Zum Inhalt springen

Von der Verwegenheit der Shu-Trinker


Empfohlene Beiträge

Shu polarisiert wie eigentlich kein anderer Tee.


Man liebt ihn, oder man hasst ihn.


Man kann Shu eigentlich nicht nur ein bisschen mögen.


Der S[c]hu[h] passt, oder er passt nicht - wie beim Aschenputtel.



Shu-Trinker sind mir daher eine suspekte Laune der Natur. { :D }



Was mag sie bewogen haben, in diese finsteren Abgründe herabzusteigen?


Oder ernsthafter: Kann man einen derart polarisierenden Tee der Persönlichkeit zuschreiben?


Oder besser formuliert:


Klingen beim Shu-Genuss jenseits des Geschmacks auch Aspekte der Persönlichkeit an?


Und gibt es ein rotes Band bei Shu-Trinkern?


Sind sie alle verwegene Kerle, kein Geschmack zu unerhört, um ihnen nicht zu gefallen?


Oder aber Pantoffelhelden, die ihre Abenteuerlust in ihrer Tasse ausleben?



Fragen über Fragen.


Bearbeitet von GoldenTurtle
Link zu diesem Kommentar

Meine momentane Meinung:

Shu ist der Versuch einer Abkürzung.

Eigendlich geht es um Puerh. Aber wer hat schon die Zeit, das Potential, die Geduld, ...

Shu war so gedacht. Hat er sich verselbständigt?

Bei mir ist alles im Fluss, verändert sich. Shu zieht sich da irgendwie mit durch.

Hab schon vor einiger Zeit Shu getrunken, ohne ihn besonders zu beachten, ohne von Puerh zu wissen. Dunkler Kaffee eben...

Aber es kommt und geht in Wellen. Und die derzeitige ist da schon relativ hoch.

Aber es ist nicht absolut. Es gibt auch viele andere Welten

So sehe ich das. Also doch, ich kann Shu ein bisschen mögen, jeden Tag, mal mehr, mal weniger ... :-)

Nachtrag:

Was wirklich Abgründe für mich sind: zum Beispiel stark aromatisierte Tees ...

Bearbeitet von Krabbenhueter
Link zu diesem Kommentar

Guten Shu zu trinken hat mit einer speziellen Sichtweise von Welt zu tuen!

Shu-Trinker sind mir daher eine suspekte Laune der Natur. { :D }

"Suspekt" es zeugt nicht von naturwissenschaftlichem Grundwissen;  der Natur Launen zuzuschreiben und dann noch suspekte! Ich gehe mal davon aus, daß in Deiner Schulbildung auch Darwin vorkommt, oder gerade da krank gewesen? Setzen Bio 5!

Was mag sie bewogen haben, in diese finsteren Abgründe herabzusteigen?

Sie - die Natur? Das regierende Subjekt, ein wichtiges Thema für Jungschriftsteller.

Oder ernsthafter: Kann man einen derart polarisierenden Tee der Persönlichkeit zuschreiben?

Unstatthafte Frage und auch noch billigste Küchenpsychologie!

Oder besser formuliert:

BESSER? Nach Schlecht kommt Besser?

Klingen beim Shu-Genuss jenseits des Geschmacks auch Aspekte der Persönlichkeit an?

Siehe die Abteilung Küchenpsychologie!

Und gibt es ein rotes Band bei Shu-Trinkern?

Ein rotes Band vielleicht nicht, aber den einen oder anderen der Deutsch kann!

Sind sie alle verwegene Kerle, kein Geschmack zu unerhört, um ihnen nicht zu gefallen?

Oder aber Pantoffelhelden, die ihre Abenteuerlust in ihrer Tasse ausleben?

Das ist so schlecht (verwegene Kerle - Pantoffelhelden) daß man es einfach streicht.

@Golden Turtle

Ich bin ja wirklich einiges von Dir gewohnt - ich erinnere nur an Deine amüsanten ersten tastenden Schritte im Schreiben von Büchern - aber hier wird es doch wirklich dumm und erschreckend fehlerhaft!

Soll niemand sagen, ich würde nur Ätzkritik üben und keine Perspektiven aufweisen: Lies mal die LTI von Victor Klemperer, danach können wir uns per PN ein wenig über Sprache unterhalten - Karl Kraus verlange ich ja garnicht, obwohl man den als angehender Bücherschreiber unter dem Kopfkissen -  und gelesen haben sollte.

P.S. Nun jammre nicht ob der "unliebenswürdigen" Kritik, aber wenn man sich auf den Marktplatz stellt und die Shufraktion herausfordert, kann man nicht erwarten, daß das mit Wattebällchen pusten ausgeht.


 
Link zu diesem Kommentar

Ooh Paul das war doch zu 3/4 als neckischer Scherz an die Shu Fraktion gedacht.


Die Beispiele, die Abgründe usw. sind doch ein einziger Witz!!!


Meinst du ich meine ernsthaft, ihr seid alles Pantoffelhelden?


Gut, dich hat es ja ziemlich getroffen, aber sonst? :lol:



Aber noch ernsthaft:





Shu war so gedacht. Hat er sich verselbständigt?





Das ist auch noch eine interessante Frage. Irgendwie doch schon.





Oder ernsthafter: Kann man einen derart polarisierenden Tee der Persönlichkeit zuschreiben?



Unstatthafte Frage und auch noch billigste Küchenpsychologie!





Diese Frage und die mit dem roten Band waren die einzig ernsthaften.


Ich finde diese gar nicht doof. Es gibt so viele Sammelbecken auf der Welt, Aktivitäten,


Gourmetausrichtungen, wo die Leute zu einem Stück weit ihre Identität darin suchen und darin aufgehen.


Warum nicht auch beim Tee? Gewiss.


Ich sag dir was - wir alle zu einem gewissen Anteil, weil der Mensch einfach so ist,


dass er sich zu profilieren versucht, mit dem, was er tut.


Das ist doch interessant, die Hintergründe - warum dieses und nicht jenes. Zufall? Glaube ich nicht.


Wechselnde Leidenschaften - kommt bestimmt häufig vor. Aber trotzdem ist dahinter doch etwas


interessantes und nachforschenswertes verborgen, beispielsweise, warum gerade Tee


die Leidenschaft eines Menschen ist. Ich dachte, vielleicht gibt es da irgendwo versteckt gemeinsame Nenner,


und weiter, dass bei einem polarisierenden Objekt diese vielleicht am einfachsten zu eruieren seinen.


Bearbeitet von GoldenTurtle
Link zu diesem Kommentar

Bei aller Zuneigung Schildkröte, aber das ist zu dämlich - haltloses, inhaltsseichtes Gewäsch in schlechtem und unverständlichem Deutsch: "Ich sag dir was - wir alle zu einem gewissen Anteil, weil der Mensch einfach so ist, dass er sich zu profilieren versucht, mit dem, was er tut."

Ich bin wirklich ein Freund von Witzen/Scherzen aber hier mangelt es des Esprits und deswegen melde ich mich  aus diesem Faden ab.


 
Link zu diesem Kommentar

Hey Mädels,

ja, ich sag das jetzt einfach. Ist mir egal ob ich mich damit unmöglich mache, ich mag mich nicht mehr verstecken, drum raus damit:
Ja, ich mag Shu! Nicht nur, beileibe nicht, aber ja, ich mag ihn!

Warum? Keine Ahnung, das kann ich nicht sagen?
Was mag ich am Shu? OK, da könnten wir zumindest einen winzigen Bruchteil der meiner Zuneigung zugrunde liegenden Regungen in kümmerliche Worte fassen.

Weil diese gar so unzuverlässig sind, hab ich Musikstücke herausgesucht, die genauso klingen wie die jeweiligen Tees schmecken - super, oder?

Zunächst will ich sagen, für mich gibts zwei Shu:
Den Shu, den man angeblich in den 70ern erfunden hat, der aber in Wahrheit (Verwendung dieses Begriffes ist als ironisch gebrochen anzusehen - schon sehr lange produziert wird, beispielsweise als Liubao. Dieser eine Shu ist öfter mal ruppiger, deftiger, hat keine Angst vor Fehlaromen wenn es einem interessanten Gesamtkonstrukt dient Dieser Shu sollte nicht zuletzt den Alterungsprozess guten Shengs imitieren, was ja anscheinend nicht geklappt hat. In jedem Falle ist dieser Shu sehr oft ganz übel diskreditiert durch minderwertigste Produkte die einfach nur aus Fehlaromen bestehen. Also - der derbe Shu. Dieser Shu produziert in meinem Kopf ungefähr sowas:
 

>https://www.youtube.com/watch?v=ala_vGjv-YI

Richtig: Wenn man es nicht kennt, ist man erstmal  :blink:  :wacko:. Aber wenn man sich dann ein bisschen damit befasst  :wub:  :wub:  :wub:

Warum aber? Warum nur? Das ist doch schief und krumm...! Total daneben - ach! Ja, mag sein! Aber es ist raffiniert, und interessant, und am Ende kommt was raus was stimmig ist und immer stimmiger wird, je mehr man sich damit beschäftigt. PS. Feucht gelagerte Shengs werf' ich da völlig uneingeschränkt mit rein - so jetzt habt ihrs!

Und dann gibt es da noch Shu2. Der hat mit dem ersten nur den Namen gemein und ist von ihm aber so verschieden wie ein 1950er [Namen einsetzen von einem 2014er Yiwu Gushu. Beide sind Sheng-Pu-Erh, und beide habe nichts, aber auch gar nichts gemein wenn man sie in der Tasse vor sich hat. Genauso verhält es sich mit dem Shu2.

Shu2 ist die raffiniertere Anwendung der Shu-Technologie. Shu2 versucht nicht (mehr), irgendwas zu imitieren, sondern macht das Beste aus den Ausgangsmaterial, an das genauso hochwertige Ansprüche gestellt werden wie bei einem Sheng. Shu2 ist deswegen relativ teuer, darf gerne von älteren Bäumen und kleineren Produzenten sein. Dieser Tee glänzt durch technische Perfektion und somit sind ihm Fehlaromen vollständig fremd; er ist schon kurz nach der Herstellung eine duftig-aromatische, komplexe und langanhaltende Freude, er ist durchaus zu Tiefe und Komplexität in der Lage, aber er fordert die Anerkennung derselben nicht ein, denn er gefällt sofort.

Dieser Shu kllingt eher so: https://www.youtube.com/watch?v=UgKMdqSUkKc

Dieser Shu erfährt nicht so viel Anerkennung, denn sein Preis entspricht dem hochwertigen Ausgangsmaterial, dürfen gerne mal 50, 70, 100 Euro für ein Bingchen sein, und wer gibt das schon für einen Shu aus... richtig, kaum einer. Schade drum, schade drum!

Shu ist der Versuch einer Abkürzung.

Das ist eine wirklich interessante Aussage!
Ich stimm der hundertprozentig zu, aber dazu muss ich sie komplett anders auslegen als Krabbi sie wohl gemeint hat. Dann trifft sie den Shu auf den Kopf - denn dieser ist mir manchmal so viel lieber, wenn der (jüngliche) Sheng nämlich viel zu anstrengend wäre - für die Nerven, für den Magen, und überhaupt ist es grad kalt.


PS. Wer logische Fehler in diesem höchst subjektiven und nicht kreuz- und quergelesenen Fingerzeig zum Shu-Mond findet, darf sie behalten. Denn - ihr wisst ja wie das mit den Fehlern ist - siehe Shu1.


PPS. Ausserdem ist Key schon wieder an der Gitarre.


PPPS. Wer es wagt, in diesem Zusammenhang das Prinzip von Wa**-S*** ins Spiel zu bringen, wird mit dem Trinken billigen Shus nicht unter 20g bestraft.

Bearbeitet von miig
Link zu diesem Kommentar

Kroet was hast du denn fuer Shu Erfahrungen gemacht (Hersteller, Region und Alter) und was fuer Geschmackseindruecke (Optik, Geruch, Mundgefuehl, Geschmack und Gesamteindruck) haben dir nicht gefallen?

Fuer meine Frau und mich gilt es einen gelungenen Tag mit Shu oder in selteneren Faellen mit anderen Dunklen ab zu schliessen.

An diesem Strang gefaellt mir Krabbes Auffassung von Abkuerzung im Sinne von nicht die Geduld mit bringen auf einen 40 jaehrig gereiftes Produkt warten zu muessen.

Einschraenkend moechte ich anmerken, dass es bei einem Versuch der Abkuerzung bleibt, denn gerade bei dem HEMA Verfahren von Dayi werden Mittels Mikroorganismen (spez. Fungus) Ergebnisse erzielt, die mit herkoemmlichen Wasser basierten Shuverfahren oder mittels klimatisierter 30-40 Jahre Shengreifung nicht erreicht werden koennen.

Link zu diesem Kommentar

Ich hab da keine Wertung versucht, weil ich das auch als nicht nötig empfinde.

Aber eigendlich geht die Schnittmenge nicht längs zwischen Shu und Sheng, sondern quer zwischen einfach und komplex.

Wie bei vielen anderen produzierten Lebens- und Genussmitteln, wie zum Beispiel Käse:

Also lass ich ihn verschimmeln oder impfe ich Schimmel dazu.

Das Handwerk und damit meine ich auch mit Maschinenunterstützung führt zu Qualität.

Billigen Tee aromatisieren oder guten pur mit seinen Aromen entdecken...

Für mich hat sich Shu verändert, weil ich mich verändert habe. Ich bin jetzt auch ehrlicher zu meinen eigenen Wünschen und bin radikaler in meinen Ablehnungen, weil ich eben nicht mehr alles schaffe. Da muss einiges ungetrunken zurückbleiben.

Und dehalb kann es auch sein, dass ich an meinem Teetisch stehe und mein Geschmack mir sagt: nimm doch heute mal einen Shu ...

Link zu diesem Kommentar

Kroet was hast du denn fuer Shu Erfahrungen gemacht (Hersteller, Region und Alter) und was fuer Geschmackseindruecke (Optik, Geruch, Mundgefuehl, Geschmack und Gesamteindruck) haben dir nicht gefallen?

Kann wie bereits erwähnt z.B. den Dragon Pole aufführen, der mir von allen mir bekannten der Trinkbarste war.

Ist aber eine Weile her, für genauere Details müsste ich den nochmals probieren - bin aber gerade nicht lebensmüde (@all: Scherz, Scherz).

Aber der Dragon Pole scheint mir schlechthin bei uns DIE Referenz überhaupt für guten Shu zu sein,

ich habe hier noch von keinem Shu Trinker gelesen, dass er den nicht toll findet.

Und dann gibt es da noch Shu2. Der hat mit dem ersten nur den Namen gemein und ist von ihm aber so verschieden wie ein 1950er [Namen einsetzen von einem 2014er Yiwu Gushu. Beide sind Sheng-Pu-Erh, und beide habe nichts, aber auch gar nichts gemein wenn man sie in der Tasse vor sich hat. Genauso verhält es sich mit dem Shu2.

Shu2 ist die raffiniertere Anwendung der Shu-Technologie. Shu2 versucht nicht (mehr), irgendwas zu imitieren, sondern macht das Beste aus den Ausgangsmaterial, an das genauso hochwertige Ansprüche gestellt werden wie bei einem Sheng. Shu2 ist deswegen relativ teuer, darf gerne von älteren Bäumen und kleineren Produzenten sein. Dieser Tee glänzt durch technische Perfektion und somit sind ihm Fehlaromen vollständig fremd; er ist schon kurz nach der Herstellung eine duftig-aromatische, komplexe und langanhaltende Freude, er ist durchaus zu Tiefe und Komplexität in der Lage, aber er fordert die Anerkennung derselben nicht ein, denn er gefällt sofort.

Dieser Shu erfährt nicht so viel Anerkennung, denn sein Preis entspricht dem hochwertigen Ausgangsmaterial, dürfen gerne mal 50, 70, 100 Euro für ein Bingchen sein, und wer gibt das schon für einen Shu aus... richtig, kaum einer. Schade drum, schade drum!

Da habe ich noch ein paar Fragen (@Paul: leider nicht auf Weltklasse-Philosophen-Niveau ^_^):

- nur um sicher zu sein: du sprichst bei Shu2 nicht von diesem halb Sheng halb Shu Produkt, von dem mal Chris berichtet hatte?

- zählt Dragon Pole zu den Shu2?

- bitte 2, 3 Links posten zu richtig, richtig hochwertigen Shu2, das interessiert mich durchaus!

Link zu diesem Kommentar

Hey Schildi, freut mich sehr dass dir mein wirrer Beitrag gefallen hat *g*
 

Da habe ich noch ein paar Fragen (@Paul: leider nicht auf Weltklasse-Philosophen-Niveau ^_^):

- nur um sicher zu sein: du sprichst bei Shu2 nicht von diesem halb Sheng halb Shu Produkt, von dem mal Chris berichtet hatte?

- zählt Dragon Pole zu den Shu2?

- bitte 2, 3 Links posten zu richtig, richtig hochwertigen Shu2, das interessiert mich durchaus!

Zunächst will ich sagen dass das ein sehr essayistisch angehauchter Text ist, sprich, nicht durchüberlegt sondern einfach aus der Seele rausgeschrieben - man kann definitiv keine zwei Arten von Tee so abgrenzen, da gibts etliche Überschneidungen und Widersprüche. Der Gedanke war, darzustellen dass guter Shu für mich durchaus verschiedene Gesichter haben kann.

Und nein, ein Sheng-Shu-Mischprodukt ist mir nicht bekannt, finde den Gedanken auch bizarr-interessant, hab sowas aber noch nie probiert.

Dragon Pole zählt prinzipiell zu den Shu2, da er ein hochwertiger, moderner Tee ist. Ich mag den sehr und bedaure, nur einen halben Bing gekauft zu haben *g*
Aber er gehört nicht zu meinen Topfavoriten, nicht wegen irgendwelcher Qualitätsmängel, sondern weil die jungen Shus, die mich am meisten begeistert haben, aus Gushu-Material und recht leicht fermentiert sind - die haben dann  eine recht klare, hellrote Farbe und fruchtigere Aromen. Und die sind vom Charakter schlicht anders - sie geben keine so intensiven ersten Aufgüsse ab, können aber länger konstant bleiben.

Der 2002 Ailaoshan ist großartig. Der ist zwar nicht mehr jung, aber ansonsten trifft auf den alles zu was ich gesagt habe - er hinterlässt auch ein sehr intensives, wärmendes Körpergefühl dass ich wirklich selten bei Tees finde. Wirkt ganz anders als ein grünerer Tee. Leider hab ich davon seinerzeit nur 100g gekauft, wenn jemand will, ich würd nen halben nehmen *g*.

Und der zweite Kandidat ist der beste Shu den ich in meinem sehr kurzen Puer-Trinker-Leben bisher genießen konnte: Der 2013 "1111" von Luo Hou You, einem mittelgroßen Qualtätsproduzenten. Er ist nicht direkt in einem mir bekannten Shop erhältlich, aber hier ist eine sehr umfangreiche Beschreibung: puerh.fr  - 2013 Luo Hou You. Französisch hilft sehr *g* - es gibt auche eine Google-Translator-Version die halbwegs akzeptabel ist. Der war wirklich schmerzhaft teuer, 75€ für den Bing und dann noch Steuern und Versand - Endpreis über 100€ für 357g. Ist aber aus demselben Gushu-Blend-Material wie der fantastische 1750-Sheng, das kostet dann eben.

Aber der ist wirklich ein Kunstwerk! Obwohl er noch kein dreiviertel Jahr alt war als ich ihn bekommen hab, hat er nichtmal die leichtesten fischigen Noten, statt dessen fruchtige, brotige Aromen in einer Komplexität und Fülle die einen schlichtweg umhauen - und ich würde wetten dass auch der nochmal deutlich zulegt wenn er ein paar Jährchen reifen darf. Das ist der repräsentativste Kandidat von Shu2, der meine Maßstäbe in dieser Richtung völlig verschoben hat. Aber in der Preisklasse ist die Luft natürlich schon auch dünner :)

Link zu diesem Kommentar

vielen Dank miig fuer deine Beschreibungen zu Shu2 Kategorie, denn so schmeckt eben Shu Pu. Mittlerweile habe ich auch mehrmals Kontakt mit puerh.fr um die genaue Story hinter den Ailao Produkten zu bekommen, kurz zusammen gefasst lautet mein Urteil:

Lupenreines Gushu Material von Meistershand traditionell verarbeitet.

Fersen das waer mal was fuer dich, denn wirkliches Gushu Material braucht nicht behandelt werden und ist somit gesundheitstechnisch unbedenklich...

Link zu diesem Kommentar
  • 2 Wochen später...

"Kröt" mag nicht der beste Philosoph sein aber ein guter Psychologe. Was er mir im Zusammenhang mit Menschen erklärte war jedesmal überzeugend und ich mag den Text.


Fersen das waer mal was fuer dich, denn wirkliches Gushu Material braucht nicht behandelt werden und ist somit gesundheitstechnisch unbedenklich...

Naja... "braucht nicht" heisst aber nicht immer "sein", da habe ich viele Diskussionen mit D. Collen gehabt wo halt vieles relativiert wurde.

Link zu diesem Kommentar
  • 6 Jahre später...

Für die am Einstieg in den Shou interessierten Teeliebhaber (von welchen in letzter Zeit mehrere ans digitale Tageslicht hervorgekommen sind - das liegt wohl am Herbst, siehe Chenshi's Waldspaziergang, ebenso gibt es da nicht nur jahreszeitliche, sondern auch geschmackliche Übereinstimmungen) hole ich gerne diese Diskussion wieder rauf!

Und gerne nehme ich auch die Diskussion mit @miig um Shu2 wieder auf! 😁👍
Hier erklärt Paul seine Definition von Small Batch Shou, was mit Shu2 in etwa gleichzusetzen ist?!
Oder was meinst du miig?

Tatsächlich war der ...

Am 27.7.2014 um 19:35 schrieb miig:

2013 "1111" von Luo Hou You

... wohl der erste Shou, von welchem mir miig damals ein Muster gesteckt hat, der mir einigermassen gefallen hat, bei dem ich, eine Kletterpartie zum Vergleich heranziehend, zwei, drei sichere Tritte gefunden habe.

6 Jahre später habe ich gerade ein Muster des Peerless Bronze Label von Lucy in der Tasse und muss sagen, der Einstieg ist heute leichter als je zuvor.
Miig, es würde mich interessieren, was du in Anbetracht der damaligen Diskussion um Shu2 von dem Süppchen hältst - der Beeng ist nicht gerade günstig, aber ein Muster erschwinglich und meines Erachtens nach lohnenswert.

Am 28.7.2014 um 01:26 schrieb Cha-Shifu:

Mittlerweile habe ich auch mehrmals Kontakt mit puerh.fr um die genaue Story hinter den Ailao Produkten zu bekommen, kurz zusammen gefasst lautet mein Urteil:

Lupenreines Gushu Material von Meistershand traditionell verarbeitet.

Hierüber wurde damals sonderbarerweise auch nicht weiterdiskutiert.

Bearbeitet von GoldenTurtle
Link zu diesem Kommentar

Du meine Güte, hab ich kitschiges Zeug geschrieben vor sechs Jahren. Eindeutig eine Neigung zum Drama :D

Hoffentlich sind meine aktuellen Beiträge etwas weniger anstrengend zu lesen. Aber sehr schön @GoldenTurtle, dass du dich als Teetalk-Archivar betätigst und die alten Diskussionen weiterleben lässt.

Hach, white2tea. Muss sagen, dass ich den Händler ziemlich aus den Augen verloren hab. Nicht, weil er schlechtes Zeug gemacht hätt... aber irgendwie ist mir sein Ansatz doch nicht ganz so entgegen gekommen. Interessant, zu sehen, dass er jetzt mit Shu beschäftigt ist. War damals noch nicht der Fall.

Ansonsten, ja, das ist ja letztlich der Trend, den man auch bei Craft Beer und tausend andren Dingen findet. Eine Wiederentdeckung des in kleinem Maßstab handgemachten. Zum Teil ist es ne Menge Marketing-Blödsinn, zum Teil ist es wirklich eine achtsamere Art zu produzieren und zu konsumieren.

Paul nützt hier natürlich gleich die Gelegenheit, seinen Tee ordentlich zu vermarkten, auch wenn es sicher nicht falsch ist, was er da schreibt. Ist jedenfalls interessant, von dem Händler, der damals alles auf die "ich sag garnix mehr über meine Tees - kaufts oder lassts"-Karte gesetzt hat, jetzt doch so ausführlich seine Produkte erklärt. Aber wie wir mittlerweile wissen, sind hochwertigere Shus etwas, das durchaus einen gewissen Absatz findet.

vor 5 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Miig, es würde mich interessieren, was du in Anbetracht der damaligen Diskussion um Shu2 von dem Süppchen hältst - der Beeng ist nicht gerade günstig, aber ein Muster erschwinglich und meines Erachtens nach lohnenswert.

Klingt interessant. Wenn der Bronze Label schon ein Upgrade ist, dann dürften das Silber und Gold Label so richtig interessant werden! Hab jetzt leider gerade bei YS bestellt, somit ists etwas zu spät, fürchte ich. Aber wenn du mir ein Pröberl schicken willst, werd ich das nach allen Regeln der Kunst verkosten *g*

Link zu diesem Kommentar
vor 33 Minuten schrieb miig:

Du meine Güte, hab ich kitschiges Zeug geschrieben vor sechs Jahren.

Haha! 😁👍

vor 33 Minuten schrieb miig:

Hach, white2tea. Muss sagen, dass ich den Händler ziemlich aus den Augen verloren hab.

Weisst du was der Witz ist - neulich hab ich mit lokalen Teefreunden über W2T gesprochen und dabei ist uns aufgefallen, dass wir alle noch gar nie Shou von Paul probiert haben! Irgendwie waren wir stets anderweitig beschäftigt. Das hab ich heute mit dem BF-Shippingrabatt nachgeholt und mir 3, 4 aktuelle Muster gesichert. Paul trötet ja nicht nur vom hohen Ross, sondern gar von einem urzeitlichen Elefanten von der Kolossalität des Namenlosen. Das will schon einmal verkostet werden.

2020-Nameless-One-3_2000x.jpg

Zitat

Our 2020 The Nameless One is an entirely small batch shu Puer blend that pushes the boundaries of shu Puer tea.

Most people don't bother fermenting high end material themselves to make shu Puer tea. Even fewer people yet bother taking high end raw Puer and fermenting at very light levels which are riskier and more difficult to control. Even fewer people than that make multiple small batches of high end, deftly fermented materials and then blend them together.

Lucky for you, we are not most people.

The Nameless One blends several high end materials from several regions at several different levels of fermentation. The result is syrupy thickness, mouth watering huigan, and a complex and engaging steep to steep experience that will make you question the genre. This tea was blended to age, but it's entrancing now.

This is the culmination of five years of intense observation of the pile fermenting process in Menghai. If you're a fan of our teas, do not skip this. I'd recommend a tong for ten years from now.

Insb. das Huigan durch den Fermentationsprozess hindurchzuretten sehe ich als handwerkliche Kunst an. Schon klar dass dieser Aspekt von den schwachfermentierten Anteilen herrührt, trotzdem, let's see.

vor 34 Minuten schrieb miig:

Wenn der Bronze Label schon ein Upgrade ist, dann dürften das Silber und Gold Label so richtig interessant werden!

Silber und Gold habe ich nicht, ähm nein das war jemand anderes, Silber und Gold gibt es zumindest noch nicht, und wer weiss ob es die je geben wird. Aber beim Bronze Label sind Lucy tatsächlich beachtliche, filigrane Aromen geglückt (möglicherweise zufällig 🤣 also Lotus und Jujube hat er noch nicht erreicht, welche ich persönlich als derzeitige Krone der Shou Fermentationstechnik erachte), und der Tee ist bereits jetzt schon Wo Dui Aroma frei ... den würde ich gerne mal mit einem Menghai Blender verkosten und besprechen.

vor 38 Minuten schrieb miig:

Aber wenn du mir ein Pröberl schicken willst, werd ich das nach allen Regeln der Kunst verkosten *g*

Leider habe ich selbst gestern nur eine Probe erhalten! ✌️

Link zu diesem Kommentar

Schauen wir, ich verkoste den mal und geb Bescheid.
Vom 18er Carbolic Soap, einem zum Beeng gepressten Mi Lan Phoenix Oolong, über welchen Paul meiner Deutung nach ähnlich hochtrabende Worte verwendete, wurde ich leider enttäuscht (habe den aber auch nur gemustert).

2018-Carbolic-Soap-Dancong-4_2000x.jpg

Sieht zumindest aber witzig aus, so ein Oolong Beeng.
Ich sage mir auch, Phoenix ist definitiv nicht das Steckenpferd von Paul. Der Kerl ist doch fast nur in Yunnan.

Ich fände es wie früher einmal gesagt besser, wenn die Teehändler sich in China verteilen würden, es aufteilen würden, und jeder in seiner Gegend mit entsprechend stärkerer Präsenz und Kapitalbündelung nicht nur wesentlich besseres für die westlichen Teetrinker erbeuten könnten, bessere Deals kriegen würde, nein zudem auch mehr Einfluss nehmen könnte.
Stellt euch nur mal vor wie das wäre, wenn jetzt einer unserer westlichen Pu-Produzenten nach Guangxi gehen würde und nach fortschrittlichsten, sauberen, schimmelfreien Fermentationstechniken Liubao produzieren würde - dort z.B. gibt es noch so viel auszuschöpfendes Potential!
Aber fast alle gehen nur nach Yunnan und verpassen so gewaltige Entwicklungs-Chancen in Hunan und eben Guangxi. Aber sollen sie doch wie üblich den Trends hinterher statt sie zu begründen und erst dann dorthin wenn der Fortschritt bereits stattgefunden hat und es hype und teuer ist.

Bearbeitet von GoldenTurtle
Link zu diesem Kommentar

Das stimmt... wobei ich fürchte, dass über Yunnan-Tee einfach ein so großer Teil des Umsatzes gemacht wird, dass es sich kaum wer leisten kann, da nicht schwerpunktmäßig präsent zu sein.

Ich war ja schon anno 2015 erfreut über das Potential einiger hochwertiger Shus. Wenn ich noch eine These in die Welt hinauswerfen soll, dann würde ich vermuten, dass ähnliches gilt wie für Hongcha: Wenn es Alterungspotential haben soll, dann darf die Fermentation / Oxidation nicht zu doll ausfallen.

Link zu diesem Kommentar
vor 29 Minuten schrieb miig:

Wenn ich noch eine These in die Welt hinauswerfen soll, dann würde ich vermuten, dass ähnliches gilt wie für Hongcha: Wenn es Alterungspotential haben soll, dann darf die Fermentation / Oxidation nicht zu doll ausfallen.

Wobei Shou mit stärkerer Fermentation zwar schon weniger reift in dem Sinn, aber sich dennoch entwickelt.

vor 29 Minuten schrieb miig:

wobei ich fürchte, dass über Yunnan-Tee einfach ein so großer Teil des Umsatzes gemacht wird, dass es sich kaum wer leisten kann, da nicht schwerpunktmäßig präsent zu sein.

Derzeit, verständlich ... es müsste halt ein Team-Gedanke dahinter sein mit Ausgleichszahlungen, eine rote Revolution unter den westlichen Teeproduzenten. Am meisten würden davon aber die Teeliebhaber profitieren. Klar ist das Utopie. Der Witz ist aber, dass jene die sich ganz in die niedrigstentwickeltsten Gegenden investieren würden (ich meine damit nicht Tees von dort kaufen, sondern dort selbst [besser!] produzieren und insb. auch die Teebauern schulen), finanziell zwar kurzfristig am schlechtesten dastehen, aber mittel- und insb. langfristig mit den höchsten Gewinnen zu rechnen hätten, wenn sie z.B. wie Chen Sheng Hao früh mit Dörfern die Pflückgut mit hohem, jedoch noch unausgereiztem Potential langfristige Abnahmeverträge abschliessen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
Link zu diesem Kommentar
vor 1 Stunde schrieb GoldenTurtle:

ich meine damit nicht Tees von dort kaufen, sondern dort selbst [besser!] produzieren und insb. auch die Teebauern schulen), finanziell zwar kurzfristig am schlechtesten dastehen, aber mittel- und insb. langfristig mit den höchsten Gewinnen zu rechnen hätten, wenn sie z.B. wie Chen Sheng Hao früh mit Dörfern die Pflückgut mit hohem, jedoch noch unausgereiztem Potential langfristige Abnahmeverträge abschliessen.

Dazu braucht es keine Langnasen, so clever sind die Chinesen halt auch. Das ist so ziemlich das Geschäftsmodell von Efuton, über die ich kürzlich mal einen Artikel gepostet habe. Halt mit grünem Tee vor allem aus Jiangsu und Anhui. Die kleineren Teebauern scheuen anscheinend aus schlechten Erfahrungen (Landkommunen) heraus selbstorganisierte Kooperativen / Genossenschaften - dafür werden sie jetzt von Investoren als Zulieferbetriebe organisiert. Im besten Fall werden dabei nicht nur Qualitätsvorgaben gemacht und agrarwissenschaftlich gestützt das Qualitätspotential des Terroirs ausgeschöpft (der entscheidende Ansatz ist hier natürlich die Priorisierung Qualität vor Quantität), was eine entsprechende Schulung der Teebauern voraussetzt, es wird auch Wert auf eine angemessene Beteiligung der Teebauern an der Wertschöpfung gelegt. Eine Zentralisierung der Verarbeitung ist dabei sowohl aus ökonomischen Gründen wie auch aus Gründen der Qualitätssicherung unumgänglich. Efuton setzt mittlerweile - als reiner Onlinehändler! - im Jahr über 25 Millionen Euro um, wobei die erst dieses Jahr den Sprung auf den internationalen Markt (mit DTH als Auslands-Vertriebspartner) gemacht haben. Dafür muss 'ne alte Frau viel stricken und ein Teehändler in Europa viele 100gr - Päckchen füllen ...

Das Ergebnis lässt sich jedenfalls sehen bzw. schmecken. Ich habe in meinem aktuellen Sortiment einen Huangshan Maofeng und einen Dongting Biluo Chun (beides Teji und Mingqian-Pflückung) von denen und habe sicher nicht zum letzten Mal von denen gekauft.

_()_

Bearbeitet von SoGen
Link zu diesem Kommentar

@SoGen Alle Achtung, dass du dich überhaupt in das Thema getraut hast! 👍🙏

Dies dein 666ter Beitrag wird den hiesigen Teehändlern bestimmt auch dementsprechend gefallen.

Ich hingegen finde es eine beachtliche Leistung, dass du einmal mehr eine Grüntee-Revolution in einem Shou-Thema anzuzetteln gedenkst.

Link zu diesem Kommentar

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...