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Ich hatte schon früher ein paar Mal gelesen, daß es Leute gibt, die ihren Tee waschen. Ich habe es bis dato nie ausprobiert…aber irgendwie kam ich auf die Idee, es mal zu probieren. Ich hatte es, gerade bei Pai Mu Tan, aber auch bei Samowartee, beobachtet, daß der Tee gar nicht sinkt, und daß viele Blätter sogar trocken bleiben. 


Also bin ich auf die Idee gekommen, mal etwas Tee zu waschen…und siehe da, es scheint den Geschmack nicht zu beeinträchtigen. Einfach den Tee in ein ausreichend großes Sieb oder einen Filtereinsatz geben, und unter den kalten Wasserstrahl des Wasserhahnes halten. Dann abtropfen lassen und aufbrühen. Ich hatte nicht den Eindruck, daß der Ziehprozeß bereits unter dem Wasserhahn beginnen würde.


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Erst wollte ich schreiben, dass mit "Tee waschen" gemeint sei, dass man einen ultrakurzen Aufguss macht und sofort wegschüttet (Gongfucha).


Aber jetzt sind mir zwei Zubereitungsarten aufgefallen, wo ich auch dieses kalte Abbrausen praktiziere und zufrieden bin:



1) bei Shu Puer, wenn ich ihn laaange ziehen lasse. Dann spüle ich erst kalt (und da werden schon einige Kompostrückstände mit dem Spülwasser entsorgt) und dann nochmal mit kochendem Wasser.



2) bei Faulenzer-Grünteezubereitung. Dafür gebe ich die Teeblätter in ein Seitengriffkännchen, gieße kaltes Wasser drauf, schütte es sofort ab und fülle die Kanne zu einem Drittel mit kaltem Wasser. Wenn dann das Wasser im Kessel kocht, gieße ich das kochende Wasser zu dem kalten Wasser und den Teeblättern in der Kanne und habe darin ca. 70°C


Sehr praktisch ... und irgendwie habe ich das Gefühl, dass es dem Tee ganz gut tut, sich erstmal bei kaltem Wasser an die Feuchtigkeit zu gewöhnen. ;)



Es lohnt sich echt, mal mit unterschiedlichen Zubereitungen zuexperimentieren - selbst wenn sie völlig unorthodox sind.


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der türkische tee wird traditionell auch kalt vorgewaschen (im kännchen), und anschliessend über dem im caydanlik (untere kanne) kochenden wasser im demlik (obere kanne) erwärmt.



hab es mit dem caykur ein paar mal anfangs gemacht, aber (bei allem respekt), der tee hat nicht sooo viel aroma, und durchs abspülen wurde es noch weniger. hatte dabei den eindruck, dass der weggespülte dust fehlte, um geschmack zu geben.



ich hab einen weiteren, besseren türk. tee hier, mit dem ich es jetzt mal testen werde, denn es stimmt, der tee schwimmt hartnäckig oben auf dem wasser. ich rühr dann dagegen um, was teilweise hilft.


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Das "Tee Waschen" stammt ursprünglich von der Teezeremonie: eine symbolische Reinigung, genau so wie man bei der Teezeremonie zuerst das Geschirr symbolisch reinigt.


In der Praxis ist der Tee durch mehrere Verarbeitungsschritte durchgelaufen und sollte auch kurz gespült werden. Man spült allerdings mit heißem Wasser, und zwar nur mit wenig Wasser und sekundenschnell, so dass noch kein Aroma weggeht. Dabei ist es ein wichtiger Schritt für die Teezubereitung, Durch das kurze Waschen sind die Blätter aufgeweicht und das Aroma beginnt zu entfalten (dies ist nach meiner Erfahrung beim heißem/warmem Wasser viel besser). So entfalten sich der Duft und das Aroma beim richtigem Aufbrühen prima.



Ihr könnt mal probieren, man muss nur ganz kurz machen,da beginnt der Tee noch nicht zu ziehen.

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  • 1 Monat später...
  • 8 Monate später...

Kann das Waschen von Grüntee auch mit 100° heißem Wasser durchgeführt werden, obwohl diese Art von Tee nicht mit dieser Temperatur zubereitet werden sollte? In einem anderen Posting in diesem Forum wurde die Vermutung geäußert, dass bei Teebeuteln mit grünem Tee vom Hersteller das Aufbrühen mit kochendem Wasser emfpohlen wird, um evtl. vorhandene Keime abzutöten. Bei einer "Waschtemperatur" von 100° hätte ich das beste Gefühl, evtl. vorhandene Keime abgetötet zu haben.


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In der Verarbeitung von Grüntee werden an der Blattoberfläche Temperaturen erreicht, die weitestgehend Keime abtöten. Das ist bei Kräutertees anders, daher wird in der Regel bei Kräutertees empfohlen, sprudelnd kochendes Wasser zu verwenden.

Aber bei Grüntees würde ich das nicht machen - die Empfehlung vom Kräutertee zu übertragen macht keinen Sinn und verhindert meiner Meinung nach nur den Genuss.

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beim berühmt-berüchtigten "gunpowder" wasch ich, damit er etwas weniger bitterstoffe enthält.



ansonsten entscheide ich immer von tee zu tee. einen da hong pao den ich habe, wasche ich, einen anderen nicht.



wenn ich es bei gerolltem oolong mache, probier ich zumindest das "waschwasser". ist es lecker, trink ich es.



bei japanischen tees habe ich es glaub ich nie gemacht. da giesst man (zumindest bei denen die kenne) einen sehr guten aufguss weg.




beim türkischen schwarztee aus rize, der nicht so richtig viel aroma hat (so wie ich ihn kenne), hat kaltes waschen schon gereicht, um ihn anschliessend noch laffer schmecken zu lassen.



kommt also immer drauf an...


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@ Geroha

Herzlichen Glückwunsch zum 1000 der! Schau mal im Spiegel , ob du einen Heiligenschein aus Teeblättern hast, den soll man mit 1000 Beiträgen bekommen :yahoo:

Oh ja, herzlichen Glückwunsch!

und zum Thema Waschen:

Meine Oolongs wasche ich, entscheid dann aber eher spontan, ob ich den "Waschgang" nicht doch trinken mag ;)

Die paar wenigen Puer, die sich bisher in meine Tasse verlaufen hatten wasche ich gern auch noch ein zweites mal, einfach weil er mir dann geschmacklich mehr zusagt :D

Bei grünen mach ich's auch gar nicht, da geht mir - genau wie den meisten anderen - einfach zu viel an Aroma bei flöten.

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Kann das Waschen von Grüntee auch mit 100° heißem Wasser durchgeführt werden, obwohl diese Art von Tee nicht mit dieser Temperatur zubereitet werden sollte? In einem anderen Posting in diesem Forum wurde die Vermutung geäußert, dass bei Teebeuteln mit grünem Tee vom Hersteller das Aufbrühen mit kochendem Wasser emfpohlen wird, um evtl. vorhandene Keime abzutöten. Bei einer "Waschtemperatur" von 100° hätte ich das beste Gefühl, evtl. vorhandene Keime abgetötet zu haben.

Ich wäre da vorsichtig. Bei den meisten Beuteltees ist es völlig egal, was man mit ihnen macht. Aber gerade bei japanischem Grüntee ist der erste Aufguss der beste, und den sollte man nicht weggießen wegen Waschungen. Ein robuster Gunpowder wird das weniger übel nehmen, wie oben schon bemerkt. 

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  • 9 Monate später...

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