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Yunnan/Dian Hong


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Wie schon an anderer Stelle berichtet, bin ich neulich über chinesischen Yunnan-Schwarztee gestolpert - und bin nach wie vor begeistert. Das fängt beim Öffnen des Tütchens an: Man blickt auf hübsche gold- bis rostgelbe, länglich zusammengerollte Spitzen, die schon in diesem Zustand einen unglaublich intensiven, süßlichen Duft verbreiten. Aufgebrüht wird ganz normal mit frisch gekochtem Wasser. Lässt man ihn nicht übermäßig ziehen - drei Minuten reichen für mich aus, fünf sollen aber wohl auch nicht schaden -, wird man mit einer Vielzahl von Geschmacksnoten belohnt. Mein erster, hier vorliegender Yunnan schmeckt süßlich-malzig und ist relativ mild, keine Spur von Bitterkeit. Lässt man ihn in kleinen geschlossenen Gefäßen ziehe, kommt noch eine interessante rauchige Note hinzu. Wegen des sehr intensiven Geschmacks trinke ich meist nur ein Glas voll.

Hierzulande hat dieser, in China "roter Tee" genannte Schwarztee offenbar kaum einen Markt, nur durch Zufall bin ich auf ihn gestoßen. Was verwunderlich ist, denn Yunnan ist alles andere als nur eine weitere Schwarzteesorte. Er hat einen ganz eigenen Charakter, der sich kaum mit den Standards in diesem Segment vergleichen lässt. Über Qualitäten und Varianten lässt sich leider kaum etwas herausfinden. Eindeutige Ratings wie bei Darjeeling scheint es zu geben, werden im Verkauf aber kaum angewendet. Eine Grundregel lautet offenbar: Je höher der Anteil an "goldenen" Blattspitzen, desto besser die Qualität, desto intensiver das Aroma. Allerdings sind mir im Netz auch hochpreisige schwarze Blätter begegnet...

Was sind eure Erfahrungen und Empfehlungen?

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mir war die "schinkennote", also der rauchgeschmack, bei meinem anfangs zu intensiv. er hat dann wenig getrunken (hatte 250g bei kolodziej u. lieder gekauft) ne lange zeit in der hintersten ecke vom schrank gestanden (bestimmt nen jahr, eher länger), hatte ihn fast vergessen.

mittlerweile ist das nen echt toller tee geworden: der rauchgeschmack ist deutlich zurückgegangen, der eigentliche teegeschmack ist nicht schlechter geworden, finde eher das gegenteil, also dass er gereift ist.

nennt sich "china yunnan superior gfop (dian hong)"

trink ihn nicht sehr oft, aber wenn er aufgebraucht ist, werde ich mir neuen besorgen.

gero hatte mir einen tee zugeschickt, der einen recht ähnlichen geschmack hat (hab sie nicht nebeneinander getrunken). nennt sich bei ihm "china hunan golden needle".

haben beide fast das selbe verfallsdatum, also auch dieser ist älter, und auch er schmeckt wirklich gut.

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Interessant, Key. Ich habe mir mal deinen "Superior Dian Hong" angesehen. Der Beschreibung ("viele goldene Blattspitzen") und dem sehr günstigen Preis nach zu urteilen, handelt es sich nicht um die Spitzenqualitäten. Die "Schinkennote" ( ;D ) tritt bei meinem nicht in dem Maße auf. Er nennt sich "Finest FOP Yunnan" und besteht überwiegend aus gelben Spitzen.

Ich würde den ja gern mal "gegenkosten". Ist noch ein Rest für eine Tauschaktion verfügbar?

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Ich habe bisher drei Varianten dieser Sorte getrunken. Eine von TG, eine von Kolodziej & Lieder und eine vom Hamburger Teespeicher. Die Blätter waren alle sehr unterschiedlich, der Geschmack aber sehr ähnlich und so wie du eingangs beschrieben hast: Malzig und süßlich. Gehört zu meinen absoluten Favoriten.

Einen Schinken/Rauch-Duft wie Key konnte ich nur bei einem feststellen (Hamburger Teespeicher). Aber in so dezent, dass ich es sogar mochte.

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Die Schinken-/Rauchnote würde mich nicht stören - ich mag ja auch Lapsang Souchong.  ;D

Aber ein guter Dian Hong ist mir lieber. Genau diese Malzigkeit, die Ihr beschreibt, gefällt mir so gut. Wir (TG) haben in unserem festen Sortiment zwei Schwarztees aus Yunnan, wovon der eine (Yunnan Golden Downy Pekoe) das Malzige stärker ausgeprägt hat. Anfangs wunderte es mich, dass diese Assam-typische Malzigkeit in einem chinesischen Schwarztee vorkommt - wenn auch deutlich runder und weicher als bei Assam.

Erst meine Beschäftigung mit Sheng Puer brachte das "Aha": die Assamica-Teepflanzen, die z. B. auch beim Ostfriesen Tee für malzigen Geschmack sorgen, sind die gleiche Varietät wie die Teebäume in Yunnan, aus denen Puer hergestellt wird... und eben auch Dian Hong.

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Du sagst es, Gero! Anfangs war ich ja beratungsresistent und wollte von chinesischen Schwarztees nichts wissen, obwohl mir eine TG-Mitarbeiterin den empfehlen wollte. Ich weiß gar nicht mehr wie ich dazu kam den trotzdem zu probieren, aber ich bin froh es getan zu haben. Wer malzige Tees liebt, sollte da zuschlagen. Bitte nie(!) aus dem Sortiment nehmen. Übrigens habe ich auf der TG.Seite mal gelesen, dass dieser Tee zu den meistverkauften gehört.

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@like: Freut mich, dass ich mit meiner Schwärmerei nicht allein stehe.

@geroha: Sehr interessant, danke. Ohne auch nur ansatzweise deine Expertise auf dem Gebiet zu besitzen: Ich wäre nie auf die Idee gekommen, den Yunnan mit einem (klassischen) Assam zu vergleichen. Letzterer ist (in meiner Erinnerung, ich habe lange keinen mehr getrunken) viel stärker und bitterer und besitzt nicht die geschmackliche Bandbreite bzw. beschwört nicht derartig viele Sinneseindrücke wie der Yunnan.

Der "China Yunnan Golden Downy Pekoe" auf eurer Seite sieht auch anders aus, als das, was ich kenne. Statt feinen, länglich zusammengerollten gelben Fäden sind das fast kleine Kügelchen. Vom Preis her ist er natürlich wirklich günstig.

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was mir bei deutschen teetrinkern teilweise auffällt ist (das mein ich nicht wertend in irgend einer form), dass sie zu extremen neigen:

-entweder trinken sie beuteltee von aldi, bzw. aromatisierten blatttee "tropenzauber" und "winternachtstraum" (aus schlechten grundtees),

oder

-sie trinken die creme de la creme... ;)

letzeres ist sehr interessant, aber das leben ist für mich nicht entweder pommesbude oder sternerestaurant (beides mag was haben), sondern gutes essen täglich das mir schmeckt, frisch und gesund ist.

nen passender tee für den täglichen gebrauch gehört dazu.

zum oben erwähnten "schinkengeschmack tee":

mir ist jetzt wieder die vorgeschichte eingefallen: ich hatte nen dem namen nach gleichen tee vorher bereits gehabt. der war von anfang an gut, hatte nicht dieses starke aroma (hätte ihn sonst ja nicht nachbestellt). der war auch rel. schnell weggetrunken.

dieser tee (den ich auch gerade trinke, von dem ich aber nicht mehr wirklich viel habe, michdal) war sehr, sehr frisch, was vermutlich ein mitgrund war, aber er war meiner meinung auch anders, mehr schinken als der vorherige, und dabei beziehe ich mich alleine auf den geschmack.

wie der tee unaufgegossen aussieht, interessiert mich nicht. hab jetzt etwas mehr an teeerfahrung zusammentragen können, und da sind nicht wenige blender bei, die zwar toll aussehen, aber aufgegossen kann man die meiner meinung nach nicht als so dolle bezeichnen.

andererseits gibt es optisch recht unscheinbar erscheinende typen, die aufgegossen aber sehr, sehr lecker sind.

ist wie mit den menschen beim tee... ;)

der anfangs beschriebene tee ist obwohl zurückhaltend dosiert (2 1/2 TL auf meine 3 tassenkanne, verm. so um 0,6-0,7l) sehr dunkel nach geschätzten 3 minuten ziehzeit. das raucharoma ist nach wie vor vorhanden, aber im für mich völlig akzeptablem rahmen. die ersten beiden tassen waren mit etwas honig (so trink ich morgens meinen schwarztee) sehr süffig, voll im geschmack. ich weiss, dass mir von diesen starken tees übel werden kann wenn sie für mich zu stark dosiert sind. das hab ich bei ostfriesentees besonders häufig gehabt. denk ich mir das raucharoma weg, geht der tee auch in diese richtung. bei reinem assam hab ich kaum erfahrung, kann also nur vermuten, dass er auch in diese richtung geht.

die dritte tasse die ich jetzt ungesüsst trink, sieht auf den allerersten blick aus wie kaffee, ist also sehr dunkel, ganz leicht bitter (kein vergleich mit manchen DJ oder nepaltees), hat viel direkten geschmack. zurück bleibt dann nen leichter rauchgeschmack.

wäre er nen mensch, wäre das nen netter, unkonventioneller, meist ganz schwarz gekleideter (nicht im sinne von gothic), der sich vom kettenraucher zum kontrollierten smoker entwickelt hat, und mit dem man über vieles reden kann, der zwischendurch aber ne selbstgedrehte auf dem hof raucht. wenn er wieder weg geht, lüftet man die wohnung, denkt "interessanter typ", und nach ner zeit wird man ihn sicher wiedersehen, auch wenn er für jeden tag etwas zu anstrengend ist.

;)

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@key: Zustimmung in fast allen Punkten von mir. Es mag eine deutsche (aber auch asiatische!) Eigenart sein, alles in Perfektion erleben zu wollen. Klar, letztlich geht es vorrangig um den Genuss und nicht um Preise oder geringste Qualitätsunterschiede. Jeder hat da sicherlich verschiedene Zugänge, die natürlich alle in Ordnung gehen.

Allerdings setzt bei vermutlich jedem passionierten Teetrinker mit der Zeit ein Lernprozess ein. Früher hatte ich keine Probleme mit Beuteltees aller Art (Schwarztee trinke aber ich von Haus aus seit jeher nur lose). Irgendwann merkt man, dass die Pfefferminze, die Zitronenmelisse, die Kamille aus dem Garten oder der freien Natur eine viel wohlschmeckendere Grundlage für einen Aufguss liefert, was auch niemand ernstlich bezweifeln wird. Beim Schwarztee ist es ähnlich. Man lernt verschiedene Qualitäten kennen und schätzen und freut sich wie ein Schnitzel, wenn man einen besonders guten Tee erwischt hat. Man bekommt also ein Gefühl für die Unterschiede. Meine Erweckungserlebnisse z.B. waren ein Teekampagne-Darjeeling und ein toller Keiko Sencha. Danach stellt man sich schon die Frage, warum man den nächsten günstigen Tee aus dem Supermarkt oder der Wald-und-Wiesen-Teehandlung im Einkaufszentrum nehmen soll, wenn man doch so viel mehr bekommen kann.

Ich muss aber auch sagen, dass ich gern mal beim Türken einen ganz einfachen Samowartee trinke und diesen auch genießen kann.  :)

P.S. Das mit dem Menschen aufgießen musst du mir noch mal erklären.  ;)

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  • 1 Monat später...

Eine Grundregel lautet offenbar: Je höher der Anteil an "goldenen" Blattspitzen, desto besser die Qualität, desto intensiver das Aroma. Allerdings sind mir im Netz auch hochpreisige schwarze Blätter begegnet...

Tja, die Regel wäre nach meinen jüngsten Erfahrungen schon mal hinfällig.

Ich konnte in letzter Zeit noch zwei Dian Hongs testen, der eine recht teuer, ausschließlich aus länglichen goldenen Spitzen bestehend, sehr anregend duftend, der andere aus dem mittleren Preissegment, eher kugelartig zusammengerollt und etwa zur Hälfte aus Goldspitzen bestehend.

Der erste, ganz goldene Tee war eine Enttäuschung: Zu mild, das typische Malzaroma konnte man nur im Hintergrund erahnen, von Rauch war da gar nichts - ein Blümchentee. Mehrere Aufgüsse waren definitiv nicht drin. Der gerollte Tee schmeckte schon intensiver, Malz und Rauch waren präsenter. Aber dennoch kein Vergleich zum im Eingangspost beschriebenen, in einem chinesischen Teehaus in Berlin erworbenen Tee, der Malz und Süße in den Vordergrund stellt und nur eine ganz leichte Rauchnote entwickelt.

Es ist mir einigermaßen rätselhaft, wie es zu solchen Differenzen kommen kann, da doch Anbaugebiet und Verarbeitung in dieser Region zumindest ähnlich sein müssten. In einem anderen Thread wurden schon die Gründe für das Raucharoma von chinesischen Schwarztees diskutiert. Nun ist von eingen Teesorten bekannt, dass der Oxidationsprozess durch allerlei Zugaben unterstützt, der Tee gewissermaßen aromatisiert wird. Sind euch ähnliche Verfahren auch für Yunnan-Schwarztees bekannt? Anders kann ich mir die Unterschiede (besonders die Süße) nicht erklären.

Bearbeitet von michdal
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Es ist mir einigermaßen rätselhaft, wie es zu solchen Differenzen kommen kann, da doch Anbaugebiet und Verarbeitung in dieser Region zumindest ähnlich sein müssten.

Oh, es gibt riesige Unterschiede selbst innerhalb eines Anbaugebietes und einer Saison. Am intensivsten erlebt habe ich das bei Darjeeling First Flush, weil ich während meiner Ausbildung im April bei unseren TeaTastern war. Die haben täglich kistenweise Muster aus den verschiedenen Teegärten bekommen. Da konnte ich erleben, dass jeden Tag ganz unterschiedliche Qualitäten in ein und dem selben Teegarten produziert werden. Vielleich wurde Montag relativ unten am Hang gepflückt, am Donnerstag schon weiter oben. Dienstag war vielleicht der letzte Tag einer längeren Trockenheit aber am Freitag wurde nach zwei Tagen Dauerregen gepflückt. Einen Tag kamen die Blätter schnell nach dem Pflücken in die Fabrik, einen anderen Tag gab es eine Verzögerung und die Oxidation setzte schon unterwegs ein. Einen anderen Tag hat der Produktionsleiter beschlossen, wegen kühlerer Außentemperatur die Heizung im Oxidationsraum höher zu schalten ... und ist dabei übers Ziel hinausgeschossen.

Normalerweise bemühen sich die Produzenten, ihre Abläufe und Rohmaterialauswahl so zu treffen, dass das Typische der Herkunft deutlich wird ... aber auch nicht immer. Daher kann es auch innerhalb schwarzer Yunnantees ganz deutliche Unterschiede geben.

Schön - sonst wäre das TEEma doch viel zu langweilig. :)

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Hallo!



Seit rund 30 Jahren trinke ich regelmäßig Tee, probiere gern verschiedene Sorten, komme aber immer wieder auf den "Golden Yunnan" zurück. Neben dem Geschmack fasziniert im Glas auch die herrliche rotbraune Färbung. In der DDR (Exquisit-Läden) tauchte er Anfang der 80er als "Schwarzer chinesischer Tee" auf.



[Analog gab es auch "Grünen chinesischen Tee", den ich leider bis heute noch nicht identifizieren konnte.]



mfG


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ah, interessant! wie sah der grüne chinesische tee vom blatt her aus?



der standardtee in der ddr war ja oft der grusinische aus georgien/abchasien, und der soll auch gut gewesen sein. mittlerweile ist der aber, nicht zuletzt durch die darniederliegende landwirtschaft, kaum noch zu bekommen.



kannst du den evtl. beschreiben.


Bearbeitet von Key
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ah, interessant! wie sah der grüne chinesische tee vom blatt her aus?

Schwacher Erinnerung nach längliche leicht gerollte Blätter, relativ hellgrün, leicht bitter.

(Bin jedoch kein Fachmann, nur gelegentlicher Genießer. Damals hatte man keinen Vergleich und außerdem sind geschmackliche Erinnerungen über solche Zeiträume unsicher. Meine Teehändlerin zum Beispiel ist anderer Ansicht bezüglich des Yunnan.)

der standardtee in der ddr war ja oft der grusinische aus georgien/abchasien, und der soll auch gut gewesen sein. mittlerweile ist der aber, nicht zuletzt durch die darniederliegende landwirtschaft, kaum noch zu bekommen.

Es gab wohl 50 (25?) g Schächtelchen, "indisch, grusinisch und ceylon". Mein Interesse begann aber erst mit den oben genannten chinesischen Tees.

Möchte mich ansonsten für dieses anregende Forum bedanken; habe heute gleich ein neue Sorte zum Probieren erworben.

mfG

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  • 4 Wochen später...

Guten Abend zusammen,

ich überlege gerade, ob ich auch mal einen chin. Schwarztee aus Yunnan testen soll. Dabei bräuchte ich eure Hilfe: wie kann man grob den Geschmack beschreiben? Ist er erdig und rauchig oder zeigt zumindest sehr deutlich diese Geschmacksrichtungen? ...dann wäre es kein Tee für mich.

Es wäre also schade, wenn ich das Geld umsonst ausgeben würde.

VG koko

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Das ist schwierig pauschal zu beantworten. Einige Schwarztees aus Yunnan sind erdig und rauchig - aber nicht alle.


Am besten gehst Du in einen Teeladen, wo Du an den Tees schnuppern kannst, bevor Du Dich entscheidest. Ich habe noch nie einen rauchig schmeckenden Tee gehabt, dem man das nicht schon am Duft des trockenen Blattes angemerkt hat.



Und pass auf, dass Dir kein dunkler Puerh-Tee als "Schwarztee" verkauft wird (wobei das aus Sicht der chinesischen Schreibweise nicht falsch wäre :huh: ) ... dann bekämst Du nämlich die volle Ladung Erdigkeit.

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Okay, ich wollte ja nicht als Schleichwerbung ungefragt unsere Tees anpreisen. Aber weil ich seit Ewigkeiten keine anderen Schwarztees aus Yunnan kenne, kann ich sowieso nur über unsere sprechen.



Der "Golden Yunnan" (570) erscheint mir leicht rauchig und erdig - zu dem würde ich Dir nicht raten. Der "Yunnan Golden Downy Pekoe" (571) ist für mich (da sind aber andere Forumianer anderer Meinung) etwas assamig, mit dieser typischen Malznote. Erdigkeit finde ich darin keine, Rauchigkeit auch nicht (aber was Rauch angeht scheine ich weniger empfindlich zu sein als die meisten).



Wenn Dir die beiden nicht gefallen (gehe in einen Laden, schnupper dran und kaufe 50g von Deinem Favoriten), würde ich Dir den Vietnam Yen Bai empfehlen. Ist zwar streng genommen kein Yunnan Tee, wird aber relativ nahe an der Grenze zu Yunnan geerntet. Und den Teebäumen, von denen die Blätter in Wildsammlung geerntet werden, ist es auch egal, wo die Menschen in ihrer Willkür ihre Staatsgrenzen gezogen haben.



Vielleicht haben ja andere Teetalker Erfahrungen mit den Dian Hong anderer Anbieter beizutragen, damit das Bild etwas runder wird?


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  • 4 Wochen später...

Heute bin ich durch Zufall auf einen chinesischen Kräuterladen in meinem Viertel gestoßen. Offenbar eigentlich ein Online-Shop, wie die leicht verdutzten Mienen der Inhaber bei meinem Eintritt nahelegten. Man machte mir auch schnell deutlich, dass man eher auf Kräuter(-tees) im medizinischen Bereich spezialisiert sei.



Man bot mir aber immerhin einige chinesische Grüntees an. Auf Anfrage kramten sie auch noch einen Bio-"Yunnan FGOP" (?!) hervor, eine interessante Mischung aus länglichen schwarzen und goldenen Blättern. Neugierig geworden, ließ ich mir etwas davon einpacken und staunte nicht schlecht, als man zur Abrechnung ging: Nur 2 Euro nahm man mir für die 50g ab! Als regelmäßiger Teeladenbesucher muss man sich an solche Dumping-Preise erst mal gewöhnen.



Allzu große Erwartungen hatte ich denn auch nicht an den Yunnan. Nach dem Öffnen der Tüte schienen sich die Befürchtungen schon zu bestätigen: Der Tee hatte bereits den Kräutergeruch des Ladens angenommen. Dieser verging glücklicherweise schnell und man konnte den typischen schweren Yunnan-Geruch erahnen. Beim ersten Schluck vom Aufguss dann die Überraschung: Ein sehr markanter, rauchiger Tee, weniger Malz und Süße, eher Whisky-Feeling. Bin rundum zufrieden mit diesem Schnäppchen.


Bearbeitet von michdal
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  • 1 Monat später...

mir war die "schinkennote", also der rauchgeschmack, bei meinem anfangs zu intensiv.

Ich habe am Wochenende zum ersten Mal an einem Lapsang Souchong geschnuppert und kann nun nachvollziehen, was du mit "Schinkennote" meinst. Ich wäre fast umgefallen, weil ich gewohnheitsgemäß einen tiefen Zug direkt am Blatt nehme.  Dagegen sind sogar die stärkeren unter den Yunnans, die ich bisher hatte, richtiggehend lieblich. ;)

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