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Puer - Zhuangniang sheng 2006


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Hallo,

heute nun die langersehnte Probe vom Puer - Zhuangniang sheng 2006

Und ich denke schon, dass es sich gelohnt hat.

Der Tee hat mich noch längere Zeit des Vormittags geschmacklich begleitet. Und gleichzeitig hatte ich auch ein relativ anregendes Gefühl, obwohl ich ihn nicht sehr hoch dosiert hatte.

Warscheinlich fängt bei mir zu diesem Lagerungszeitpunkt erst einmal das Interesse geschmacklich an.

Der Geschmack ist angenehm, fruchtig mit einer ganz bestimmten Note, kräutrig und schon etwas ruhiger ( gegenüber dem 2011 von gestern)

Die Blätter sind klein, zerissen und gleichmäßig grün, mit jungen Blattspitzen.

Da werd ich mal sehen, was ich in den nächsten Tagen noch erfahren werde.

Gruß Krabbenhueter

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Als Nachtrag von mir noch die Feststellung, dass die Blätter scheinbar in der Mitte kleiner und fester gepresst sind als oben und am Rand. Deshalb hatte ich vieleicht auch beim zweiten Versuch größere und ganze Blätter dabei.

Der Tee ist nicht so empfindlich bei "grober Behandlung" beim Gießen.

Gruß Krabbenhueter

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Jetzt auch noch meine Verkostungsnotizen, zu diesem erfreulich andersartigen Pu-erh:

Zhuangniang Golden Tipps (sheng) 2006

gebrüht im 100ml Gaiwan

Kurzfassung:

Was für ein außergewöhnlicher Tee - als könnte er sich nicht zwischen Schwarztee und Pu-erh entscheiden. Ich spüre keine eindeutigen Effekte der Lagerung (trocken gelagert?), was mir aber auch gleich ist - dieser Tee ist erfrischend andersartig, egal welche Jahreszahl auf dem Papier steht.

Langfassung:

Trockenes Blatt:

Die silbrig-goldenen Tips scheinen zu überwiegen in dem relativ locker gepressten Bing. Dazwischen sehr dunkle, fast schon schwarze Blätter, wenige Stängel. Duft von … Assamtee! Malzig, würzig, etwas süßlich – wenn ich den Tee nur riechen könnte würde ich auf Assam Second Flush oder Golden Yunnan tippen. Im vorgewärmten Gaiwan ist der Duft eindeutig golden Yunnan – und im Hintergrund etwas von richtig gutem Shu (nicht Kompost-Fischteich, sondern Richtung Waldboden und Walnüsse).

Infusion nach Spülung:

Duft von Rosinen, Rohrzucker, und dahinter noch eine Frucht, die ich nicht richtig greifen kann … schwarze Johannisbeere oder eher Pflaume? Wo sind die Noten von Leder, Rauch, Champignons und Erde, die ich sonst bei Pu habe? Habe ich vielleicht einen roten Tee im Gaiwan?

1. Aufguss:

Klar und brilliant. Helles Braun, fast wie dünn gebrühter Wuyi Yancha. Geschmacklich verblüffende Kommbination aus anregender Bitterkeit (angenehm!) und dem Geschmack von Datteln. Ist das wirklich Pu-erh?!? Aber das Mundgefühl ist so lebendig, wie ich es nur von Pu-erh kenne.

2. Aufguss:

Immer noch diese angenehme Bitterkeit. Sie bleibt lange im Mund und es dauert, bis huigan eintritt.

4. Aufguss:

Jetzt hab' ich's: diese angenehme Bitterkeit ist eine feinere, weniger brutale Version der Bitterkeit, die ich beim 2010er Lao Man E von Bannacha hatte. Also doch ein Pu-erh!

5.+10. Aufguss:

Mist, zu lange ziehen gelassen! Aber mit Wasser verdünnt noch lecker trinkbar.

11. Aufguss: der Tee ist erschöpft.

Schlussbetrachtung der Infusion:

Sehr vielfältig: mit Stängeln, kleinen intakten Blättern, Fragmenten etwas größerer Blätter, dicken Stängeln und schönen Blattknospen. Zum Teil deutlich oxidiert, daher wohl auch der hongcha-Charakter.

Fazit:

Der Tee war jetzt ziemlich schnell erschöpft – das war beim ersten Kennenlernen (Abend nach der Bing-Aufteilung) noch anders. Vielleicht lag es daran, dass ich diesmal 2mal gestört wurde und den Tee zu lange habe ziehen lassen. Jedenfalls ist dies ein total verblüffender Tee, der zu nichts passt, was ich bisher kennengelernt habe. Der Geschmack ist bitter – und trotzdem freute ich mich immer auf den nächsten Schluck. Trotz teilweise sehr zerkleinerter Blätter ist er auch bei viel zu langen Ziehzeiten nicht adstringierend geworden.

Gerade mal nachgesehen: Die Herkunftsregion Guangnan liegt ganz im Osten Yunnans, nahe an der Grenze zu Guangxi und auch nicht fern von Vietnam. Das ist 'ne ganze Strecke entfernt von den Pu-erh-Regionen, deren Produkte ich bisher kennengelernt habe. Andere Wachstumsbedingungen (evtl. andere Unterart der Teebäume) und andere Verarbeitungstraditionen sorgen natürlich für einen ganz unterschiedlichen Charakter.

Wegen seiner atypischen Art nicht unbedingt ein Einsteiger-Pu-erh, aber wenn man das Einzigartige sucht, findet man hier einen richtig guten Tee. Für mich ein Glücksgriff!

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Ich habe jetzt kurz das Vergnügen gehabt mehrere Aufgüsse von dem Tee zu trinken und war auch überrascht, dass ihm das "Strenge" eines Pu Erhs fehlte. Das finde ich gar nicht mal schlimm, weil mir rauchige und ledrige Geschmacksnoten nicht immer so genußvoll erscheinen.

Bei diesem Pu Erh ist mir anfangs die Süße aufgefallen. Ein schöner blumiger Duft, den ich zwar nicht mit Assam, dafür aber mit Darjeeling-Sorten verbinde. Vielleicht trügt mich auch meine Erinnerung. Im Geschmack dann wie ein Blend aus Pu Erh und Schwarztee, da muss ich Gero schon Recht geben. Ich bin sehr überrascht und finde den Pu Erh sehr überzeugend und vor allem locker zu trinken. Meiner besseren Hälfte schmeckt er auch, also alles richtig gemacht!

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So, gestern abend hatte ich Besuch da und wir haben uns ausgiebig den Tees gewidmet, hauptsächlich diesem.

Geschmacklich kann ich mich euch nur anschließen, möchte aber noch hinzufügen, dass ich doch beeindruckt war, dass der erste Aufguss nach Waschgang bis zum achten Aufguss sehr konstant waren, wie ich finde. Danach lies es langsam nach, der elfte Aufguss war dann schon sehr milde, wir haben es dabei gelassen.

Hatte eh schon jeder soviel Tee getrunken, dass heute nacht wohl niemand entspannten Schlaf gefunden hat  ;)

Ich werde mir den Tee merken, würde ich gerne öfter trinken.

Grüße,

Gerd

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Letzte Woche haben wir den Tee in unserem Tee-Kreis probiert und fanden ihn alle sehr lecker. Bei höherer Dosierung verschwindet die Ähnlichkeit zu Schwarztee und die Süße nimmt später zu. Was wirklich schön ist: Dieser Pu Erh eignet sich besonders für Einsteiger, für die die rauchigen und sehr kräftigen Pu Erh nichts sind. Der Rauch ist nur ganz dezent wahrnehmbar. Im Nachhinein bereue ich es etwas nur 50g gewollt zu haben. Aber man weiß es ja leider vorher nicht...

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Dieser leichte, milde "Tabak" ist wirklich richtig gut, da könnte sogar ich zum Pu Erh Liebhaber werden.

Ich habe ihn aufgrund der Erfahrung vom gestrigen Lao Tongzhi 2011 leider am Anfang viel zu kurz ziehen lassen, immer nur ein paar Sekunden. Der Geschmack bleibt lange sehr konstant und mit jedem Aufguss ein klein wenig anders. Denn tabakartigen Geruch der Infusion nach dem 1. und 2. Aufguss empfinde ich als sehr angenehm und nicht so streng rauchig wie beim Lao Tongzhi 2011.

Ich muss Lukas recht geben, ein idealer Pu Erh für Einsteiger. Wirklich ein top Pu Erh. Von daher, tolle Aktion von Gero und toller Tee von Chris. :D

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Diesen Tee habe ich jetzt gerade wieder im Gaiwan / in der Tasse und muss einfach mal sagen:

[glow=green,2,300]

DANKE![/glow]

Wenn Ihr nicht alle mitgemacht hättet an der Bingaufteilung, hätte ich diesen Tee nicht kennengelernt.

Jetzt sitze ich hier zufrieden mit dem Tee und freue mich über den Tee, Chris den Aufspürer des Tees und Euch den Mitmachern!

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  • 2 Monate später...

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