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Oriental Beauty Zubereitungsmethoden


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Hallo Teegenossen!



Ich hatte Oriental Beauty für mich klar zu den Langzieher Oolongs gezählt, vielleicht wegen einer gewissen optischen Ähnlichkeit mit gew. Yanchas. Wer weiss.



Doch irgendwie inspiriert vom gestrigen sehr guten Gyokuro Ergebnis habe ich etwas wie einen Mix-Aufguss zwischen Gyokuro- und Pu-Zubereitung gemacht.


Ca. 1g auf ca. 0.4dl, 95°, und nur etwa 20, 30 Sek. Und ... oooooooooh! Kitzelt genau das raus, was man sich vom Duft des unaufgegossenen Tees erhofft.




Was sind eure Erfahrungen? Was eure Aufgussgeheimnisse?  :)



PS: ich werde selbstverständlich mal einige Yanchas dieser Methode unterziehen - ich glaube, ich habe meinen persönlichen Teestein der Weisen entdeckt.


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95 Grad klingt ein wenig zu viel. Normalerweise 80-90. Ist zwar für Wulong Verhältnisse sehr stark oxidiert, aber die Blätter sind normalerweise sehr jung und empfindlich. Je jünger die Blätter, desto empfindlicher, also auch gerne näher an den 80. Zu der Länge kann ich nichts sagen, da ich noch nie 1g benutzt habe. Bei mir immer 5g auf 100ml - 120ml. Und auch nicht lange. Oriental Beauty ist meiner Meinung nach eher ein Kurzzieher. Kein Dancong, aber trotzdem recht kurz. Kommt auch ein wenig darauf an, ob man ihn "weckt" und wäscht. Wenn beides der Fall, dann erster Pao auf jeden Fall nur so 15-20 Sekunden. Ab dann ein wenig länger. Je nach Geschmack. Wie lange man ihn ziehen lassen sollte, wenn man ihn direkt mit dem ersten Pao einsteigt, weiß ich leider nicht. Noch nie gemacht. Ich wecke und wasche immer.


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Ich fand mich bereits mit 95° sehr abenteuerlich - Shui Tang empfiehlt 100°, wie es ja bei den allermeisten Oolongs empfohlen ist - ich habe bei Oolongs "offiziell" nur sehr wenige Male 95° empfohlen gesehen, und noch nie etwas tieferes.



5g Oriental Beauty auf 1dl ... mein Glas könnte dabei vielleicht explodieren!


Aber das geht auch schon fast etwas ins Geld (1g guter OB kostet etwa 1 Euro) - dabei kommt unweigerlich die Frage auf, die mich schon früher etwas beschäftigt hatte, wie du um alles in der Welt so gemütlich dort unten oder wohl eher dort hinten relaxen kannst, und diese tollen Teegüter bereisen und den Teestuben das Fürchten lehren kannst (so à la Achtung Leute, da kommt einer, der weiss mehr über unseren eigenen Tee als wir - sagt besser nichts falsches, sonst sind wir geliefert!). 


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Zwar bin ich bei grünlichen Oolongs in letzter Zeit experimentierfreudig (schwach dosiert, 80°C, 3 Minuten), aber Oriental Beauty (oder eher Bai Hao - kann mir echten OB nicht oft leisten) wird bei mir eher Yancha-Style zubereitet:



Blätter ins Kännchen, bis zu 80-90% des Kannenvolumens, annähernd siedendes Wasser, rein-raus-Quickies.



Aber natürlich gibt es auch bei Oriental Beauty Unterschiede (werden z.B. wohl nicht immer vom gleichen Kultivar produziert) und wir haben alle unterschiedliches Wasser, andere Vorlieben ... da wird vermutlich keiner von uns den einen einzigen, unfehlbar seligmachenden Weg haben.


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@golden turtle: Ganz einfach. Investment Banker, mit 25 Millionär und jetzt Dolce Vita! Naja...fast... Ich habe das Glück, nach meinem Sinologiestdium einen Job in China gefunden zu haben. Allerdings habe ich vergangenen September eine kleine Auszeit genommen, die noch bis Februar diesen Jahres geht. Da nahm ich mir die Zeit, Taiwan und Yunnan zu bereisen. Ich hatte weiterhin das Glück, in Shanghai (nun wirklich nicht die Teehochburg Chinas) wirklich gute Leute kennenzulernen, die mir wiederum dabei halfen, in Taiwan und Yunnan Kontakte zu knüpfen. Ich hatte also schlicht Glück. Naja, und ein bisschen Interesse.



Das Fürchten lehre ich überhaupt niemandem. Ich höre nur viel zu, schreibe viel mit und gebe mir sehr viel Mühe beim Quellenstudium (und dabei so viele Leute wie möglich kennenzulernen). Letztes Jahr hatte ich dann professionellen Unterricht (Cha Dao Classes). Aber ich möchte mich entschuldigen, falls es hier manchmal so wirkt, als fiele ich mit der Tür ins Haus und sei ein unglaublicher Klugscheißer. Das ist wirklich nicht meine Absicht. Ich gelobe Besserung.



Ach ja, und da ich doch kein Investment Banker bin, trinke auch ich nicht allzu oft Oriental Beauty (OB liest sich komisch ;) ). Allerdings haben die meisten Teeliebhaber, die ich bisher kennenlernen durfte, die typisch chinesische Eigenart, sehr spendabel zu sein. Also habe ich das grosse Glück, des Öfteren schnorren zu können  :blush:


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mir fällt gerade auf, dass ich bisher nur einen einzigen "oriental beauty" probiert habe, und das war ein kugeliger aus thailand. das ist übrigens der tee, den du auf deiner seite ziemlich verreisst, teeist... ;)



der teeblätter-versand hat noch die alte beschreibung (glaube ich), und diese zudem nur auszugsweise abgedruckt. "siamtee.de" ist der link zum importeur, und der tee heisst mittlerweile "DMS ‘Cha Nang Ngam’ Cing Xin Oriental Beauty Oolong", also ganz leicht zu merkender name... :D



da steht auch was zur oxidation... ;)



muss mal gucken, dass ich nen richtigen OB bekomme.


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Musste gerade noch mal nachschauen, worauf du anspielst. Hatte ich schon ganz vergessen. War nicht meine Absicht, den Tee zu verreißen. Hab ihn ja noch nie getrunken. Hab mir die Beschreibung auf Siam-Tee durchgelesen. Ist ja eine ganz anderen Nummer, als der Link, auf den ich damals verwiesen habe. Da stand nämlich "Oriental Beauty Oolong Tee besitzt einen relativ niedrigen Fermentierungsgrad (20%-30%)". Und das war ein allgemein gehaltener Satz, der doch sehr verwundert. Dass der in Thailand angebaute OB nur 20% oxidiert ist, ist sehr interessant. Bleibt für mich die Frage, was ihn dann zu einem OB macht. 


Am besten mal ausprobieren. 


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Good readings @ everybody.



Na das mit dem Sinologiestudium erklärt doch so einiges. Das mit dem Fürchten war aber nicht negativ gemeint. Wer was zu sagen hat, soll ruhig sprechen.



Der Begriff OB ist in der Tat etwas gewöhnungsbedürftig, oder besser, umgewöhnungsbedürftig. Aber was wäre eine bessere Abkürzung? OriB? Wir wollen ja mit OB Zubereitungsmethoden auch keine grausligen Gourmets via Google anlocken.  :ph34r:  :wacko:



Ich bin inzwischen auch mit den grünen Tees auf Kurzziehen und stark dosiert umgestiegen, eigentlich mit allem, was mir in die Quere kommt.  :) Ist wie Ferien.



Paul, ja ja, das muss man natürlich mal noch hinkriegen, aber davon gehen wir selbstverständlich aus.  ^_^



Key, kann sich echt sehr lohnen!


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Hi,


also ich finde ja schon, dass man den Tee aus Nordthailand zwar untereinander vergleichen kann aber nicht mit dem aus anderen Teeanbaugebieten. Wie beim Weinanbau spielt beim Teeanbau Klima und Boden eine Große Rolle. Und wenn ich richtig informiert bin, wurden für Neupflanzungen speziell für dies Anbaugebiet selektiert. Klar, dass der Tee auch andere Konzentrationen von bestimmten Inhaltsstoffen und das auch noch in einem anderen Verhältnis aufweist. Das wirkt sich auf den ganz spezifischen Geschmack des Tees aus diesem Anbaugebiet aus. Von daher sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen also Tees aus Nordtheiland mit Tees aus China und Taiwan. Mich hat der Tee wieder an meine Thailandrundreise zu erinnern vermocht, wie der schwarze Ceylon Tee"Nuwara Eliya" an Sri Lanka. 


Zudem mag man den Tee aus Nordthailand auch ganz anders einschätzen, wenn man ihn in der Schwüle des Sommers verköstigt als an kühlen dunklen Wintertagen. Die Erfahrung hab ich jedenfalls gemacht.


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mir fällt gerade auf, dass ich bisher nur einen einzigen "oriental beauty" probiert habe, und das war ein kugeliger aus thailand. das ist übrigens der tee, den du auf deiner seite ziemlich verreisst, teeist... ;)

Gibt es "kugeligen" Oriental Beauty?

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Oriental Beauty ist eher stark oxidiert, dafür höchstens moderat geröstet.


Bei den helleren Oolongs gibt es als typische Vertreter die ganzen Gaoshan Oolongs von Taiwan und moderne Tie Guan Yin (oder Ti Kuan Yin oder x andere Schreibweisen oder einfach TGY).



Bei Chris als moderner (=heller) TGY: Oolong Jade Tieguanyin - 清香型鐵觀音


Bei meinem Arbeitgeber gibt es einen modernen TGY (dort: Ti Kuan Yin) unter der Nr. 530



Die hellen, blumigen Gaoshan von Taiwan findet man häufig unter den Namen der Berge, wo sie jeweils geerntet wurden.


Ein Beispiel ist Shanlinxi, von VanFersen hier beschrieben.


Eine deutsche Quelle mit breiter Auswahl an Taiwan Gaoshan ist Die Kunst des Tees


Diese Art der Teeproduktion ist so populär geworden, dass man ähnliche Tees auch in exotischeren Ländern produziert: z.B. Thailand, Neuseeland, Indonesien.


Bei meinem Arbeitgeber gibt es z.B. von der Insel Sumatra den Barisan Oolong, der diesem Typ ähnelt.



Dritter Teetyp, der zu Deiner Suche passt: Baozhong (alte Schreibweise: Pouchong) ist auch ein sehr leichter, typischerweise grünlicher Oolong von Taiwan.



Weil das jetzt sehr Taiwan-lastig ausfällt noch ein Lektüre-Tipp mit Hintergründen zu Produktion, Verarbeitung undguten Zubereitungstipps: Tea Masters Blog

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Wieder was gelernt. Danke Gero!



Den Jade TGY von Chris habe ich probiert und ich fand ihn super. Schmeckt zwar wie frisch von der Blumenwiese aber genau das mochte ich. Und da ihr ja alle so schreiben könnt, dass ihr mir wahrscheinlich sauere Milch schmackhaft machen könntet, kam nun einfach die Frage nach dem Oriental Beauty auf.



Bei einem Partner deines Arbeitgebers komme ich morgen noch vorbei und ich werde mal schauen. Der Oolong aus Sumatra würde mich ja interessieren.



Gibt es eigentlich Unterschiede zwischen dem OB aus Taiwan und aus China? Oder gibt es auch gute Alternativen, zu denen ihr mir raten könnt?


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Hi Marco,



ich persönlich bekomme meine OBs von Real. Ach ne, wir meinen ja den Tee... (Geiler Kalauer, oder?) Ich bekomme meine Oriental Beauties aus Taiwan. Ich dachte bisher immer, dass es dir nur dort gibt, aber ich wurde durch obige Unterhaltung eines besseren belehrt. Aber in China, wo ich ja wohne, habe ich persönlich noch keinen OB gefunden. Würde mich interessieren, ob da jemand andere Erfahrungen gemacht hat. 


Wenn du OB magst, kannst du auch mal leichte rote Tees (also hierzulande unter schwarzer Tee verzeichnet) probieren. Allerdings nur die aus Taiwan, weil die in der Regel viel, viel leichter sind als die aus China. Also einen Qimen oder einen Zheng Shan Xiao Zhong kann man meines Erachtens nicht wirklich vergleichen mit einem OB. Taiwanesische Rote Tees aber schon eher. Bei Indien usw kenne ich mich nicht aus, da am besten die anderen Fragen. 



Zu helleren Wulongs ist mehr oder weniger alles gesagt worden. Einfach ausprobieren. Ich persönlich bin Riesenfan von taiwanesischen Wulongs. Egal ob high mountain oder normal. Das meiste ist TOP! Kannst auch gerne mal auf meinem Blog vorbeischauen, da ich recht viel über Wulong schreibe. Ich werde auch bald mal wieder aktiver. Versprochen.



Liebe Grüße,



Moritz


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Aber in China, wo ich ja wohne, habe ich persönlich noch keinen OB gefunden. Würde mich interessieren, ob da jemand andere Erfahrungen gemacht hat. 

Hi,

Kolodziej & Lieder bietet einen schönen Oriental Beauty aus China (Provinz Anhui) an, mit gutem Preis-Leistungsverhältnis ... stammt sogar aus biologischen Anbau... Link zum Shop hier .

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@Moritz: Chapeau für diesen Kalauer ;)  und Kompliment für deinen Blog. Würde heute Abend nicht eine Filmlegende im TV laufen, hätte ich echt was zu lesen.



Ich werde mir mal eine Probepackung von "Die Kunst des Tees" zusammenstellen lassen und dann mal sehen was so kommt. Heute Abend trinke ich erstmal den Barisan Oolong aus Sumatra von Tee Gschwendner. 

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Marco, wenn Dich die Besonderheit des Oriental Beauty, nämlich die Süße durch den Zikadenbiss interessiert, wären vielleicht auch Taiwan Oolongs vom Typ "Guifei" etwas für Dich. So werden von vielen Anbietern Oolongs bezeichnet, die zwar den Zikadenbiss bekommen haben, aber aus anderen Regionen oder von anderen Kultivaren stammen als klassische Oriental Beauties. Guifei ist auch oft etwas heller als ein Oriental Beauty und meist kugelig gerollt.

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Also ich bevorzuge bei Oriental Beauty auch den starken und kurzen Aufguss mit heißem Wasser.

Aber ich habe ihn nicht so oft, weil mein Teeladen immer sagt, dass er mir zur Zeit keinen guten anbieten kann.

Ein chinesischer zum Vergleich fand ich rauer und kratziger, was warscheinlich ander Sorte lag.

Den schon oben genannten aus Thailand fand ich damals als er herauskam ganz gut, aber nicht zum Thema passend.

Zufällig heute Morgen hatte ich den Nachfolger " Chaa Nang Ngam " respektlos als einfachen Aufguss in einer Kanne. Der ist auch ganz gut aber eben nicht zum Thema passend.

Meine guten waren offen und mit kleinen Blättern, dunkler verarbeitet und mit einem ganz typischen Geruch und Geschmack.

Gruß Krabbenhueter

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