Zum Inhalt springen

Oolong-Überblick: Pflanzenvarietäten, Macharten, beräuchern / rösten / lagern


Empfohlene Beiträge

Ich erhoffe mir hier eine definitive Übersicht über die Welt meiner lieben Oolongs zu erschaffen. Gemeinsam mit euch allen Interessierten das Wissen, aber auch akribische Recherchearbeit zusammenzutragen. Ja, es gibt zum Beispiel das hier: http://teapedia.org/de/Oolong ... aber, sehr, sehr viele Details fehlen hier, das ist oft sehr oberflächlich.



Bitte postet Info's über die Sachen die ihr genau wisst, und auch Bilder ...





Z.B. welche werden geröstet, und wie, und welche geräuchert, und wie (und mit was für Holz)? Und welche durchlaufen beide Prozesse. Verwendetete Temperaturen, Lagerzeit, Milchdämpfe, und sonstige Spezialbehandlungen. 



Nur mal zum Vornewegnehmen für Leute, die meinen, das sei keine interessante Geschichte und alles eh ein und dasselbe: es gibt  z.B. Oolongs, die werden jahrzehntelang gelagert und jedes Jahr wieder nachgeräuchert. Dann gibt es andere, die immitieren absichtlich diverse verschiedene Geruchs oder Geschmacksnuancen aus der Natur.



Ach, das könnte ganz interessant werden!




Ebenfalls bitte aufführen die verschiedenen Pflanzen-Varietäten / -Züchtungen, die für Oolongs verwendet werden.




Gruss


Shui Jin Gui


Bearbeitet von GoldenTurtle
Link zu diesem Kommentar

Ich habe hier ein Buch, das sich ausschließlich mit Tie Guan Yin und Phönix Dancong beschäftigt. Nur zwei Oolongtypen in einem Buch und ich finde das Buch immer noch nicht erschöpfend. Wenn wir hier einen Überblick über ALLE Oolongvarianten aufbauen wollen, wird das entweder ein deftig dickes Werk ... oder eben nur eine kurze Einführung.



Aber ich will nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, sonder frage lieber erstmal: woher hast Du die Info, dass Oolong geräuchert wird? Das ist mir völlig neu. Bei gelagerten Oolongs wird in der Regel nachgeröstet aber nicht -geräuchert. (schreiben zumindest alle mir bekannte  Quellen).


Link zu diesem Kommentar

Ich habe hier ein Buch, das sich ausschließlich mit Tie Guan Yin und Phönix Dancong beschäftigt. Nur zwei Oolongtypen in einem Buch und ich finde das Buch immer noch nicht erschöpfend. Wenn wir hier einen Überblick über ALLE Oolongvarianten aufbauen wollen, wird das entweder ein deftig dickes Werk ... oder eben nur eine kurze Einführung.

Magst Du verraten, um welches Werk es sich handelt?

Link zu diesem Kommentar

Wie soll das denn aussehen? Wir posten alle durcheinander und Goldenturtle ordnet und sortiert das ganze? Wir könnten auch in bestimmten Zeitabschnitten zu einem Unterthema sammeln und wenn der Informationsfluss nachlässt, das nächste Thema anreißen. Man könnte eine Art "System" entwickeln/nennen, nach dem sich dann ein Oberthema aufsplitten lässt:



Oberthema Taiwan-Oolong,


I Kultivare,


II Anbaugebiete/Regionen,


III Verarbeitung (Stärke der Oxidation, Röstung, Rollen)  


IV Möglichkeiten der Zubereitung


VGeschmackliche Unterschiede



Oder zu kompliziert/aufwändig??


Bearbeitet von Tobias82
Link zu diesem Kommentar

Kultivare würde ich nach Ursprungsanbaugebiet nehmen, damit wäre punkt 1 & 2 zusammen in etwa so:

Nord Fujian: DHP, Tieluohan, Baijiguan, Shuijingui (hallo turtle!), wuyi rougui, wuyi shuixian etc

Süd Fujian: TGY, Huangjingui (hier ist die echte golden turtle!, vorher nur wasser...), benshan, maoxie (alles anxi region davor), yongchun buddha hand, etc

guangdong: phoenix shuixian, shiguping, dancong, etc

taiwan: gaoshan (alishan, yushan, meishan, lushan, lishan), wenshan baozhong, dongfan meiren (oder baihao bzw oriental beauty), dongding, pengfeng, jinxuan


und thailand etc... 

anbaugebiete ist vielleicht etwas irreführend, da viele kultvare und sorten außerhalb ihrer heimat angebaut werden

Link zu diesem Kommentar

Wenn wir hier einen Überblick über ALLE Oolongvarianten aufbauen wollen, wird das entweder ein deftig dickes Werk ... oder eben nur eine kurze Einführung.

Genau das habe ich mir auch gedacht.

taiwan: gaoshan (alishan, yushan, meishan, lushan, lishan), wenshan baozhong, dongfan meiren (oder baihao bzw oriental beauty), dongding, pengfeng, jinxuan

anbaugebiete ist vielleicht etwas irreführend, da viele kultvare und sorten außerhalb ihrer heimat angebaut werden

Da faengt es meiner Meinung nach schon an, packt man die Hochlandtees aufgrund der Hoehe in eine Kategorie unabhaengig von ihrem Ort, oder nach ihrem Anbaugebiet. Lishan und Alishan bspw. liegen ziemlich weit voneinander entfernt.

Dong Ding ist auch eine schwierige Kiste, nach meinem Verstaendnis ein Oolong, der in der Gegend des Dong Ding Berges angebaut wird. Traditionell wird, erinnere ich mich dunkel, rotes und blaues Herz verwendet, Ableger, die aus China mitgebracht wurden. Aehnliches gilt fuer Oriental Beauty, was nach meinem Wissen ebenfalls den (fertigen) Tee und nicht den Kultivar bezeichnet.

Um auch noch etwas produktives beizutragen, 3 Kultivare, die in Mingjian, das wie Dong Ding, Alishan, Yushan und Shanlinxi in Nantou County liegt, recht verbreitet sind:

  • Jinxuan (金萱) aka Milky Oolong (nicht der milchbedampfte ;) )
  • Cuiyu (翠玉) aka Jade Oolong
  • Sijichun (四季春) aka four seasons
Bearbeitet von seika
Link zu diesem Kommentar

Oberthema Taiwan-Oolong,

I Kultivare,

II Anbaugebiete/Regionen,

III Verarbeitung (Stärke der Oxidation, Röstung, Rollen)  

IV Möglichkeiten der Zubereitung

V Geschmackliche Unterschiede

Super!

Die ganze Sache ist ja in keiner Weise Stress. Ich finde es einfach toll, wenn wir mal das nach und nach zusammentragen, was wir wissen / recherchieren können.

Das Ganze schlussendlich irgendwann zu ordnen und in welcher Form auch immer zu publizieren, daran scheint es an Ideen und Engagement nicht zu mangeln. :)

Nebenbei - es schien mir schon früher aufzufallen, dass Japaner oder sich stark mit Japan Identifizierende (no offense) oft die Tendenz aufweisen, Formosa Oolong gegenüber positiv eingestellt zu sein, chinesische Oolongs aber praktisch zu ignorieren. Ist das Zufall (oder Einbildung meinerseits) oder politisch/historisch bedingt?

Bearbeitet von GoldenTurtle
Link zu diesem Kommentar

ob das jetzt direkt mit fersi und co zusammenhängt kann er dir wohl nur selbst beantworten, aber losgelöst von den japanophilien:



taiwan war etliche jahre ein teil japans, daher können dort auch noch viele (vorallem alte) noch japanisch. davor war es chinesisch und danach auch, bis halt der chinesische bürgerkrieg nach dem zweiten weltkrieg die chinesische welt in zwei hälften gespalten hat. weitere stichwörter sind hier bei wiki "geschichte taiwan" oder "taiwan konflikt / frage" ... da wird dann politisch, philosphisch und historisch... will nicht zu weit ausholen, aber die heutigen bewohner taiwans sind gegenüber japan weitaus aufgeschlossener als die festland chinesen und vice versa


Bearbeitet von chenshi-chinatee
Link zu diesem Kommentar

Während der japanischen Kolonialzeit wurde auf Taiwan ganz gezielt die wissenschaftlich begleitete Teeproduktion gefördert. Dass auf Taiwan etliche Kultivare außer den verkaufsfördernd-romatischen Namen (Grünes Herz, Jade, ...) auch Nummern tragen, rührt sicher auch daher.

Als ich 1991 in Taipei war, kam ich mit Japanisch besser zurecht als mit Englisch. Ich war zu Gast bei einer Familie, die die Zimmer ihres Hauses mit japanischen Tatami ausgelegt hatten - die Affinität war ganz deutlich. Anders als auf dem Festland, wo die Japaner im Pazifischen Krieg als Besatzer mit Kriegsverbrechen und Gräueltaten sich ein Image als Monster verschafften, waren die Japaner in den späteren Jahrzehnten der Kolonialzeit Taiwans eher die Förderer der Bildung und Wirtschaft, die für einen hohen Lebensstandard sorgten. Als die Kuomintang vom Festland nach Taiwan floh und sich dort als neue Herren zeigten, waren sie vielen der Alteingesessenen Taiwanesen unangenehmer als die ehemaligen Kolonialherren aus Japan.
Andererseits habe ich damals in Japan nicht erlebt, dass die Taiwanesen (=die meisten meiner Klassenkameraden in der Sprachschule) ein deutlich besseres Ansehen genossen als die Festlandschinesen.

Anfang der 90er war in japanischen Supermärkten fast nur Fujian-Oolong zu sehen - kann mich nicht erinnern, dass Formosa-Oolong der Hit gewesen sei.

P.S. ich als Ex-Japanologe und immernoch großer Matcha-Freund trinke übrigens lieber Wuyi Yancha und Fenghuang Dancong als Formosa-Oolongs. Ausnahme von der Regel?

Bearbeitet von geroha
Link zu diesem Kommentar

Nebenbei - es schien mir schon früher aufzufallen, dass Japaner oder sich stark mit Japan Identifizierende (no offense) oft die Tendenz aufweisen, Formosa Oolong gegenüber positiv eingestellt zu sein, chinesische Oolongs aber praktisch zu ignorieren. Ist das Zufall (oder Einbildung meinerseits) oder politisch/historisch bedingt?

Zufall oder Einbildung, wuerde ich tippen.

In Japan sind sowohl taiwanesiche als auch chinesische Oolongs (damit meine ich losen Tee) eigentlich kaum verbreitet. Das was man im Supermarkt und auch in den meisten gut sortierten Teelaeden bekommt, naemlich den Fujian TGY Oolong, lockt garantiert niemand hinter dem Ofen hervor. (Daran hat sich auch im Jahr 2013 nichts geaendert gero ;) ) Im Internet ist die Auswahl zwar groesser, aber das Preisniveau ist aehnlich hoch wie in Deutschland. Im Vergleich zum heimischen Gruentee bezahlt man locker das zwei- bis dreichfache.

Ich persoenlich bin weder dem einen positiv noch dem anderen gegenueber negativ eingestellt. Der beste Oolong, den ich bisher hatte, war ein Phoenix Dancong. Meine Teeleidenschaft hat aber durch einen Besuch in Taiwan einen ordentlichen Schub bekommen. Damals waren gruene Oolongs fuer mich ganz neu. So kam es, dass ich eben viele taiwanesische Oolongs in der Tasse hatte und ueber den Teeanbau in Taiwan mehr gelesen habe als ueber den in China. Waere ich stattdessen nach China gewesen haette die Sache auch einen anderen Verlauf nehmen koennen, und ich wuerde jetzt Pu Erh trinken. Wer weiss. :D

Es mag Zufall sein, vielleicht liegt es aber auch an der gross angelegten Tourismuskampagne Taiwans, die vor knapp 10 Jahren in Japan gestartet wurde, bei der die Teekultur eine nicht unbedeutende Rolle spielte, aber es gibt vergleichsweise recht viele und gut zugaengliche Informationen zu taiwanesischen Tee in japanische Sprache. Auch ist das Angebot an Oolongs taiwanesischer Herkunft generell und bei gruenen Oolongs im besonderen sehr viel groesser als das aus Festlandchina. Ist zumindest mein Eindruck.

Link zu diesem Kommentar
  • 2 Wochen später...

Hi!! Ich habe vor einiger Zeit 2 posts geschrieben, die zum Thema passen. Würde mich freuen,wenn ihr vorbeischauen würdet: http://goo.gl/5w6sUu und hier: http://goo.gl/XPrQwU. Ich wollte bald noch einen individuellen Post zu den Themen Dan Cong, Yan Cha und Tie Guan Yin schreiben, damit ich alle großen Wulong Arten abgedeckt habe.



Das Projekt, ein allumfassendes Kompendium zum Thema Wulong zu erstellen, ist toll. Wir müssen auch mit solchen missverständlichen Formulierungen aufhören, die mach oft hört. Letztens hat mich ein Freund gefragt, ob ich schon einmal 'grünen Wulong' hatte. Oder ein anderes Mal sagte mir eine Dame in einem Teehaus hier in Shanghai, sie wolle keinen High Mountain Tee (Gao Shan Cha) sondern Wulong. Solche Dinge gehörten geklärt.



Liebe Grüße


Link zu diesem Kommentar
  • 2 Wochen später...

Ich habe meinen eigenen Post hier schon fast sträflich vernachlässigt, von der aktiven Seite her.


Trotzdem sind dank euch schon einige sehr interessante Sachen zusammengetragen worden. Super!



Ich sollte in den kommenden Tagen noch ein paar verschiedene Oolongs bekommen, dann habe ich eine ganz anschauliche Sammlung,


davon habe ich dann geplant, eine richtig schöne Makro Aufnahme von allen gemeinsam zu machen, quasi ein Familienfoto, so mit Beschriftung etc. Ich hoffe, das wird was. :)


Bearbeitet von GoldenTurtle
Link zu diesem Kommentar
  • 3 Monate später...

Ach, dieses Thema gibts auch noch. :lol:



Was mir vorschwebt ist mir aber inzwischen klarer geworden:



Länderübergreifend eine grundsätzliche, geschmackliche Übersicht, unterschiedliche Oxidationsgrade, unterschiedliche Röstgrade.


Auch Sonderbehandlungen wie bspw. beim Gaba gehören natürlich in einer besonderen Sparte erwähnt. Ebenso, wenn bekannt, die zugrundeliegende Pflanzen-Varietät und in Anmerkungen Anekdoten.



Das Ganze übersichtlich könnte mMn einen grossen Nutzen darstellen, nicht nur für Anfänger, sondern auch für solche,


die ihren Geschmack in einer Spezialität gefunden haben, und so einfach auf ähnliches oder verwandtes stossen können.


(indirekt ähnlich wie bei der Online Musik: Käufer mögen auch ...)



Aber manchmal kommt es mir vor, als sähe ich die Sonne vor lauter Mücken nicht mehr.


Allein die Dan Cong Varietäten ... es müssen Dutzende sein!



Schön wäre natürlich auch eine Qualitäts- und ungefähre Preisrangliste (vielleicht *=spottbillig, *****=schweineteuer) innerhalb der einzelnen Spezialitätengruppen, der Vermerk einer Auszeichnung wie Oolympia Bronze Kategorie halboxidiert :lol:, und natürlich Hinweise auf besonders gutes Preis- / Leistungsverhältnis.


Bearbeitet von GoldenTurtle
Link zu diesem Kommentar

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...