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10 Jahre in echt / 10 Jahre im Schnellverfahren?


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Neben dem richtigen Rohmaterial ist die Lagerung wohl der wichtigste Faktor, in wie weit sich der Pu Entwickeln wird. Wobei eine Lagerung in trockenen Region auf 10 Jahre am Ende wohl einer Lagerung unter feucht klimatischen Bedingungen wie in Hongkong bei 5 Jahren entsprechen würde. Doch wie sieht es mit jenen Pu's aus, die per menschlichem Einwirken den Prozess beschleunigt haben. 



Dazu hatte ich vor einiger Zeit ein Video gesehen, wie in Lagerhallen der Pu immer wieder angefeuchtet wird, dann abgedeckt etc...dieser Prozess wird dann immer wieder wiederholt. Somit reift dieser in 1 Jahr so schnell wie manch ein anderer in 10 Jahren. Sicherlich werden hierbei noch andere Faktoren des Hinzutuens eine Rolle spielen. Aber was ich mich frage ist: Merkt man den Unterschied?



Wenn ein Pu auf solch eine Weise altert, aber am Ende die selbe Reifung wie ein in echt 10 Jahre gealterter aufweisen soll, schmeckt man dann die echten zu den unechten 10 Jahren heraus? Setzen wir voraus, dass es um das selbe Rohmaterial und selbe Ernte ginge (was eigentlich nicht möglich ist, da der eine 10 Jahre brauchen würde, aber nur mal theoretisch).



Was sagt ihr? Bzw. wenn ein Pu wirklich im Schnellverfahren 10 Jahre gealtert wurde, wird dies im Verkauf dann vermerkt (bei Shops) oder steht dort dann dennoch "10 years old"? Und noch ein "bzw" sind solche "Schnellis" oft im Internet vertreten? 


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Fersi, dieses Thema hast du schon etwas gar schnell geschossen.  ;)




Process of cooked puerh (= Shu): the loose raw puerh tea leaves are spread on the floor of an enclosure with strictly controlled temperature and humidity,


where water and micro-organisms are added to induce fermentation (wodui 渥堆). Both the speed and ultimate result of this process (in terms of


its effect of the character of the tea) depend on the maturity of the initial tea leaves. Overall, this process reduces astringency and mellows the taste


of the tea, which is then steamed and compressed.





Pu-Erh Tea comes in two varieties: Green (Sheng) and Black (Shou), depending on how the leaves are processed.


Both Green and Black varieties follow the same steps of Withering - "Kill-Green" - Rolling/Forming - Drying and Steaming/Shaping.


The Black variety has the additional step of "Cooking" (Piling/Heaping) which is heaping the leaves in a pile to facilitate fermentation.


Both varieties are then stored for aging. Pu-Erh Teas differ from other teas and derive their unique flavor by the technique of sun-drying


the leaves after the Rolling/Forming step.


It is the heaping of the leaves into a pile that starts the natural enzymatic breakdown process of fermentation which creates heat and “cooks” the leaves.


This adds a highly-prized complexity, depth and smoothness to the tea different from the green variety.


Green Pu-Erh Tea has been around for centuries but the process for Black Pu-Erh Tea was first developed in 1973 and the first black Pu-Erh teas came on the market in 1975.


After forming, the tea is stored in warm and moist cellars which allows subtle chemical processes to further mature and mellow the tea over time. Pu-Erh tea is drinkable


after 3 months and after 5 years, starts to develop its unique aged taste.




Und also ja, es gibt höherpreisige Shu (miig's Shu2 Kategorie) wie den 1111er, der tatsächlich einen richtig alten Sheng ziemlich gut imitieren kann,


aber nach wenigen Aufgüssen mEn das komplexe Geschmacksgerüst eines alten Sheng nicht aufrecht erhalten kann,


und sein wahres zerfetztes Terminator-Gesicht zeigt.



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Bearbeitet von GoldenTurtle
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Das kann man problemlos unterscheiden, einfacher gehts gar nicht. Ich habe einige 10 jährige Sheng hier und gerade gestern ein 8 jähriger getrunken. Ich hatte schon viele Shu verkostet aber kein einziger war auch nur annähernd geschmacklich identisch oder vergleichbar. Shu sind meist sehr erdig (ausser besonders hochwertige aber bisher habe ich erst einen davon in der Tasse gehabt) und viel strenger, die Tasse ist teils fast schwarz. Bei einem 10 jährigen Sheng ist die Tasse nicht schwarz oder braun-schwarz sondern meist ein dunkles und brilliantes Orange. Die Blätter sind bei einem 10 jährigen Sheng allerdings nicht mehr grün sondern ebenfalls fast schwarz, allerdings mit leichtem Grünstich. Ein 10 jähriger Shu wird dagegen leicht bräunlich und hat keinerlei Grünstich sondern ein leichter Braunstich. Daher sind die Bezeichnungen "Grüner und Schwarzer" Pu Erh irreführend und ich finde es Unsinn, am Ende haben beide ein grosser Schwarzanteil mit einem leichten Stich einer zweiten Farbe. Also Shu sind völlig andere Tees und können ein gealterter Sheng nicht imitieren. Das sind 2 verschiedene Pu Erh Kategorien mit ihren eigenen Charakteristiken aber keiner von beiden ist identisch wie der andere, egal unter welchen Umständen. Es sind ja verschiedene Herstellungsmethoden und es gibt kein "Trick" der einen anderen perfekt imitieren könnte, das sind ganz einfach verschiedene Tees.

Gutes braucht seine Zeit, egal ob es Sheng oder Shu ist, beide haben ein Alterungspotential auch wenn es beim Shu begrenzter ist. Ein Shu ist üblicherweise in einigen Wochen Herstellungszeit (Nasslagerung wo es stark fermentiert wird) fertiggestellt. Ein Sheng ist schneller fertig, allerdings ist dort die Alterung von grösserer Bedeutung und umso wichtiger. Allerdings können beide gealtert werden und auch ein Shu kann mit dem Alter eine gute Veränderung durchmachen, sprich "gealtert" werden.


Ich finde es wichtig dass diese weit verbreitete Idee dass ein Shu ein Sheng imitieren möchte endlich aus der Welt geschafft wird. Das mag vielleicht ursprünglich die Idee gewesen sein worauf diese Motivation des neuen Prozesses basierte aber heutzutage gibt es immer mehr Hersteller die ein Shu als eine eigenständige Produktionsweise ansehen mit eigenständigem Resultat. Es ist nicht kreiert um etwas zu imitieren sondern eine eigenständige Teesorte. Das Hauptproblem was wir immer noch haben ist dass Shu meist aus billigem Material hergestellt wird und daher meist mit sehr schlechten Resultaten. Man kann mit Shu besser etwas "trinkbares" kreieren als mit einem Sheng, da ein Shu von Anfang an stark "Yang" basiert ist, d.h. er übertönt feine Nuancen eines oft schlechten Tees (aus schlechtem Blattmaterial) mit seinem starken Körper. Ein Sheng kann das erst im hohen Alter tun und daher kann man  ein junger Sheng leicht "entthronen" solange er jung ist. Es wird also generell mehr Wert darauf gelegt dass hochwertiges Material verwendet wird.

Die meiner Meinung nach korrekte Bezeichnung wenn man es ins Deutsch übersetzen würde ist:

Sheng: Lebendig (am Anfang sehr "Yin", und aufgrund seiner "Lebendigkeit" kann es grosse Veränderungen durchlaufen, um einiges stärker als bei Shu.

Shu: Gereift (also damit wird ausgedrückt dass es eine separate Vorfermentationsstufe durchlaufen hatte damit es von Anfang an stark  "Yang" basiert ist).

Alles andere halte ich für inkorrekt.. auch "cooked" und anderen Stuss.. es ist nicht sinnvoll und verwirrend.


Ich hoffe nur dass ich eines Tages die Ehre haben werde einer der besten Shu die es gibt verkosten zu dürfen... leider war noch keiner denn ich je hatte als hochgradig einzustufen und lediglich einer davon (YS Red Snake Label http://yunnansourcing.com/en/2013-yunnan-sourcing-teas/2418-2013-yunnan-sourcing-year-of-the-snake-red-label-ripe-pu-erh-tea-cake.html  ) war ein akzeptabler Shu aber auch kein Hammer (dafür ist dieser günstig, Preis/Leistung ist dort Top).

Bearbeitet von Gushu
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