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Warum Mao Cha trinken?


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Mao Cha, wie man vielerorts lesen kann, ist die noch unfermentierte Grüntee-Vorstufe von Pu'Er.


Er wurde mit leicht erhöhter Temperatur gewelkt, dann Grüntee-üblich in der Pfanne gebraten,


um die Oxidation zu stoppen. Dann gerollt, gerieben und geformt, aber danach nicht wie sonst


bei Grüntee in China üblich auch noch mit heisser Luft getrocknet (was sonst ebenfalls gemacht wird,


um eine weitere Entwicklung noch tiefergehend zu stoppen).



Im Bild: ein Mao Cha vom ChaWang Shop.


2014_jingmai_da_zhai_gu_shu_maocha_50g.j



Es soll Verwegene geben, sogar bei uns hier auf dem Forum, die sich so etwas zum Trinken kaufen,


quasi ein halbfertiges Produkt!



Und dann gibt es solche wie z.B. Akira, die jahrelang geradezu versessen hinter Mao Cha von


wilden Bäumen her sind.



Hier z.B. auch ein Bericht von jemandem, der Pu'Er mag, aber völlig enttäuscht wurde von Mao Cha.



Was sind eure Erfahrungen?


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Hmm, meiner Meinung nach ist ein Maocha so gut wie der Pu-Erh den man gegebenenfalls daraus hätte pressen können :)

Was das jung trinken angeht ist man ja in einer ähnlichen Schiene wie bei jungem Sheng - mag man, oder mag man nicht. Aber wenn man den Tee ganz frisch trinkt, dann wirds wohl nicht so übel sein wenn er noch nicht gepresst wurde, oder?
Wobei ich mir vorstellen könnte dass das Dämpfen und Pressen den Tee nochmal ein bisschen Frische kostet, und ggf milder macht. Aber das ist reine Spekulation.

Ansonsten - wenn es gutes Material ist, dann warum nicht? EoT - A few Single Trees war jedenfalls der Wahnsinn - preislich und in der Tasse *g*

Auch gibt es ja durchaus die Mögilchkeit, den Tee so zu altern - scheint so zu sein dass er dann schneller altert, aber etwas Komplexität verliert. Die losen Shengs und Shus von Tea Hong waren jedenfalls grandios! Zum Beispiel der Tea Hong 2004 Menghai Oder auch dieser hier: white2tea - 2006 Menghai Raw Maocha.

Hinweis: Mein Fazit beruht auf einem recht überschaubaren Fundament an Erfahrungen, aber die waren konsistent und ich hab sie auch anderweitig so gelesen:  Für mich ist das nur eine leicht andre Darreichungsform wie die in Kuchen, die einige Details beeinflusst. Aber im Großen und Ganzen sind die Unterschiede zwar da aber nicht weltbewegend. Ein guter Pu ist ein guter Pu, ob lose oder gepresst.

Edited by miig
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Hier z.B. auch ein Bericht von jemandem, der Pu'Er mag, aber völlig enttäuscht wurde von Mao Cha.

Was sind eure Erfahrungen?

Die Entäuschung beruhte ja darauf das er einen '12er FRÜHJAHRS Diskus mit einem '13er HERBST Maocha vergleicht, zwar vom selben Garten, aber das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Prinzipiell braucht es super viel Erfahrung um einigermassen Abzuschätzen wie ein Diskus mal schmeckt, wenn man nur einen Maocha in der Tasse hat. Es liegen zwar nur die Schritte Hochdruck Dämpfung + Pressung + Trocknung zwischen Maocha und Sheng Pu-erh, aber lebensmittelchemisch und geschmacklich ist gerade das Hochdruck Dämpfen sehr erheblich, denn die Fermentation wird in Gang gesetzt.

Interessantes Thema allemal, dank dir Kroet. Ich werde bei nächster Gelegenheit etwas Maocha aufheben bevor ich es zum Pressen gebe, dannach teile ich via PN Proben für weitergehende Geschmacksexperimente.

Edited by ChaShiFu
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Gelegentlich trinke ich auch mal Mao Cha. Habe hier vom Wuliangshan zwei Muster (2012 und 2014), die mir gut gefallen. Seltsamerweise trinke ich Mao Cha am liebsten im Grandpa Style. Weil ich das nur mit den allerwenigsten gepresstenSheng mache, fällt es mir schwer, einen Vergleich anzustellen.


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Bin gespannt wie sich diese entwickeln wenn sie mal gepresst und gelagert wurden.

Heisst das, du verarbeitest/presst sie selbst, oder kriegst du später nochmal was

von aus dem gleichen Mao Cha parallel in China gepressten Fladen?

@Chashi: Gut geschnüffelt!

Edited by GoldenTurtle
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Heisst das, du verarbeitest/presst sie selbst, oder kriegst du später nochmal was

von aus dem gleichen Mao Cha parallel in China gepressten Fladen?

@Chashi: Gut geschnüffelt!

Na ja, nicht die selbe Ernte... Wobei, vielleicht lässt sich das ja einfädeln? Der Mao Cha ist eigentlich gedacht um das Endergebnis bzw. Potential zu erahnen. Die Fladen sollen in China gepresst werden. Das ganze wird von ChaShiFu organisiert.

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Na ja, nicht die selbe Ernte... Wobei, vielleicht lässt sich das ja einfädeln?

Lässt sich für den Dashu Maocha aus Ailao Mt. einfädeln. Die Anderen sind nur noch in kleinst Mengen erhältlich bzw. schon verkauft.

Welche Maocha Varianten konntest du bisher trinken und hat es geschmackliche Parallelen mit Kroet's zitierten Erfahrungen?

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"Warum Mao Cha trinken?"



Also erst hab ich die Frage nicht verstanden.


Warum trinkt man einen bestimmten Tee? - Na, weil er einem schmeckt!



Jetzt hab ich begriffen, das dies eine ideologische Frage ist. 


Gut, wenn die Ideologie das Geschmacksempfinden beeinträchtigt, ist das eine gute Frage!  :whistling:



Nachdem ich herausgefunden habe, auf welche Art ich Mao Cha zubereiten muss, trinke ich ihn gern und vermag zu schmecken, was ich sonst so über Sheng lese. Sheng mag ich übrigens nicht. Bei dem hab ich immer den Eindruck, hier zieht sich ein Geschmack quer durch die Basis, die mich an Petroleum erinnert. Genau wie bei denen, die bei Shu Fisch herauszuschmecken. Ist wohl mal wieder eine Sache des ganz persönlichen Geschmacks. 


Aber vielleicht sollte ich dazu noch sagen, das der Mao Cha, den ich getrunken habe, schon ein paar Jahre gelagert war, also nicht mehr so ganz so grün hinter den Ohren.


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Lässt sich für den Dashu Maocha aus Ailao Mt. einfädeln. Die Anderen sind nur noch in kleinst Mengen erhältlich bzw. schon verkauft.

Welche Maocha Varianten konntest du bisher trinken und hat es geschmackliche Parallelen mit Kroet's zitierten Erfahrungen?

So wie ich das sehe hat Kröti noch gar kein Geschmacksurteil gefällt.

Mein vorläufiges Urteil:

  • Den Tai Di könnte man geschmacklich am ehesten mit klassischem Grüntee vergleichen.

Der Zi Juan ist optisch interessant aber sonst nicht besonders beeindruckend. Ich glaube auch nicht, dass der sich grossartig weiterentwickelt durch Lagerung.

Ai Lao Shan Gu Shu gefällt mit seiner fruchtigen Note und leicht bitterem Abgang. Sehr interessant.

Jing Mai Gu Shu gefiehl mir bis jetzt am besten. Sehr süss, an Honig und Aprikose erinnender Geschmack. Bei längerer Ziehdauer kommt dann ein Bitter-Süsses Aroma zur Geltung. Sehr ergiebig.

Beim Menggu Gu Shu zieht sich die Bitterkeit wie ein roter Faden durch alle Aufgüsse. Bei den späteren Aufgüssen gesellt sich ein leicht rauchiges sowie ein fruchtiges Aroma hinzu. Könnte mir vorstellen, dass dieser Kandidat Potential für Lagerung hat. Bin aber kein Pu-Erh (Puör) Experte.

Das ist hier ja schon fasst zu einem Review ausgeartet...   :huh:

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Kroet's zitierten Erfahrungen?

So wie ich das sehe hat Kröti noch gar kein Geschmacksurteil gefällt.

Ja beide korrekt.

Ich habe effektiv gar keine Erfahrung mit Mao Cha.

Noch nie getrunken, und eigentlich auch keinen ordentlichen Anreiz dazu verspürt.

Aber Rootie hatte mich neulich auf das Thema aufmerksam gemacht,

und dann stellte sich mir automatisch die Frage,

warum überhaupt ein unfertiges Produkt konsumieren,

da es ja absichtlich noch nicht durch die Luftbehitzung "versiegelt" wurde,

damit es sich noch weiterentwickelt, um damit weiterzuarbeiten.

Warum dann diesen schönen Prozess unterbrechen? :D

Um reine Genuss-Sucht etwa? :lol:

Dabei hätte so etwas schönes daraus werden können. :P

@Charyu: Wenn man generell keinen Sheng mag, ist das natürlich was anderes. :thumbup:

Wobei ich mir nicht sicher bin, ob du deine Suche aufgeben solltest - was für welche hast

du denn bisher probiert? Und aus verlässlichen Quellen? Richtiges Wild-Arbor Material?

Und richtig hochwertige Produktion? Hat natürlich auch seinen Preis.

Ich selbst bin aber ein ziemlicher Rosienenpicker was Sheng anbelangt.

Das meiste schmeckt mir auch nicht - aber da gibt es welche, die sind wunderbar!

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@Charyu: Wenn man generell keinen Sheng mag, ist das natürlich was anderes. :thumbup:

Wobei ich mir nicht sicher bin, ob du deine Suche aufgeben solltest - was für welche hast

du denn bisher probiert? Und aus verlässlichen Quellen? Richtiges Wild-Arbor Material?

Und richtig hochwertige Produktion? Hat natürlich auch seinen Preis.

Ich selbst bin aber ein ziemlicher Rosienenpicker was Sheng anbelangt.

Das meiste schmeckt mir auch nicht - aber da gibt es welche, die sind wunderbar!

Na ja, suchen werde ich nicht mehr, aber mich auch erneutem Probieren nicht verweigern.

Von den Pröbchen, die ich hatte, hab ich die Infos mit den Tütchen weggeworfen.

Aber 2, von denen ich noch habe, kann ich Dir nennen:

Jingmai Gushu Kugeln (https://www.teehaus.com/jingmai-gushu-kugeln/teesortiment/pu-erh-tee/a-459/), Kultivar: wilde Teebäume

CHINA GRÜNER PU ERH BEENG CHA 357 g, grüner Pu Erh - Original aus Yunnan (Hergestellt für SinAss - Tee Handel GmbH)

Für den CHINA WEISSER PU ERH BEENG CHA 400 g, - weisser Pu Erh - Original aus Yunnan (Hergestellt für SinAss - Tee Handel GmbH) hab ich allerdings eine Vorliebe entwickelt. Das dürfte ein Sheng sein?

Der erste Mao Cha, an dem ich mir beim Ausprobieren der Zubereitung für einen mir gefälligen Tee fast die Zähne ausgebissen hätte, ist dieser hier:

"Mengla Mao Cha 2008", wilde Teebäume, 300 Jahre.

Jetzt bin ich davon begeistert.

Die 3 anderen, die ich ausprobiert habe, hatten Händlernamen und besitzen daher wenig Aussagekraft bezüglich der Herkunft. Die waren jedenfalls jünger und haben mich nicht ganz so überzeugt.

Aber eigentlich sind das für mich nur Abstecher vom "dunklen Weg", den ich denn doch ehr bevorzuge. Ehr so wie das Betrachten einer sonnenbeschienenen Blumenwiese vom "dunklen Weg" aus.

Und ja, auf den Hinweis auf wilde Teebäume achte ich schon. Obwohl ich weiß, dass dies oft ehr als Verkaufsargument auf die Packung gedruckt wird, als auf den tatsächlichen Ursprung zu verweisen.

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  • 5 months later...

Ich war/bin schon lange daran interessiert, Maocha zu probieren, aus Neu- und Wissbegier, um zu lernen usw. (<- das wäre also auch meine spontane Antwort auf die eingangs gestellte Frage gewesen :D ). Da ich jetzt die Gelegenheit hatte und schon ziemlich angetan war, möchte ich diesen alten Thread herauskramen und von meinen Eindrücken berichten - obwohl meine "Erfahrung" sehr limitiert ist und meine bescheidene Meinung unmaßgeblich ist :unsure:



Zwar war ich schon daran interessiert hatte aber zeitgleich nach allem, was ich bislang gelesen habe, ein wenig die Befürchtung, dass der/die Aufguss/Aufgüsse sich dann als so herb und adstringent herausstellen könnten, dass man vor einem pelzigen Mundgefühl und Bitterkeit sowieso nichts anderes schmeckt. Naja, und Genuss sieht auch anders aus.



Ich hatte einen Maocha vom Nannuoshan, von 2013: 4g/100ml/Wasser um ca. 100°C/Aufgüsse sehr kurz (wenige Sekunden bis ca. 20sek). Ich wurde positiv überrascht, auch war der Maocha unkomplizierter beim Aufgießen und geschmacklich differenzierter als erwartet.



Meine Erfahrungen sind natürlich sehr begrenzt, aber ich konnte schon wahrnehmen, dass Nuancen, wie man sie bei einem "fertigen" Tee erwarten würde (ich kenne den Tee sonst nicht, daher kann ich nur recht generell vergleichen), bereits vorhanden waren. Das hätte ich nicht in dieser Form gedacht!  Im Duft etwas holzig-tabakartiges, welches sehr vielversprechend war, der Geruch des nassen Blattguts enthilt nach einigen Aufgüssen deutlich fruchtige Noten (Richtung Aprikose und Pfirsich) usw. Spätere Aufgüsse waren schon etwas bitter, aber nicht so ausgeprägt wie gedacht. Dazu waren die Aufgüsse "wässriger", weniger "dicht" als bei einem "richtigen" Tee, aber das finde ich logisch. Mir ist auch klar, dass ein Maocha selbst sich auch weiterentwickelt und auf gewisser Weise altert und reift.



Erfahrene und ggf. ausgebildete Teataster können sicher aus einer Verkostung eines Maocha viel herausholen und entsprechende Prognosen stellen ;)



Es ist ein wenig so, wie wenn bei einem Gemälde die Grundierung und Skizze bereits vorhanden sind, das Sujet schon erkennbar. Ähnlich wie man beim Malen eines Gemäldes dann verfolgen kann, wie Details ausgearbeitet werden, die Perspektive angelegt wird und eine lebendige Szene entsteht - beim Tee kann man die Ausdifferenzierung verfolgen, beim jungen Tee angelegte Nuancen werden komplexer, gewinnen an Tiefe. Das, was sich oft erst im Duft bemerkbar macht, schlägt sich dann auch geschmacklich nieder usw.usf.



Ich finde es spannend und es wäre bestimmt interessant, einen Maocha und den dazugehörigen "fertigen" Tee direkt vergleichen zu können. Mein Fazit ist bislang, dass ich bestimmt am Thema dranbleiben werde und weiteren Versuchen nicht abgeneigt bin :)


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