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Passende Kombination von Tee und Musik


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vor 5 Stunden schrieb SoGen:

So eine Bach-Playlist sieht dann etwa so aus: Flötensonate BWV 1031 (Rampal/Pinnock), dann die 5. Englische Suite (Gould) und zum Abschluss die 5. Violinsonate (Laredo / Gould). Füllt so ca. 40 Minuten.

Und ist für dich solch eine Playlist die Teesession eher begleitend, etwas überspitz ausgedrückt; eine bereichernde Ablenkung oder eher akzentuierend/auf den Tee fokussierend?

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Hier mal 3 Playlists (ca. 40 min) von Steve Reich:

Dance Patterns / Eight Lines (Octet) / Mallet Quartett / Tokyo:Vermont Counterpoint
Six Marimbas / Sextet
Six Pianos / Music for a Large Ensemble

zwei von Philip Glass:

Einstein on the Beach: Knee Play 1 / Caravan moves out (aus 'Kundun') / Symphony No. 14 'Liechtenstein' / Facades / Etude No.9
Xingu River (aus 'Aguas da Amazonia) / Violin Concerto / Company (2. Streichquartett)

John Adams:

Cerulean / The Dharma at Big Sur, Pt. II: Sri Moonshine / Common Tones in Simple Time

Riley ist für so eine Playlist zu ausufernd, da bleibt's bei einem Stück. 'In C' natürlich, entweder Jeroen van Veens Keyboard-Version oder die Einspielung Paul Hilliers. Ansonsten auch mal 'Harps of New Albion' oder 'Persian Surgery Dervishes' mit dem Meister selbst oder 'Sun Rings' mit dem Kronos-Quartett.

vor 16 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Und ist für dich solch eine Playlist die Teesession eher begleitend, etwas überspitz ausgedrückt; eine bereichernde Ablenkung oder eher akzentuierend/auf den Tee fokussierend?

Schwierig zu beschreiben. Ist ein wenig wie eine musikalisch begleitete Performance ohne Zuschauer - also ja, 'akzentuierend'. Nicht den Tee, aber das 'handling', das bei mir ziemlich ritualisiert ist. Bei diesem 'Musikprogramm' sind die ersten paar Minuten Begleitung zu einer Qigong-Form, wo dann automatisch Bewegung und Musik synchronisiert werden. Im Grunde ist die Teesession dann eine Fortführung der Qigong-Form im Sitzen, Absorption des Qi des Tees. Da empfinde ich die Musik als 'stützend' und (den Ablauf) harmonisierend beim Bewegen, Trinken, Nachspüren ... Es geht auch ohne Musik, aber Musik vertieft bei mir die Erfahrung.

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vor 14 Stunden schrieb SoGen:

'akzentuierend'. Nicht den Tee, aber das 'handling',

Haha! Da erfährt man ja mal was über die Teegewohnheiten anderer, danke für die Einblicke! 👍
Bin gerade bei "Caravan moves out" ... kann mir gut vorstellen, wie du dazu Tee aufgiesst! 😅

PS: Gewisses, das bei dir unter "Minimal" läuft, geht ja schon in Richtung Ambient, was ich schon auch höre, was es bei mir aber kaum je zum Tee schafft - wenn, dann schaffen es mehr die Genrewandler in Richtung Chillout an die Teerunden, wie bspw.:

 

 

 

Honorable Mention; ein Stück, welches es auch schon oft an eine Teerunde geschafft hat:

Aber im Gegensatz zu den von mir auf der vorherigen Seite erwähnten Stücke, sind diese für mich eher eine Bereicherung zum Tee, einfach zum Schwelgen im Sein, aber nicht wirklich auf den Tee fokussierend oder bestimmte Details davon akzentuierend, betonend, hervorhebend.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 21 Stunden schrieb SoGen:

Mit Einaudi bin ich irgendwie nicht so richtig warm geworden, weiss auch nicht, warum.

Ich auch lange Zeit nicht, aber er hat auch viel und viel unterschiedliches gemacht - möglicherweise bist du bislang auch nur an die "falschen" Stücke gelangt.
Hier ein positives Beispiel - ein Stück, das für mich keine bereichernde Ablenkung ist, sondern eher Tee erklärend, eine Hilfe um emotional tiefer in den Tee vorzudringen, mit noch mehr Gefühl zu erleben.

 

Erwähnenswert ist in diesem Stil das Album "Underwater".

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vor 7 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Erwähnenswert ist in diesem Stil das Album "Underwater".

Danke für den Tip, ich hör mal rein ... Was Ambient angeht, so ist insbesondere Glass da offen - seine 4. Symphonie etwa (eigentlich eine Balletmusik), wo er Themen aus Bowie/Enos 'Heroes' aufgreift. Der 2. Satz, Abdul Madjid wäre da mein Tip zum Reinhören.

Da Du Solo-Piano magst, wäre vielleicht Vikingur Olafsons Einspielung seiner Klavierwerke für Dich von Interesse.

 

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  • 2 Wochen später...

@SoGen Zum obigen Stück von Glass, ich finde der Anschlag ist auf eine dem Klavier unschmeichelhafte Weise schwach, wobei dies mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an Ólafsson liegt, denn sein spielerisches Einfühlungsvermögen hat er mit diesem Stück ja ein für alle Mal belegt:

Aber dieses Stück würde ich nicht zu einer insichgekehrten Teerunde hören.

Was mich zurück zum Jazz bringt, denn in der vorseitigen Diskussion mit @Katori kam alter gereifter Jazz, der gut zu Teerunden passt, in dem Thema noch viel zu kurz. Jazz, der nicht vom Tee ablenkt, sondern den Fokus auf den Tee noch untermalt und bestimmtes davon gemäss der momentanen Stimmung akzentuiert.

Meine Mutter sagte dereinst, dass sie Jazz nicht mag, aber sie kannte auch nur dieses nervöse, unharmonische Herumgeklimpere. Aber es gibt auch ganz anderes. 
Nachfolgend fast alles ganze Alben, bei derer Zusammenstellung ich mir wirklich Mühe gegeben habe ... ich empfehle sehr, davon nichts zu verpassen:

 

 

 

 

 

Und hier noch ein zeitloser Klassiker aus dem Jahr 1975, fast ein Blend aus Jazz und Ambient, der bei mir schon oft an Teerunden lief:

Und noch ein neuerer Bonus [mit besonderem Hinweis @DaBiZi]:

Und hier das Album davon:

 

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 22 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Zum obigen Stück von Glass, ich finde der Anschlag ist auf eine dem Klavier unschmeichelhafte Weise schwach, wobei dies mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an Ólafsson

Ein besonderer Reiz (jedenfalls für mich) dieses Stücks ist die Arbeit mit den Pedalen - wobei Ólafssons Studioeinspielung nicht ganz so 'weich' klingt wie die Liveaufnahme. Möglicherweise spielt da auch die Akustik der Liveaufnahme eine gewisse Rolle. Die Stärken eines modernen Konzertflügels in perkussiver Hinsicht bekommt man bei Glass / Ólafsson eher bei den Etuden zu hören - wobei es ja bei dieser Gattung traditionell um das Ausloten des spieltechnischen und klanglichen Potentials des Instruments geht. Bei 'Opening' geht es eher um die 'Stimmung'; es gibt von dem Stück auch eine Überarbeitung (von Christian Badzura) für Klavierquintett mit entsprechend erweitertem Ausdrucksspektrum, das dann schon fast elegisch daherkommt.

Zu Deinen Tips, danke. Jazz höre ich fast nur noch, wenn ich in nostalgischer Stimmung bin. Aber mit Baker rennst Du bei mir offene Türen ein, ich schätze ihn noch höher als Miles. Dieser Ton auf der Trompete, der Ansatz, die Beherrschung subtilster dynamischer Nuancen - einfach großartig. Speziell die Zusammenarbeit mit Catherine wie auf 'Late Night Jazz' ist großartig. Wobei das, glaube ich, ein Sampler ist (die beiden haben ja einige Alben zusammen gemacht).

Jim Hall ist natürlich eine Klasse fast nur für sich - die kann er sich mit Joe Pass teilen. Eine meiner liebsten nostalgischen Erinnerungen ist die an ein Konzert Mitte der 70er Jahre im Ludwigshafener Pfalzbau, Pass und 'Big Ella':

Die Aufnahme Abercrombie / Hammer / de Johnette kannte ich noch nicht, hört sich interessant an. Alles Top-Namen der Fusion-Szene; keine Ahnung, warum mir das bislang entgangen war ...

'Floating Points' werde ich mir mal in Ruhe anhören.

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  • 3 Wochen später...

Es ist schon wieder passiert - das nächste Lo Fi Album mit einem dem Tee gewidmeten Titel ist erschienen, diesmal von Nogymx und Hoffy Beats.
Das Cover ist zudem inspirierend gemalt, ein Zwerg (?), der mit Kopfhörern im Tee chillt und dazu trinkt ein Schmetterling ebenfalls bei der Teerunde mit.
Bei der Sortenreinheit wollen wir mal beide Augen zudrücken.
Die Frage ist natürlich wie gut ist die Interpretation - nachfolgendes Stück zum Thema "Bouquet" ... hmmmm ... etwas dumpf basslastig, ja, das kann auf gewisse Weise schon passen, dann wirkt es nachhallend ... die kreative Gedanke in der Adaption des Themas ist zumindest nachvollziehbar, da gab es auch schon weniger nachvollziehbare Interpretationen.

 

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In der kürzlichen Diskussion mit miig wurde mir klar, dass in dem Thema die Kombination von passendem Post-Rock zu einer Teerunde definitiv noch fehlt.
Früher habe ich oft solche Musik zum Tee gehört.
Hier eine kleine aber feine Selektion (sanft beginnend und sich von Album zu Album steigernd😞

 

 

 

 

 

Bearbeitet von GoldenTurtle
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  • 2 Wochen später...

Dieses Thema ist ja ein Mix zwischen einerseits musikalischen Tee-Interpretationen und andererseits Musik-Selektionen, die gut zu Teerunden passen.

Hier wieder ein Beitrag zum Thema Interpretationen - ein Lofi Album, das vollständig dem Tee gewidmet wurde und mir eine Zeit lang entgangen ist, weil es nicht auf einem der Lofi Labels erschien, deren Neuveröffentlichungen ich verfolge.

Die EP "Loose Leaf" stammt von Oatmello, der die darauf enthaltenen 4 Stücke allesamt unterschiedlichen Teesorten wie Matcha oder Gyokuro gewidmet hat, resp. deren musikalische Interpretation seinerseits sind.

Ich persönlich finde es wirklich interessant nachzuvollziehen, warum und wie Musiker gewisse Aspekte des Tees zu interpretieren versuchen.

Ich denke, dass es sich beim interpretierten "Gyokuro" um eine eher preiswerte Qualität handelt, die sich etwas dumpf und trüb in der Tasse räkelte, nichtsdestotrotz für den Musiker einen gewissen Genuss darzustellen schien. Der darauffolgende "Jasmine" und "Genmaicha" scheint seiner Seele aber auf eine tiefere Weise gefallen zu haben - bei Oatmello ist folglich eher von einem Anfänger auszugehen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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  • 3 Wochen später...

Hier noch eine ganz besondere Selektion für eine Jazzgitarristen-Teerunde mit Stücken von Pat Metheny. Warum? Er hat so viel herausgebracht, dass es schwierig ist, etwas ansprechendes Ruhiges und Tiefes von ihm zu finden ... wobei das meiner Meinung nach seine grösste Stärke ist, weil er da manchmal so viel Gefühl reinzubringen versteht.

 

 

PS: Sorry, es kann sein, dass nicht alle sämtliche Titel hören können (es gibt scheinbar Labels, die free-streaming unterbinden lassen). Trotzdem wollte ich dies in dem Thema noch posten. Die Tracks können bei Interesse ja auch auf Spotify, Tidal oder was auch immer als Musik-Streamer verwendet wird - sie sind mMn so gut, dass sie es wert sind.

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  • 3 Wochen später...

Kuura, das australische Pendant zu W2T (welche kürzlich die erste gemeinsame Produktion herausgebracht haben), veröffentlicht immer wieder Mixes, die zum Teegenuss konzipiert sind. Ich habe hier gerade mal zu einem netten Stück vorgespuhlt:

https://on.soundcloud.com/MDt3W

PS, Randbemerkung: australisches Pendant zu W2T ist wirklich keine Untertreibung, egal welche Aspekte man betrachtet; hauptsächlich Sheng und Shou, daneben etwas Weisstee und Hongcha, aber scheinbar hauptsächlich auch Blends (🙄 @doumer), dazu oft völlig undetaillierte, dafür absichtlich übertriebene Produktbeschreibungen und das modern-abgefahrene Design nicht zu vergessen, wobei ich einzelne davon als tatsächlich gelungen empfinde, was Idee und Design betrifft, wie bspw. die Kuura Cola (eine Shou "Münze"):

2020-kuura-cola-ripe-puer-kuuracoin-tea-

Und auch den "Prescription Only" Sheng:

2021-prescription-only-raw-puer-tea-kuur

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