Wie schon an anderer Stelle berichtet, bin ich neulich über chinesischen Yunnan-Schwarztee gestolpert - und bin nach wie vor begeistert. Das fängt beim Öffnen des Tütchens an: Man blickt auf hübsche gold- bis rostgelbe, länglich zusammengerollte Spitzen, die schon in diesem Zustand einen unglaublich intensiven, süßlichen Duft verbreiten. Aufgebrüht wird ganz normal mit frisch gekochtem Wasser. Lässt man ihn nicht übermäßig ziehen - drei Minuten reichen für mich aus, fünf sollen aber wohl auch nicht schaden -, wird man mit einer Vielzahl von Geschmacksnoten belohnt. Mein erster, hier vorliegender Yunnan schmeckt süßlich-malzig und ist relativ mild, keine Spur von Bitterkeit. Lässt man ihn in kleinen geschlossenen Gefäßen ziehe, kommt noch eine interessante rauchige Note hinzu. Wegen des sehr intensiven Geschmacks trinke ich meist nur ein Glas voll.
Hierzulande hat dieser, in China "roter Tee" genannte Schwarztee offenbar kaum einen Markt, nur durch Zufall bin ich auf ihn gestoßen. Was verwunderlich ist, denn Yunnan ist alles andere als nur eine weitere Schwarzteesorte. Er hat einen ganz eigenen Charakter, der sich kaum mit den Standards in diesem Segment vergleichen lässt. Über Qualitäten und Varianten lässt sich leider kaum etwas herausfinden. Eindeutige Ratings wie bei Darjeeling scheint es zu geben, werden im Verkauf aber kaum angewendet. Eine Grundregel lautet offenbar: Je höher der Anteil an "goldenen" Blattspitzen, desto besser die Qualität, desto intensiver das Aroma. Allerdings sind mir im Netz auch hochpreisige schwarze Blätter begegnet...
Was sind eure Erfahrungen und Empfehlungen?