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Tee aus Nepal


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Bei meinem letzten TG-Einkauf offerierte man mir freundlicherweise eine Probe eines Mao Fengs aus Nepal.


Geschmacklich hat mir dieser sehr gut gefallen; kann jedoch-meiner Meinung nach-nicht mit dem chinesischen Pendant konkurrieren.


Jetzt möchte ich jedoch trotzdem mehr über Nepal erfahren.


Wie sind eure Erfahrungen mit Tees aus Nepal?


Seit wann baut Nepal Tee an bzw. exportiert diesen?


Und vor allem wie sieht die nepalesische Teekultur/-Zeremonie(falls vorhanden) aus?





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nepal und darjeeling grenzen ja aneinander, und ähnlich sieht es auch bei den schwarztees aus. die guten nepal ähneln den darjeeling.



der teeanbau geht wie in DJ auf briten zurück, evtl. wenige jahre verzögert. spätestens ab ~1870 wurde auch in nepal tee angebaut (1863 soll es wohl genau gewesen sein). die orthodox produzierten tees gehen zum grössten teil nach deutschland.



zur teekultur kann ich nichts sicheres sagen. google aber mal "tsampa" und "nepal". tsampa ist sehr interessant...



was wenig bekannt ist, dass in nepal für den einheimischen und andere asiatische märkte, relativ viel einfacher ctc tee angebaut wird.



schwarztee aus nepal hab ich einige zeit, nachdem mir die teekampagne zu langweilig geworden war, sehr viel getrunken, und trink ihn immer noch gerne.



zum grüntee kann ich auch nichts sagen.


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Zu Nepaltee habe ich nach meiner Reise im letzten Frühjahr auf meinem Blog ein paar Einträge geschrieben. Schau doch vielleicht mal, was ich von April - Mai 2013 veröffentlicht habe.



An Teetraditionen findet man ganz unterschiedliche Stränge in Nepal. Da gibt es zum einen durch die Beziehungen zu Tibet schon seit Jahrhunderten den Kontakt zu tibetischem Buttertee oder Milchtee. Dazu gehört auch das Stichwort "tsampa", das Key schon genannt hat.



Dann gibt es durch den heimischen Teeanbau (besonders im östlichen Landesteil Ilam) natürlich die Teebauern, die auch selber etwas von ihren Produkten konsumieren. Dort habe ich handgemachten Schwarztee genossen, der ganz pur getrunken wurde und mich an eine Mischung aus Keemun und Darjeeling Second Flush erinnert hat. Die Teegärten und Fabriken im Flachland produzieren auch viele düster-kräftigen Qualitäten, die sich nicht gut in den Westen exportieren lassen. Viele indische Teeproduzenten lassen in Nepal für den indischen Markt kräftig würzige Alltagstees produzieren. Diese Tees werden wohl auch in Nepal von den preisbewussten Teilen der Bevölkerung konsumiert. Ist zwar Alltag, würde ich aber nicht wirklich zu "Teetradition" zählen.


Der Export in den Westen ging Anfang/Mitte der 80er Jahre allmählich los. Unser Tea Taster Thomas Holz kann Stories davon erzählen, wie schwierig es war, die Logistik zu orgnisieren, nachdem er in Nepal auf sehr guten Tee gestoßen war.



Grüntee wird fast ausschließlich für den Export in den Westen produziert. Leider habe ich den Teegarten von Jun Chiyabari nicht besucht - dort werden neben sehr guten Schwarztees und herrlichen Oolongs auch Grüntees produziert in der gewohnt bestechenden Jun Chiyabari Qualität. Wenn ich die genaue Artikelbezeichnung in unserem Edmon's Sortiment nicht nenne, ist das doch auch keine Werbung, oder?


;)



Wir habe aber eine kleine Teefabrik in der Nähe von Fikkal (Ilam-Distrikt) besucht, die in Zusammenarbeit mit Japanern errichtet wurde. Dort sagte man uns ganz stolz, dass die Kapazität gerade von 10 auf 20 Tonnen erweitert wurde. Das ist geradezu niedlich, wenn man die anderen Fabriken in Darjeeling und Ilam gesehen hat. Dort habe ich sehr leckere Grüntees probiert. Aber auch einen sogenannten "Gyokuro" - der trug meiner Meinung nach den Namen überhaupt nicht zu recht. Dahingegen war der "Sencha" ein richtig gut gemachtes Exemplar seiner Gattung. Ist schwierig, pauschal etwas über nepalesische Grüntees zu sagen. Weil noch reichlich experimentiert wird, ist da viel Dynamik drin.


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Das mit dem tsampa liest sich ja in der Tat sehr interessant. Durftest du es selbst schon probieren? (Key)

Und wie groß ist das Interesse, die versäumte Besichtigung nachzuholen? Ich würde mal vermuten, dass die nepalesischen Teegärten mit am schönsten sind?! (Geroh)

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tsampa kenn ich noch nicht. "gofio" heisst das sehr ähnliche gegenstück von den kanarischen inseln. das hab ich längere zeit gegessen, allerdings nicht mit tee angerührt, sondern zum beispiel mit brühe (oder vielem anderen).



ist lecker, aber halt auch nicht soo einfach beim einkaufen zu bekommen. 



tsampa kann man mittlerweile sogar schon von alnatura bekommen, und eigentlich... ;)


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@teenießen: Jun Chiyabari würde ich unheimlich gern mal besichtigen. In Kathmandu habe ich einen der beiden Brüder kennengelernt, die den Teegarten betreiben. Eine sehr freundliche, gebildete, humorvolle und teebegeisterte Persönlichkeit - den würde ich auch gerne wiedertreffen.


Aber dieses Jahr geht es nicht nach Nepal sondern nach Japan - keine ganz schlechte Alternative. ;)


Edited by geroha
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