Posts by StefanK

    Hallo zusammen,

    hier die Info der Unesco (World Heritage)

    http://whc.unesco.org/en/tentativelists/5810/

    Im Anhang das Bild einer von mir damals fotografierten Infotafel, die das Government of Lancang Lahu Autonomic County in dem Jahr aufgestellt hatte, in dem ich die dortigen Produzenten besucht hatte (das war 2003). Ich hoffe der Text ist lesbar.

    Es gibt schon vor 2003 EU-anerkannten Bioanbau in China.

    Über die autonome Region:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Lancang_Lahu_Autonomous_County

    Stefan


    Die Gradierungen in Darjeeling sind keinesfalls genormt. Eher haben die Gärten oder Groups für sich intern Standards. Untereinander jedoch ist das nicht so vergleichbar, wie es manchmal dargestellt wird.


    Jahre ist es her, da gab es einfach FOP, GFOP. Dann wurde es Tippy, später Special, Superior und was auch immer. Mit mehr Buchstaben wurden die Tees aus Darjeeling leider nicht besser. /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">


    Verwerflich finde ich es nicht. Aber meinst Du nicht, dass es, da Du schreibst, dass Stiftung Warentest und Ökotest im Sinne des Verbrauchers arbeiten würden, nicht sehr viel "verbraucherschützender" wäre, wenn solche Tests erscheinen würden bevor die "Teesaison" losgeht? Dann hätten die betroffenen Firmen Zeit Ihre Produkte anzupassen und es käme schneller "saubere" Ware auf den Markt.


    Also ehrlich, Ökotest ist keine Institution, sondern das Produkt eines Verlages, der sicher nicht zuletzt auch an den Erhalt seiner Redaktion denkt.


    Ich kenne Ökotest seit Jahrzehnten. Ich habe dieses Magazin schon gelesen, als es noch auf grauem Umweltschutzpapier gedruckt war und meist nur schwarzweise Zeichnungen, ein paar Farbkleckse und praktisch keine redaktionellen Fotos enthielt. Ich wage sogar die Behauptung, dass ich Käufer der 2. Heftnummer war, belegen kann ich es nicht, da der Krempel mittlerweile hoffentlich zu neuem Recyclingpapier verarbeitet wurde. /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">


    Meinst Du ernsthaft, dass die Firmen sich auf den Schlips getreten fühlen? Bis auf einen Tee muss keiner der Tees vom Markt genommen werden. In den Firmen wird im besten Fall diskutiert wie man diese Belastungen künftig vermeiden kann. Das wird man dann machen - und gut ist's.


    Wie gesetzliche Grenzwerte entstehen weiß ich schon. Wie das geht, kann auch jeder Nachlesen. Google hilft beim Suchen. Warum allerdings besagte Zeitschriften meinen, dass Sie besser wüßten, welches der "richtige" Grenzwert ist, erschließt sich mir nicht.


    Mein Weltbild hast Du nicht zerstört.


    Ich gehe zwar nicht davon aus, dass Udo Pollmer mit seiner wie immer bewußt überzogenen Polemik, Deines zerstört hat, aber könnte es sein, dass Du seine Sichtweise aus Prinzip nicht akzeptierst?


    Ich möchte noch anmerken, dass die Teekampagne (für die das Thema Pestizide immer schon ein wichtiges Marketinginstrument ist) nun zweimal in Tests negativ bewertet wurde, weil Stoffe gefunden wurden, die eben keiner im Teehandel auf dem Schirm hatte. Auch die Teekampagne nicht. Ist die Teekampagne nun böse? (ich würde sagen, nein). Kann man der Teekampagne nun vorwerfen gegen die Interessen der Kunden zu arbeiten? (ich würde wieder sagen, nein).


    Es gibt Stoffe, die findet man oft erst, wenn man weiß, dass Sie in dem Produkt enthalten sein könnten und man daraufhin wirklich danach sucht. Wenn man das nicht weiß oder nicht ahnt, dann findet man eben nichts. Das ist kein böser Wille der Teefirmen, die aus Geldgeilheit lieber alles unter den Teppich kehren, sondern ist eben einfach die Realität. Die Analyselabore verbessern ihre Analysemethoden ständig und irgendwann fällt dann wieder ein neuer Stoff auf.


    BTW: Ist es auch deutsche Mentalität jeden als Meckerer zu bezeichnen, der etwas mit Argumenten kritisiert?


    Abendliche Grüße


    Stefan

    Wie hier schon vermutet wurde, hat es was mit dem Herbst, bzw. der drohenden Weihnachtszeit und damit der vermeintlichen Hauptteezeit vieler Teetrinker zu tun.

    Seit Jahren ist der Ablauf fast gleich. Einer bringt seinen Test im Herbst als Erster heraus, ob nun Stiftung Warentest oder Ökotest. Kurze Zeit später folgt dann der Konkurrent, also das jeweils andere Magazin. Schnell werden von anderen Printmedien, sowie Funk und Fernsehen, die typischen Panikschlagzeilen übernommen. Diejenigen Medienkonsumenten, welche nur letztere Verkürzungen lesen, sind dann leicht verunsichert. Diejenigen, die den ganzen Artikel lesen, fragen sich vielleicht eher: „ja und, was sagt mir das jetzt"? Denn praktisch immer enden diese Artikel damit, dass ja keine akute Gefahr besteht, andererseits wegen des Pestizidcocktails auch in Verbindung mit dem was die böse Industrie uns sonst so zumutet, könnte, ja „könnte“ es vielleicht, ja ganz „möglicherweise“ doch irgendwie im Verdacht stehen, Krebs hervorzurufen. Jedenfalls steht vieles im Verdacht, aber "nichts genaues weiß man".

    Was mir seit geraumer Zeit auffällt: während zum Beispiel vor etwa 20 Jahren tatsächlich noch mehrere der getesteten Tees die gesetzlichen Grenzwerte überschritten, so ist heute verstärkt das spezielle Ökotest-Prinzip notwendig, um noch wenigstens ein bisschen Stimmung zu machen. Das funktioniert bei Ökotest so, dass man prinzipiell die gesetzlichen Grenzwerte für zu hoch ansieht und sich selber welche ausdenkt. z. B. 10 Prozent der gesetzlichen Höchstwerte. Man kann das als besonderen Verbraucherschutz ansehen, man das aber auch schlicht Willkür nennen.

    Heute sind die Tees immerhin schon deutlich sauberer geworden. Das liegt auch an der viel höheren Zahl von Analysen, die zum Beispiel seitens der Importeure und auch seitens der Einfuhrbehörden veranlasst werden, was einen gewissen Druck auf die Produzenten erzeugt, wobei die Einflussnahme hier oft maßlos überschätzt wird.

    Zu dem aktuellen Test möchte ich anmerken, dass es immerhin nur ein Tee geschafft hat, die Grenzwerte zu überschreiten. Keiner der Tees wird als radioaktiv belastest bezeichnet. Und bei den meisten Tees kommt die Abwertung durch den Fund von Anthrachinon zustande. Hier vermutet man, dass der Stoff „möglicherweise“ produktionsbedingt ist. Stiftung Warentest schreibt, dass man das Risiko derzeit nicht abschätzen kann, da es kaum toxikologische Daten gibt. Seltsamerweise reicht der Stiftung Warentest diese dürftige Datenbasis immerhin, um die jeweiligen Produkte abzuwerten.

    Ich lese hier öfter, dass beim Bioanbau ja auch beschissen wird. Naja, ich kann Euch sagen, dass Importeure, die Kenntnis von Belastungen erlangen, die auf unerlaubten Substanzeinsatz schließen lassen, daraus Konsequenzen ziehen und die Produkte ablehnen und gegebenenfalls die Zusammenarbeit mit entsprechenden Produzenten einstellen. Gelangt dann doch Tee in den Handel, der nicht ok ist, dann ist natürlich ein willkommener Anlass sämtliche Bemühungen und Erfolge für nichtig und scheinbar doch wirkungslos zu erklären. Es ist eben so, dass Betrug ob aus Geldgier oder der Not heraus, dass sonst der Betrieb vielleicht nicht überlebt, zum „Leben“ dazugehört. Nur kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass Bioware eben doch die sauberere Ware ist. Weiterhin stellt die Stiftung Warentest fest: Vier der fünf guten, empfehlenswerten Grüntees sind Bioprodukte. Rückstände von Pflanzenschutzmitteln waren in fünf von neun Biotees nicht nachweisbar und in letzteren auch nur in sehr geringen Mengen.Wie gering die Mengen sind, kann man daran erkenne, dass alle Biotees die Anforderungen des BNN (Bundesverband Naturkost Naturwaren) erfüllen. Die Orientierungswerte sind niedriger, als die gesetzlich tolerierten Höchstmengen. Ist natürlich auch nur eine willkürliche Verringerung der gesetzlichen Grenzwerte. Genaues könnt Ihr auf der Seite vom BNN nachlesen. Mir sind ja durch meine Tätigkeit die von Stiftung Warentest gebrachten Ergebnisse nichts neues, aber letztendlich finde ich es mittlerweile ermüdend, dass so ziemlich jeder dieser Tests und Berichte mit „in Produkt xy lauert die tödliche Gefahr“ beginnt, aber mit „na, so schlimm ist’s doch nicht“ endet. Hier noch was zum damaligen Test von schwarzem Tee in Stiftung Warentest von Udo Pollmer zu Anthrachinon:http://www.deutschlandradiokultur.de/mahlzeit-beden…ticle_id=301915

    Quote

    ... sowie in Cornwall und in Schottland /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">


    [size=10]Östliche Bundesländer? Es wird meist Köln in Artikeln genannt, aber ich habe das Thema nicht verfolgt.[/size]

    Stimmt, ich habe Cornwall/Schottland Vergessen.


    Hm, Köln ist mir jetzt ganz neu. Es gab mal einen Bericht über einen Bauern, der es mit Tee irgendwo in Ostdeutschland versuchen wollte. Ich finde ihn leider nicht.


    Abendliche Grüße


    Stefan

    Teetochter


    So klein finde ich die "kleine" Plantage gar nicht mal.


    Es gibt in der Schweiz (Monte Verde) , in der Toscana, auf den Azoren und auch in Deutschland Teegärten. Hab leider vergessen, wo genau es in D ist, es war aber eines der östlichen Bundesländer.


    Das Klima spielt einem Teeanbau in unseren Regionen ja durchaus immer mehr zu. Gerade, wenn man einen sog. "fairen" Handel möchte, dann halte ich den Anbau nicht nur in Japan oder Korea für gut, sondern könnte mir auch vorstellen, dass Tee aus Deutschland oder Italien eine Marktchance hätte. Ach ja, auch in Portugal gibt es ein Projekt, wobei ich den Stand der Dinge nicht kenne.


    Sommerabendliche Grüße


    Stefan

    @Golden Turtle


    "Mensch, es ist doch nur Tee"


    Genau! Ich liebe Tee und da ich ja nun damit handle, habe ich auch manchmal einen überkritischen Blick auf den Tee.


    Ich persönlich freue mich auf einen tollen, duftenden aromatischen Tee. Der Tee muss "einfach" gut schmecken - mir wohltun. Auch das Wissen über Herkunft und Verarbeitung ist für mich dabei manchmal wichtig, manchmal auch völlig egal. Tee muss für mich einfach ein Genuss sein.


    Ich freue mich, dass Du (Kröti) das geschrieben hast, denn viele Texte über Tee und Teeerfahrungen lassen mich eher rätselnd zurück. Speziell auch deshalb, weil Tees, von denen ich weiß, dass Sie mit sehr großer Hingabe und viel Wissen produziert wurden, in "Verkostungsberichten" behandelt werden, als seien Sie Durchschnittsware. Ich frage mich dann manchmal, ob die "Verkoster" eigentlich wissen, dass Sie sich mit Ihren Tees in der gehobenen, oder gar höchsten Klasse bewegen. Manchmal bin ich richtig traurig deswegen.


    Der Wow-Effekt oder der "Kick" tritt bei mir durchaus noch auf. Aber leider, wie Kröti schreibt, doch weniger, als noch vor ein paar Jahren. Ich finde auch Keys Ansicht zum "accord-trinken" sehr passend. Ein dauerwährendes Vergleichen als Teehändler gehört nunmal dazu, wenn man seine Arbeit gut machen möchte. Als Teegenießer, so befürchte ich, ist das der schnellste Weg, um sich den Teegenuss nachhaltig zu zerstören.


    Sommerliche Grüße


    Stefan

    theroots


    Toll, dass Du diesen schönen Laden erleben konntest. Maison des Trois Thés ist ein wundervoller Ort für guten Tee.


    VanFersen


    Du fragst, warum Ihr in Österreich nicht solche Shops habt? - Dafür gibt es meiner bescheidenen Meinung nach zwei wesentliche Gründe. 1. haben die von Dir genannten Länder eine durchaus stärker im Leben der Menschen verwurzelte Teekultur und 2. wäre ein Geschäft in ähnlicher Erscheinung (Laden, Ausstattung, Fachpersonal) mit dem Einkaufsverhalten mancher Österreicher und Deutscher und deren teils geringer Wertschätzung für das Tun der Händler, vermutlich nach einem halben Jahr insolvent.


    Es gibt wunderbare Teeeinkaufsstätten auch in AT oder D.


    Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient (Joseph Marie de Maistre - JMdM ist kein Verfechter der Demokratie, aber mir fällt dieser Satz immer ein, wenn ich an die - nicht grundlos - verarmte Kauflandschaft bei uns denke).


    Sommerliche Grüße


    Stefan

    Quote

    Wäre es einfach zu beschreiben durch andere Geschmackseindrücke, so wäre es nicht ein eigener Geschmack. Ich kann auch "salzig" nicht gut beschreiben. Trotzdem versuche ich es mal ohne Tee:

    Herzhaft, die Geschmacksrichtung, die ich bei vollreifen Tomaten, gereiftem Hartkäse, Steinpilzen als gemeinsame Komponente finde.

    So wie T-Taster würde ich es auch sagen.

    Umami ist der Geschmackseindruck, der nicht salzig, nicht süß, nicht bitter und nicht sauer ist.

    Der Versuch einen der anderen vier Geschmackseindrücke zu beschreiben ist ja ebenso schwierig. Tomaten, Parmesan oder Sojasauce, guter Gyokuro oder Matcha und schon hat man den Geschmackseindruck.

    theroots und shavior


    toll, jetzt habt ihr schon praktisch alles gesagt, was ich auch dazu hätte sagen wollen. Ich schließe mich Eurer Darstellung also einfach mal an.


    Für mich steht der Geschmack und der damit verbundene Genuss des Tees absolut im Vordergrund. Ein Tee der mir schmeckt, tut mir gut. Ein Tee der nur aus gesundheitlichen Gründen getrunken wird, wird letztlich eine bittere Enttäuschung für den auf Gesundheitserhalt oder Heilung Hoffenden sein, so wie die meisten Wundermittel.


    Eine Abstufung und Auflistung, welcher grüne Tee aufgrund seiner Inhaltsstoffen der Gesündere sein soll, bedient zwar scheinbar den Wunsch nach einfachen Erklärungen, bleibt aber den Beweis schuldig.


    Knorki, mein Ratschlag ist deshalb, verschwende Deine Zeit nicht mit Deinem Projekt, trink lieber genussvoll Tee, ob aus China oder Japan oder von sonstwo und mach Deine Erfahrungen mit dem Tee. Schon der Punkt mit den "guten Sorten" ist so pauschal und auf sandigem Boden gebaut, teilweise sogar falsch. Es gibt so viel mehr zu entdecken.

    Es handelt sich dabei hauptsächlich um einen "offiziellen" Film der Japan Tea Exporter's Association, der hier sehr schön mit deutschem Kommentar versehen und etwas ergänzt wurde.


    Ich finde den Film sehr gut, besonders weil er recht umfassend die japanische Teeproduktion ohne Schnörkel darstellt, ohne dabei einen bestimmten Produzenten oder Chasho herauszustellen.

    Ich kann VanFersen voll zustimmen, Sofortüberweisung ist echt gut. Es ist eine, technisch betrachtet, hervorragende Lösung, da der Kunde sich quasi nur in seinem Onlinebanking einloggt und eine Überweisung tätigt, die seitens des Systems ausgefüllt wurde. Der Händler bekommt seine sofortige Bestätigung. Es ist sozusagen nur eine "Durchleitung", die durch Sofortüberweisung geschieht.


    Die Gebühren sind übrigens bei SÜ viel niedriger als bei PP: 0,9 % + 0,25 Transaktiongebühr. PP nimmt 1,9 % und 0,35 €, bzw. bei entsprechendem Umsatz 1,7 % und 0,35 €. Da rechnen sich dann auch die SÜ Grundgebühren ganz schnell. Und dann muss man als Verkäufer auch noch die Kosten und den Zeitbedarf für die interne Buchung beachten. Eine simple Überweisung zu buchen ist wesentlich angenehmer, als die PP Zahlung und der ganze Gebührenmurks, wo von der eigentlichen Zahlungssumme schon die Gebühren abgezogen sind, womit die Zahlungssumme nicht mehr mit der Rechnung übereinstimmt. Bei SÜ gibt es eine monatliche Gebührenrechnung und fertig. Und wir haben das Geld bei SÜ definitiv schneller auf unserem Bankkonto, als das PP-Geld auf unser Bankkonto umgebucht ist.


    Ich kann aus Erfahrung sagen, dass SÜ-Kunden sehr gerne bei dieser Zahlungsart bleiben.


    Da ich ja aus dem klassischen Katalog-Teehandel komme, vor den Internetzeiten, stehe ich persönlich aber auf die ganz klassischen Zahlungen per Überweisung oder Lastschrift. In den USA war PP sicher eine Revolution, aber innerhalb der EU kann ich nichts Fortschrittliches entdecken, stattdessen erhält ein US-Unternehmer Einblick in mein Kaufverhalten und nutzt meine Daten auch für weitere Zwecke. Eine EU-Online-Zahlung hat eine Laufzeit von einem Banktag.