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Matcha Mantoku von Keiko


Raku

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Heute habe ich den Matcha "Mantoku" von Keiko zum ersten Mal zubereitet und getrunken.


Es ist ein Matcha in Bioqualität aus dem Gebiet Kagoshima.


Den Tee habe ich bei einem Händler in Deutschland für 32,90 € für eine Dose mit 30g Inhalt bezahlt.



Zunächst:


Schon Optik und Haptik von Dose samt Verpackung sind wunderschön und somit war schon das Auspacken ein Fest.


Die mattschwarze, kleine Metalldose ist mit einer geriffelten schwarzen Pappe umhüllt, die durch ihren Goldprägedruck sehr edel wirkt.


In der Dose ist der Tee nochmals in einer Alutüte verpackt und nach dem Aufschneiden der Tüte kann diese durch rollen und zuklippen mit Hilfe einer beigefügten Mauli-Klammer verschlossen werden. (Dieses Verschlusssystem scheint typisch für Keiko zu sein, ich hatte das so schon beim Benifuuki-Tee).



Der Matcha ist leuchtend grün, fein pulvrig und riecht sehr mild.


Ich habe ihn mit ca 55 °C warmen Wasser zubereitet - ca. 100 ml Wasser auf 1 flachen Teelöffel und mit einem Minischneebesen (dem Aufsatz eines Handmixers) von Hand in der Chawan aufgeschlagen. Es ergab sogar eine wunderschöne Schaumschicht. ;)



Der Matcha schmeckt für mich sehr sanft und samtig, hat eine leichte Süße und ist auch herb ohne jedoch bitter zu sein. Ein sehr feiner Tee, der angenehm zu trinken und für mich schon etwas sehr Besonderes ist.


Dazu merke ich, dass er angenehm anregt (ich habe den Tee vor etwa zwei Stunden genossen).



Für mich passt das Preisleistungsverhältnis und es gibt diesen Matcha sogar im in der 50 g Portion ein wenig günstiger in der Kliptüte zu kaufen.

Bearbeitet von Raku
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Ich bereite meine Tees ja nach Gefühl und nicht mit Thermometer und Waage zu und habe auch noch immer weder Chasen noch Chashaku (letzteres wird jetzt aber mal Zeit ;)).



Bei der Zubereitung von Matcha gebe ich erst kaltes Wasser zum Anrühren zum Pulver und giesse dann das gekochte dazu. Mir gelingt es so leichter, die passende Temperatur zu erreichen, als beim Abkühlen lassen.


Beim nächsten Mal will ich beim testen eher in Richtung 70 °C kommen.



Über die Keiko Tees habe ich hier noch nicht so viel gelesen. Nach dem Testen meiner bisherigen Sorten kann ich jedoch sagen, dass die wirklich fein sind.

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Eine angenehme Trinktemperatur zu finden, ist ohnehin nicht immer einfach. Es überrascht mich immer wieder, wie sehr die Temperatur (trotz gleichem Ausgangswert) in unterschiedlichen Schalen variieren kann. Von "verbrühen" bis "lauwarm" ist alles dabei. ;)



Um Keiko wurde es hier im Forum seit einiger Zeit wirklich still. Zu meinen Anfangszeiten, welche gar noch nicht so lange zurückliegen, fiel der Name noch deutlich öfter. 


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Mich wundert auch, dass hier wenig von Matcha geschrieben wird, hatte früher auch schon mal überlegt, welche hier vorzustellen.



Wenn man nach Gefühl vorgeht, sollte man m.M.n. dann besser von absehen, solche Temperaturangaben anzugeben, die im besten Falle eh nur sehr grobe Schätzungen sein können. Es spiegelt gerade in diesem Kontext eine falsche Genauigkeit vor :)


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@ seti: Das hatte ich so nicht bedacht und werde ich beachten. :) 



Insgesamt fällt mir auf, dass geübtere Matchatrinker diesen Tee sicher noch viel besser beschreiben können und vermutlich auch mehr der geschmacklichen Facetten in Worte fassen können, die ich selber nur geniessen kann, jedoch nicht zu beschreiben vermag.


Ich hatte auch überlegt, ob ich mit dem Hintergrund überhaupt einen Thread eröffnen soll, da ich eher Laie bin.  :)


Mein Fazit war: Die Teespezialisten können den Thread ja mit ihrem Fachwissen ergänzen. :)


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Ich hatte auch überlegt, ob ich mit dem Hintergrund überhaupt einen Thread eröffnen soll, da ich eher Laie bin.  :)

War auf jeden Fall die richtige Entscheidung!  :thumbup:

Einen Tee, den man kennen will, muss ohnehin selbst probiert werden. Daher stehe ich all zu ausladenden lyrischen Ergüssen meist skeptisch gegenüber. Da erscheint es mir sinnvoller, dem Leser lediglich einen Überblick über das Produkt zu verschaffen. Es reicht ja bereits, wenn man merkt, ob die geschmackliche Reise in die richtige Richtung geht. Den Rest kann man dann selbst erfahren.  

Bearbeitet von theroots
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@ seti: Das hatte ich so nicht bedacht und werde ich beachten. :)

Insgesamt fällt mir auf, dass geübtere Matchatrinker diesen Tee sicher noch viel besser beschreiben können und vermutlich auch mehr der geschmacklichen Facetten in Worte fassen können, die ich selber nur geniessen kann, jedoch nicht zu beschreiben vermag.

Ich hatte auch überlegt, ob ich mit dem Hintergrund überhaupt einen Thread eröffnen soll, da ich eher Laie bin.  :)

Mein Fazit war: Die Teespezialisten können den Thread ja mit ihrem Fachwissen ergänzen. :)

Hallo Raku,

vielen Dank für Deinen Bericht über diesen Matcha. Aus meiner Praxis heraus kann ich sehr viel damit anfangen. 

Lass Dich mal von den Formaltheoretikern hier im Forum nicht so runter ziehen. Denen fehlt einfach die notwendige Matcha Praxis um Deinen Beitrag würdigen zu können.  :) Weiter so.  :thumbup:

Und mach Dir mal keine falschen Vorstellungen von den "Teespezialisten". Nur weil man sich gut ausdrücken kann und viel gelesen hat, bedeutet dies nicht unbedingt, dass man in der Lage ist, sich auf eine lebendige und praxisbezogene Auseinandersetzung mit Tee einlassen zu können. Es gibt viele "Schaumschläger" unter den "Teespezialisten", die ein Thema lieber formal korrekt mit belletristischer Einlage sehen als einen Beitrag, der nicht ihrer Erwartungshaltung entspricht zu lesen. Auf eine intuitive Teezubereitung verstehen die sich nämlich nicht, auch wenn diese selbst eine andere Sichtweise mit sich im Kopf herum tragen.

Streich also mal Deine Bedenken, denn sie sind nicht angebracht!  :)

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Ich finde Du hast das Produkt supergut beschrieben Raku. Bitte weiter so und trau Dich - immer. Und wie Du ja bereits selber schreibst, sind gutgemeinte Tipps, Ratschläge und Ergänzungen hier wünschenswert und gut gemeint, nicht als Belehrung mit erhobenem Zeigefinger.  :thumbup: 

Ich liebe den Mantoku sehr und würde lediglich ergänzend zum Geschmack für die anderen Foris noch "nussig" hinzufügen. 
 

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Hallo Rootie,



ich zitiere hier mal die Beschreibung von der KEIKO Webside: 



Matcha Mantoku



In der 30g Schmuckdose und im wiederverschließbaren 50g Standbeutel.



Dieser wunderbar grüne Matcha gehört zu den Raritäten der Teewelt! Matcha Mantoku ist ein überaus vielschichtiger Kagoshima-Matcha. Sein Duft hat eine frische und gleichzeitig warme Note, auf der Zunge entfaltet er eine Fülle unbeschreiblicher Aromen, intensiv und doch fast ohne Bitterkeit. Er eignet sich nicht nur für den leichten Matcha (Usucha), sondern auch hervorragend für den dickflüssigen Matcha (Koicha)!




Wirklich informativ finde ich hier nur:


  • In der 30g Schmuckdose und im wiederverschließbaren 50g Standbeutel.
  • Kagoshima-Matcha

Der Rest ist für mich nur ein einfacher und beliebig austauschbarer Werbetext.



Mit dem Praxiswissen um Kagoshima Tees und dessen geschmacklichen Basiskomponenten, die auch von Raku und TKK aufgeführt werden, ist mir durchaus klar, dass Raku intuitiv eine Temperatur gewählt hat, die einem Kagoshima-Matcha die Kanten nimmt (in Bezug auf herb und bitter) und der Süße eine Chance gibt, sich bemerkbar zu machen. 



Ein guter Tee aus Kagoshima zeigt eine excellente Ausgewogenheit von Süße, Herbe und Bitterkeit.


Was natürlich durch eine entsprechende Zubereitung unterstützt werden sollte. 



Beim Kagoshima-Matcha von KEIKO bin ich bis zum "Matcha Tekiro" vorgedrungen. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, auch in Bezug auf den Mahlgrad, der mit den hier in Deutschland stehenden Matchamühlen erreicht wird. 



"Umami" hab ich in der Beschreibung von Kagoshima Matcha noch nicht finden können. Aber ich hab ja auch nicht jeden Text gelesen. 



Ich bin eben ein Fan von Uji Matcha. Das kann ich nicht verbergen. Ich persönlich finde, dass die geschmacklichen Komponenten eines Tees aus der Anbauregion Kagoshima einem Sencha besser zu Gesicht stehen. Aber so was ist ja bekanntlich Geschmackssache.  :)


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Ich hatte vor kurzem den Matcha "Tekiro". Der hat mich leider nicht überzeugt, ich fand ihn recht bitter, meine subjetive Verkostungsnotiz war "Gestrüpp in der Sandgrube" (Ich assoziiere Geschmack von Matcha oft mit Pflanzen/-teilen). Ich würde ihn nicht als schlecht bezeichnen, aber für den Preis bekommt man anderswo besseren Tee, fand ich.


Vielleicht muss man das Wasser aber auch kühler wählen. Ich schöpfe mit einem Hishaku aus dem Kama und in die vorgewärmte Chawan, wie da die Temperatur ist, weiß ich nicht.



Und ja, am besten, man probiert den Tee selber aus. Wer kann schon was mit "Gestrüpp in der Sandgrube" anfangen?



Grüße,


Gerd


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 (Ich assoziiere Geschmack von Matcha oft mit Pflanzen/-teilen). 

Und ja, am besten, man probiert den Tee selber aus. Wer kann schon was mit "Gestrüpp in der Sandgrube" anfangen?

Das ist doch mal ein interessanter Ansatz für ein Beschreibungssystem.  Zumindest mich macht die Art der Beschreibung neugierig und wer Gestrüpp nicht mag, ist auch vorgewarnt. ;)

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  • 2 Wochen später...

"Gestrüpp in der Sandgrube" :D ... da musste ich doch etwas schmunzeln. Wirklich interessante Assoziation, unter der man sich vielleicht sogar mehr vorstellen kann als unter "klassischen" Geschmacksbeschreibungen.

Da ich als Verkäufer des Keiko Matchas "befangen" bin, darf ich mich vermutlich gar nicht groß an dieser Diskussion beteiligen. Ich möchte nur sagen, dass uns der Matcha von Keiko so überzeugt hat, dass wir diesen in unser Sortiment aufgenommen haben. Und ehrlicherweise muss ich auch sagen, dass wir den Tekiro nicht im Sortiment haben, weil uns die andere drei Klassen Supreme, Mantoku und Premium geschmacklich mehr überzeugt haben. Natürlich ist dies subjektives Geschmacksempfinden. Ansonsten ist das Konzept der frischen Mahlung in Deutschland überzeugend und passt wunderbar zu unserem Konzept der lokal produzierten Matcha Schalen.

Letztendlich kann man eigentlich nur probieren, um sich ein eigenes "Bild" (wie z.B. "Gestrüpp in der Sandgrube", hoffentlich aber ein leckereres :)

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vor 7 Minuten, Koumei Matcha sagte:

Ansonsten ist das Konzept der frischen Mahlung in Deutschland überzeugend

Die Idee ist in der Tat nett. Nur frage ich mich, ob dies wirklich einen Mehrwert darstellt oder ob es letztlich bei einem "nett" bleibt. ;)
Denn am Schluss entscheidet doch eher die Zeitspanne zwischen Mahlung und Zubereitung (oder ggf. Öffnung der Packung und Zubereitung), als jene zwischen Export aus Japan und Mahlung.

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Am 12.11.2015, 17:36:17 , Gerd sagte:

...Ich schöpfe mit einem Hishaku aus dem Kama und in die vorgewärmte Chawan, wie da die Temperatur ist, weiß ich nicht...

Hallo Gerd, aus Spaß haben wir das mal nachgemessen: bei leicht köchelndem Wasser und einer normalen Raumtemperatur liegt die Temperatur bei ca. 80°C (abhängig auch davon, aus welcher Höhe du das Wasser in die Chawan gießt).

Im Winter kann es durch den größeren Hishaku wärmer sein, im Sommer leicht kühler, weil da vor der Entnahme ein Hishaku kaltes Wasser zugegeben wird.

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@Jana  Danke fürs Messen!
 

Ich halte es mit Sommer und Winter gar nicht mehr so. Daniel Burkus schreibt: (Sorry fürs Englische, Sorry für die Länge)

Zitat

The modern schools again deviate (often teaching their students not to close the lid of the kama at this point at all during the furo temae), using the argument that “in summer the weather is hot, so the tea should be made cooler” – but this misses the point.  Rikyū has us heat the water fully, regardless of the season, and then reduce its temperature by adding cold water immediately before blending the koicha – and always doing so mindful of the condition of the tea itself.  (According to Rikyū’s explanation of this matter, as recounted in the Nampō Roku, when the cha-tsubo is first cut open, at the beginning of winter, the tea’s condition is naturally at its strongest.  Over the course of the year, each time the jar is opened again and then resealed, the tea remaining within looses a little more of its strength.  By the time the ambient temperature rises in early summer, the condition of the tea becomes especially delicate, and so cooler water must be used or its taste and aroma will dissipate before the bowl ever gets into the guests’ hands.  It has nothing to do with the fact that summer is hot – and perhaps uncomfortable for the guests – while winter is cold, except insofar as the summer’s heat causes the tea to degrade that much more quickly.  This is why cold water must be added to the kama before blending koicha in summer, but should not be added at this time in winter.)

 

Ich habe bei heutiger Lagerung keinen Qualitätsunterschied zwischen Sommer und Winter feststellen können, solange die Dose frisch geöffnet ist. Entsprechend passe ich die Wassertemperatur an, je nachdem, wie lang meine individuelle Dose Matcha schon offen ist.

 

@Koumei Matcha Na dann sollte ich mal die anderen Sorten von Keiko ausprobieren :)

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Die Formalien der Chanoju in Bezug auf die Zubereitung sind nicht unbedingt dazu geeignet einen Matcha zuzubereiten, wie wir ihn heutzutage im Westen zubereiten, sodass er unserem persönlich Geschmack entspricht. 

Formalien sind sicherlich wichtig für das Ausführen einer Chanoyu nach Vorgabe einer best. Schule. 
Formalien sind sicherlich auch wichtig für das tradieren einer best. Ästhetik.

Für die Zubereitung von Matcha bevorzuge ich allerdings die intuitive Zubereitung,bei der ich mich stärker an den eigenen Umfeldbedingungen (Gegebenheiten)  orientiere, als mich sklavisch an den Vorgaben einer Teeschule zu orientieren. Das rückt den Tee dann mehr in den Vordergrund so dass man besser auf ihn eingehen kann. Doch Nichtsdestotrotz ziehe ich die für mich Praxis orientierten Teile aus diesen Formalien und passe sie ein Wenig an. Zumeist durch Weglassen bestimmter (auf Ästhetik bezogener) Regeln. 

Aber das Zubereiten zwecks Genuss und die Chanoyu als gesellschaftliches Ereignis sind wohl auch zwei unterschiedliche Zielsetzungen. 
Ich glaube aber nicht, dass die Teemeister ihre Chanoyu immer nur nach dem strengen Regelwerk ihrer Schule ausführen, wenn sie diese allein zelebrieren. Sie werden wohl auch (eher spielersisch) Neues ausprobieren, wobei Kommisar Zufall auch eine Rolle spielen Dürfte. 

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vor 13 Stunden, Charyu sagte:

Die Formalien der Chanoju in Bezug auf die Zubereitung sind nicht unbedingt dazu geeignet einen Matcha zuzubereiten, wie wir ihn heutzutage im Westen zubereiten, sodass er unserem persönlich Geschmack entspricht. 

 

Das sehe ich anders.

Ich lebe heutzutage im Westen und chanoyu entspricht meinem persönlichen Geschmack.

Grade zum Vergleich von Matchas ist es doch auch hilfreich, wenige Parameter zu verändern, mein chanoyu ist relativ konstant...

Das heißt nicht, dass ich nicht auch mal "formlos" einen Matcha trinke, aber grade dann kommt es oft vor, dass ich mich nicht auf ihn einlasse, ihn nicht so genieße, als wenn ich wirklich das ganze Prozedere mache, um zur Ruhe zu kommen.

Das mache ich halt so, du machst es vielleicht anders, aber eine pauschale Aussage find ich da unpassend.

... und zu spät zum Editieren.

Ich habe deinen Beitrag nochmal gelesen und lese jetzt heraus, dass du gar nicht chanoyu an sich meintest, sondern die Formalia, die nicht direkt was mit dem Tee zu tun haben.

Darin stimme ich teilweise mit dir überein. Vieles, was nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, dient dann doch wieder dem Tee, aber es gibt auch Aspekte, die mit dem Tee an sich nicht direkt zusammenhängen und die auch ich manchmal zumindest reduziere.

Es war immer die Bestrebung des wabi-cha, eine schnörkellose Temae zu etablieren, die alle Hierarchien weglässt, die die Verehrung von Teeutensilien unterbindet (ein Aspekt, der sich heute ins Gegenteil verkehrt hat) und der sich auf die reine Zubereitung von zuerst koicha, dann usucha, konzentriert. In seiner Grundintention ist das glaube ich genau das, was du machst, @Charyu, oder?

In der Lehrgedichtesammlung chanoyu-hyaku-shu (茶湯百首) heißt es:

"Wenn du Koicha machst, wirf die Temae weg und bereite ihn ohne Unterbrechungen oder Pausen"

濃茶には手前を捨て一筋に服の加減と息を散らすな

Ich interpretiere das als: Konzentrier dich drauf, den Tee ordentlich zu machen!

Konform?

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@Gerd Zuerst einmal: Dein Beitrag fasziniert mich! Ich habe ihn schon ein paar mal gelesen und werde ihn auch noch ein paar mal lesen um seine Tiefe zu würdigen.

Es zeigt mir aber auch, dass ich Dich, mit Deiner Zielsetzung, Standpunkt der Betrachtung, mit meinem Beitrag gar nicht ansprechen wollte. Und auch nicht alle Anderen, die die Zubereitung eines Matcha im traditionellen Stiel (einer Teeschule) zelebrieren. 

Das Tradieren der Form der ChaNoYu nach der Lehre einer Schule halte ich für ausgesprochen wichtig! Und um die ChaNoYu in ihrer gesamten Komplexität zu erhalten darf man nicht in Jahrzehnten denken, sondern in Jahrhunderten. Wobei Veränderungen in in Form kleinerer Abweichungen erlaubt sind, wie ich gelesen habe. 

Ohne den Erhalt der reinen Form einer ChaNoYu hätte man ja auch nichts, an das man sich mit der eigenen Praxis orientieren könnte.
Ganz zu schweigen von den vermittelten spirituellen Inhalten.

Es gibt aber auch Leute im Forum, die ihren Matcha auch ohne Kenntnis der Regeln der ChaNoYu genießen. Da ist vielleicht auch nur der gesundheitliche Effekt, den man dem Matcha zuspricht, die Zielsetzung und da kommt unter Umständen die Müsli-Schale mit elektischem Milchaufschäumer zum Einsatz.

Je nach eingenommenem Standpunkt der Betrachtung/Zielsetzung hat hier Alles seine Berechtigung, wie ich meine. 

Um auf Deinen Beitrag besser eingehen zu können hab ich da zuerst noch ein paar Fragen an Dich. 

Wenn Du schreibst " Ich lebe heutzutage im Weste", kann ich davon ausgehen, das Du einen anderen Kulturellen Hintergrund hast?
"
das ganze Prozedere mache, um zur Ruhe zu kommen." Das ist Deine Zielsetzung, oder gibt es da noch mehr?
Welcher Teeschule gehörst Du an?
Auf welchen Teil der ChaNoYu konzentrierst Du Dich oder zelebrierst Du in vollem Umfang? Ich meine so unter Einbeziehung aller japanischen Künste (z.B. die Kunst des Räucherns, Chabana, Gartengestaltung etc., pp.) 
Hast Du einen eigens eingerichteten Teeraum/Teehütte?
Hast Du alle notwendigen Gerätschaften für die traditionelle ChaNoYu?

Ich hab ja keine Ahnung von was ich bei Dir ausgehen kann! Welchen Hintergrund magst Du wohl haben?

Bearbeitet von Charyu
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"heutzutage im Westen" habe ich von dir zitiert, ich bin gebürtiger und ethnischer Deutscher.

Ich finde, wir weichen grad etwas ab, vielleicht sollten wir einen neuen Faden "Chanoyu" aufmachen, ich glaube, sowas gibts noch nicht.

 

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vor 6 Stunden, Gerd sagte:

"heutzutage im Westen" habe ich von dir zitiert, ich bin gebürtiger und ethnischer Deutscher.

@Gerd Da hab ich wohl etwas falsch verstanden. :) Ich dachte (:kopfandiewand:), wenn Du schreibst " Ich lebe heutzutage im Westen" heißt das, dass Du in der Vergangenheit woanders gelebt hättest (und das unabhängig von einer ethnischen Zugehörigkeit).

"Ich finde, wir weichen grad etwas ab, vielleicht sollten wir einen neuen Faden "Chanoyu" aufmachen, ich glaube, sowas gibts noch nicht." 
Ja, das finde ich auch, hab mich diesbezüglich aber lieber zurück gehalten. Im Forum wird ja schon mal gern vom eigentlichen Thema abgewichen. Wir könnten den Mod bitten, Beiträge von uns in ein anderes Thema zu verschieben. 

Einigermaßen vom Inhalt passend finde ich

Oder aber einen neuen Faden aufmachen wie z.B. "Chanoyu - Wabi-cha".

Was meinst Du?

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