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Tee direkt aus Japan, allgemeine Fragen hierzu.


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Das seh ich grundsätzlich ganz ähnlich, nur wollte ich anmerken, dass der Begriff klassisch für Yakubita nicht ganz passend ist schliesslich gibt es diese Sorte erst seit Mitte der 1950er. Die zusätzliche Beschattung auch günstiger Gyos würde ich schon als sinnvoll bezeichnen. Nur durch die Beschattung kann man die Balance von Katechinen und Aminosäurenentwicklung so beeinflussen, dass man sie in Gyo typischen Wasser blatt verhältnissen trinken kann. Das hat natürlich den nachteil das sie als sencha gebrüht viel zu zahm sind. Was den günstigeren Gyos schon öfter mal fehlt ist die Geschmackliche Vielfalt, aber das ist bei Senchas ganz ähnlich wenn man die verschiedenen Preisklassen vergleicht.

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Hallo Leute,

gestern war es soweit, der Postler brachte mein Päckchen von Yuuki-Cha vorbei!

Den Inhalt seht Ihr auf nachfolgendem Bild.

Heute hatte ich dann die Zeit und Muße, mich dem neuen Sencha zu widmen. Es ist der Saemidori Sencha aus Kagoshima, gedämpft nach der Fukamushi Methode. Erwähnenswert ist wohl, dass das Blattgut sehr klein ist, also keine wirklichen Nadeln aufzeigt. (Wobei mir die Optik relativ egal ist. Hauptsache er schmeckt! ^^)

In freudiger Erwartung auf ein geschmacklich sehr Süßes Gesamtergebnis, habe ich ihn gebrüht.

Dosierungstechnisch wieder mal etwas anders als vorgeschlagen, habe ich auf 190ml Wasser zwischen 5 und 6 Gramm Tee verwendet.

Temperaturmäßig startete ich zwischen 65 und 70 Grad. Dreimal habe ich aufgebrüht, (geht sicherlich auch mehr!) mit 60, 30, 60 Sekunden.

Es war von Anfang an eine Bitternis da, die jedoch absolut richtig dosiert ist für einen Sencha wie ich finde. Diese Bitternis war stets gepaart von Süße, Umami. Herrliches Zusammenspiel! Der erste Aufguss war, von der Komplexität der Aromen her betrachtet der interessanteste. Beim zweiten schwang dann die Süße schon deutlicher mit. Das Aromenspiel harmoniert und wird nicht langweilig.

Ich werde in Zukunft vor allem mit den Temperaturen noch experimentieren. Etwas kühler gebrüht, sollten sich die Süßen Noten meiner Meinung nach noch intensivieren lassen!

Preis Leistungs Verhältnis ist meiner Meinung nach sehr gut! 100 Gramm für 25 Dollares. Bei uns würde man für diese Qualität höchstwahrscheinlich nur die Hälfte der Menge kriegen.

Ich bin gespannt auf die weiteren Eindrücke die der Tee mir liefern wird!

MfG

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Meines Wissen ist Fukamushi ein stärkeres, also intensiveres Steaming der Teeblätter. Das dient vor allem dazu die Bitternis zu reduzieren und die Süße mehr zur Geltung zu bringen.

Vielleicht wäre es besser gewesen zu schreiben, Fukamushi gedämpft.

Danke dir. Ich denke, dass kommt von 深蒸, "tief/reichhaltig" und "gedämpft". Passt auch zu deiner Erklärung.

Ich denke also ich verstehe was ich schreibe.

Wie oben geschrieben, ich wollte dir damit wirklich nicht irgendwie ans Bein pinkeln :)

Hatte noch vergessen zu schreiben, dass wohl einfach die wenigstens verstehen werden, was du damit meinst.

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Keine Sorge, habe ich nicht so aufgefasst! :)

Nun, nachdem ich das Forum einigermaßen studiert hatte viel mir auf, dass hier wirkliche Experten vertreten sind was Tee angeht! Vor allem ich habe in der kurzen Zeit hier schon wirklich viel gelernt!

Nächstes mal werde ich solche Begriffe nachfolgend noch kurz erklären um Missverständnisse zu vermeiden und der Verständlichkeit wegen. :)

MfG

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Die Beschreibung hört sich lecker an. Ich hätte auch mal wieder Lust auf einen und werde mir den auf meine "Want List" setzen. Nur eines ist mir aufgefallen: Bei Fukamushi ist es doch eher die Regel, dass durch die längere Dämpfung das Blatt stärker strapaziert wird und entsprechend ausfällt - sprich keine Nadeln vorhanden sind. Oder hast du wegen des Preises etwas Anderes erwartet?

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Ah ok  ;D Mich stört das schon etwas mehr, will ja keine Suppe essen  ;) Scherz beiseite, den Teestaub und die trübe Tasse finde ich auf jeden Fall sehr bereichernd, aber es kann auch schnell zu viel werden mit den kleinen Blättchen, daher benutze ich in der Regel lieber eine Kyûsu mit Metallsieb. Deine Kanne scheint einen sehr feinen sasame-Filter zu haben, daher ist das wohl kein Problem. Meine Keramikfilter sind so grob, dass sie sich höchstens für Oolong und dergleichen eignen :P

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@luke

Es stimmt, der Filter ist für ein handgearbeitetes Sieb sehr fein. Bei dieser Art Tee jedoch gelangt trotz allem eine gewisse Menge an Blattgut mit in die Tasse, aber wie gesagt, es stört mich nicht! :)

Wollte noch kurz erwähnen dass ich den Saemidori gestern noch einmal kühler gebrüht habe. An den Ziehzeiten habe ich nichts geändert, nur die Temperartur habe ich um ca. 10°C reduziert.

War echt interessant! Gemüsige Aromen treten nun in den Vordergrund, erinnert mich an das Grün von Karotten, also eine frische Gemüsenote, vor allem beim zweiten Aufguss! Die Süße kommt nun viel stärker zu Tage und dass ergibt ein äußerst stimmiges Gesamtbild! Zukünftig werde ich, je nach Lust und Laune, unterschiedlich brühen um meinen Wunschgeschmack rauszukitzeln! :)

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  • 4 Wochen später...

Kagoshima Sencha Saemidori

ich habe von Anima_Templi eine Teeprobe erhalten und heute Mittag getrunken.

Es waren ca.6g, bei 50ml, knapp unter 70° (68°) warmem Wasser. Der 1. Aufguss mit 1min. Geschmacklich süßlich, Umami, sehr leicht herb, heuig. So wie ein Japanischer Sencha schmeckt. 2. Aufguss mit 10sec., 3. 20sec., 4. 30sec., 5. 45sec. 6. und letzter wieder mit 1min. Die Süße nimmt mit jedem Aufguss mehr ab und die Bitterkeit steigt langsam aber sicher, wird aber nicht zu stark.

Wenn man auf einen biologischen Anbau wert legt und bereit ist den Preis zu zahlen, sicher in Ordnung. Für mich bleibt momentan die Tees von Maiko vom Preis- Leistungsverhältnis der Favorit.

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  • 5 Monate später...
Meines Wissen ist Fukamushi ein stärkeres, also intensiveres Steaming der Teeblätter. Das dient vor allem dazu die Bitternis zu reduzieren und die Süße mehr zur Geltung zu bringen.

Vielleicht wäre es besser gewesen zu schreiben, Fukamushi gedämpft.

Ich denke also ich verstehe was ich schreibe.

Die verschiedenen steaming-Methoden etc. würden mich sehr interessieren - gibt es dazu empfehlenswerte Literatur?

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Die verschiedenen steaming-Methoden etc. würden mich sehr interessieren - gibt es dazu empfehlenswerte Literatur?

Was genau interessiert dich denn? Literatur gibt es zumindest auf japanisch jede Menge dazu. Allerdings, und das ist wohl der Natur der Sache geschuldet, sind die meisten Buecher eher theoretisch gehalten. Informationen zur Herstellungsmethode und Angaben zu den Bedampfungszeiten eines konkreten Tees lassen sich teilweise auch auf den Webpages der Hersteller bzw. Haendler finden.  

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Was genau interessiert dich denn? Literatur gibt es zumindest auf japanisch jede Menge dazu. Allerdings, und das ist wohl der Natur der Sache geschuldet, sind die meisten Buecher eher theoretisch gehalten. Informationen zur Herstellungsmethode und Angaben zu den Bedampfungszeiten eines konkreten Tees lassen sich teilweise auch auf den Webpages der Hersteller bzw. Haendler finden.  

Gelten diese Bedampfungsstufen nur für japanische Tee? Führt eine längere Bedampfung immer zur Abnahme der Bitterheit?

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Hmm…ich habe unter chinesischen Senchas (oder Banchas, auch die findet man gelegentlich) noch keine gefunden, bei denen ich den Eindruck hatte, sie wären lange gedämpft worden. Wahrscheinlich ist das lange Dämpfen unüblich.


Hmm…was die Bitterkeit angeht: Ich denke, die primäre japanische Methode, Bitterkeit zu reduzieren, ist die Beschattung. Ich hab mal so einen Fukamuschi-Tee getrunken, und man hat tatsächlich ein bißchen den Eindruck, es sei einen Schattentee. Der Aufguß war sehr grün und sehr aromatisch. Hatte auch gute Wiederaufgußeigenschaften. Aber bei sehr hoher Dosierung, wie sie gerne bei Schattentees verwendet wird, wurde er (für meinen Geschmack) zu bitter.


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Gelten diese Bedampfungsstufen nur für japanische Tee? Führt eine längere Bedampfung immer zur Abnahme der Bitterheit?

Da bin ich ehrliche gesagt ueberfragt. Die Herstellungsmethode per Bedampfung wurde zwar, so weit ich weiss, in Japan (wieder)erfunden, aber mittlerweile wird auch in anderen Laendern nach dieser Methode Gruentee produziert. Koennte mir also durchaus vorstellen, dass man die Bedampfungsstufen und Begriffe uebernommen hat.   

In der Regel fuehrt eine laengere Bedampfung zur Abnahme von Bitterstoffen (Catechine und Coffein). Das haengt aber vom Ausgangsmaterial ab. Die Grafik(*) im Anhnang zeigt, wie sich der Tee in Sachen Geschmack, Duft, Form der Blaetter und Aufgussfarbe durch die Laenge der Bedampfung aendert. Pauschal gesagt, nimmt er an Herbe und Duft ab, und er gewinnt an Koerper. Ausserdem veraendert sich die Aufgussfarbe von Gelbgruen in Richtung Tiefgruen. Die langen duennen, an eine Nadelform erinnernden, Blaetter verlieren, je laenger der Tee bedampft wird, ihre Form und werden bruechig.   

(*) Quelle

post-307-0-63430700-1361840001_thumb.jpg

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Nur zu. ;)



Haette ich hier ein besseres Grafikbearbeitungsprogramm, wuerde ich das ganze uebersetzen. Mit Windos Paint macht das aber keinen Spass.



In der linken Spalte steht von oben nach unten:


1. Bedampfungszeit


2. Geschmack


3. Duft


4. Form der Blaetter


5. Aufgussfarbe



In der Vertikalen von links nach rechts mit den jeweiligen Bedampfungszeiten in Sekunden:


1. Asamushi (20 bis 30 Sek.)


2. Chumushi (Futsumushi)


3. Fukamushi


4. Toku(jo)mushi


5. Gyokumushi (zweistufige Bedampfung)

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Nur zu. ;)

Haette ich hier ein besseres Grafikbearbeitungsprogramm, wuerde ich das ganze uebersetzen. Mit Windos Paint macht das aber keinen Spass.

In der linken Spalte steht von oben nach unten:

1. Bedampfungszeit

2. Geschmack

3. Duft

4. Form der Blaetter

5. Aufgussfarbe

In der Vertikalen von links nach rechts mit den jeweiligen Bedampfungszeiten in Sekunden:

1. Asamushi (20 bis 30 Sek.)

2. Chumushi (Futsumushi)

3. Fukamushi

4. Toku(jo)mushi

5. Gyokumushi (zweistufige Bedampfung)

Wow, danke!

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