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Yunnan Golden Buds


luke

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Ein Tee der nur aus goldenen Tips besteht ist ja schon eine Seltenheit. Goldene Tips kennt man als Schwarztee-Trinker sehr gut von Assam-Tees. Auch unter diesen gibt es gut sortierte Qualitäten, die einen besonders hohen Tip-Anteil haben. Einen Tee, der nur aus Tips besteht, kenne ich aus Assam hingegen nicht. Ich habe mal einen probieren dürfen, der einen sehr hohen Tip-Anteil hatte, der gefiel mir aber nicht so, weil mir die Malzigkeit, die ich mit Assam verbinde, viel zu kurz kam. 


Entsprechend skeptisch war ich bei den Yunnan Golden Buds. Das Ergebnis war allerdings überaus gelungen. Nachzulesen ist es hier



Ich muss gestehen, dass die schwarzen Yunnan-Tees eine gute Ergänzung für Assam-Trinker wie mich sind. Selbst Frau P. mag die, weil die nicht so stark ausfallen. Überrascht war ich von der Ausdauer der Golden Buds, 6 Aufgüsse (allerdings mit der Akira Hojo-Methode) macht echt nicht jeder Schwarztee mit. In wenigen Worten waren es Malz und Honig, die uns beeindruckt haben. 


DSC_0708.JPG


Nun haben die Golden Buds äußerlich viel mit Yin Zhen gemein. Kann man die auch Golden Needle nennen? Weiß da einer unserer China-Experten mehr?


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Kurz erklärt: Pro 50ml Wasser nimmt man 1g Tee. Das führt zu einer höheren Konzentration und kürzeren Ziehzeiten. Nach 30 Sekunden gießt man den ersten Aufguss ab. Den zweiten sogar sofort. Danach muss man nach Gefühl die Ziehzeit anpassen, was je nach Schwarztee variieren kann. Wie ich es gemacht habe, steht ja im Blog. Ich lasse mich dabei vom Eindruck der ersten Aufgüsse leiten. In der Regel kann man beim dritten bei 30 Sekunden ansetzen und danach weiter erhöhen auf 1 und später 2 (oder gar mehrere) Minuten. Das klappt aber leider nicht bei allen Schwarztees so gut wie bei diesem.


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Letztlich ist es gut möglich, dass auch zwei oder mehrere Menschen unabhängig voneinander auf so eine Methode kommen können. Aber ich denke eher, dass sowohl Akira als auch dein Teehändler diese Methode aus China haben, denn dort benutzt man die Mehrfachaufgussmethode schon etwas länger auch für Schwarztees.


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Schöner Bericht und schöne Fotos luke!


Für alle Interessierten - wenn ich es richtig interpretiert habe, handelt es sich um diesen Tee: http://www.teespeicher.de/Schwarztee/China/No1826-China-Yunnan-Golden-Buds::963.html



Diese chinesischen pure buds (nur Blüten) sind schon extrem langatmig.


Das Phänomen ist mir auch schon sehr bei Bud-Grüntees (auch China) aufgefallen.



Wobei ich da auch noch eine Frage hätte - wird der Yunnan Golden Bud nicht irgendwie mit Honig (vielleicht Honigdampf?) behandelt?


Ich bin mir echt nicht sicher, ich meinte, irgendwann, irgendwo mal sowas gelesen zu haben.


Vielleicht ging es aber auch um einen anderen Tee. Vielleicht ging es auch um einen Oolong?!?



Ich selbst habe verschiedene Yunnan Golden Bud z.H., interessant dabei:


Einer ist ähnlich wie deiner, ein anderer mit wesentlich feineren Blütenspitzen (Direktimport).


Geschmacklich verhält es sich ähnlich wie bei deinem Assam-Vergleich;


der Feinere ist deutlich weniger, ich sage mal, "honigmalzig".


Dafür etwas "filigraner", man muss sich mit Aufgusszeit und perfekt dosieren viel mehr Mühe geben.




Betr. der Bezeichnung Golden Needle (ich würde mich aber schon nicht als China Schwarztee Experte bezeichnen):



Bei China Tees finde ich das mit den Begriffen ab und zu etwas schwierig, was offiziell ist, und was nur eine (evtl. etablierte)


verkaufsfördernde Eigenkreation eines grösseren Herstellers, Händlers oder Verkäufers ist.



Z.B. denkt sich Wiki folgendes dazu:


"Golden needle tea is a black tea composed of pure buds from ancient tea trees in Yunnan, China.


The leaves are golden in color and yield an amberish infusion. It is a high-quality subset of Dian hong tea."



Aber z.B. dieser hier: http://www.teacuppa.com/Golden-Needle-Black-Tea.asp stammt nicht aus Yunnan.


Folglich scheint der Begriff entweder nicht offiziell zu sein, die Wiki-Info inkorrekt, oder der Begriff auch "etwas willkürlich" verwendet zu werden.


Aussehen tut der aber etwas ähnlich wie mein feinspitziger Yunnan Golden Bud.



DTH hat aber einen Golden Needle Dian Hong im Sortiment, der durchaus interessant zu sein scheint (nonpareil = ziemlich höchste üblich verkaufte Qualitätsstufe):


http://www.dragonteahouse.biz/nonpareil-golden-needle-dian-hong-50g-1-76-oz.html


Die feinen Blütenspitzen scheinen also kein Mit-Kriterium für die Bezeichnung Golden Needle (Jin Zhen) zu sein, sondern einzig die Qualität (der Häärchen :)).



Und ein Spass am Rande, bei der Suche bin ich bei DTH auch auf Golden Needle Pu-erh gestossen:



http://www.dragonteahouse.biz/golden-needle-white-lotus-dayi-pu-erh-brick-2007-250g.html



Das Spassige daran ist die Review - er gibt 5 Sterne, und schreibt,


nachdem er ihn 3 Monate im Humidor gehabt hat, und über Nacht versehentlich in der Kanne hatte,


könne er ihn nun als Shu Trinker schon trinken. Und gibt 5 Sterne! :D



Unsere lieben Pu-Trinker sind mir schon ein Rätsel. :)


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Hey Kröti! Vielen Dank für diesen Beitrag und deine Recherche. Wiki habe ich auch schon gelesen und fand es genauso hilfreich wie du - also gar nicht. Und wenn man sieht, wie unterschiedlich die Golden Needles aussehen, dann glaube ich auch nicht mehr an eine einheitliche Gradierung.


Der Pu Erh vom DTH sieht ehrlich gesagt so aus wie ein ganz normaler Shu-Pu Erh :D



Aber das die Tees mit Honig behandelt werden, höre ich wirklich zum ersten Mal. Hast du eine Quelle, wo das behauptet wird?


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  • 7 Monate später...
  • 2 Wochen später...

Nach meinem Wissen, nutzt man "Jin Zhen" (Golden needle) in diesem Zusammenhang nicht. Es ist allerdings den Begriff "Jin Si Dian Hong" verbreitet, wobei "Jin Si" "Golden Thread" heisst.

Interessante Info, :thumbup:

diese Frage war für mich noch immer ungeklärt, ob der Begriff Golden Needle nur ein Marketing-Name,

oder auch eine "offizielle" (=traditionelle) Bezeichnung ist.

Also müsste der eigentlich korrekt "Goldener Faden" übersetzt heissen.

Nadel und Faden - liegen immerhin noch etwas beieinander. ^_^

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ja, genau, "Goldener Faden" wäre m.M.n. mehr passend.

"Jin Zhen" wäre an sich nicht falsch, da die Knospen tatsächlich, wie bei Yin Zhen, nadelformig sind. Ich werde mal Chinesische Freunde fragen, ob sie den Begriff "Jin Zhen" schon gehört haben; bin jetzt mal neugierig!

Eine Bemerkung: "Jin Zhen" würde ich nur für hochwärtigen Dian Hong verwenden. Es gibt viele mäßige Dian Hong auf dem Markt und deren Aussehen ist manchmal irreführend. Hinter den schönsten Blättern steckt oft nur einen gewöhnlichen Dian Hong. Viele Chinesen kaufen Tee als Geschenk und schauen eher am Aussehen als am Geschmack. Die Tee-Hersteller haben sich angepasst, und versuchen wunderschöne Dian Hong zu produzieren, mit extrem Kupfter-goldenen Knospen.

Fazit: immer erst trinken, dann kaufen :)


Antwort aus China bekommen:

- "Jin Zhen" wird für gerade Blätter verwendet

- "Jin Si" dagegen für gekräuselte Blätter (curly leaves)

Allerdings nutzen die Chinesen lieber den Begriff "Jin Ya" (goldene Knospe) als "Jin Zhen". Vielleicht der Grund warum ich "Jin Zhen" noch nicht gehört hatte.

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Danke für den Input, nannuoshan! Auch wenn der Geschmack zweitrangig sein sollte, so trinkt das Auge doch immer mit. Ein Problem beim Kauf von Tee ist ja immer, dass man i.d.R. nicht vorher die Qualität einschätzen kann. Da lässt man sich gerne blenden. Ich fand den verkosteten Tee wirklich köstlich. Und der von Paul sieht ebenfalls bezaubernd aus :) aber gut zu wissen, dass man ein guter Tee nicht zwangsweise gut aussehen muss.

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Danke für den Input, nannuoshan! Auch wenn der Geschmack zweitrangig sein sollte, so trinkt das Auge doch immer mit. Ein Problem beim Kauf von Tee ist ja immer, dass man i.d.R. nicht vorher die Qualität einschätzen kann. Da lässt man sich gerne blenden. Ich fand den verkosteten Tee wirklich köstlich. Und der von Paul sieht ebenfalls bezaubernd aus :) aber gut zu wissen, dass man ein guter Tee nicht zwangsweise gut aussehen muss.

Einige online Teeshops senden kostenlose Teeproben, damit man den Tee vor dem Einkauf probieren kann. In China ist überall so: in jedem Teeladen trinkt man erst was man kaufen möchtet; ohne Kaufzwang.

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Einige online Teeshops senden kostenlose Teeproben, damit man den Tee vor dem Einkauf probieren kann. In China ist überall so: in jedem Teeladen trinkt man erst was man kaufen möchtet; ohne Kaufzwang.

Das ist in Japan zum Glück (häufig) auch so. Dass E-Shops kostenlose Samples versenden ist mir aber neu. Kenne ich weder aus Japan noch aus Deutschland. Obwohl... es gab mal einen Pu Erh Shop mit kostenlosen Samples. Da war das Angebot aber beschränkt auf Einstiegstees.

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Das ist in Japan zum Glück (häufig) auch so. Dass E-Shops kostenlose Samples versenden ist mir aber neu. Kenne ich weder aus Japan noch aus Deutschland. Obwohl... es gab mal einen Pu Erh Shop mit kostenlosen Samples. Da war das Angebot aber beschränkt auf Einstiegstees.

Unser Online Tee-Shop sendet gratis Teeprobe vom ganzen Sortiment. Um uns vor Missbrauch zu schützen, fragen wir lediglich 5 Euro als Beitrag für Verpackungs- und Versandkosten. Nur Pu'er Tees sind z.Z. nicht eingeschlossen. Wir arbeiten aber dran.

Wir sind auf chinesische Teesorten spezialisiert. Freunde aus dem USA hatten auch andere Shops mit kostenlosen Teeproben erwähnt. Ich werde später nachfragen, ob sie auch solche mit japanischem Tee kennen. Jetzt schlafen sie alle noch :)

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