Amalie Posted February 9, 2012 Share Posted February 9, 2012 Heute teste ich mal etwas Ungewöhnliches, das ich gestern in einem russischen Laden erworben habe. Das kleine grüne Päckchen ist beschriftet mit "Chaj No. 39" und dem Prädikat "Pjerwij Sort" (Erste Klasse), beides in kyrillischer Schrift. Laut Herstellernachweis handelt es sich um eine Mischung aus georgischem und indischem Tee. Außerdem enthält das Päckchen eine Anweisung, wie Tee zuzubereiten sei. Als Ziehzeit werden 5-6 Minuten empfohlen. Ich öffne das Päckchen. Es ist Broken-Tee, überwiegend schwarze Stückchen, vereinzelt auch etwas Braunes. Goldene Spitzen kann ich nicht ausfindig machen. Er riecht nicht besonders stark. Ich brühe ihn auf. 5-6 Minuten erscheint mir eine recht lange Ziehzeit für Broken-Tee. Ich lasse ihn 5 Minuten ziehen. Nun zum Tee: Er schmeckt nicht bitter, und er hat kein ausgeprägtes Assam-Aroma. Wenn ich nicht wüßte, was es ist, hätte ich wohl auf Nepal getippt. Der Tee schmeckt pur und leicht gesüßt. Zum Hintergrund, den ich selbst recherchieren mußte: In Georgien wird Tee seit über 100 Jahren angebaut. Der in Georgien gewachsene Tee galt als besonders gut, er wurde auch als "Ofitserskij Chaj", also Offizierstee, bezeichnet. Die Teeproduktion wurde jedoch stark gesteigert. Georgien versorgte die ganze Sowjetunion mit Tee. Der maschinell verarbeitete Tee bekam den Ruf, nicht besonders gut zu sein. Es gab zwei beliebte Teemischungen, die als Chaj No. 20 (20% indischer Tee) und Chaj No. 39 (39% indischer Tee) in die Regale kamen. Prädikat: Bedingt empfehlenswert. Quote Link to comment
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