geroha Posted May 24, 2014 Share Posted May 24, 2014 Hallo zusammen!Wir schmeißen ja mit der Zeit immer mehr mit Fachausdrücken um uns. Klar, ist ja auch viel einfacher, wenn man "shiboridashi" schreibt, als wenn man umschreibt "japanisches Teeaufgussgefäß ohne Henkel, welches mittels Riffelung am Übergang von Korpus zu Deckel das Abgießen des Tees ermöglicht, ohne dass Teeblätter das Gefäß verlassen".Da aber nicht alle Ausdrücke immer sofort geläufig sind, nutze ich mal die Anregung eines anderen TeeTalkers, um mal eine Liste mit Fachausdrücken rundherum um japanisches Teegschirr zu beginnen. Weil ich von der Vielfalt des Zubehörs der Chanoyu eingschüchtert bin, fange ich mal mit dem Zubehör an, welches für Sencha und Gyokuro verwendet wird:Kännchen mit Griff: kyûsuKännchen ohne Griff: hôhinKännchen fast wie Gaiwan: shiboridashiWasserabkühlgefäß: yuzamashiTrinkbecher: yunomiTasse (allgemein): chawanUntertasse, Untersetzer: chatakuTablett: bonTeedose (allgemein): chaire zur Abgrenzung: Teedose (aus Lack für Matcha): natsumeTeemaßlöffel: charyôWas sollte korrigiert oder ergänzt werden? Ryokucha 1 Quote Link to comment
teenießen Posted May 24, 2014 Share Posted May 24, 2014 Gut wenn wir jetzt schon einen Thread dazu haben dann kann man ja die Matcha Utensilien doch dazu zählen- zumindest die relevanten bzw, elementaren."Schneebesen" zum schlagen des Matchas: ChasenBambuslöffel zum Dosieren des Matchas : Chashaku Quote Link to comment
seti17 Posted May 24, 2014 Share Posted May 24, 2014 (edited) Sollte man nicht bei Kyusu die einzelnen Formen noch aufführen?Kensui - Gefäß für verbrauchtes WasserMizusashi - WasservorratsbehälterTetsubin - (Eisen-)KanneHishaku - Wasserkelle Koicha - "dicker" MatchaUsucha - die dünnere VarianteUff, da könnte ich mir die Finger wund schreiben Allein das ganze Drumherum Keine Zeit Übrigens habe ich das hier gefunden: http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Japanese_tea_ceremony_equipment Edited May 24, 2014 by seti17 Quote Link to comment
theroots Posted May 24, 2014 Share Posted May 24, 2014 (edited) Es sei mir verziehen, aber anbei einige Korrekturen Chaire: wird lediglich für den Teeweg verwendet und dort nur für Koicha.Natsume: ist das Gegenstück für Usucha und daher auch ein Utensil aus dem Teeweg (chadō). Regelmässig bestehen sie aus Holz, überzogen mit mehreren Schichten Lack. Dosen aus anderen Materialien gibt es jedoch auch. Chaki: kann als Oberbegriff der oberen zwei gesehen werden.Chazutsu: Dies wiederum kann als allgemeiner Begriff für eine Teedose (Blatttee) verwendet werden. Eine traditionelle Version besteht aus Holz und einer Kirschrinden-Aussenschicht. Zu sehen sind aber auch metallische Dosen.Zur Chawan: Ich kenne auch diesen Begriff eher vom Chadō her und zwar im Sinne einer "Schale". Gibt es für "normale" Tea Cups nicht noch spezifischere Begriffe? Ich denke da an Yunomi als die eigentliche "Tasse" (obwohl Tassen im eigentlichen Sinne per se ja eher selten sind und Becher treffender sein dürfte). Ich erinnere mich aber irgendwo gelesen zu haben, dass zumindest historisch gesehen die Anfänge beider Verwendungsarten (Matcha und Blatttee) bei der Chawan liegen. Edited May 25, 2014 by theroots Quote Link to comment
seika Posted May 25, 2014 Share Posted May 25, 2014 Ganz so einfach ist es mit den Bezeichnungen nicht, weil sich im Laufe der Zeit von den spezifischen Begriffen aus der cha no yu allgemeine Versionen abgeleitet haben. Um mal ein Beispiel zu bringen. Der Durschschnittsjapaner (sofern es ihn geben sollte) wird mit chawan vermutlich eher eine Reisschale assozieren als ein Matcha-Schale. Auch wenn der korrekte Begriff dafuer eigentlich meshi(cha)wan ist. Folglich spricht man auch von der Matcha-j(ch)awan um dies deutlich abzugrenzen. Genauso verhaelt es sich mit chaire. Innerhalb der cha no yu bezieht sich der Begriff auf das von theroots beschriebene Utensil fuer die Zubereitung von koicha. Hinz und Kunz (in Japan eher Taro und Hanako ) verbinden damit vermutlich ein Aufbewahrungsgefaess fuer Tee jeglicher Art.Chawan ist schon der Begriff, der dem englischen tea cup am naechsten kommt. Zur Unterscheidung haengt man oft noch die Art des Tees davor, also matcha-j(ch)awa oder sencha-(cha)wan. Eine Schwarzteetasse, also mit Henkel, wird mit dem englischen Lehnwort tii kappu (tea cup) bezeichnet.Die Idee, ein paar Begriffe hier zusammenzustellen finde ich gut. Ob man das alles bis ins Detail mit allen seinen Nuancen abhandeln muss, halte ich allerdings fuer fragwuerdig. Wer es genauer wissen moechte, dem empfehle ich z.B. dieses Woerterbuch zur cha no yu. Quote Link to comment
seti17 Posted May 25, 2014 Share Posted May 25, 2014 Ja, zu sehr ins Detail sollte man gerade in Bezug auf das Cha No Yu nicht gehen, vieles davon ist auch nicht praktikabel im Alltag, Öfen, Aschen u.ä. oder findet nur in sehr eng definierten Grenzen Anwendung. Was mir noch eingefallen ist, vielleicht sollte man auch etwas auf verschiedene Arten sowie Techniken eingehen? Also wie z.B. Banko, Tokoname, Oribe, Hagi, Arita, Kyoyaki ... oder auch Tebineri, Nerikomi, Namako, Wari Kodai, ...? Quote Link to comment
theroots Posted May 25, 2014 Share Posted May 25, 2014 Ich denke man sollte zwischen Differenzierungen unterscheiden, welche rein theoretischer Natur sind (z.B. chaire und natsume) und jenen, welche praktische Gründe haben (z.B. chaire und chazutsu). Abgesehen davon empfinde ich gerade die unterschiedlichen Gerätschaften als ein interessanter Aspekt der japanischen Teekultur und eine kurze Darstellung dürfte wohl auch dem einen oder anderen bei der Suche helfen, welche sich oft sehr viel einfacher gestaltet, wenn man gerade den richtigen Begriff zur Hand hat.Und zu guter Letzt hatten wir gleich noch eine Lehrstunde bei Seika.. was will man also mehr? teenießen 1 Quote Link to comment
teenießen Posted May 25, 2014 Share Posted May 25, 2014 Abgesehen davon empfinde ich gerade die unterschiedlichen Gerätschaften als ein interessanter Aspekt der japanischen Teekultur und eine kurze Darstellung dürfte wohl auch dem einen oder anderen bei der Suche helfen, welche sich oft sehr viel einfacher gestaltet, wenn man gerade den richtigen Begriff zur Hand hat. Genau das, war mehr oder minder der Ausschlag, wie dieser Thread zu Stande kam Quote Link to comment
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