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Pu Erh = Fairtrade?


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Fragt sich nur für wenn... wenn man ein faked LBZ Cake oder faked YIWU Cake zu einem riesen Preis kauft dann ist der Trade nicht mehr fair, egal mit wievielen Iphone 5 diese Bauern rumlaufen.

Habe das mal bei nem Blog gelesen dass sich jemand darüber Gedanken macht, und da kam mir in den Sinn dass es sogar "negatives Fairtrade" geben kann, also ein Trade welches unfair für den Käufer ist und nicht unfair für den Bauern. Das ist irgendwie ein Gedankengang welcher in unseren Breitengraden absolut unverständlich ist da wir sogenannte "Gutemenschen" sind und uns als "Gutemenschen" fühlen wenn man sich gemäss dem Kodex mit etwas "gutartigem" identifiziert. Aber das ganze ist vielschichtiger als das, solange keine absolute Transparenz vorhanden ist, kann man Fair Trade eigentlich nur auf dem Papier als vollkommen seriös abstempeln. Macht sich irgend jemand überhaupt Gedanken über die klare Beweisführung? Nein eher nicht, man vertraut den Firmen einfach blind.

Also wie weit ist es mittlerweile gekommen? Gute Frage. Man muss die Situation also sehr individuell beurteilen, es gibt hier kein Standartszenario. Aber dass es unfair für ein Kunden sein könnte mit solchen Gedankengängen bin ich erst konfrontiert seit ich hochwertige Tees einkaufen möchte. Man muss ja auch all diese Spekulationen berücksichtigen, manche Tees sind so teuer dass viele sagen "das ist es ihnen nicht wert" aber es ist ganz einfach der Preis weil es von jemandem bezahlt wird, egal wer dieser jemand ist. Spekulation ist kein Fairtrade sondern ein Risikogeschäft, aber für ein Nicht-Spekulant ist es ein Unfair-Trade, so läuft es mittlerweile bei vielen Tees.

Hat es absolute Transparenz? Kann man nachweisen dass es wirklich sowas gibt mit lückenloser Rückverfolgung und mit genauen Zahlen anstatt nur immer zu sagen "man habe dies und jenes spendiert"? Es ist eigentlich mit gesundem Menschenverstand völlig normal dass eine Firma ihre Produktionskette unterstützt (da es Teil der Firma ist), dennoch wird es als "Innovation" vermarktet für sogennante "Gutemenschen". Ich kaufe z.B. Fairtrade-Reis weil ich es eine gute Qualität davon hat aber der Fairtrade Aspekt finde ich eher eine Modeerscheinung. Es existiert mir zuwenig Transparenz und solange nicht genau klar ist wer was bekommt vom Kauf-Anteil sind das alles eigentlich nur "schöne Worte".

Dennoch, das mit dem "umgekehrten Fairtrade" ist eine spezielle Thematik, wenn Betrug möglich ist dann ist man plötzlich nicht mehr der Arzt sondern man wird zum Patienten. Insofern, ja, z.B. den LBZ Bauern geht es gut aber war das Fairtrade? Manchmal Ja, manchmal Nein... es ist jedenfalls kein reines Fairtrade-Produkt und insofern sind wir immer noch auf der Suche nach der Vollendung dieses Begriffs.


Ich glaube was man erstmal wissen muss wenn es um Pu Erh geht: Fairtrade hat mit Geld nichts zu tun sondern mit Wissen, Wissen ist offenbar Macht! Aber wie soll man wissen ob etwas echt oder unecht ist wenn einem dieses Wissen mit absicht vorenthalten wird? Genau deswegen bin ich auf der harten Suche nach authentischen Samples, damit "Wissen auch Macht ist, und Macht ist hier Fairtrade". Diese Macht des Wissens geht aber viel weiter als das, Fairtrade kann nur auf Wissen gedeihen, Wissen verleiht Transparenz und sofern man nicht wirklich weiss ob es Fairtrade ist wird es auch nie Fairtrade sein, ganz egal was man bezieht oder wieviel man bezahlt.

Bearbeitet von Gushu
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Interessante Überlegung Gushu.

Wobei ich das nicht vergleichen würde - es mag zwar im moralischen Sinne nicht fair sein wenn einen überhöhten Preis für einen Tee bezahle. Aber das ist für mich dann doch nur sehr entfernt mit dem Gedanken verbunden dass diejenigen Menschen, die im Produktionsprozess involviert sind, eine Bezahlung bekommen sollen von der sie zumindest einigermaßen anständig leben können. Im Vergleich zu den Schicksalen der Teepflücker ist es doch ein Luxusproblem wenn ich 100€ für einen Bing bezahle, der sonst üblicherweise für nen Fuffi weggeht.

Und überhaupt ist es ja höchst subjektiv welcher Preis angemessen ist - Nehmen wir mal folgendes Szenario an: Händler X verkauft mir den Tee Y für 100€ statt für 60€. Dann wäre es für mich zwar in sofern ein schlechter Deal gewesen als dass du ihn für vierzig Euro weniger bestellen kannst. Ich hätte aber immernoch einen Tee bekommen, den ich total toll finde und der sich bereits in qualitativen Bereich befindet der weit jenseits dessen ist was ich jeden Tag trinken muss - wäre ich also mit 100€ wirklich betrogen gewesen wenn ich nie erfahren hätte und mit dem Cake viele schönen Teesitzungen genossen hätte?

Man sollte auch nicht ganz vergessen dass der Begriff des Gutmenschen nicht zuletzt eine abwertende, spöttische Bezeichnung für Menschen ist, denen man unterstellt, es mit dem Moralisieren zu übertreiben.  Als Vegetarier mit veganen Tendenzen kenne ich das Gutmenschentum nur zu gut, es gibt genügend Menschen mit ähnlicher Lebensweise, die sich für moralisch überlegen halten und dann vom hohen Ross herunter über andere Menschen urteilen. Aber wenn man sich Gedanken über die Behandlung der Menschen am anderen Ende der Produktionskette macht  fällt man meiner Meinung nach keinesfalls automatisch in diese Kategorie! Das meintest du wahrscheinlich nicht, aber man könnte das so lesen drum wollte ichs höflich erwähnt haben.

Und sicherlich ist es auch zutreffend dass es mit Tees, insbesondere aus China, problematisch ist was die Transparenz angeht. Das heißt aber nicht dass es gar keine gibt - aber ähnlich wie mit der Pestizidthematik ist das für mich Vertrauenssache. Ein guter Händler wird in der Regel wissen wo sein Tee herkommt und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit gewährleisten können dass der Tee nicht in Pestiziden gebadet wurde - nein, er kann es nicht garantieren! Aber eine gute Wahrscheinlichkeit ist schonmal recht ordentlich. Ähnlich mit den Produktionsbedingungen - ich hab durchaus schon Händlern geschrieben und gefragt, bei welchen Tees sie mir gewährleisten können dass die Arbeiter nicht ausgebeutet werden. Ist im Übrigen sehr interessant was da ein Spektrum von Antworten kommt. In der Regel kommen dann Vorschläge, und dabei sind dann meistens auch nähere Informationen zu den Umständen - das sind dann meistens kleinere Produzenten bei denen der ganze Prozess viel übersichtlicher ist als bei einem Produkt der großen Fabriken. Ich bin natürlich letztlich davon abhängig was man mir sagt und auch der Händler ist davon abhängig was man ihm sagt.  Dennoch, wenn einem das wirklich wichtig ist, dann kann man da schon Informationen finden. Vor allem betreibt man als Kunde damit letztlich Wirtschaftspolitik - wenn es jetzt so wäre dass ein größerer Teil der Teekunden grundsätzlich großen Wert auf faire Produktionsbedingungen legte, dann gäbe es schon lange ein Zertifikationssystem.

Aber du hast schon recht - es ist ein sehr schwieriges Thema und besonders bei den qualitativ hochwertigen Tees ist es sehr oft sehr schwierig mit Bio und Fairtrade. Beispielsweise hab ich es fast aufgegeben, gute Wuyi-Oolongs zu bekommen die biologisch angebaut wurden. Hab aber jetzt tatsächlich keine Wuyi-Oolongs mehr und statt dessen einige Japen-Grüntees gekauft, die schmecken genauso :P Nein, natürlich nicht. Aber wenn ein japanischer Tee ein Biosiegel hat, dann glaub ich das sogar.

Und dann gibt es ja auch viele, viele Grauzonen. Arbeiter die halbwegs erträglich bezahlt werden sind mir lieber als Arbeiter, die einen völligen Hungerlohn bekommen. Dass erstere immernoch weit unter dem sind was man ihnen zahlen könnte und sollte, ist dann immer noch dabei. Zuletzt will ich anmerken: Ich bin der letzte der von China oder dem Tee-Business viel verstünde und hoffe dass die Experten dazu noch was sagen werden.

Danke und viele Grüße.

Bearbeitet von miig
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@Gushu:


Pu Erh = Fairtrade stimmt schon deshalb nicht, weil es viele andere Fairtrade-Produkte gibt.


Ob es überhaupt Pu Erh im Fairtrade gibt, weiß ich nicht.



Du verwendest den Begriff "Fairtrade" in einer völlig anderen Bedeutung als das bekannte Siegel. http://www.fairtrade-deutschland.de/


Die Idee hinter Fairtrade ist, dass der Erzeuger bestimmte Kriterien erfüllt, die auch kontrolliert werden, und im Gegenzug einen garantierten Mindestpreis bekommt - bzw., wenn der Weltmarktpreis für das Massenprodukt höher liegt, diesen. 


Z.B. wird für 1 Pfund Kaffee Arabica 1,35$ garantiert; derzeit liegt der Weltmarktpreis über 20% höher und somit erhält der Erzeuger diesen, wenn er den Kaffee über Fairtrade vermarktet. 


Wenn der Erzeuger zwar die Kriterien für Fairtrade erfüllt, aber mehr für die Ware erlösen kann, z.B. weil die Qualität einer Charge deutlich über dem Durchschnitt liegt, findet die Spitzenqualität andere Wege zum Verbraucher. Diese würde ja auch sonst nicht vermischt mit der üblichen Qualität und zum Weltmarktpreis verscherbelt.


Nebenbei ist bei "Fairtrade" auf Nachfrage sogar die Kalkulation nachvollziehbar offenzulegen (z.B. für den Schalke-Kaffee von El Puente). 



"Umgekehrtes Fairtrade" willst du nun ableiten von "Fairtrade" in der von dir völlig veränderten Bedeutung.


Ich weiß nicht, wie es die anderen sehen, mir wäre es recht, wenn du erst mal einen treffenderen Begriff findest für das, was du bisher mit "Fairtrade" gleichsetzt, dann fiele es doch leichter, über den inversen Fall zu diskutieren.

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Der Begriff besteht aus Fair und Trade, sind also 2 kombinierte Worte. Was man darunter versteht mag bei jedem anders sein, aber ich habe mein eigenes Verständniss davon was es beinhaltet und was es nicht beinhaltet, das muss sich nicht mit dem decken was andere als dessen Inhalt ansehen.

Wenn man gerade mal ein bischen mehr als ein Weltmarktpreis bezahlt und vom Erzeuger bestimmte Kriterien erwartet (welche die Arbeitsbedinungen verbessern sollen) dann ist das eigentlich viel zu wenig und vorallem auch würden diese Kriterien nicht zwingend zum Vorteil des Produzenten sein, der dabei Produktionseinbussen in Kauf nehmen muss und den Aufpreis denn man bezahlt ist meistens absolut marginal wenn man bedenkt wieviel mehr ein Kunde für diese Ware teils bezahlen muss, da geht es manchmal um ziemlich deutliche Preisdifferenzen gegenüber konventionellen Produkten.

Was Max Havelaar angeht da habe ich kein allzu gutes Gefühl bei der Sache, da kam es auch intern schon zu Streitfällen weil verschiedene Wege was das Management betrifft angestrebt wurden und ich bin sicher, die am wenigsten kapitalfreudige Lösung wurde mitsamt Initiant verworfen. Ich als Kunde habe hier klar zuwenig Transparenz was hier läuft und was Sache ist. Ich könnte nicht klar bezeugen dass eines dieser Produkte welche ich kaufe auch tatsächlich eine sehr strikte "Fairness" gegenüber allen Parteien und damit meine ich nicht nur Bauer sondern auch Kunde, gewährleistet. Die Bauern habe einfach so und soviel Arbeit und solange man diese Arbeit nicht allgemein reduzieren würde wären auch alle diese Beschränkungen (z.B. keine Kinderarbeit, maximale Arbeitszeit u.a.) wenig wirksam, denn irgendwie müssen sie ihr Pensum ausführen, egal wie. Das einzig wirklich wirksame wäre eine Aufstockung der Arbeitskräfte aber dann könnte man nicht so günstig produzieren wie es von Max Haveelar angestrebt wird (also ein kleiner Weltmarktpreis-Bonus, Garantierte Abnahme und kaum mehr als das). Es ist alles viel zu wenig strikt und eigentlich finde ich eine stabile Handelsbeziehung das einzig Richtige, aber stattdessen wird einfach weltweit mit verfügbaren Rohstoffen rumspekuliert und die Bauern müssen um eine Abnahme zittern. Klar ist Max Havelaar mit einer "garantierten Abnahme" hier auch ein Vorteil aber das alles sollte eigentlich Standart sein, es spricht halt Bände über die oft skandalösen und Menschen ausnutzende Wirtschaftsbedinungen wie man weltweit den Handel tätigt.

China aber auch viele andere Nationen haben die Lösung längst gefunden... Fake, je mehr Fake es hat desto mehr kann man verdienen aber das haben auch viele andere Hersteller aus anderen Nationen der Welt so getan: z.B. Werden viele edle Speiseöle mit anderen Billigölen gestreckt, teils wurde Olivenöl sogar mit Motorenöl gestreckt (das war natürlich oft ungesund aber es ist kein Einzelfall), es wurde teils Alkohol mit Methanol gestreckt (Mahlzeit... das kann sehr ungesund sein). Also die wissen sich schon zu wehren und kreieren damit sogar ein echter "inverser" Fall von Fairtrade beziehungsweise Unfairtrade. Danach wird die Legitimität damit begründet "Ja es wurde ja nicht bemerkt, wer es nicht bemerkt der bekommt eben das was er verdient". Fairtrade ist insofern besser weil es die Rückverfolgbarkeit verbessert und eine stärkere Kontrolle ermöglichen könnte, da wird weniger rumgepanscht aus unbekannten Quellen. Aber inwiefern das ganze als Fair eingestuft werden kann ist dennoch unklar und ich lege dafür, sofern mir die maximale Transparenz fehlt, nicht meine Hand ins Feuer. Soll auch keiner kommen mit Sachen wie "Ja dann geh halt zu dem Olivenbaum und du bekommst das Öl was du ausgesucht hast", weil so funktioniert das selten, man hat dazu meist weder Zeit noch Ressourcen. Ausserdem kann man auch nicht einfach bei jedem Bauern anklopfen und sagen dass man dort Öl einkaufen möchte und die ganze Produktion begutachten, das hat mit Realismus wenig zu tun aber schön falls so eine Möglichkeit besteht. Dann könnte man dem Bauern das Geld auch gleich persönlich in die Hand drücken aber solche Sachen sind ein Einzelfall, denn die Leute haben für sowas meist weder Zeit noch Ressourcen.

Was man also beachten muss, ein Fair-Trade kann nicht nur dazu dienen irgendwelche Bauern zu schützen sondern auch um Kunden zu schützen aber als das wird es nicht angesehen sondern eine sehr einseitige Sache wo man nur immer diese sogenannte "Arme Bauern" Mentalität in die Köpfe der Kunden reinhämmert aber ganz so einfach ist das nicht. Fair Trade hat sehr viele Gesichter und erstreckt sich vom Bauern bis hin zum Kunden und absolut jede Instanz die zwischen Kunde und Bauern steht müsste ebenfalls einbezogen werden. Wenn man da nur z.B. ansieht zu welchem Hungerlohn die teils stark übermüdeten LKW Fahrer die Ware rumkarren müssen, und dabei oft am untersten Ende des Lohnniveaus stehen (kaum genug Geld um damit in der EU über die Runden zu kommen aber mit etlichen Überstunden), es gibt keinen gesetzlichen Mindestlohn, man kann selbst in der EU den Arbeitern bezahlen was man möchte und oft ist der unfair behandelte Arbeiter näher vor der Haustür als man denkt. Die Thematik ist echt komplex.. aber ich sage einfach dass es nicht so einfach ist wie man meint und ich habe meine guten Gründe wieso ich skeptisch bin.


ähnlich wie mit der Pestizidthematik ist das für mich Vertrauenssache. Ein guter Händler wird in der Regel wissen wo sein Tee herkommt und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit gewährleisten können dass der Tee nicht in Pestiziden gebadet wurde - nein, er kann es nicht garantieren! Aber eine gute Wahrscheinlichkeit ist schonmal recht ordentlich.

Danke und viele Grüße.

Vertrauenssache? Das würde nur in Japan wirklich klappen aber nicht in China. Sofern der Tee keine Wildsammlung ist und man den Teegarten und dessen Bauern nicht ganz genau kennt, dann kann man standartmässig davon ausgehen dass Pestizide im Spiel sind, mit einigen Ausnahmen: Gebiete wo Pestizide politisch verboten wurden, da ist die Chance sicher relativ gut. Aber dann hat man immer noch das Fälschungsproblem, also Tee der gar nicht aus diesem Gebiet kommt obwohl so deklariert. Ich finde es auch erstaunlich wie wenig Sensibilität allgemein vorhanden ist wenn es um das Thema geht, die meisten Teebauern haben absolut keine Bedenken wenn man das Thema "Pestizid" in den Mund nehmen würde. Kannst ja David Collen fragen der weiss sicher viel darüber zu erzählen oder sein Blog lesen. Ganz bestimmt nie einen Chinesen (auch kein Händler) fragen, die haben für sowas kaum Sensibilität da sie aufgrund ihrer Mentalität kaum nachvollziehen können was hier überhaupt los ist.

Es hat in China ganze Landstriche wo keine einzige Biene mehr lebt, da sie mit Pestiziden "totgespritzt" wurden und da es keine Biene mehr gibt müssen die Arbeiter ihr Lychees alle von Hand bestäuben... ich habe davon Bilder gesehen, aber ich denke kaum dass sich die Chinesen im allgemeinen sich gross darüber Gedanken machen. Es hat ja auch genug Arbeitskräfte... dann werden halt die Lychees jede einzelne davon von Hand bestäubt mit tausenden von Arbeitern. Was ich aber sagen kann: Die Gesundheit des Landes erkennt man an der Anzahl Bienen, es ist daher einfacher die Gesundheit zu erkennen als man denkt...


Und überhaupt ist es ja höchst subjektiv welcher Preis angemessen ist - Nehmen wir mal folgendes Szenario an: Händler X verkauft mir den Tee Y für 100€ statt für 60€. Dann wäre es für mich zwar in sofern ein schlechter Deal gewesen als dass du ihn für vierzig Euro weniger bestellen kannst. Ich hätte aber immernoch einen Tee bekommen, den ich total toll finde und der sich bereits in qualitativen Bereich befindet der weit jenseits dessen ist was ich jeden Tag trinken muss - wäre ich also mit 100€ wirklich betrogen gewesen wenn ich nie erfahren hätte und mit dem Cake viele schönen Teesitzungen genossen hätte?

Wenn du einen Tee kaufst zu einem bestimmten Preis und er ist für dich diesen Preis wert; also z.B. du kaufst ein "Fake-LBZ" für 1 Million Euro und findest in toll und auch eine faire Bezahlung, dann sind es deine Richtlinien welche dessen Fairness, also die Legitimität des "Fair-Trade" bestimmen. Sofern ein Bauern gerne "vor die Hunde geht" und gerne möglichst schlecht bezahlt werden will, dann ist es auch seine Entscheidung, sein Wille und seine Richtlinien. Sofern der Bauer das "fair" findet und sofern du das mit dem 1 Million Fake-LBZ Cake ebenfalls fair findest, dann ist es ein "Fair-Trade" weil du bist ein Mensch und ein Mensch hat den "freien Willen" und darf auch entscheiden zu welchen Bedinungen er ein Trade machen will und mit was er zufrieden wäre. Sofern ein Bauer "gezwungen" wird ein Trade zu machen da er ansonsten so gut wie verhungert, dann ist es natürlich nicht fair selbst wenn er dem Trade zustimmte, da es eine Notlage darstellt, kein freier Wille. In diesem Falle würde er sich ja auch ungerecht behandelt fühlen da es auch nur knapp reicht um zu überleben.

 
Es wäre allerdings ein Problem, beziehungsweise ein "Unfair-Trade" wenn irgend eine Partei findet, sie werde entweder ausgenutzt, schlecht behandelt oder betrogen. Es wäre ebenfalls ein Problem falls ein Kunde nach einem bestimmten Tee sucht aus einem bestimmten Gebiet, aber nicht das bekommt was er gesucht und wofür er bezahlt hat. Man könnte nun sagen "sofern es es nicht bemerkte dass hier etwas nicht stimmt, oder sofern er den Tee trotzdem gerne hat ist ja alles fair", aber selbst wenn dem so wäre kommt noch der verborgene Aspekt dazu. Sagen wir mal ein Kunde hat sich etwas teures gekauft weil er gesund bleiben möchte, und dann hat er all die Jahr immer ein Fake gekriegt der stark belastet war. Obwohl er sich freute wird er irgendwann kränklich und weiss vielleicht nicht einmal was los ist. Sein Körper bemerkt den Fake, nicht aber sein Geist. Das tragische ist aber, dass der Kunde in diesem Fall seinem Körper etwas gutes tun wollte und auch mit dieser Absicht etwas teures kaufte, aber am Ende ging der Trade nicht so auf wie es hätte sein sollen... es kann daher nicht von "Fair Trade" gesprochen werde, trotz aller Freude. Das Thema Fake ist ein komplexer Aspekt der alles andere als einfach zu erklären ist und dessen Legitimitation sehr fraglich.

Die relativ einfache Darstellung "ich habe z.B. 40 EUR mehr bezahlt als es hätte sein sollen und war dennoch zufrieden und finde es fair" ist viel zu profan um auch nur annährend diese Sachlage abzudecken, aber klar ist, sofern du gerne mehr bezahlst und damit zufrieden bist ist es deine eigene Entscheidung und selbstverständlich ist es auch ein "Fair Trade", zumindest aus Sicht des Kunden (wahrhaftiges Fair Trade würde bedeuten dass die gesammte Kette es fair findet, nicht nur ein Kunde oder nur ein Bauer). Es ist nur dann ein schlechter Deal falls du finden würdest dass man dich ausgenutzt oder betrogen hat oder dass du nicht das gekriegt hast wofür die bezahlt hast. Ich kann dir auch ein Beispiel sagen: Ich kenne jemanden der hat im Supermarkt ein Fotoapparat gekauft, und kurze Zeit später war der Verkaufpreis für diesen Apparat um 100 CHF gesunken. Danach fand sich dieser Kunde ungerecht behandelt und reklamierte, und die Differenz wurde zurückerstattet da es in seinen Augen kein Fair-Trade war. Einem anderen Kunde könnte dasselbe passiert sein und er denkt im Kopf "Naja, ich gebe dem Supermarkt gerne 100 CHF mehr... das haben sie verdient" dann ist es ein Fair Trade weil dessen Richtlinien werden vom Kunden bestimmt ob er es fair findet oder nicht.

Anderes Beispiel: Ich bekam einmal ein Cake mit starkem (also ein sichtbarer Herd) Schimmelbefall. Ich fand es ein "Unfair-Trade" und habe reklamiert und bekam das Geld zurückerstattet. Sofern ich aber im Kopf hätte "oh ja, ich mag schimmelige Cakes, so cool", dann wäre es für mich ein "Fair-Trade" gewesen und auch keine Rückerstattung nötig.

Im Vergleich zu den Schicksalen der Teepflücker ist es doch ein Luxusproblem wenn ich 100€ für einen Bing bezahle, der sonst üblicherweise für nen Fuffi weggeht.

Und überhaupt ist es ja höchst subjektiv welcher Preis angemessen ist .

Wenn du findest "das Schicksal habe diese Pflücker hart getroffen" und wirfst dennoch mit hunderten von EUR Noten um dich um diese Ware zu bekommen dann solltest du wahrscheinlich besser diese Noten den Bauern zukommen lassen und nicht diesem "Zwischenhandel". Falls du kein Weg findest um das auszuführen aber es kein Problem wäre dass diese Pflücker "schlechtes Schicksal haben" und du gerne zuviel bezahlst obwohl kaum etwas davon dort ankommt wo du es offenbar gerne hättest, dann ist es kein Luxusproblem im eigentlichen Sinne sondern eine Form der Arroganz. Sofern dir ihr Schicksal wichtig wäre würdest du auf irgendeine Art und Weise dafür einstehen und der beste Weg dafür einzustehen ist entweder direkt an der Quelle bezahlen, oder Verzicht. Durch Verzicht muss der Zwischenhandel ihre Handelspolitik ändern da sie bei mangelnden Verkäufen dazu gezwungen wären. Es gibt also ein guter Grund wieso kaum Transparenz besteht, damit der Kunde nicht "urteilen" kann, Wissen ist Macht, und nur durch Wissen bekommt man Fair-Trade, nicht mit "Versprechungen" noch "Glauben". Bei vielen Pu Erh Bauern, vorallem solche in LBZ und Yiwu, kann es aber gut möglich sein dass sie gerade diesen Beitrag angucken mit dem neuen Ipad und schmunzelnd lächeln. Also willst du den Fair-Trade für den Bauern... kaufe teure Pu Erhs aber eher keine Tees aus Indien oder andere Gebiete.

Hab aber jetzt tatsächlich keine Wuyi-Oolongs mehr und statt dessen einige Japen-Grüntees gekauft, die schmecken genauso :P Nein, natürlich nicht. Aber wenn ein japanischer Tee ein Biosiegel hat, dann glaub ich das sogar.

Sollte ein japanischer Teebauer bezeugen dass er keine Pestizide verwendet und sollte auf den Teebüschen tausende von Insekten rumfliegen wenn man dort ein Foto schiesst... dann ist es sehr wahrscheinlich "clean", sogar ohne JAS-organic label. JAS-organic label ist natürlich Optimum aber nicht verwechseln mit dem normalen "JAS" Label. Das normale JAS Label ist nur eine Qualitätsüberwachung aber kein BIO Label, deshalb immer "JAS-organic".


Wenn der Erzeuger zwar die Kriterien für Fairtrade erfüllt, aber mehr für die Ware erlösen kann, z.B. weil die Qualität einer Charge deutlich über dem Durchschnitt liegt, findet die Spitzenqualität andere Wege zum Verbraucher. Diese würde ja auch sonst nicht vermischt mit der üblichen Qualität und zum Weltmarktpreis verscherbelt.

Spitzenqualtät und Quantität verträgt sich schlecht, will heissen dass die Quantität fast immer leiden würde und dadurch wäre auch ein erhöhter Preis nicht immer der erhoffte Segen, ansonsten würden viel mehr Bauern mit mehr Qualität produzieren als sie es tun. Qualitätsproduktionen sind selten Zufall sondern bewusst so gelenkt (z.B. Wenn ein Teebauer weniger Blätter pflückt damit die verbliebenen Blätter mehr Kraft bekommen).


Aber wenn man sich Gedanken über die Behandlung der Menschen am anderen Ende der Produktionskette macht  fällt man meiner Meinung nach keinesfalls automatisch in diese Kategorie! Das meintest du wahrscheinlich nicht, aber man könnte das so lesen drum wollte ichs höflich erwähnt haben.

Alle Menschen in der gesammten Produktionskette. Gutemenschen denken nur ans Ende einer Kette, oder halt der Kodex der "Gutartigkeit". Sich selber fühlen sie ja immer fair "getradet" da es ihren Kodex reflektiert, somit bereits 2 Fliegen mit einer Klappe, was dazwischen ist das ist jedoch unklar, auch die genauen Konditionen sind nicht immer klar definiert aber sowas blendet man gerne aus. Das heisst nicht dass Fairtrade-Label nichts bringen würden aber gleichzeitig ist es nicht da wo es stehen müsste.

Klar ein sehr vielschichtiges und tiefgründiges Thema und nicht so einfach abzudecken wie es viele Fair-Trade Verfechter gerne möchten. Ich merke einfach bei all diesen Kommentaren die ich dazu kriege dass die eigene "verewigte" Mentalität sehr stark wiegt und kaum Raum für eine Vogelperspektive lässt.

Man kann aber den wahre Charakter von Fairtrade stark simplifizieren mit wenigen Worten: Der Wille sagt ja, es herrscht kein Zwang noch Not aber dennoch gibt es Brot, es ist weder zuviel noch zuwenig daher nicht spekulativ sondern zufriedenstellend; Das Herz erfreuend für alle Parteien und jeder bekommt das was seinen Konditionen entspricht sowohl körperlich wie auch geistig nach bestem Wissen und Gewissen.

Bearbeitet von Gushu
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Der Begriff besteht aus Fair und Trade, sind also 2 kombinierte Worte. Was man darunter versteht mag bei jedem anders sein, aber ich habe mein eigenes Verständniss davon was es beinhaltet und was es nicht beinhaltet, das muss sich nicht mit dem decken was andere als dessen Inhalt ansehen.





Ein gemeinsamer Sprachgebrauch ist allerdings Voraussetzung für eine Diskussion. Und dieser gehst du aus dem Weg, indem du weit verbreitete Begriffe anders verwendest. 



 



 Fair Trade hat sehr viele Gesichter und erstreckt sich vom Bauern bis hin zum Kunden und absolut jede Instanz die zwischen Kunde und Bauern steht müsste ebenfalls einbezogen werden. ...



Klar ein sehr vielschichtiges und tiefgründiges Thema und nicht so einfach abzudecken wie es viele Fair-Trade Verfechter gerne möchten. Ich merke einfach bei all diesen Kommentaren die ich dazu kriege dass die eigene "verewigte" Mentalität sehr stark wiegt und kaum Raum für eine Vogelperspektive lässt.






Wie ich oben schon geschrieben habe, gehört zu Fairtrade auch die Transparenz. Lass dir mal von einem Fairtrade-Produkt die Kalkulation geben, da sind auch die Margen des Händlers und die Kosten der Verpackung aufgeschlüsselt. 



Die Fair-Trade-Verfechter gehen ja von einer anderen Bedeutung des Begriffs aus als du, das solltest du berücksichtigen, bevor du Kommentare mit "Verwewigte Mentalität" wegwischt - weil sie nicht deine Umdeutung mitmachen. Sorry, hier steige ich aus der Diskussion aus.


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Kein Problem, ich hätte da auch nicht gross im Bezug auf dich weiterkommentieren können weil du hast klar eine andere und mit mir inkompatible Vorstellung davon was ein Fairtrade ist und was es nicht ist. Ich möchte sowas allgemein gesehen nicht weiter aufrechterhalten und steige aus diesem Wunschdenken aus. Das "ISO" Fairtrade-Format ist wie eine Religion, für Leute die einen festen Weg der Ausführung brauchen und ich brauche diesen Weg nicht, ich mache es so wie ich es für richtig halte aber alle anderen haben genau aus diesem Grund ihr "ISO-Format" damit sie einen festen Weg haben wie es ausgeführt werden muss und was es zu bedeuten hat. Das ganze Theater dieses Formats ist auch im BIO Bereich klar ersichtlich mit Richtlinien die oft nicht hart genug sind und dem Produzenten zuviel Spielraum lassen.

Das Wichtigste an kommerziellem Fairtrade (mit dem Label der Legitimität) ist aber absolute Transparenz, denn nur durch absolute Transparenz ensteht Wissen und Wissen ist Fairtrade. Alles andere ist selten ein Fairtrade, da kann man soviele Labels präsentieren wie man mag. Diese Bedinungen müssen nicht erst auf Anfrage, versteckt und umständlich und trotzdem unvollständig hervorgeholt werden mit einer Schweissperle für jedes einzelne Produkt. Diese Bedinungen sollen offen bis ins Detail auf der Website vermerkt werden, klar transparent und für jeden einsehbar. Ansonsten wird es so bleiben wie bisher, dass höchstens einer von 10 000 Kunden jemals so ein Beleg anfordern wird und alle anderen erzählen von Fairtrade und kennen nicht mal die genauen Richtlinien und die Bedinungen von diesem Fairtrade, Hauptsache sie haben was zu erzählen.

Ausserdem muss man klar sagen dass es auch Fairtrade ausserhalb von Labels gibt, nur weil ein Label etwas als Fairtrade deklariert heisst es  nicht dass es "ausserhalb" keinen Fairtrade gibt und was Fairtrade im umfassenderen Sinne bedeutet oder bedeuten kann darauf war ich bereits genauer eingegangen. Fairtrade entsteht nicht auf dem Papier noch auf dem Label, es entsteht da wo alle Parteien mit dem Trade zufrieden waren, aus diesem Grunde ist es fair.


Ich hole auch Brot bei einem Bäcker jede Woche, bei Leuten die ich ganz genau kenne, und jedesmal wenn ich komme dann freuen sie sich (wir reden viel miteinander und es sind sehr ehrliche Leute) und merken dass hier jemand ist der ihr Brot hergestellt aus Walliser Roggen (aus der Schweiz) schätzt zu einem guten Preis. Ich brauche diese Leute nur anzuschauen und bin mir bereits sicher dass es ein Fairtrade war, selbst ohne jegliches Label, also es geht sogar ohne absolute Transparenz mit viel Menschenverstand. Fairtrade ist eine Mentalität wie wir Handel definieren in seiner Gesamtheit mit dem Willen alle Parteien mit einem glücklichen Gefühl zu hinterlassen. Das klappt nicht immer, aber es ist der Wille der zählt.

Falls es Überproduktion hat und deswegen Preise tief, ist es ein Resultat der falschen Marktökonomie wo die Massenproduktion belohnt wird, selbst im Label-Bereich "was andere als Fairtrade definieren" ist es oft der Fall und es bietet auch dort vielfach diesen Ansporn. Weil dieser Ansporn mit Absicht geschaffen wird, da es den Preis runtertreibt. Man müsste knallharte Richtlinien setzen damit die Qualität raufgeht, danach wäre das Problem der Quantität verschwunden und der Preis darf dieser Qualität angemessen erhöht werden und zwar so dass sich die Quantität nicht auszahlen würde. Also ich finde es eine Kopfwehmentalität wenn man versucht die Quantität für viele Handelsprobleme verantwortlich zu machen, dieses Konstrukt ist von Menschen erschaffen, nicht von irgendeiner höheren Macht. Je mehr Qualität desto mehr Freude hat die Natur und desto nachhaltiger, es ist also eine gute Entscheidung keine Überproduktion zu generieren.

Bearbeitet von Gushu
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Am Montag konnte ich einen Artikel aus der Böblinger Kreiszeitung, den meine Kolleginnen extra mitgebracht hat zum Thema Fairtrade und die "Erzeuger" vor Ort lesen. Hat jetzt nichts mir Pu-Erh zu tun! Fazit des gesamten Artikel, denn ich euch leider nicht verlinken und kopieren kann: Die Bauer und ihre "Handlager" (Sessionarbeiter oder wie auch immer) verdienen noch weniger als die normalen "konventionellen" Bauern. Soweit zur angeblichen Transparenz der verschieden "Gütesiegel". Nach meiner persönlichen Meinung sahnt hier irgendjemand kräftig ab und das nicht zum Wohl des "kleinen" Bauers vor Ort.


Ich will jetzt damit niemand hier im Forum treffen, das ist meine Meinung und diese ganzen undurchsichtigen Vorgänge zum Thema Faitrade stinken mir gewaltig.



Da wir hier ja doch etwas intensiver Diskutieren, wäre mein Vorschlag das Thema nach "Off-Topic" zu verschieben?


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Ich stimme dir voll und ganz zu Gushu dass da viel Schindluder getrieben wird - Bio-Labeln aus China glaubt ja auch keiner mehr, das kommt ja genau daher.


Auch ist es voll und ganz wahr dass da oft vereinfacht wird und dass man alle Parteien im Blick haben sollte, und sicherstellen dass jede davon anständigt behandelt wird.


Das scheitert wohl wirklich an einer Mischung aus genereller Ignoranz der Konsumenten und an einem Interesse, so günstig wie möglich einzukaufen, und da drückt Mensch gerne mal die Augen zu wenn es um die Frage geht wie so ein Preis eigentlich zu Stande kommt - siehe Milch.



Die Frage ist ja letztlich: Welcher ist der beste Weg um eine Transaktion zu gewährleisten, die so fair wie möglich abgelaufen ist? Transparenz ist ja kein Selbstzweck, sondern ein wichiges Kriterium um genau das zu gewährleisten.


Tee mit Fairtrade-Label gibts ja ohnehin nur in sehr geringem Maße und ist wohl zu vernachlässigen, somit ist es hinsichtlich des Tees von sehr geringer Relevanz wie glaubwürdig diese Siegel sind - die Tees, für die wir uns interessieren, haben ohnehin keine.



Wie aber sind diejenigen Tees aufzustöbern, bei deren Produktion alle Parteien möglichst fair weggekommen sind?


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Ja, die Realität ist teils so hart das die umfassendste Wahrheit keiner wissen möchte, viel zu hart als das die Meisten es verkraften würden, jeder generiert die eigene Wahrheit basierend auf einer selbst erstellten Wirklichkeit, dessen Vorstellungen sind so vielfältig wie die Menschen mit ihren eigenen Träumen. Wahrheit (wenn es ins Absolutum geht) ist ein unheimliches Machtwort, es ist so stark dass die Meisten dem nicht standhalten würden.



Sicher, das mit Verschieben kannst du von mir aus tun, weil das Thema mit dem Pu Erh wird ja eigentlich bereits im Bereich "LBZ" genauer behandelt und auch dort kommt es zum tragen, also das mit Fakes, Fairtrade u.a. Klar ist, wir schweifen hier sehr weit aus und sind ein bischen zu weit weg "vom Tee":


Bearbeitet von Gushu
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Die Links richtig eingebunden


http://www.tagesschau.de/ausland/weltspiegel-kenia100.html



http://www.heise.de/tp/artikel/42/42123/1.html



@Gushu: Du scheinst meine obigen Beiträge nicht gründlich gelesen zu haben. 


 

Ich kaufe selber keine Fairtrade-Produkte, sondern achte auf überdurchschnittliche Qualität. Für diese bekommt der Erzeuger jedenfalls einen besseren Preis und ich zahle dafür lieber als für den berühmten Tropfen auf den heißen Stein. 

Mir ging es nur darum, dass dein Fairtrade ein völlig anderes ist als das von GEPA u.ä., und ich halte etwas nochmal anderes für fair, Klaus und Migg wahrscheinlich auch - da haben wir schon 5 verschiedene Positionen. An welchem Fairtrade stinkt nun wem was?

Nun bin ich kein Marketing-Experte, werfe aber einfach mal den Begriff "Direct Trade" hin, da ist der Hersteller das einzige Bindeglied zwischen Erzeuger und Verbraucher. Das Handelsgeflecht wird übersichtlicher, die Qualität deswegen aber auch nicht besser.

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Ich habe dir ausführlich gesagt was ich darunter verstehe, sofern du dich an irgendwelche industriellen Paragraphen orientierst dann kann ich dir leider nicht folgen.

Ja klar hast du recht, bloss weil es ein Fairtrade-Label gibt heisst es noch lange nicht dass es auch Fairtrade ist (manchmal ja, manchmal nein), egal mit welcher Idee es auch immer abgedeckt wird. Das ist ja nur eine Idee... Bleibe dem gesunden Menschenverstand treu und sei kritisch, damit kriegst du vermutlich den besten "Fairtrade".


Also soweit ich gelesen habe ist deine Lösung indem du auf hohe Qualität achtest. Also da muss ich hinzufügen dass es auch Fairtradelabels gibt mit Ware von hoher Qualität (hohe Qualität kann überall anzufinden sein). Es ist halt nicht zwingend ein Mittel um Fairtrade zu bekommen aber ich sage mal dass es die Chancen erhöht und es ist sicher eines vieler Wege wie man diesen Umstand verbessert, klar wieso nicht. Max Havelaar stellt den Gipfel vom Kommerz dar, Anbieter wie Claro sind noch die am qualitativ hochwertigsten. Max Havelaar hat aber mittlerweile soviel Macht dass sie überall reinpfuschen können auch bei Claro.

Im übrigen achte auch ich auf "überdurchschnittliche Qualität". Ich habe noch im Tiefkühler mehrere KG Fleisch von einem BIO (KAG) Bauern dessen Hof mir bekannt ist, also ich könnte selbst die genaue Adresse des Produzenten sagen. Wenn es aber um Kaffee oder Kakao geht ist das alles wesentlich schwieriger zu kontrollieren, da so weit weg und soviele Instanzen dazwischen. Dieses Problem der mangelnden Transparenz wird auch mit  Absicht wirtschaflich ausgenutzt, da der Konsument sehr stark auf Vertrauenbasis handeln muss. Egal in welcher Preiskategorie es anzusiedeln ist, ob es tatsächlich "fair gehandelt wurde", ist unklar.

Finde ich auch lustig wie man nun versucht im Marketing Menschen mit Fairtrade (und allgemein Gesundheit und Umweltbewusstsein) in die Gattung "LOHAS" http://de.wikipedia.org/wiki/LOHAS  einzuordnen, man versucht halt alles wissenschaftlich zu erklären und wirtschaftlich nutzbar zu machen, daraus ensteht dann auch das  "Greenwashing". Aber Fairtrade ist etwas anderes als das "wie es für die LOHAS kreiert und vermarket wird", man versucht einmal mehr den Konsumenten zu manipulieren und zu täuschen.

Auch gut fand ich den Hinweis bei dem Artikel: Dass die wahrhaftige Kapitalismuskritik tot sei und nun wieder lange lebe (eine Innovation), aber in einer anderen Form. Man verändert also bewusst die Begriffsdefinition indem man die Wirklichkeit in den Köpfen der Kritiker verändert, eine Illusion, und darauf folgt eine neue Wahrheit und alles ist "Friede Freude Eierkuchen":



Wie aber sind diejenigen Tees aufzustöbern, bei deren Produktion alle Parteien möglichst fair weggekommen sind?

Gute Frage... da studiere ich ja grad nach.

Bearbeitet von Gushu
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Ich als Freund und Kunde  der Teekampagne finde das was die hinsichtlich von Fair Trade und Transparenz der Kalkulation machen beispielhaft und gelungen. Das kann man ja veruchen zu kopieren - wird ja auch gemacht. Das ist meine Sichtweise von Fair Trade und transparenter Kalkulation.

@T-Tester

"Ein gemeinsamer Sprachgebrauch ist allerdings Voraussetzung für eine Diskussion." Das kann ich nur voll und ganz unterstreichen.

 
@Gushu
"...aber ich habe mein eigenes Verständniss davon was es beinhaltet und was es nicht beinhaltet, das muss sich nicht mit dem decken was andere als dessen Inhalt ansehen."

Nix gegen eigene Meinungen, aber wenn man sich nicht mehr über die Inhalte einig ist über die man streitet endet man leicht im Abseits.
Du kennst sicherlich die Fabel von dem Fuchs und den hohen Trauben?

 
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Leute die finden dass meine Definition im Abseits gelandet ist, die dürfen entweder Schiedsrichter spielen oder einfach das Spielfeld verlassen, ich muss aber darauf hinweisen dass ich kein Erbarmen kenne falls ein Schiedsrichter mich denunziert.

Fabeln interessieren mich wenig wenn es ums Thema Fairtrade geht, aber selbst wenn der Fuchs die Trauben heute nicht erreichen würde so kann er es eines Tages schaffen. Bevor die ersten Menschen den Mond betraten hatte auch niemand gedacht dass es möglich wäre, geschweige denn vom ersten Flug der Geschichte und dennoch haben sie es plötzlich geschafft. Wer nicht nach etwas strebt und etwas erreichen oder verbessern möchte der soll es bitte sein lassen aber in keinem Falle andere Menschen mit Fabeln behindern welche besagen dass sie nichts anderes können als versagen. Es geht auch nicht um Perfektion aber um ein maximales Mass an dem was man erreichen kann und was nicht. Eine einzige Traube ist besser als gar keine, selbst wenn die anderen 100 Trauben immer noch nicht erreichbar wären.

Aber das was momentan unter dem Begriff Fairtrade verstanden und ausgeführt wird ist nichts anderes als Greenwashing und es berücksichtigt gerade mal das Ende einer Kette, entweder realisiert man das oder eben nicht. Ich glaube du hast meine Beiträge nicht einmal richtig gelesen, aber das muss man ja auch nicht wenn man von "Brainwashing" befallen ist.


Um was es aber im Kern dieses Topics geht und was ich eigentlich bekämpfen wollte, auf das wird überhaupt nicht mehr eingegangen sondern nur entweder meine Definition als solches "ins Abseits gestellt" (was nicht anders zu erwarten ist daher bin ich eigentlich erfolgreich) oder die allgemeingültigen Brainwashing-Informationen veröffentlicht.

Ich als Freund und Kunde  der Teekampagne finde das was die hinsichtlich von Fair Trade und Transparenz der Kalkulation machen beispielhaft und gelungen.

Dann mal her mit der Kalkulation, das hier richtig? https://www.teekampagne.de/unsere-prinzipien/kalkulation-offen-legen

Na gut also, bis jetzt ist es zugegeben das beste was ich gesehen habe aber noch nicht gut genug, was die Transparenz angeht. Da hat es in der Tat offene Fragen, z.B. Wieviel landet effektiv in der Hand eines Teebauers. Ist dieser Einkaufspreis überhaupt kostendeckend für einen guten Lebensunterhalt ohne dass sich jemand verschulden muss. Klar ist das Verhältniss vom Einkaufspreis gegenüber dem Endverkaufpreis enorm hoch, aber wie schon oft erwähnt deckt das nur eine Instanz ab, das was dazwischen steht ist immer noch zuwenig genau untersucht. Natürlich muss auch eine unabhängige Quelle alle Parteien befragen ob sie mit der Bezahlung der Leistung zufrieden waren, also die gesammte Kette, falls nicht muss es auf ein zufriedenstellendes Niveau angehoben werden. Selbstverständlich wäre jede Fälschung (also Ware nicht vom Herkunftsort) kein Fairtrade, sowas muss man gar nicht erwähnen und alles muss lückenlos zurückverfolgbar sein.

Aber die Frage ob Fairtrade überhaupt möglich ist, das ist eine Frage der Vernunft. Es wird nie die Perfektion erreichen aber ein hoher Level. Wenn man z.B. sieht wie wenig die Verfrachtung über den Ozean kostet, gerade mal 22 cent, und ich bezahle als Privatimporteur pro KG Tee 20-30 EUR für den (Express) Versand, dann sieht man wie billig so eine Firma im Masseneinkauf wegkommt. Inwiefern man sowas noch Fairtrade nennen kann ist schwer zu sagen, weil ich habe den Transportunternehmen ganz bestimmt viel mehr gezahlt, dann wirds auch leichter ihre Arbeiter fair zu bezahlen. Die Schwierigkeit ist aber herauszufinden ob jetzt die Arbeiter welche es verfrachten sich "fair bezahlt" fühlen, wenn aber der Versandanteil derart klein ist dann ist es eher utopisch, mal rein vom gesunden Menschenverstand her. Auch wenn man es containerweise aufs Schiff tut und danach per LKW verfrachtet (anstatt Flugzeug und Lieferwagen). Das ist eigentlich das Standartszenario (ohne Aufpreis) und dass hier schlecht bezahlte Arbeiter in der Kette sind, das ist praktisch sicher.


Also was ich denke: Die Grundidee nur eine einzige Sorte anzubieten aber dafür die gesammte Kette so transparent und rückverfolgbar wie möglich zu machen ist grundsätzlich gut und sie haben damit eine eigene Innovation geschaffen die kaum je geschaffen wurde. Andererseits finde ich dass man das alles noch besser machen könnte, gerade mit diesem Potential was eine derartige Simplifizierung des Handels mit sich bringt und ganz klar bezahlen sie für vieles was zwischen der Kette steht zu wenig. Aber solange sie sich nicht als Fairtrade brüsten ist es ja auch kein Problem. Trotzdem, Sehr gute Grundidee mit hohem Potential was sie damit schaffen konnten. Das heisst zwar nicht dass Händler die viele verschiedene Tees anbieten nicht auch grosse Transparenz bieten können, teils sogar besser (da sie die Teebauern genau kennen und viel davon berichten können) aber dennoch wurde neues Potential geschaffen mithilfe von Simplifizierung. Leider aber haben sie das "zu wörtlich genommen" und die Simplifizierung auch da angewendet wo es anders sein sollte.

Gekannt habe ichs nicht da ich kein Liebhaber von Darjeeling bin auch wenn die Anbieter es als "den besten Tee der Welt" darstellen. Diese Gegend wird leider immer stärker von Umweltproblemen gebeutelt welche aber nirgends erwähnt werden.

Bearbeitet von Gushu
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Ich muss vielleicht noch ein kleines Missverständnis meinerseits aufklären und habe mich im Eifer der Diskussion nicht richtig ausgedrückt. Mit "Fairtrade" meinte ich nicht diese "Gütesiegel" sonder insgesamt den "Fairen Handel" der in irgend einer Form eine "Siegel, Gütezeichen" hat.



Ansonsten finde ich die Diskussion, obwohl es verschieden Ansichten über den Bereich "Fairer Handel" gibt, doch sehr Nachdenkenswert aus welcher Sicht man dass alles sehen kann.


Was mich nach wie vor wirklich ärgert, ich bin persönlich bereit für ein Produkt mehr zu bezahlen, aber ich möchte nicht ein "Kette" mitfinanzieren sonder dieser "Mehrbetrag" soll beim Bauern vor Ort ankommen und das ist nicht der Fall.


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@Paul: Keine Angst, Gushu meint mit "denunziert" auch was anderes als wir. 

Allerdings - woraus schließt er nur, dass für den Transport per Schiff dem Arbeiter  zu wenig gezahlt wird und per Flugzeug der Arbeiter gut bezahlt wird? 

Aber das was momentan unter dem Begriff Fairtrade verstanden und ausgeführt wird ist nichts anderes als Greenwashing und es berücksichtigt gerade mal das Ende einer Kette, entweder realisiert man das oder eben nicht. Ich glaube du hast meine Beiträge nicht einmal richtig gelesen, aber das muss man ja auch nicht wenn man von "Brainwashing" befallen ist.

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Um was es aber im Kern dieses Topics geht und was ich eigentlich bekämpfen wollte, auf das wird überhaupt nicht mehr eingegangen sondern nur entweder meine Definition als solches "ins Abseits gestellt" (was nicht anders zu erwarten ist daher bin ich eigentlich erfolgreich) oder die allgemeingültigen Brainwashing-Informationen veröffentlicht.

Probleme kann man nicht dadurch lösen, dass man dem Kind einen neuen Namen gibt. Und erst recht nicht, dass man den Namen des Kindes nun einem anderen Kind gibt.  Beachte dabei, dass ein Brite in seiner Muttersprache mit kind was anderes meint als ich in meiner Muttersprache. 

Das hat nichts mit brainwashing zu tun, sondern unter anderem mit Lebenserfahrung.

Bearbeitet von T-Tester
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Kurz und knapp meine 2cents:



Für Teekenner wollten wir auch immer Fairtrade und im Zuge unserer Zertifizierung mit IMO für Bio sind wir auch die FairTrade Punkte durch gegangen, eindeutiger Prozess und minimal Anforgerungen hier:



http://www.fairforlife.org/pmws/indexDOM.php?client_id=fairforlife&page_id=who&lang_iso639=en



Leider haben wir damals die Aussage bekommen, dass für China mangels Transparenz die Zertifizierung seitens IMO nicht möglich ist.



Sollte sich da etwas ändern, werden wir sofort mitmachen, zumal ich über einschlägige Umsetzungserfahrung zur Bio Zertifizierung nach IMO habe, dass ist aber ein anderes Thema, wenn auch super spannend.


Bearbeitet von ChaShiFu
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Ich muss vielleicht noch ein kleines Missverständnis meinerseits aufklären und habe mich im Eifer der Diskussion nicht richtig ausgedrückt. Mit "Fairtrade" meinte ich nicht diese "Gütesiegel" sonder insgesamt den "Fairen Handel" der in irgend einer Form eine "Siegel, Gütezeichen" hat.

Ansonsten finde ich die Diskussion, obwohl es verschieden Ansichten über den Bereich "Fairer Handel" gibt, doch sehr Nachdenkenswert aus welcher Sicht man dass alles sehen kann.

Was mich nach wie vor wirklich ärgert, ich bin persönlich bereit für ein Produkt mehr zu bezahlen, aber ich möchte nicht ein "Kette" mitfinanzieren sonder dieser "Mehrbetrag" soll beim Bauern vor Ort ankommen und das ist nicht der Fall.

Wer meint schon sowas wie ein Gütesiegel wenn er über "Fairtrade" spricht? Es geht hier klar um eine Fairtrade nicht um Label, Fairtrade ist dem Label übergeordnet nicht untergeordnet. Ich weiss es ist für Leute wie Paul und T-Tester kaum zu verstehen aber wenigstens machen sie sich wegen mir nicht in die Hosen, ausser wenn zuviel Tee gesüffelt, nehm ich mal an. Klar, wenn man ein Fairtrade mit einem Label definieren möchte dann kann es mir gut und recht sein und das Label kann zwar für ein Fairtrade stehen aber es ist nicht Fairtrade. Genausowenig wie meine Worte für "In die Hosen machen" stehen müssen, sie können dafür stehen aber es muss nicht sein. Also zum letzten Mal: Fairtrade ist eine Strategie, das Label ist eine Taktik und damit der Strategie untergeordnet. Somit reden wir hier über die Strategie als solches, die möglichen Taktiken sind weitgehend offen.

Ja also die Kette, du nimmst das mit der Kette wieder zu ungenau. Es gibt viele schlecht bezahlte Arbeiter in einer Kette aber das Geld kommt bei diesen Arbeitern nicht an. Das ist das riesen Problem des Kapitalismus als solches da es alles sehr ungleichmässig verteilt und meistens kriegt derjenige am meisten der am mächtigsten ist. Selbst wenn jemand sagt "er habe so und soviel für den Einkauf ausgegeben" heisst es noch lange nicht dass ein Arbeiter auf dem Teefeld fair bezahlt wurde, denn es ist nicht sicher ob es auch tatsächlich dort angekommen ist, da kann immer noch irgendwas dazwischen stehen. Deswegen muss Transparenz maximiert werden und ich finde es gut wenn die Leute von IMO sagen "Wir können es nicht seriös zertifizieren da zuwenig Transparenz".

Ausserdem sind nette Worte immer gut aber es braucht auch einen Beweis (also z.B. den offiziellen Laborbeleg oder eben ein Papier wo die genauen Instanzen vermerkt sind und was sie vom Kuchen erhalten haben), man kann ja noch vieles behaupten aber eine Beweisbarkeit ist eine sehr schwierige Sache, deswegen kann man so gut "wahrsagen" aber nicht "Wahrheit sagen". Sollte eine Firma je betrügen dann kommen die meisten mit einer Busse (je mächtiger die Firma ist desto weniger kann passieren) davon oder ähnliches, also sie machen sich deswegen nicht in die Hose, aber sie sind besorgt um ein "schlechtes Image", nicht darum ob sie sich in die Hosen machen könnten. Solche "Angstreaktionen" sind in unserer Gesellschaft auf Firmenebene weitgehend unbekannt. Wenn überhaupt dann sind es Baby-Firmen (mit 5 Leuten oder so) wo man die Verursacher noch beim Namen nennen kann und nicht einfach sagt "ja da war einer unserer 1000 Computer schuld oder es war einer von den 1000 Mitarbeitern", und bei jedem Mitarbeiter wo man anfragt wird danach auf ein anderer Mitarbeiter gezeigt, hin und her bis man durch alle Instanzen durchgegangen war und am Ende muss man den Computer für schuldig befinden... deswegen wird auch gerne betrogen. Man hatte auch schon Chemikalien in BIO zertifizierten Produkten gefunden, solche Fälle werden nicht einmal angeprangert (ausser es wurde ganz zufällig von einem Konsumentenschutz-Magazin im Labor getestet). Ich weiss dass es schwer verständlich ist aber solche Fälle kommen öfters vor als man meint.

In China ist man besonders rücksichtslos im Umgang mit Chemikalien, viele Bauern machen sich kaum Gedanken deswegen sondern spritzen einfach damit rum. Man hat z.B. im Labor, bei Steinpilzen die alle aus Wildsammlung sind, bis zu 5 gefährliche Insektizide gefunden, die derart giftig sind dass sie selbst für den Menschen eine Gefahr sein könnten und für Lebensmittel in der EU nicht erlaubt sind (wird nur von Kammernjäger in Extremsituationen eingesetzt aber nicht in Kontakt mit Lebensmitteln gebracht). Wie kommt sowas in Wildpilze fragt man sich? Naja... die Bauern habe halt gemeint sie könnten noch ihr Lager mit Insektiziden schützen damit keine Käfer oder sonstwas ihre Pilze befallen könnten... dass dabei das Insektizid für Menschen gefährlicher als 1 Million Käfer sein könnten darüber wird leider kaum nachgedacht.

Sollte sich da etwas ändern, werden wir sofort mitmachen, zumal ich über einschlägige Umsetzungserfahrung zur Bio Zertifizierung nach IMO habe, dass ist aber ein anderes Thema, wenn auch super spannend.

Durchaus ein Thema was man mal genauer anschauen sollte, für mich sogar interessanter als "Fairtrade", denn Fairtrade ist bei Pu Erh heutzutage eher dazu da um mich (als Kunde) zu schützen, die Bauern wissen sich meistens schon zu helfen, die sind oft Schlitzohren. Kommt natürlich immer auf die Teesorte an und dessen Herkunftsort. Klar ist aber dass das BIO Problem noch um einiges grösser ist da es absolut alle belastet und die Verursacher einfach "Bauerntrampel" sind, so hart es klingt. Man drückt denen einfach ein Pestizid in die Hand dabei können die Meisten mit sowas nicht einmal richtig umgehen und kennen nicht dessen Risiken.

1. Allerdings - woraus schließt er nur, dass für den Transport per Schiff dem Arbeiter  zu wenig gezahlt wird und per Flugzeug der Arbeiter gut bezahlt wird? 

2. Probleme kann man nicht dadurch lösen, dass man dem Kind einen neuen Namen gibt. Und erst recht nicht, dass man den Namen des Kindes nun einem anderen Kind gibt.  Beachte dabei, dass ein Brite in seiner Muttersprache mit kind was anderes meint als ich in meiner Muttersprache.  Das hat nichts mit brainwashing zu tun, sondern unter anderem mit Lebenserfahrung.

1. Das mit dem Flugzeug kann ich nicht garantieren, kann ja sein dass die Treibstoffkosten 100x höher sind je KG Material (das können wir gerne untersuchen) oder der Chef der Airlines hat gerade gedacht er brauche einen Jahresgehalt von 10 Millionen EUR aber alle anderen sollen kaum was kriegen. Allerdings machen wir hier nur eine reine Risikiabwägung, mit 22 cent je KG Tee kannst du sicher davon ausgehen dass es nicht fair bezahlt wurde.

2. Das mit der Umbenennung kann ich nicht ganz folgen, weil du machst hier lediglich eine Namensänderung, veränderst aber nicht dessen Inhalt. Ich gebe nicht einem bestehenden Inhalt einen neuen Namen sondern ich verwende eine bestehende Definition mit neuem Inhalt. Einmal mehr wird eine Definition missbraucht mit einer Umbenennung, also genau das was du angesprochen hast: Fairtrade heisst nicht Label... und Label kann Fairitrade sein muss aber nicht. Ich habe Label nie Fairtrade genannt und Label auch nicht Fairtrade. Label ist eine taktische Richtlinie, eine Ausführung des Fairtrades auf taktischer Ebene, es ist stets dem Fairtrade untergeordnet. Es ist wie eine chinesische Hierarchie, man kann diese Hierarchie nicht verändern denn "Fairtrade" umfasst alle Labels und auch alle "Nicht Labels", es umfasst alles was man darunter verstehen kann oder alles was sich damit "brüsten" will. Der Kaiser umfasst auch alle Untergeordneten, egal wer es auch sein mag, es ist stets dem Kaiser untergeordnet, selbst wenn es für die Interessen des Kaisers stehen sollte.

Es ist richtig, bei BIO wird auch praktisch nur mit Taktiken rumgeschleudert aber es ist schwer dessen genaue Strategie in Worte zu fassen da es soviel beinhaltet und genausogut vieles nicht beinhaltet. Genau deswegen leidet BIO auch oft unter Glaubwürdigkeit da man praktisch nur mit Taktiken rumspielt aber zuwenig hart einer klaren Strategie folgt. Manche meinen sogar "es gäbe kein BIO" weil sie die Strategie nicht erkennen.

Bearbeitet von Gushu
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Aus dem Eingangspost:


"Ich kaufe z.B. Fairtrade-Reis weil ich es eine gute Qualität davon hat aber der Fairtrade Aspekt finde ich eher eine Modeerscheinung. "


Ah ja, woran erkennst du den Fairtrade-Reis?  Und ist die Strategie nur eine Modeerscheinung?


Bearbeitet von T-Tester
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Ok, da dein letzter Beitrag nochmal kräftig vor meiner letzten Antwort geändert wurde, geht es hier mit Vollzitat weiter.

Wer meint schon sowas wie ein Gütesiegel wenn er über "Fairtrade" spricht? Es geht hier klar um eine Fairtrade nicht um Label, Fairtrade ist dem Label übergeordnet nicht untergeordnet. Ich weiss es ist für Leute wie Paul und T-Tester kaum zu verstehen aber wenigstens machen sie sich wegen mir nicht in die Hosen, ausser wenn zuviel Tee gesüffelt, nehm ich mal an. Klar, wenn man ein Fairtrade mit einem Label definieren möchte dann kann es mir gut und recht sein und das Label kann zwar für ein Fairtrade stehen aber es ist nicht Fairtrade. Genausowenig wie meine Worte für "In die Hosen machen" stehen müssen, sie können dafür stehen aber es muss nicht sein. Also zum letzten Mal: Fairtrade ist eine Strategie, das Label ist eine Taktik und damit der Strategie untergeordnet. Somit reden wir hier über die Strategie als solches, die möglichen Taktiken sind weitgehend offen.

Ja also die Kette, du nimmst das mit der Kette wieder zu ungenau. Es gibt viele schlecht bezahlte Arbeiter in einer Kette aber das Geld kommt bei diesen Arbeitern nicht an. Das ist das riesen Problem des Kapitalismus als solches da es alles sehr ungleichmässig verteilt und meistens kriegt derjenige am meisten der am mächtigsten ist. Selbst wenn jemand sagt "er habe so und soviel für den Einkauf ausgegeben" heisst es noch lange nicht dass ein Arbeiter auf dem Teefeld fair bezahlt wurde, denn es ist nicht sicher ob es auch tatsächlich dort angekommen ist, da kann immer noch irgendwas dazwischen stehen. Deswegen muss Transparenz maximiert werden und ich finde es gut wenn die Leute von IMO sagen "Wir können es nicht seriös zertifizieren da zuwenig Transparenz".


Ausserdem sind nette Worte immer gut aber es braucht auch einen Beweis (also z.B. den offiziellen Laborbeleg oder eben ein Papier wo die genauen Instanzen vermerkt sind und was sie vom Kuchen erhalten haben), man kann ja noch vieles behaupten aber eine Beweisbarkeit ist eine sehr schwierige Sache, deswegen kann man so gut "wahrsagen" aber nicht "Wahrheit sagen". Sollte eine Firma je betrügen dann kommen die meisten mit einer Busse (je mächtiger die Firma ist desto weniger kann passieren) davon oder ähnliches, also sie machen sich deswegen nicht in die Hose, aber sie sind besorgt um ein "schlechtes Image", nicht darum ob sie sich in die Hosen machen könnten. Solche "Angstreaktionen" sind in unserer Gesellschaft auf Firmenebene weitgehend unbekannt. Wenn überhaupt dann sind es Baby-Firmen (mit 5 Leuten oder so) wo man die Verursacher noch beim Namen nennen kann und nicht einfach sagt "ja da war einer unserer 1000 Computer schuld oder es war einer von den 1000 Mitarbeitern", und bei jedem Mitarbeiter wo man anfragt wird danach auf ein anderer Mitarbeiter gezeigt, hin und her bis man durch alle Instanzen durchgegangen war und am Ende muss man den Computer für schuldig befinden... deswegen wird auch gerne betrogen. Man hatte auch schon Chemikalien in BIO zertifizierten Produkten gefunden, solche Fälle werden nicht einmal angeprangert (ausser es wurde ganz zufällig von einem Konsumentenschutz-Magazin im Labor getestet). Ich weiss dass es schwer verständlich ist aber solche Fälle kommen öfters vor als man meint.


In China ist man besonders rücksichtslos im Umgang mit Chemikalien, viele Bauern machen sich kaum Gedanken deswegen sondern spritzen einfach damit rum. Man hat z.B. im Labor, bei Steinpilzen die alle aus Wildsammlung sind, bis zu 5 gefährliche Insektizide gefunden, die derart giftig sind dass sie selbst für den Menschen eine Gefahr sein könnten und für Lebensmittel in der EU nicht erlaubt sind (wird nur von Kammernjäger in Extremsituationen eingesetzt aber nicht in Kontakt mit Lebensmitteln gebracht). Wie kommt sowas in Wildpilze fragt man sich? Naja... die Bauern habe halt gemeint sie könnten noch ihr Lager mit Insektiziden schützen damit keine Käfer oder sonstwas ihre Pilze befallen könnten... dass dabei das Insektizid für Menschen gefährlicher als 1 Million Käfer sein könnten darüber wird leider kaum nachgedacht.


Durchaus ein Thema was man mal genauer anschauen sollte, für mich sogar interessanter als "Fairtrade", denn Fairtrade ist bei Pu Erh heutzutage eher dazu da um mich (als Kunde) zu schützen, die Bauern wissen sich meistens schon zu helfen, die sind oft Schlitzohren. Kommt natürlich immer auf die Teesorte an und dessen Herkunftsort. Klar ist aber dass das BIO Problem noch um einiges grösser ist da es absolut alle belastet und die Verursacher einfach "Bauerntrampel" sind, so hart es klingt. Man drückt denen einfach ein Pestizid in die Hand dabei können die Meisten mit sowas nicht einmal richtig umgehen und kennen nicht dessen Risiken.


1. Das mit dem Flugzeug kann ich nicht garantieren, kann ja sein dass die Treibstoffkosten 100x höher sind je KG Material (das können wir gerne untersuchen) oder der Chef der Airlines hat gerade gedacht er brauche einen Jahresgehalt von 10 Millionen EUR aber alle anderen sollen kaum was kriegen. Allerdings machen wir hier nur eine reine Risikiabwägung, mit 22 cent je KG Tee kannst du sicher davon ausgehen dass es nicht fair bezahlt wurde.

2. Das mit der Umbenennung kann ich nicht ganz folgen, weil du machst hier lediglich eine Namensänderung, veränderst aber nicht dessen Inhalt. Ich gebe nicht einem bestehenden Inhalt einen neuen Namen sondern ich verwende eine bestehende Definition mit neuem Inhalt. Einmal mehr wird eine Definition missbraucht mit einer Umbenennung, also genau das was du angesprochen hast: Fairtrade heisst nicht Label... und Label kann Fairitrade sein muss aber nicht. Ich habe Label nie Fairtrade genannt und Label auch nicht Fairtrade. Label ist eine taktische Richtlinie, eine Ausführung des Fairtrades auf taktischer Ebene, es ist stets dem Fairtrade untergeordnet. Es ist wie eine chinesische Hierarchie, man kann diese Hierarchie nicht verändern denn "Fairtrade" umfasst alle Labels und auch alle "Nicht Labels", es umfasst alles was man darunter verstehen kann oder alles was sich damit "brüsten" will. Der Kaiser umfasst auch alle Untergeordneten, egal wer es auch sein mag, es ist stets dem Kaiser untergeordnet, selbst wenn es für die Interessen des Kaisers stehen sollte.

Es ist richtig, bei BIO wird auch praktisch nur mit Taktiken rumgeschleudert aber es ist schwer dessen genaue Strategie in Worte zu fassen da es soviel beinhaltet und genausogut vieles nicht beinhaltet. Genau deswegen leidet BIO auch oft unter Glaubwürdigkeit da man praktisch nur mit Taktiken rumspielt aber zuwenig hart einer klaren Strategie folgt. Manche meinen sogar "es gäbe kein BIO" weil sie die Strategie nicht erkennen.

Das 1. ist für Schweizer vielleicht schwer aus eigener Anschauung zu verstehen. Der Transportaufwand, bei dem Menschen gebraucht werden, ist bei Containertransporten noch dazu per Schiff äußerst gering, Ein Umladen sogar des Containers vom Schiff auf den LKW erfolgt fast vollautomatisch. Dein einzelnes Päckchen hingegen wird mehrmals umsortiert, einige Male geht das automatisiert, einige Male nicht. Natürlich verbraucht man für den Transport per Schiff auch nur einen Bruchteil der Energie im Vergleich zum Flugzeug. 

Das 2. darfst du nochmal in Ruhe erklären."Ich gebe nicht einem bestehenden Inhalt einen neuen Namen sondern ich verwende eine bestehende Definition mit neuem Inhalt.. Einmal mehr wird eine Definition missbraucht"  Eben, du gibst hier zu, dass du bestehende Begriffe verwendest, weil du für deine neuen Inhalte keine neue Begriffe findest. Da du aber unter den üblichen Begriffen bewusst etwas anderes verstehst als der Rest, halte ich ich für einen Troll.

Bearbeitet von T-Tester
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Da lesen Lebenszeit ist, werde ich in Zukunft Deine Auslassungen nicht mehr lesen.

Das wird Dich nicht stören und ist mein gutes Recht - also nix für ungut ;)

Auf (Nimmer)Wiedersehen, alles hat mal ein Ende, auch deine Lebenszeit. Verwende sie besser um den Versprechungen von Wirtschaft und Politik glauben zu schenken, und auch all den angesehenen Wissenschaftlern die alle unbestechlich und wahrheitsgemäss sind, denen darfst du auch allen glauben, das ist ja auch dein gutes Recht.

  Eben, du gibst hier zu, dass du bestehende Begriffe verwendest, weil du für deine neuen Inhalte keine neue Begriffe findest. Da du aber unter den üblichen Begriffen bewusst etwas anderes verstehst als der Rest, halte ich ich für einen Troll.

Das musst schlussendlich du beurteilen, wenn ich als Kunde finde der Trade war nicht fair dann ist es kein Fairtrade, ganz egal was darunter verstanden wird von der Industrie, denn ich bin ein Mensch und habe genauso wie ein  Bauer das Recht einen Trade unfair zu finden. Das geht alles in diese Wortkategorie rein, da beisst die Maus keinen Faden ab. Das ist es genau womit ich ein Problem habe, diese "Gutemenschmentalität", der ganze Fokus gilt nur dem Bauern und sonst niemandem, also alle die es nicht verstehen sollen doch bitte nicht ihre Lebenszeit verschwenden um es zu lesen, einfach raus, ich trage keine Verantwortung darüber was jemand am lesen ist. Von diesen "Gutemenschen" habe ich mittlerweile genug abgekriegt, ich möchte nur die Wahrheit sonst nix.

Das was du unter Fairtrade verstehst ist in meinen Augen (nicht in deinen) ein Label, eine taktische Definition.

Aus dem Eingangspost:

"Ich kaufe z.B. Fairtrade-Reis weil ich es eine gute Qualität davon hat aber der Fairtrade Aspekt finde ich eher eine Modeerscheinung. "

Ah ja, woran erkennst du den Fairtrade-Reis?  Und ist die Strategie nur eine Modeerscheinung?

Ich sehe ein Label welches sich als "Fairtrade" definiert, ob es tatsächlich Fairtrade ist oder wie nahe es diese Strategie befolgt weiss ich nicht. Ich kaufte es aufgrund der Qualität, nicht wegem Label. Fairtrade ist zusammengesetzt aus "fair" und "trade", es ist keine Innovation sondern nur eine Strategie welche schon immer dagewesen sein könnte, schon immer da war oder auch immer da sein wird, es ist keine Mode als solches sondern nur das Anbinden von Taktiken an eine Strategie. Wir haben dieses Anbinden von Taktiken an diese Strategie "modisch" gemacht, deswegen ist es nun eine Modeerscheinung.

Die Strategie als solches ist keine Modeerscheinung, nein, sie ist einfach so wie sie ist weil diese Definition ist zeitlos. Mit "Aspekt" meine ich dass ein Label an diese Definition verknüpft wird und alle nehmen den Begriff "Fairtrade" in den Mund als ob sowas noch nie da war (zeitgebunden, eine Mode), aber Fairtrade als solches ist Millionen von Jahren alt. Da hat vielleicht einmal ein grunzender Steinzeitmensch (ein bischen so wie Homer Simpson) einem anderen einen Knochen gegeben und der andere hat ihm ein Tauschobjekt angeboten und beide grunzten zufrieden vor sich hin. Sie wussten noch nicht einmal wie man fair-trade aussprechen könnte da diese Worte erst erfunden werden müssen, aber sie haben bereits den Inhalt ausgeführt, das war einer der ersten Fairtrades der Geschichte. Chinesen haben auch gerne Waren unter sich ausgestauscht, es herrschte lange Zeit regen Tauschhandel von Ware gegen Ware und für die Chinesen war das fast immer fair (also ein fairer trade, auch kurz "Fairtrade"). Eines Tages kam der Kapitalismus und der "Ware gegen Ware"-Handel wurde weitgehend "nichtig" gemacht. Die Transparenz, also "wer eigentlich was bekommt" wurde immer kleiner, es wurde immer unüberschaubar und es war das Sprungbrett zur Spekulation. Je mehr Macht man in diesem System hatte desto einfacher wurde es sich zu bereichern, aber die Macht basierte hauptsächlich auf Intransparenz, das bewusste Verschweigen von Information. Sowas wird heutzutage in China vielschichtig ausgeführt, also einerseits der Kapitalismus welcher Transparenz raubt, danach auch noch die Fälschungsmentalität welche nochmals Transparenz raubt.

Das Ende vom Lied... es gibt keine 2 grunzenden Steinzeitmenschen mehr, sondern 2 moderne Menschen die sich hinter Bergen von Lügen und Undurchsichtigkeit verstecken, aber sie meinen dass sie die Könige der Welt sind (sehr illusionsorientiert), das beste was der Schöpfer je geschaffen hatte, wenn sie sich da mal nicht irren.

Naja, was solls. Überlege mir inwiefern ich da noch weitermachen soll weil die (menschengemachte) Barriere ist einfach zu gross, wir sind schon lange jenseits der Vernunft und wissen nicht mehr die Bedeutungen (Inhalt) von Begriffen, ist alles manipuliert worden und so soll es wohl auch bleiben.

Bearbeitet von Gushu
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