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    • Das mit der Induktion hat mich auch irritiert... kenne viele die das problemlos benutzen und empfehelen. Selbst Gas geht ohne Probleme. Der Kessel den sie da fotografieren, ist ein gutes Beispiel für innen mit Urushi versiegeltem Eisen. Sonst würde es matt-mittelgrau aussehen, nicht schwarz glänzig.
    • Ich habe ganz vergessen mich auch zu melden. Meinen Bruder würde ich mitnehmen. Uns passen beide Termine.
    • Und da meine Tage aktuell recht voll sind, schon wieder ein Nachtrag zu gestern 😅 2001 Chenyuan Hao Yiwu Pure Gushu via Puerh.uk Heute ist mal wieder etwas besonderes im Kännchen: der 2001er Yiwu von Chenyuan Hao (陈远号). Warum ist das etwas besonderes? Yiwu ist nun nicht so außergewöhnlich - das außergewöhnliche hier ist, dass es sich um reines Gushu-Material handelt und dass der Tee die ganze Zeit über eine hervorragende trockene Taiwan-Lagerung bekommen hat - nachdem in den 70ern quasi kein Gushu Tee mehr produziert wurde hat das erst in den frühen 2000ern wieder angefangen (nach der berühmten Puerh-Expedition in den späten 1990ern - wer mehr dazu wissen möchte sollte unbedingt das Buch "Puer Tea: Ancient Caravans and Urban Chic" von Jinghong Zhang lesen!) - für mich sind daher diese Tees (viel mehr als die viel zitierten Red Marks) die Messlatte und die "Glaskugel", wie sich hochwertiger, single origin Gushu Sheng langfristig entwickeln könnten - allen voran der 2003er Guafengzhai Gushu. Aber solche Tees sind schwer zu finden - da ist eine Quelle mit entsprechender Reputation wie CYH natürlich Gold wert! Nun aber zum Tee: das Blatt sieht sehr gut aus - ein schönes Schwarz mit goldenen Knospen und für die Altersklasse auch schön intaktes Material (man muss schließlich bedenken, dass vor 20+ Jahren die heutigen Boutique-Produktionen noch nicht etabliert sondern gerade erst aufgekommen sind) - auch hier eine Parallele zum 2003er GFZ. Interessant ist, dass die Aufgussfarbe etwas bräunlicher ist, während die beim GFZ einen zarten Rotstich hat - das könnte darauf hindeuten, dass die Lagerung anders ist (der GFZ kam vor ca. 15 Jahren nach Europa), kann aber auch durchaus etwas damit zu tun haben, dass die Bilder mit einem anderen Handy gemacht wurden (Samsung neigt leider zu übersättigten Bildern mit zu viel Kontrast - so einen Fehlgriff werde ich sicher nicht mehr machen, Pixel FTW!). Das lässt eigentlich vermuten, dass der CYH Yiwu gereifter sein müsste, jedoch hat dieser wenn man ihn etwas pusht durchaus noch ein gewisses Maß an Bitterkeit und Adstringenz - der GFZ zwar auch, aber ich würde sagen ein Tick weniger. Auf jeden Fall ist der Geschmack OK, ein schön sauber gereifter Yiwu, je nach dem wie sanft oder weniger sanft man mit umgeht etwas mehr Richtung Bitter oder etwas mehr Richtung süß geht - wobei die Betonung hier auf "gereift" liegt, denn der Tee wurde die ganze Zeit trocken unter top Bedingungen in Taiwan gelagert und das schmeckt man ... bzw. schmeckt man eben nicht, denn was fehlt sind jegliche Off-Noten oder Rückstände von zu feuchten Phasen etc. Bei einer kurzzeitigen Lagerung bis der Tee aufgebraucht ist, muss man im Grunde nicht so viel beachten, denn bis ein Tee durch Außeneinwirkung ruiniert ist oder das viel gefürchtete Austrockenen eintritt (viel gefährlicher ist meiner Meinung nach ohnehin eine zu feuchte Lagerung) dauert es schon einige Jahre - bei einer langfristigen Lagerung wie hier sind die Bedingungen aber natürlich sehr wichtig, da desto länger ein Tee etwas Ausgesetzt ist, desto eher wird er davon beeinflusst. Dementsprechend hat das nasse Blatt auch ein sehr einladendes Aroma und durch die trockene Lagerung auch nach Jahrzehnten genügend Komplexität bewahrt, dass die direkt erfassbaren Metriken spannend genug bleiben. Sehr gut gefällt mir die Textur: die ist richtig schön dick und hat eine angenehme Schwere - ich finde, man sieht es dem Aufguss regelrecht an! Zwischenfazit: auch reines Gushu-Material kann wunderbar reifen ohne dass es wie von Factory-Verfechtern beschworen langweilig wird. Deutlich spannender sind aber mal wieder die Meta-Ebenen des Tees: Auch nach mehr als 2 Jahrzehnten hat der Tee noch (?) immer sehr viel Tiefe und richtig viel Kraft zu bieten, wobei das Qi dem Alter entsprechend nicht so stürmisch wie bei einem jungen wilden Sheng ist sondern eine angenehm meditative Ruhe hat. Dem GFZ übrigens nicht unähnlich, auch wenn es unterschiedlich "schnell" wirkt: beim GFZ ist das Qi ein "Schleicher", hier wirkt es direkt ab dem ersten Aufguss. Beide Tees bewegen sich denke ich auf einem ähnlichen Level (mit 2,82€/g leider auch preislich) - welcher einem letztlich besser gefällt ist Geschmackssache: der GFZ ist in meinen Augen der subtilere, elegantere Tee, der etwas mehr die wirklich winzigen Individual-Produktionen verkörpert - der CYH Yiwu ist etwas gröber (relativ gesprochen, global gesehen natürlich trotzdem ein eleganter Tee!) und zeigt sehr schön die Herkunft moderner (taiwanesischer) Boutique-Marken auf und legt eine entsprechende Messlatte. Das Sample war auf jeden Fall mal wieder eine Bildungsinvestition, die sich gelohnt hat 😉
    • Ein Sandstrahlgerät habe ich zwar nicht, aber ich habe eine kritische Stelle gefunden. Unter dem Deckelrand war so ein schwarzer schmieriger Stoff, der mich an Schuhcreme erinner und sich mit Aceton abwischen ließ. Ich werde erst einmal diese Stelle (ebenso den Bereich auf der Kanne, wo der Deckel aufliegt) reinigen. Aber das Sandstrahlen ist sicher die sauberste Methode. Danke @Paul
    • Bei mir würde aktuell sicher der erste Termin gehen, der 2. nur eventuell.
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