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Morimoto Shincha 2013


luke

Empfohlene Beiträge

Auch wenn der Shincha der Morimotos nicht mehr wirklich "Shin", also neu ist, erlaube ich mir trotzdem auf meinen Blog zu verweisen, da ich über diesen einen kleinen Bericht zusammengeschrieben habe.


Mein Eindrücke knapp verkürzt:


Trotz 9g auf 270ml fand ich den jeweils ersten und dritten Aufguss etwas enttäuschend. Vielleicht erzielt man hier mit einer klassischen Dosierung und 2min Ziehzeit mehr? Der Tee schmeckt natürlich nicht schlecht, aber auf mich wirkte er irgendwie unvollständig, falls ihr versteht... 


Als kleine Diskussionsanregung sei hier die Frage gestellt, ob das daran liegt, dass es ein "Gartentee" ist, also kein Blend, bei dem man den Geschmack aus genug Rohstoffen noch optimieren kann. Und mich würde auch interessieren, wie eure Erfahrungen mit dem Tee sind, denn es besteht ja auch die Möglichkeit, dass er mir einfach nicht liegt.



DSC_0119.JPG


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Ich hab den Tee vor kurzem auch verkostet, ich hab meistens meine Standarddosierung verwendet, knapp 3.5 g auf 100 ml (60 s, 10 s, 30 s, 1 min) und zumindest im vierten Aufguss waren die Ergebnisse nicht mehr so toll. Ansonsten habe ich aber stets angenehm vollmundige Ergebnisse erhalten.



Ich hatte vorher den Uji Saiko-kyu Shincha von Ryuoen verkostet, dazu ist es es kein Vergleich. Der Morimoto-Tee war für mir meinen Geschmack sehr viel weniger vielschichtig. Die von dir beschriebenen Ecken und Kanten konnte ich so auch feststellen, mir gefiel es allerdings, ich finde das verlieht dem Tee Charakter. Da ich auch gerne sortenreine Weine oder Weine aus Einzellagen trinke hat mich das sehr stark daran erinnert. Ich würde den Geschmack definitiv darauf zurückführen, dass es ein Gartentee ist.



 
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Vielen Dank für Dein Feedback. Es bestätigt zumindest teilweise meinen Eindruck und motiviert mich, den Tee auf andere Weise zuzubereiten. Mit der Weinwelt kenne ich mich leider nicht so gut aus, da habe ich viel Nachholbedarf. Das ist schon interessant, dass man diese Erfahrung auch auf anderen Gebieten machen kann.


Hast Du noch weitere Morimoto-Tees probiert?


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Als kleine Diskussionsanregung sei hier die Frage gestellt, ob das daran liegt, dass es ein "Gartentee" ist, also kein Blend, bei dem man den Geschmack aus genug Rohstoffen noch optimieren kann. Und mich würde auch interessieren, wie eure Erfahrungen mit dem Tee sind, denn es besteht ja auch die Möglichkeit, dass er mir einfach nicht liegt.

Vorab, schoener Bericht Luke. :)

Mit reinen "Gartentees" habe ich bisher eher wenig Erfahrungen sammeln koennen, von der daher moechte ich hier nichts verallgemeinern. Anfang des Jahres hatte ich ungefaehr 6 bis 7 Gartentees, aber eben alle aus der Region Kumamoto.

So richtig ueberzeugend fand ich keinen davon. Ob es nun daran lag, dass es Gartentees waren oder, dass einfach die Qualitaet nicht stimmte, kann ich nicht beurteilen. Vermute aber eher letzteres. Eine fuer mich raetselhafte Erfahrung war dieser Tamaryokucha Shincha. Da weiss ich immer noch nicht recht, wo ich dran gewesen bin. Nach objektiven Qualitaetskriterien (Aussehen der Blaetter und Aufgussfarbe) machte er eine schlechte Figur. Dagegen stand der Preis und letztendlich auch der Duft und Geschmack. Ach ja, Ecken und Kanten in Form von Bitterkeit und/oder Zicken bei Ueberziehen hatten bisher alle probierten Gartentees.  ^_^

P.S. Es gibt noch einen weiteren Vorteil unterschiedlicher Erntezeitpunkte. Denn wenn alle Tees zur gleichen Zeit auf den Markt kommen, muessen die Haendler, die die Endverarbeitung durchfuehren, alle Tees sehr zeitnah verarbeiten. Kleinere Anbaugebiete haben aber oft nicht die Kapazitaeten dafuer. Erstreckt sich die Ernte aber ueber einen Zeitraum von ein paar Tagen erleichtert das die Arbeit der Haendler.

Ich hatte vorher den Uji Saiko-kyu Shincha von Ryuoen verkostet, dazu ist es es kein Vergleich. Der Morimoto-Tee war für mir meinen Geschmack sehr viel weniger vielschichtig. Die von dir beschriebenen Ecken und Kanten konnte ich so auch feststellen, mir gefiel es allerdings, ich finde das verlieht dem Tee Charakter. Da ich auch gerne sortenreine Weine oder Weine aus Einzellagen trinke hat mich das sehr stark daran erinnert. Ich würde den Geschmack definitiv darauf zurückführen, dass es ein Gartentee ist.

Die Ryuoen Tees sind, wenn man die Definition "Gartentee" etwas weiter fasst, eben solche. ;)

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Vorab, schoener Bericht Luke. :)

Mit reinen "Gartentees" habe ich bisher eher wenig Erfahrungen sammeln koennen, von der daher moechte ich hier nichts verallgemeinern. Anfang des Jahres hatte ich ungefaehr 6 bis 7 Gartentees, aber eben alle aus der Region Kumamoto.

So richtig ueberzeugend fand ich keinen davon. Ob es nun daran lag, dass es Gartentees waren oder, dass einfach die Qualitaet nicht stimmte, kann ich nicht beurteilen. Vermute aber eher letzteres. Eine fuer mich raetselhafte Erfahrung war dieser Tamaryokucha Shincha. Da weiss ich immer noch nicht recht, wo ich dran gewesen bin. Nach objektiven Qualitaetskriterien (Aussehen der Blaetter und Aufgussfarbe) machte er eine schlechte Figur. Dagegen stand der Preis und letztendlich auch der Duft und Geschmack. Ach ja, Ecken und Kanten in Form von Bitterkeit und/oder Zicken bei Ueberziehen hatten bisher alle probierten Gartentees. ^_^

P.S. Es gibt noch einen weiteren Vorteil unterschiedlicher Erntezeitpunkte. Denn wenn alle Tees zur gleichen Zeit auf den Markt kommen, muessen die Haendler, die die Endverarbeitung durchfuehren, alle Tees sehr zeitnah verarbeiten. Kleinere Anbaugebiete haben aber oft nicht die Kapazitaeten dafuer. Erstreckt sich die Ernte aber ueber einen Zeitraum von ein paar Tagen erleichtert das die Arbeit der Haendler.

Interessante Beobachtung. Genau die Ecken und Kanten habe ich bei 5g/100ml auch festgestellt. Dabei gab es schon Fukamushi, die diese Dosierung besser wegsteckten. Andererseits ist dies für einen Sencha selbst für japanische Verhältnisse schon stark. Wie hast du die Gartentees denn dosiert?

Gute Ergänzung zu den Kultivaren. Hast Du das irgendwo gelesen oder direkt von einem Händler/Teebauer gehört?

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Wie hast du die Gartentees denn dosiert?

So ganz genau im Kopf habe ich das nicht mehr. Meine Standarddosierung liegt bei 3-5g auf 100ml. In letzter Zeit eher schwache 4 als 5. ;) Meist mache ich es so, dass ich die ersten paar Male die Waage zur Hand nehme um zu schauen, wie der Tee volumenmaessig liegt. Danach nach Augenmass.

Gute Ergänzung zu den Kultivaren. Hast Du das irgendwo gelesen oder direkt von einem Händler/Teebauer gehört?

Das hat mir ein Teehaendler erzaehlt. Waere interessant zu erfahren, ob die Teebauern das genauso sehen.

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da ich seit einiger zeit an einem posting (eigentlich sind es zwei) über blending arbeite, hier mal nur kurz folgender einwurf:



interessant finde ich, wie unterschiedlich je nach teefarbe/anbaugebiet, blendings eingestuft werden.



darjeeling blends werden eher als minderwertig eingestuft. da sind gartentees, besser noch einzelne invoices das maß der dinge. dass man damit ziemlich baden gehen kann, haben die flugtees letztes jahr gezeigt.



in japan ist das grösstenteils anders, da werden selbst höchstwertige senchas aus verschiedenen tees gemischt (bei anderen jap. tees weiss ich es nicht).



dass zudem maschinenernte dort oft die als non plus ultra gelobte handernte ersetzt, ist auch nochmal interessant.


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@seika

dann dosieren wir sehr ähnlich. das macht die Ergebnisse vergleichbarer. und zu den Kultivaren: ein Teehändler ist nicht die schlechteste Quelle ;)

@Key

das ist ein guter Punkt, gerade wenn man bedenkt, was für ein hype um gartentees gemacht wird.

sorry für die wirre groß- und Kleinschreibung, schreibe mit dem Handy...

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@seika Inwiefern sind denn die Tees von Ryuoen Gartentees? In dem Sinne, das alles Blattgut aus ihren eigenen Plantagen kommt?


Ich muss hier nochmal kurz auf die Analogie zum Wein zurückkommen. Dort gibts es ja Flaschen aus einer tollen Einzellage und einer Rebsorte, aber auch Blends aus unterschiedlichen Lagen und Cuvées aus unterschiedlichen Rebsorten. Ich denke der Verschnitt aus unterschiedlichen Lagen und Rebsorten entspricht am ehesten dem Konzept der Gartentees. Der Morimoto Shincha ist ja eine Mischung aus Yutaki Midori und Saki Midori.



Die Dosierung ist wirklich interessant, ich verwende normalerweise 3 - 3.5 g / 100 ml. Akira von Hojo Tea empfiehlt aber beispielsweise Teemenge in g=Volumen in ml / 50. Also deutlich weniger.


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Vielleicht bin ich um diese Uhrzeit etwas schwer von Begriff und missverstehe deine Formulierung bezüglich Akiras Empfehlung. Ich habe ihn immer so verstanden, dass er 1g pro 50ml empfiehlt. Meintest Du das auch? Für mich ist das zu wenig :P



Kann man den Morimoto-Tee tatsächlich so direkt mit einem Cuveé vergleichen? Mich würde ja interessieren, wie groß der Geschmacksunterschied beider Kultivare bei gleicher Verarbeitung und Erntezeit wäre. Denn beide Kultivare liegen auf benachbarten Teefeldern und haben in vielerlei Hinsicht die selben klimatischen Einflüsse. Die Lage ist also dieselbe, nur die Kultivare unterscheiden sich in diesem Fall.


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@seika Inwiefern sind denn die Tees von Ryuoen Gartentees? In dem Sinne, das alles Blattgut aus ihren eigenen Plantagen kommt?

Ich muss hier nochmal kurz auf die Analogie zum Wein zurückkommen. Dort gibts es ja Flaschen aus einer tollen Einzellage und einer Rebsorte, aber auch Blends aus unterschiedlichen Lagen und Cuvées aus unterschiedlichen Rebsorten. Ich denke der Verschnitt aus unterschiedlichen Lagen und Rebsorten entspricht am ehesten dem Konzept der Gartentees. Der Morimoto Shincha ist ja eine Mischung aus Yutaki Midori und Saki Midori.

Ja, Ryuouen hat eine eigene Plantage in der Umgebung von Uji, von wo sie ihren Tee beziehen. Ob alles Blattgut auch von ihrer eignenen Plantage kommt bzw. kommen muss um das Endprodukt als solches deklarieren zu koennen ist hinterfragbar. Aufgrund der Groesse der Produktpallette koennte ich mir schon vorstellen, dass zugekauft wird. Wissen tue ich es aber nicht.

Ich habe fuer mich den Begriff "Gartentee" in Bezug auf japanische Gruentee in eine engere und eine weitere Fassung unterteilt. Die engere ist das, was im Wein vermutlich dem Winzerwein entspricht, also selbst angebaut und hergestellt und zwar von ein und derselben Person. Morimoto ist, ohne sie genauer zu kennen, vermutlich so ein Fall. Im japanischen spricht man dabei von jien jisei (自園自製) = eigener Garten eigene Herstellung.

Zur erweiterten Fassung wuerde ich z.B. Ryuoen zaehlen, auch wenn sie eine eigene Plantage betreiben, liegt vermutlich nicht alles in einer Hand, sprich es gibt Arbeitsteilung. 

Vielleicht bin ich um diese Uhrzeit etwas schwer von Begriff und missverstehe deine Formulierung bezüglich Akiras Empfehlung. Ich habe ihn immer so verstanden, dass er 1g pro 50ml empfiehlt. Meintest Du das auch? Für mich ist das zu wenig :P

Kann man den Morimoto-Tee tatsächlich so direkt mit einem Cuveé vergleichen? Mich würde ja interessieren, wie groß der Geschmacksunterschied beider Kultivare bei gleicher Verarbeitung und Erntezeit wäre. Denn beide Kultivare liegen auf benachbarten Teefeldern und haben in vielerlei Hinsicht die selben klimatischen Einflüsse. Die Lage ist also dieselbe, nur die Kultivare unterscheiden sich in diesem Fall.

1g auf 50ml waere mir auch (viel) zu wenig. :unsure:

Den anderen Punkt den du ansprichst, und zwar unterschiedliche Kultivare, die bei sonst gleichen Bedingungen hergestellt wurden, zu verkosten faende ich mehr als interessant.  

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Es scheint so als wäre Dein Wunsch erhört worden, der Sommelier von Thés du Japon bloggt hier über drei unterschiedliche Senchas von einem Teebauern aus Shizuoka, die sich nur im Kultivar unterscheiden. Leider konnte ich nur den Oku-Yutaka im Online-Shop finden. 



Die drei Tees sind auch im Shop verfügbar, nämlich der Yabukita hier, der Sayama Kaori hier und der Oku.Yutaka hier.


Bearbeitet von Stefan85
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