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Wilder Tee aus Menglian, Daheishan


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Zum Thema Blütenlese muss ich jetzt auf den selbst gepressten Fladen (Menglian, Daheishan) von ChaShiFu zu sprechen kommen:


selten sieht man so viel intaktes Blatt! Eine Mischung aus lilafarbenen, grünen und einigen gelben Blättern. Allein schon die unregelmäßige Form des Kuchens macht Spaß!



In der Tasse ist der Tee herrlich leicht... viele Aromen wie Holz, frisches Harz, Blüten und wilder Honig ergänzen und bedingen einander...


dem Tee fehlt jegliche Schwere, ist dabei aber füllig und kompakt...



...schnell denke ich an einen dichten Wald im Sommer: das Summen der Käfer und Insekten, leichtes Rascheln von Laub und eine angenehm feuchte Luft die sich ruhig und dicht unter dem Blätterdach bewegt...



Der Tee hat ja reichlich Abnehmer beim Treffen gefunden, wäre doch schön, wenn hier die Eindrücke und Geschmäcker einen Platz finden könnten...


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Vorgestern goss ich ihn zum ersten Mal auf, da ich die Verkostung beim Teetreffen ja verpasst hatte.


Ich muss sagen, ich war schwer angetan, der Tee ist angenehm leicht und frisch, keine spur erdig oder schwer.



Heute, bei dieser Bullenhitze in meiner Dachgeschosswohnung musste ich wieder an den Tee denken und habe mir vor ein paar Stunden 7 oder 8 Aufgüsse meiner kleinen Kanne zusammengegossen und in die Kühltruhe gestellt und das Ergebnis soeben getrunken. Klasse! Genauso frisch und leicht wie im warmen Zustand, keine spur von Bitterkeit, die man ja manchmal beim Abkühlen bekommt, der Nachgeschmack erinnert mich irgendwie an etwas minziges.... Für das Wetter eine willkommene Abkühlung!


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Für einen Sheng entwickelt dieser bei mir gerade seltsame, aber nur subtile, Shu-Keller-Noten. Ein ganz anderes Aroma als beim Teetreffen, wo ich teilweise an Orangenschalen denken musste. Leichte Zitrusschalenaromen sind mit zunehmender Aufgussanzahl erkennbar. Tobias Beschreibung passt aber ganz gut, Wald habe ich auch, Honig erkenne ich eher weniger. Wobei Honig ja auch nicht eindeutig ist, der kann ja selber eine große Geschmacksvarianz aufweisen. Mir fällt doch noch etwas auf. Habt ihr mal die Schale von Wallnüssen probiert? So eine Assoziation habe ich gerade, passt zu gut zu der Holz-Assoziation. Das Mundgefühl ist bei mir leicht trocken und säuerlich, aber nicht unangenehm.



Aus welchem Jahr ist eigentlich der Tee? Die Blätter sehen wirklich toll aus. Auch die Pressung ist sehr angenehm leicht. 



Aber vielleicht habe ich die Tees ja auch bei der Vielzahl an Proben verwechselt. Ich hätte besser aufschreiben sollen :blush:  Aber im Aussehen, sieht er aus wie der selbstgepresste Fladen. 


Edited by Soltrok
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2012 stand auf der Packung.



Shu-Keller? trocken-säulerliches Mundgefühl?


Kling für mich wie Packung verwechselt :D 


Aber gut, kann ja durchaus sein, dass der Tee bei uns beiden so unterschiedlich ankommt.



Was mir an dem Tee auch so gut gefällt ist, dass er trotz seiner jungen Jahre null ruppig wird, sondern seine Frische und sein "Frühling-Feeling" total sanft abgibt.


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Kling für mich wie Packung verwechselt :D

Aber gut, kann ja durchaus sein, dass der Tee bei uns beiden so unterschiedlich ankommt.

Danke für die Jahreszahl. Bei dem Alter sind Shu-Noten seltsam. Tja, wer weis was ich da im Gaiwan hatte, wobei ich einige Beschreibungen von Tobias gut nachempfinden konnte.

Sicher ist nur, er stammte vom Teezui. ;) Vielleicht veträgt er aber auch mein weiches Harz-Wasser nicht B)

Edited by Soltrok
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Schön zu lesen, das der Tee eure Geschmäcker trifft, Shu Noten finden sich zwar nicht in diesen Sheng Pu-erh, ich meine aber das Leichte, Frische und Herbe von Hagebutten zu erahnen ^_^

Zurück zu den Fakten, der Tee ist vom Daheishan (Grenze zu Myanmar) im Menglian Kreis von 2012, stammt von wilden CS Taliensis Bäumen aus über 2.000m, ist Bio (600+ Pestizid Test via PN) und wurde komplett von Hand verarbeitet:

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Wie man sieht haben mein Frau und ich auf diese Weise das gekaufte Maocha Sample von 5kg zu 200g Bings verarbeitet, ich hoffe euch schmeckt das Produkt dieser bodenständigen Arbeit!

Der Tee hat mittlerweile seinen Weg ins Heqifang und zu anderen Experten mit sehr eindeutigen Feedback, bin gespannt was die Teezui Besucher für Geschmackserlebnisse dokumentieren.

Eigentlich war der Tee für Teekenner gedacht, aber ehe wir uns durchringen konnten 50kg zu kaufen waren nur noch 20kg verfügbar, die habe ich dann gekauft und als Erinnerung an meine Hochzeit im vergangen Jahr pressen lassen, 357g Standard Diskus - die 60 Bings als reinen Eigenbedarf. Sollte der Tee Anklang finden würden wir ihn für 2015 ins Teekenner Programm mit aufnehmen.

Zum originären Menglian Geschmack werde ich in Kürze in diesem Strang eingehen: http://www.teetalk.de/topic/2667-origin%C3%A4rer-puer-geschmack-nach-regionen/

Viel Spaß beim verkosten!

 

 

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Schön zu lesen, das der Tee eure Geschmäcker trifft, Shu Noten finden sich zwar nicht in diesen Sheng Pu-erh, ich meine aber das Leichte, Frische und Herbe von Hagebutten zu erahnen ^_^

Eigentlich war der Tee für Teekenner gedacht, aber ehe wir uns durchringen konnten 50kg zu kaufen waren nur noch 20kg verfügbar, die habe ich dann gekauft und als Erinnerung an meine Hochzeit im vergangen Jahr pressen lassen,

Romantisch (ohne es jetzt kitschig zu meinen). Und bei einer solchen Erinnerung, möchtest du den Tee wirklich so einfach verkaufen? 20 KG wären doch auch etwas fürs Leben.

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@Tobias



es wurde eine Ernte verarbeitet, auf der Collage links sind die unteren fast hand großen Blätter grün manche unterseitig gelblich und die kleinen Blätter Richtung spitze sind lila, so kommen die drei Farben an einem Zweig zustande. Geschmacklich wichtig ist der Anteil, der ist auf diese natürliche Weise vorgegeben und dass ist genau der springende Punkt beim wilden Tee.



@Soltrok



richtig, die 20kg sind für uns und nicht zum Verkauf, aber von der selben Ernte haben wir ja 5kg Sample gekauft und die dann eben selbst verarbeitet, die dürfen an den Mann/Frau gebracht werden, via PN.



Schönes Zubereiten und beim Verkosten entsteht vielleicht noch das ein oder andere Bild?


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die 60 Bings als reinen Eigenbedarf

das ist die richtige Einstellung :D

Ich habe auch das Glück, ein bisschen was von diesem Tee abstauben zu können und freu mich grade dran.

Nur macht meine akute Grippe das Verkostungserlebnis zu einem besonderen Erlebnis - endlich mal lenkt mich nichts davon ab, mich ganz dem Mund- und Körpergefühl des Tees zu widmen :lol:

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Nun auch von mir ein Verkostungsbericht des selbstgepreßten Bings von Chashifu, der auf dem teetreffen die Runde machte. Der Bing, nicht Chashifu.



An der Gleichmäßigkeit des Bings muß er noch arbeiten, das hatte er aber auch selbst dabeigeschrieben und somit allen Kritikern den Wind aus den Segeln genommen - ein Fuchs. Der Bing ansonsten locker gepreßt, sehr trocken, bröselte sehr leicht, und davon hatte ich viel in meiner Probe.



4,38 gr auf 100 ml Wasser, zweimal waschen mit steigender Wassertemperatur.  Geruch:  Rauch,  Sachsenhausen am frühen Morgen so gegen 4 Uhr im Sommer riecht so, leichte Süße, Popkorngeruch vom Rummel.



1. A. 30 s Geruch: bischen Grün, bischen Weihrauch, Farbe gelb und trübe (siehe Brösel oben) Blätter: vom Brösel bis zum ganzen Blatt alles dabei. Geschmack. Süße ein wenig Honig?



2. A. 40 s Geruch: Rauch, Honig, Kneipe am Morgen, Geschmack: angenehme Bitterniss, zusammenziehen der Mundschleimhaut



3. A. 50 s Bitterniss wird runder, beißt nicht mehr wie beim 2. Aufguß angenehmes Durchstömen, hinten Honig aber kein wilder Tobias ! sondern ich schmeck eher Langnese



4. A. 60 s Geruch: das vielgeliebte Hallenbad, Farbe wird intensiver, viel Staub .



Ein junger sheng, der mir ein wenig auf den Magen ging, stellenweise war er schon noch  arg jung, überraschte aber doch ab und an. Mal sehen wie er in 30 Jahren ist, vielleicht etwas feuchter lagern? Durchgängig war für mich die Assoziation des Nachhausegehens nach einer langen Kneipennacht am Morgen durch frischgekehrte und gewässerte Straßen - aber das ist natürlich alles sehr subjektiv und was weiß denn ich ;)


Edited by Paul
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[...]die Assoziation des Nachhausegehens nach einer langen Kneipennacht am Morgen durch frischgekehrte und gewässerte Straßen[...]

Paul, manchmal findest du unfassbare Bilder für Tee, ich bin begeistert!

Aber wenn man an dem Tee schlüft und dabei diese Worte liest... ja! Einfach nur ja!

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@ Gero


"Auf den Magen schlug", darfst Du nicht so verstehen, daß es unangenehm oder gar schmerzhaft war oder ich aufhören wollte/mußte, sondern er manifestierte sich im Magen, das ist bei jungen Shengs oft so. Alte shengs gehen mehr in den Kopf oder in die Beine, ich habe schon alte shengs getrunken so um die 50-60 Jahre  da dachte ich ich wäre wieder 20 und dann wieder ich wäre ein alter Greis in einer Berggrotte - höchst merkwürdig.



Ich schick Dir meinen Rest am Montag, damit Du auch mal durch Sachsenhausen wandern kannst ;)


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Paul, das ist super lieb, aber ich habe hier einen Berg von 20-30 Proben, durch die ich mich noch durcharbeiten muss. So neugierig mich der Tee auch macht ... bevor ich mich nicht geklont habe oder den Probenberg auf die Hälfte reduziert ist, herrscht hier erstmal Annahmestopp für neue Tees. Soll ja Spaß machen und nicht in Stress ausarten.


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Nun auch von mir ein Verkostungsbericht des selbstgepreßten Bings von Chashifu, der auf dem teetreffen die Runde machte.

Ein junger sheng ... alles sehr subjektiv und was weiß denn ich ;)

Schoen bebilderte Verkostungsnotiz, Paul.

Du hast ebenfalls keinen Hauch von Hagebutte wahrnehmen koennen?

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  • 1 month later...

Sofern er sanft nach Honig schmeckt ist es auch was für mich, inwiefern ist noch was erhältlich? Zum Testen habe ich eigentlich nix... alles durchgetestet. Also er sollte eine gewisse Süsse haben, rauhe Dinger sind nix für mich. Es scheint mit bodenständiger Liebe gemacht zu sein, das steht fest. Was mir auffält ist der hohe farbliche Kontrast, das ist meist ein gutes Qualitätsmerkmal denn gutes Blattmaterial ist oft sehr farbig und beieibe kein monotones Standartgrün.


Edited by Gushu
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