikationstätigkeit herauszustellen übersieht, bei zugegeben sehr hohem Impact Factor, großzügig die Tatsache, dass Nature (und auch Science) die höchsten Depublikationsraten aufgrund von wissenschaftlichem Betrug haben. Deshalb hat sich grade für diese beiden Zeitschriften neben "Olymp" ein zweiter Kosename in der Community eingebürgert, nämlich "Die Bildzeitung der Wissenschaft". Mir ist natürlich klar worauf er im Kontext seines Videos hinaus will, aber das Ganze hat als Jemand, der selbst publiziert (und grade auch den Kleinkrieg der Universitäten gegen die großen Wissenschaftsverlage mit erlebt und führt), einen komischen Beigeschmack /emoticons/tongue@2x.png 2x" title=":P" width="20" data-src="/emoticons/default_tongue.png">

    Mfg Illo

  • Quote

    vor 22 Stunden schrieb Formosa Wulong: Auch wenn mir Pandas Tee besser schmeckt, würde ich da glaub ich Yu recht geben mit der Pflückerei.

    Jetzt mal ernsthaft, ernsthaft?

    Ich meine unten raus produziert Yu ja seit Jahren gar nichts mehr so günstiges wie Panda, oben raus ist es dafür fast genau anders rum. Ich finde ein Vergleich deshalb schwierig, sie kämpfen in unterschiedlichen Klassen.

  • Quote

    vor 13 Stunden schrieb miig: Die Jungfrauen-Ernte wird gerne bemüht, wenn man sich über ultra-edle Pu-Erh lustig machen will.

    Und doch sind die Zeiten gar nicht lange her, wo tatsächlich absolut legitime Historiker, Kampfkünstler, Japanologen und Museumskuratoren geglaubt bzw. verbreitet haben dass ein Samuraischwert durch Eisen und Stahl wie Butter schneidet ohne Schaden zu nehmen und dass typische Ritterschwerter 5 bis 10 Kilo gewogen haben. Und das, obwohl selbst ein Achtklässler sehr schnell nachrechnen kann dass diese Vorstellungen an der physikalischen Realität völlig vorbei gehen. Man sollte die Macht der Filmindustrie, des dabei erzeugten Hype und einer handfesten Massenhysterie nicht unterschätzen, egal ob es um Schwerter, Meteoriten oder Tee geht.

    [color=#999999][size=14]喝 就 知 道 了[/color][/size]

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