Heißes Wasser für Gong Fu Cha - Tetsubin?

  • Ich bin derzeit auf der Suche nach einer praktikablen Lösung, um Gong Fu Cha mit Oolongs oder (sheng) Pu Erhs zu machen. Diese Tees kann man ja an die zehn Mal oder teilweise noch öfter mit (beinahe) kochendem Wasser aufbrühen.


    Auf die Dauer nervt es mich einfach für jeden Aufguss den Wasserkocher anzuschmeißen und das Wasser wieder zum sieden zu bringen. Wie lösen die anderen hier im Forum dieses Problem?


    Meine Überlegung ist nun in Richtung eines Tetsubin gegangen, den man mit kochendem Wasser gut vorwärmt und dann auf einem Stövchen zur Warmwasseraufbewahrung benutzt.


    Ich bin mir nur unsicher, ob das Wasser darin lange genug richtig heiß bleibt. Habrt Ihr Erfahrungswerte diesbezüglich? Ich befürchte so ein bisschen, dass die Temperatur zu schnell auf 80 °C oder weniger runtergeht. Das wäre dann zwar für grünen Tee noch geeignet, aber für Oolong oder Pu Erh schon wieder zu wenig.


    Ich bin für jegliche Tipps und Ideen dankbar!

    Gruß, Stefan


    While there is tea, there is hope. (Sir Arthur W. Pinero)

  • Wie luke schon erwähnt hat, verwende ich eine nicht ganz originale (nämlich innen emaillierte) Tetsubin auf einem Stövchen, das ich mit drei Teelichtern befeuere. Der erste Schritt ist für mich dann immer, die Tetsubin erstmal gut vorzuwärmen (mit kochendem Wasser gefüllt auf das Stövchen), während ich das andere Geschirr etc. auswähle. Dann nehme ich das Wasser der Tetsubin zum Vorwärmen des Geschirrs / kippe den Rest weg und fülle erneut mit frisch gekochtem Wasser. So vorbereitet und geheizt steigen permanent kleine Bläschen vom Boden der Tetsubin auf - ich würde mal auf ca. 90°C tippen.


    Meine Tetsubin fasst 0,6l Wasser - bei meinem 100ml Gaiwan muss ich also nach ca. 6 Aufgüssen wieder neues Wasser kochen - dafür habe ich einen elektrischen Wasserkocher in Reichweite. Aber mich nervt das Geräusch, daher ist es mir insgesamt von der Stimmung (Optik und Klang) lieber, nicht für jeden Aufguss den Wasserkocher zu nehmen.


    Wenn ich nicht in meinem Teerefugium sitze, sondern mal im Wohnzimmer am Couchtisch beim Surfen oder Fernsehen Halb-fu-cha mache (echtes Gongfu ist das nicht!), habe ich eine 2l Thermoskanne. Die hat auch nach 1 Stunde noch 90°C!


    Aber mit der Tetsubin kann ich präziser gießen. Lange Jahre habe ich das für esoterischen Mumpitz gehalten - aber inzwischen habe ich erlebt, dass die Art des Aufgießens (hoch/niedrig - langsam/schnell) einen deutlichen Einfluss auf das Ergebnis hat. Also kann ich sowohl vom Ambiente als auch dem Tee in der Tasse nur zur Tetsubin raten!

  • Bei mir brodelt, je nach gebrauchter Temperatur, vor jedem Aufguss der Wasserkocher mal laut und mal leiser! Ich bereite meinen Tee bis jetzt grundsätzlich nur in der Küche zu. Mangels Teetisch und anderem Zubehör, ist das der geeignetste Raum. Das mit der Thermoskanne werde ich mir allerdings mal durch den Kopf gehen lassen! Wenn die Dinger so gut die Temperatur halten, ist das was interessantes!

    And in the end, the love you take is equal to the love you make.

  • Vielen Dank für die vielen nützlichen Hinweise. Ich werds wohl erstmal mit einer Thermoskanne probieren und wenn das nicht klappt doch noch mit einem Tetsubin.


    @Gero Welchen Tetsubin verwendest Du?

    Gruß, Stefan


    While there is tea, there is hope. (Sir Arthur W. Pinero)

  • @ all: Frohe Weihnachten!


    stefan: auch Dir Frohe Weihnachten und eine Antwort auf


    Quote


    @Gero Welchen Tetsubin verwendest Du?

    Ist eine 0,6 (oder 0,55l) Senbiki in Schwarz, die von Iwachû hergestellt ist und von Ginza (belgisches Unternehmen - sehr gutes japanisches Teezubehör!) nach Europa importiert wurde. In vielen unserer Läden gibt es inzwischen außer Ginza auch ähnliche Designs von Maoci - günstiger wegen 'Made in China'.


    Meine Senbiki habe ich '96 oder '97 von meiner (inzwischen) Frau zu Weihnachten bekommen. Früher habe ich die[size=10] (=also die Kanne, nicht meine Frau) [/size]wirklich für Grüntee verwendet, inzwischen aber nur noch für heißes Wasser.


    Die Form ist nicht ganz unwichtig! Je kugeliger die Form, desto weniger Oberfläche (=Abkühlung) hat die Kanne im Verältnis zum Volumen. Dann ist es auch noch wichtig, wie präzise man gießen kann. Dafür ist eine genau gearbeitete Tülle wichtig und das Gewicht. Wenn eine 1,5l-Kanne voll ist, hat man geschätzt 2,5 - 3kg zu bewegen. Dann noch für empfindliche Tees in sanftem Strahl das Wasser vorsichtig über den Rand des Gaiwan laufen zu lassen, traue ich mir nicht zu.


    Meine Empfehlung: Arare oder Senbiki von 0,5 - 0,8l.


    Was die Beheizung angeht, hat luke schon das Entscheidende geschrieben.


    Oder man ist ein verdammt cooler Freak und heizt mit so einem Teil (Holzkohlenglut):


    http://img5.blogs.yahoo.co.jp/ybi/1/0f/4c/om…94_5?1329311987


    (leider erlaubt mir der Editor nicht, das Bild hier einzubetten).

  • Ich will euch mal kurz auf den aktuellsten Stand bringen. Ich habe mir vor kurzem eine Isolierkanne von Alfi (mit 1 l Volumen) gekauft, mit deren Isolierleistung ich sehr zufrieden bin. Das Wasser bleibt für alle Aufgüsse sehr heiß, so dass ich mit dem Mini-Gaiwan von Stéphane theoretisch mehr als 15 Aufgüsse machen kann.


    Eigentlich bräuchte ich also gar keinen Tetsubin mehr, mal schauen ob ich wirklich widerstehen kann... /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">

    Gruß, Stefan


    While there is tea, there is hope. (Sir Arthur W. Pinero)

  • Das klingt gut. Aber eine Tetsubin nur zum Warmhalten zu benutzten wuerde ihr doch eine der groessten Staerken berauben. Naemlich, dass darin gekochtes Wasser milder werden soll. Aesthetische Aspekte mal ganz aussen vor gelassen.

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