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Guangdong Lagerung vs. "Nordchina" Lagerung


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Ich hatte neulich geschmackstechnisch ein seltenes und erstaunliches Erlebnis,


wobei man lagerungstechnisch Taiwan ungefähr mit Südchina,


und die Schweiz ungefähr mit Nordchina vergleichen könnte:


 

GoldenTurtle sagte am 25 Jan 2015 - 4:30 PM:

... habe erst gestern einen 07ner Mengku


Gushu gesüffelt, von welchem ich bereits zuvor eine seit kurz nach der Produktion bei uns gelagerte Version kannte,

gestern aber die seitdem in Taiwan gelagert Version verkosten durfte.

Obwohl der zugrundeliegende Tee der Gleiche von der gleichen Ernte und Produktion war,

sind bereits in dieser kurzen Zeit die Unterschiede durch die unterschiedliche Lagerung dramatisch geworden,

trotzdem sind beide Tees für sich gesehen aussergewöhnlich gut.



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Guangdong denke ich spricht für sich selber. Das schließt auch Hongkong und taiwan mit ein. Die Lagerbedingungen sind mehr oder weniger identisch. (Ich rede hier jetzt nicht von irgendwelchen Lagerräumen die keine Ventilation haben und die Tees bis unter die Decke gestapelt sind)

Nordchina habe ich in Klammer gesetzt, weil ich damit mehr die Trockenlagerung an sich meinte. Wir können ja einfach mal Zhengzhou oder Peking nehmen.

Ganz konkret: Würdet ihr lieber einen Tee bevorzugen, der 15 Jahre in Peking gelegen hat, oder einen der 15 Jahre in Guangdong gelegen hat?


Obwohl der zugrundeliegende Tee der Gleiche von der gleichen Ernte und Produktion war,
sind bereits in dieser kurzen Zeit die Unterschiede durch die unterschiedliche Lagerung dramatisch geworden,
trotzdem sind beide Tees für sich gesehen aussergewöhnlich gut.

Gäbs da trotzdem was, was du favorisieren würdest?

Wie würdest du denn den Unterschied beschreiben?


Der Grund warum ich das Thema anstoße war ein Kommentar von Cha Shifu

In China ist ja immer die Rede von Guangdong Lagerung (Feuchtlagerung) und Trockenlagerung (Guangdongcang(shicang) und gancang. Da es hier auch ziemlich schnell wieder ganz schön komplex wird, können wir ja erstmal bei dem Beispiel der Neuen gelagerten Tees bleiben. Sagen wir mal so 10-15 Jahre. Wer Lust hat kann ja auch ausschweifen und  mehr zur Komplexität und Geschichte bzw. Problematik der Lagerung sagen.

Turtle hat die Sache mit dem Taiwan und Schweiz Sheng ganz gut getroffen was ich in erster Instanz meinte. Wie gesagt. wer mehr dazu sagen möchte kann gerne Ausschweifen

Bearbeitet von Formosa Wulong
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Also ich find zb Shandong Lagerung braucht ewig, dafür klarer, Guangzhou wird schneller runder... Soviel dazu vom Smartphone. Sheng wie ich finde bekommt alles gut was zumindest eine gewisse grundfeuchte aufweist, Shandong ist fast schon zu trocken, Beijing nicht besser. Shu ist das egal, da finde ich staubtrocken nicht mal schlecht

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Gäbs da trotzdem was, was du favorisieren würdest?

Wie würdest du denn den Unterschied beschreiben?

Turtle hat die Sache mit dem Taiwan und Schweiz Sheng ganz gut getroffen was ich in erster Instanz meinte. Wie gesagt. wer mehr dazu sagen möchte kann gerne Ausschweifen

Der Unterschied ging bei der feuchteren Lagerung in Taiwan wie zu erwarten war

deutlich mehr in Richtung Reife / Fülle als die trockenere Lagerung.

Aber für mich überraschenderweise auch etwas mehr in Richtung Fruchtigkeit.

Aber keinerlei Moder oder so, sehr hochwertig.

Der trockener Gelagerte hatte hingegen eine Nobless, irgendwie eine

trockene, dezente Erhabenheit, ganz schwierig auszudrücken,

er war selbstverständlich auch noch etwas näher am Grüntee.

Ich kann auf die Schnelle aber keinen Favorite bestimmen - beide zu gut.

Ich müsste glatt einen O.O. Test machen, um den Sieger küren zu können.

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Muss ja auch nicht unbedingt einen Sieger geben. Solange die Tees ordentlich gelagerter waren und nicht gemodert haben, haben denke ich auch beide Varianten ihre Besonderheit



In China sagt man: Feuchte führt zu schneller Reifung (d.h. der Tee verliert auf Dauer zwar immer mehr vom jugendlichen Charakter und wird immer runder und umgänglicher), während trockene Lagerung das Aroma wahrt. Würdest du das nach der Verkostung auch Bestätigen können?



Meine Erfahrung in China ist jedenfalls die, dass es natürlich zwei Lager gibt, aber die meisten die trockene Lagerung bevorzugen. Der wandelt sich zwar langsamer, dafür behält er aber viel mehr von seinem Aroma. Die Guangdong Lagerung sagt man reift zwar schnell, was den Tee Geschmacklich rund und angenehm schmecken lässt, aber auch schneller an Charakter verlieren lässt.



Die Variante bei der die Tees für 1-2 Jahre vorsätzlich in Lagerräume mit hoher Feuchtigkeit gelegt werden und danach dann nochmal eine ganze Weile brauchen um den Modergeruch wieder loszuwerden schmecken mir persönlich nicht so sehr. Ist aber eine Art Vorstufe zur Verarbeitung der Shus gewesen und hat diesen in gewisser Weise Modell gestanden.


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In China sagt man: Feuchte führt zu schneller Reifung (d.h. der Tee verliert auf Dauer zwar immer mehr vom jugendlichen Charakter und wird immer runder und umgänglicher), während trockene Lagerung das Aroma wahrt. Würdest du das nach der Verkostung auch Bestätigen können?

Teilweise auf jeden Fall, auch süsslichere Noten waren zu vernehmen aus der feuchteren

Lagerung, aber es hatte für mich auch überraschende

Aspekte wie eben diese Fruchtigkeit.

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Ich kann es wirklich empfehlen, wenn einem sich solch eine Chance bietet,

diese auch zu nutzen. Wie es sich schon häufig gezeigt hat, erweist sich die Praxis doch

meist etwas anders oder nuancenreicher als die graue Theorie der verbreiteten Meinungen.


PS: Du hast ja auch sehr nette Teelein Wu! Wie gut sind eigentlich deine

Connections zu deren Quellen?

Eher Zufallsbekanntschaften, oder eher etwas Verbindlicheres?

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Alle Hengchang Zhaoji Tees kommen von ein paar Leuten aus meinem engsten Bekanntenkreis in China. Alles alt eingefleischte Pu'er Trinker weit vor dem Hype darum, die schon früh anfingen in Yunnan jedes Jahr ihren eigenen Tees zu machen (Seit 2003 oder 02 vielleicht sogar). Für Proben habe ich genug da. Mehr nur auf Abruf in China so lange Vorrat reicht. Neue Jahrgänge nachkommend.


Die Tees von Gudao Jiamu (Bulangmingzhu, Bangpen, Mannuo und Gelanghe) hatte ich bei einer Teeprobe gekauft und stellen den harten Kern meiner eigenen Pu'er Lagerung dar. Einen Teil davon möchte ich nun für neue Tees versilbern. Die Bulangteeregion ist mein Favorite :)



Bearbeitet von Formosa Wulong
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