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Kings Teegarden - Berlin


Empfohlene Beiträge

Hallo,

hab doch gleich noch mal was aufgeschrieben. Was fehlt wird nachgereicht ;)

Kings Teagarden

Heute nun habe dieses „Teefachgeschäft“ besucht.

Noch jetzt schwirren mir die ganzen zum Teil auch recht provokanten Aussagen durch den Kopf. Und  mit allem kann ich mich nicht anfreunden. Aber es gibt auch einiges, das ich bestätigen kann. Das kommt immer darauf an, worauf man schaut. Ein Teeladen wie er in vielen Gegenden anzutreffen ist, ist unbestrittene nicht mit einem Fachgeschäft zu vergleichen. Über Kaffee habe ich ihn nur reden lassen, weil ich keine Ahnung habe.  Ob andere Teefachgeschäfte neben ihm bestehen können, wage ich eher zu bezweifeln. Weil letztendlich alle die ich kenne in vielen Dingen andrere Gedanken vertreten als sie mir dort anvertraut wurden.

Also, es gibt nur eine Arte der Teezubereitung - seine. Und das kann man so annehmen oder nicht. Aber anderenfalls gibt es keine Möglichkeit über Qualität zu einem Austausch zu kommen.

Ich würde immer auch andere Möglichkeiten der Teezubereitung gelten lassen. Aber seine Meinung ist wenigstens ehrlich und im Laden sieht man auch wie ernsthaft er diese durchsetzt. Keine unnötigen asiatischen Spielereien. Man sieht seine abgepackten Teebeutel, die von guter Qualität sind und von der Größe ( 40 Gramm) mir erlauben mehrere Proben mitzunehmen ohne dass ich gleich meine Lager- und Verbrauchskapazität zu überfordern brauche. Es gibt auch noch 125g Beutel, aber er hat mir auch extra eine Sorte auf 40 g abgefüllt, weil sie so nicht da war.

Zwei Sorten ( Dong Ding und Fancy Oolong ) ließ ich mir gleich mit der typischen Zubereitungsart gießen, denn dort gibt es einen extra Raum, der dafür vorgesehen ist. Und so konnte ich am besten sehen, wie der Tee dort praktiziert wird. Das ist natürlich schön, wenn es normal ist, Tee einfach gleich trinken zu können, wenn es einfach dazugehört.

Ich habe versucht ohne Vorurteile hineinzugehen und musste mich einige Male doch zurücknehmen um nicht doch diesem Urteilen zu verfallen. Gerade bei solchen Themen wie die Verwendung von Zucker oder Wasserhärte war ich nicht zu überzeugen. Nun suche auch ich noch nach mir genehmen Möglichkeiten. Aber ich möchte mir die Freiheit des Probierens noch nicht nehmen lassen.

Und ich finde, dass es auch einen Unterschied zwischen richtig und falsch und dem was ich als angenehm empfinde geben sollte. Und selbst wenn ich eingestehe, dass es sein könnte, dass ich noch auf dem Weg bin und erst für mich erkennen möchte, was geeignet ist, führt das nicht zu Akzeptanz.

Dort wird nicht von der eigenen immer richtigen Meinung abgewichen. Es gibt keine andere Möglichkeit.

Es gibt dort eine Menge Teesorten, wobei die meisten Mischungen sind.  Damit soll dann die individuell am besten passende gefunden werden.  Aber es gibt wirklich keinen unangenehmen Geruch im Laden. ( Ich war auf dem Rückweg dann kurz bei Geschwender drin, wo mir das sehr unangenehm auffiel)

Für mich war es interessant, das mal erleben zu dürfen. Aber sicherlich wird das nicht mein Stammteeladen werden.

Es gibt einige Wiedersprüche, die ich nicht in der Lage war mir aufzuklären und woran ich in den nächsten Tagen noch zu denken habe.

Aber so leicht wie er oft 2000 jährige asiatische Teetraditionen  hinweg wischte und ganz besonders was Teekannen, die nicht aus Porzellan, sind betrifft ließ mir dann doch etwas ruhiger das Gespräch beenden

Also zusammenfassend: Wenn man keine Ahnung von Tee hat kann man sich seinem Universum anschließen. Da gibt es keine Probleme mit. Wenn man schon etwas eigene Erfahrungen hat ist man verwirrt, weil vieles wiederlegt zu werden scheint. Wenn man richtig Ahnung hat wird man wohl auch nicht davon abzubringen sein. Dann sollte man wohl auch eine entsprechende Quelle zur Teebeschaffung gefunden haben. Und jetzt kann ich mir auch vorstellen, wie er zu dieser berühmten Reihen von Kunden gekommen ist. Die mögen natürlich genau seine Arte der Herangehensweise.

Gruß Krabbenhueter

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Als erster Nachtrag:

natürlich ist es genial, ob gewollt oder ungewollt, wenn durch langjährige Erfahrungen Teesorten zusammengetragen wurden, die auch unter den wiedrigsten Bedingungen ( hartes Wasser, eine Ziehzeit ...) ein sehr gutes Ergebnis erziehlen. So gesehen kann man natürlich nichts falsch machen, weil unter optimaleren Bedingungen auch gute Ergebnisse zu erreicht werden.

Gruß Krabbenhueter

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Hallo,

was mir nicht aus dem Kopf geht sind diese zwei Themenstränge - Wasserhärte und Zucker.

Was mir dann plötztlich einfiel war, dass beides eins ist.

Wenn nun der Zucker dafür sorgt, dass sich die Härteteilchen nicht mit den Gerbstoffen aus dem Tee verbinden können?

Nun es handelt sich um sehr wenig Zucker, so dass der Geschmack nicht sehr stark ist.

Also kann in seiner Welt hartes Wasser benutzt werden, das in Verbindung mit den ausgesuchten Teesorten, die alle sehr gut für hartes Wasser geignet sind und dann noch ein Krümel Zucker hinzugefügt wird, der noch etwas neutralisiert, was Geschmackskonzentrierung genannt wird und schon sind viele mit dem Ergebnis zufrieden.

Ich hab das probiert und es ist nicht mal schlecht.

Gruß Krabbenhueter

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habe deinen Review von dem Tee-Fachgeschäft in Berlin gestern Abend noch gelesen. Eigentlich keine Überraschungen. Ich denke Folgendes:

Der Typ ist, wie er mir gegenüber in seiner E-Mail auch hervorhob, wohl sehr viel mehr ausgebildeter Kaufmann als eingefleischter Teeliebhaber: was du als seine streng definierte und unumstößliche und nicht abweichbare Meinung/Auffassung bezeichnest, ist wahrscheinlich weniger eine echte Meinung/Auffassung als vielmehr DER DURCHSCHNITT aller existierenden Meinungen/Auffassungen überhaupt. DAS ist ein vielversprechendes Verkaufskonzept, da man so erstens eine möglichst große Zahl existierender  Teefreunde anspricht und zweitens, wie du auch bereits andeutetest, eine noch viel größere Zahl noch nicht existierender Teefreunde, sprich Ahnungsloser. Das Konzept wendet sich an den deutschen "Otto Normalverbraucher" schlechthin, da dieser wohl etwa 90% oder so der potentiellen Kundschaft mehr oder weniger (zumindest tendnziell) repräsentiert und das Verkaufspotential so prinzipiell optimiert wird. Nicht dumm, aber auch nicht Tee, haha.

Einge der Tipps auf der Webseite finde ich nach wie vor sehr positiv. So beispielsweise das Gebot der Bewegungsfreiheit für Teeblätter im Wasser sowie das der Bewegung, mit welcher das Wasser ursprünglich appliziert werden muss (DAS hat er sehr wohl aus dem alten China übernommen). Ist eigentlich fast schon ein revolutionäres Element in seiner Philosophie, da Otto Normalverbraucher wohl eher auf Tee-Ei (oder vergleichbarer Einsatz für Teekanne) schwört, und nach meiner oben dargestellten Ansicht der Laden eigentlich ja auch auf Tee-Ei machen müsste.

Gruselig finde ich vor allem den Zucker-Zwang. Darauf könnte ich mich nicht einlassen. Obwohl ich sonst ECHT ein Zucker-Freak bin (2-3 gehäufte Teelöffel pro Tasse Kaffee), würde auch nur die geringste Menge Zucker praktisch alles zerstören, was ich an Tee gut finde.

Das Konzept überwiegend Mischungen zu vertreiben, kann ich nachvollziehen. Ich bezweifle jedoch, dass diese Mischungen ein Ergebnis wahrer Expertise sind, und denke, dass sie vielmehr die fantasievolle Namensgebung rechtfertigen und überhaupt erst ermöglichen sollen. Nun, wie auch immer, wenn ich mal nach Berlin kommen sollte, werde ich mir die Gelegenheit dort einmal hereinzuschauen, auf keinen Fall entgehen lassen.

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Ich hab's mir gerade angeguckt. Scheint ein seltsamer Vogel zu sein. Eins meiner Vorurteile lautet:

Zeig mir deine schriftliche Ausdrucksweise, und ich sage dir, wer du bist.

Fies.  ;D

Formulierungen wie:

"Alle Geräte nicht vorwärmen, da sonst Überhitze." muten doch etwas seltsam an. Es ist erstens falsches Deutsch, und zweitesns wird nicht erklärt, was hier überhitzt wird. Die Geräte selbst? Durch reines Ausspülen mit heißem Wasser wird keine Teekanne aus dem heute üblichen Borosilikatglas überhitzt, denn die sind bis 400°C stabil. Auch eine Porzellankanne dürfte das Ausspülen mit heißem Wasser und anschließendes Befüllen mit heißem Wasser überstehen. Wenn man sie, wie George Orwell es empfiehlt, allerdings auf die Herdplatte stellt, könnte es anders aussehen.

Oder meint der Autor den Tee selbst? Traditionell gießt man aber, wenn man um das zarte Aroma des Tees besorgt ist, dann eher mit kühlerem Wasser auf, anstatt ein kaltes Gefäß zu verwenden.

Das mit dem Zucker ist auch sehr merkwürdig. Der Autor sieht ihn tatsächlich als zwingend notwendig an, und er soll zusammen mit dem Tee aufgegossen werden. Hmm…das gibt Schweinkram beim Reinigen der Aufbrühkanne.

Der Autor erkennt, daß Tee mit Rücksicht auf seine Eigenschaften (hier bleibt er allerdings beim Gewicht der Blätter stehen) dosiert werden soll…warum um alles in der Welt glaubt er denn, daß jeder (!) Tee nach exakt 3 Minuten abgegossen werden soll?

"7. Nach Exakt drei Minuten, den fertigen Tee von den Blättern in eine andere Teekanne giessen." — Hier hapert es nicht nur an der Sprachrichtigkeit (Ein Komma zu viel; nach Diphtongen wie "ie" wird auch in der neuen Rechtschreibung ein "ß" gesetzt…vom großen E mal ganz schweigen.)

Auch seine Behauptung, Stövchen, Rechaud und Thermoskanne zerstörten das "Genußmittel Tee" binnen Minuten kann man so nicht stehen lassen. Tee sollte nicht über längere Zeit auf einem Stövchen stehen, vor allem nicht, wenn noch Teeblätter in der Kanne ziehen. Aber binnen Minuten geht nicht das Aroma verloren, und "Genußmittel" ist ein Ausdruck, den der Gesetzesgeber eingeführt hat. Tee ist und bleibt Genußmittel, auch wenn er eklig schmeckt.

Auch sonst enthält der Text so manche Unschärfe. Warum spricht er beispielsweise anfangs, wenn es um die Dosierung des Tees geht, von Millilitern, später aber von "drei Tassen", für die angeblich ein Stück Kandiszucker "ausreicht". Tassen können bekanntlich sehr unterschiedlich groß sein.

Warum mir die Kommata, Großschreibung u.ä. wichtig ist? Das hat etwas mit Sorgfalt zu tun. Auch für Internetpräsenzen von Geschäften gilt: Der Kunde ist König. Wie wirkt die Speisekarte in einem Restaurant, wenn sie auf einem verunreinigten Tintenstrahldrucker ausgedruckt und zusammengetackert wurde? Einladend? Wohl kaum. Und auf der Seite von Kings Teagarden soll ja zum Kauf motiviert werden.

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Hi Amalie,

der Typ bastelt sich in Abwesenheit eigener Expertise (sträflich, wenn man vorgibt ein FACHGESCHÄFT) zu betreiben, ein eigenes Wissensuniversum. Neben diesem lässt er kein anderes gelten. Das Ganze ist kommerziell gesehen absolut effizient, ansonsten aber eine Beleidigung für Teeliebhaber. Wie auch immer, wenn man als kleiner selbständiger Teehändler nur an Teeliebhaber verkauft, bleibt man bettelarm (ich kann ein Liedchen davon singen...), während dieser Herr wahrscheinlich gut Kohle verdient. Was will man ihm also wirklich vorwerfen?

Gruß,

anartom

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Hey,

Ihr habt mich, mal wieder, neugierig gemacht. Daraufhin schaute ich mir die Seite auch an und stellte fest, daß ich schon mal auf dieser war.

Ich fand sie für mich nicht merk-würdig, weshalb ich sie auch nicht gespeichert hatte. Ich habe mir allerdings auch nicht die Mühe gemacht herauszufinden, was mich störte. Außerdem ist Berlin ziemlich weit, so daß ein spontaner Besuch dieses Ladens auch nicht in Frage kam.

;D ;D ;D Aber ich finde es faszinierend, daß Ihr herausfindet, warum ich etwas nicht mag!

Gruß

Teepott

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Hallo Teepott,

man muss fairer Weise sagen, dass manches auf der Webseite nicht so übel ist. Zum Beispiel mag ich die Art und Weise, wie die Bedeutung von Bewegung von Teeblättern im Wasser beschrieben wird. Eindeutig den Chinesen abgeguckt, was man ja darf, wenn auch für sich selbst vereinnahmt, was wieder arrogant ist.

Anartom

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Ich finde das auch sehr schön…hat etwas Meditatives, und der Geschmack des Tees kann dadurch optimiert werden. Aber letztendlich zählt die Qualität des Tees. Und ich habe aufgrund dieses merkwürdigen Internetauftritts kein Vertrauen zu diesem Händler. Man zahlt im Fachhandel ja doch mehr als für Tee vom Discounter…und für sein Geld möchte man dann eben auch etwas Hervorragendes haben. Namen alleine sagen nichts. Ich kann "Ceylon-Assam" aus dem Netto mit FTGFOP1 vom Aldi (Weihnachtsangebot) mischen und der Chose den Namen "Reza Pahlevi" geben…aber es wird niemanden auf den Pfauenthron bringen.

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Hallo,

wenn ich mir vorstelle, wo sich dieser Laden befindet: Kurfürstendamm 66. das ist nicht ganz am Anfang also 10 oder 200 und so aber es ist auch nicht am Ende im Rotlicht. Also ging ich an allen Schikimikiläden vorbei, an Udo Walz an alle möglichen Modelabel. Und dann kommt etwa mittig dieser Eckladen. Und wer also dort einkaufen geht und dann noch etwas Tee braucht hat vieleicht auch andere Vorstellungen von Tee ( so er kein Kenner ist) als ich, der lieber in der Invalidenstraße oder Prenzlauer Berg einkaufen geht.

Und was man nicht vergessen darf: Er sucht sich die Teesorten aus, die zu seinem Konzept passen. Andere, die anderes Herangehen erfordern bezüglich Wasser, Temperatur, Zeit gibt es dort nicht, so dass der Kunde keine derartigen Probleme kennt. Die "Prominentenliste" spricht für sich.

Ich hab das mit dem Zucker probiert. Es sind wirklich ganz kleine Stücken, die reichen. Aber an diesen süßen Geschmack kann man sich gewöhnen und wird dann alle anderen Tees als nicht so angenehm empfinden. Dafür darf man dann aber auch hartes Wasser benutzen. Und das ist für manchen gerade in Berlin schon eine Erleichterung.

Seine Wurzeln liegen im Kaffee und seine Meinung über Schnellkaffee ist ja nicht abzulehnen. Aber alle seine Vergleiche beziehen sich eben auf solche Extreme. Ein Teeladen der stark nach Aroma oder Räucherstäbchen duftet, war auch vorher schon nicht mein Ding. Aber z.b. Puehr, der schon etwas "offen" liegen sollte, muss auf sowas verzichten.

Gruß Krabbenhueter

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Ich finde der Laden macht sowohl von der Webseite, als auch dem Ambiente den Eindruck, dass er eher der englischen/ostfriesischen Teetradition folgt. Marketingtechnisch mag das zur Zeit noch Sinn machen, da England oder Ostfriesland kulturell einfach näher liegt als Asien. Ich erwarte allerdings, dass wir in den nächsten 10-20 Jahren eine Grüntee-Revolution erleben werden. Ähnlich wie in den USA als auf den Kaffeeboom der Grünteeboom folgte. Es besteht mE ein Bedarf an "hippen" Grüntee Lokalen mit den leuchtenden Farben kann grüner Tee auch für jüngere Zielgruppen interessant werden, vorallem wenn der Megatrend der gesunden Ernährung weiter anählt. Der Tee muss weg vom Image Krankheits-, süsses Frucht-, oder Omagetränk zu sein. Ich glaube, dass sowas wie Starbucks des Tee zumindest in größeren Städten funktionieren kann, sozusagen Tee als schönere, gesündere Alternative zu Kaffee.

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