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Nachdem ich seit einigen Monaten hier mehr oder weniger aktiv mitlese möchte ich mich nun ebenfalls aktiv an der Diskussion beteiligen.

Ich habe gelesen, dass Chao Zhou aufgrund sehr ähnlicher Mineralien etc. im Ton bzw im Boden besonders gut zu Dan Congs passt. Verwendet hier jemand dieses Material, ggf sogar für Dan Congs? Ausser Postcardteas habe ich übrigens keine Bezugsquelle für Chao Zhou Kannen gefunden und auch dort sind aktuell keine Kannen verfügbar. Habe ich hier etwas übersehen?

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Dan Congs gehören wohl du den Tees, für die am schwierigsten passende Kannen zu finden sind.
Porzellan / Glas sind da öfter mal die bessere Alternative, wenn Ton, dann guter.

Ich habe gelesen, dass Chao Zhou aufgrund sehr ähnlicher Mineralien etc. im Ton bzw im Boden besonders gut zu Dan Congs passt.

Wer sagt das denn? Ich wäre immer skeptisch bei pauschalen Aussagen.

Es kommen so viele Faktoren zusammen, die den Charakter einer Kanne ergeben: Form, Wandstärke, Brenntemperatur, Tonsorte... selbiges gilt für den Tee.

Man hört öfter mal dass "die Kanne den Tee aussucht" - sprich, man kauft eine Kanne und schaut dann welche Tees darin besonders gut gelingen.

Natürlich gibt es gewisse Richtlinien, innerhalb derer man sich bewegt, aber grade bei der Diva unter den Tees, Dan Cong, sollte man da vorsichtig sein.

Denn was ist Chao Zhou? Eine Region in China, deren Kannen nicht so berühmt sind wie die aus Yixing. Eine CZ-Kanne wurde also da hergestellt, mutmaßlich.

Da fallen so viele verschiedene Dinge unter diese Definition, tun sich Welten an Spielräumen auf!

Wenn du das Geld hast und ausgeben willst, dann hindert dich natürlich keiner daran, dir so ein Teil zuzulegen.

Hojo aus Malaysia gibt da einige gradlinige Empfehlungen:

Furthermore, I have also tested various kinds of Yi-xing red clays to brew Phoenix Dan Cong tea. I found that there are many clays did not perform well with Phoenix Dan Cong tea too, even if they showed great performance for other types of tea. It is important to carefully select a suitable clay tea pot for brewing Phoenix Dan Cong tea. While some people strongly believe that Chao-zhou teapot performs very well with Phoenix Dan Cong tea since they are produced from the same hometown, I, however, find that this is not a correct perception. Likewise, some could perform well and some do not perform at all, it actually depends on the particular clay. Unless you are very certain whether your tea wares are suitable for brewing a Phoenix Dan Cong tea, kindly use either a glass or ceramic tea ware.

Er geht jedoch noch ein Stück weiter und empfiehlt japanische Tonsorten für Dan Congs:

 As far as I am ascertain, our teapot in line work very well with the Phoenix Dan Cong tea: they are the Tokoname red clay made by Gisui, Nosaka oxidation and reduction clay by Shimizu Ken, Kobiwako and the Niigata Tsuiki-Doki Teapot.

https://hojotea.com/en/posts-43/

Auch der Rest des Artikels ist sehr lesenswert.

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Wow, danke für die viele hilfreichen Rückmeldungen!

Die offizielle Vorstellung habe ich bereits an anderer Stelle nachgeholt ?

Da ich ebenfalls Weinliebhaber bin - Stichwort Terroir - war für mich das schlüssigste Argument für "CZ mit DC" folgendes:

clay has the same composition of minerals as the tea trees are grown. Gefunden auf http://www.teahabitat.com/store/index.php?main_page=clayPots.

Die Idee japanischen Ton für chinesichen Tee zu verwenden finde ich interessant. Wie haltet ihr das, muss immer alles in sich stimmig sein hinsichtlich Stil, Herkunft etc? Oder mischt ihr beliebig solange der objektive Geschack bzw die Funktionalität nicht beeinflusst wird? Ich muss ehrlich gestehen dass ich massiv zu Variante 1 tendiere ?

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Hmmm, ist das nicht die Seite von Yemin?

Die hat schon Ahnung vom Fenghuang Oolong.

Die dort gezeigte Kanne ist tatsächlich für den Teeaufguss.

Allerdings ist solch eine Kanne z.B. auf chawang nicht erhältlich,

diese dort sind scheinbar eben nur um das Wasser aufzukochen.

Wo man sonst aber solch eine Kanne auftreiben könnte wüsste ich momentan auch nicht.

Ich würde mich aber auch nicht zu sehr auf die mineralischen Details versteifen,

sie wird wohl etwas neutraler als eine Yixing sein,

insofern fährst du mit dem Tipp von Fersi mit einer Jianshui gewiss auch sehr gut,

Fersi ist ein ausgesprochener Fenghuang Oolong Liebhaber will angemerkt sein.

Z.B. Chashifu vom Forum hier ist ziemlich darauf spezialisiert: Hier.

Und ebenso Scott von Yunnansourcing: Hier.

Ich will aber ebenfalls noch anmerken, dass man für Fenghuang Dan Cong Oolong meiner Meinung nach

nur dann eine Tonkanne braucht, wenn man den traditionellen Starkkurzaufguss mit den vielen

Durchgängen macht.


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Nachtrag: Ähm, ich meinte natürlich Imen.

Habe eben noch auf ihrem Blog nachgesehen:

Utensils:
Use gaiwan to enhance aroma. Use thin wall small clay pot to enhance taste and texture, small chao zhou or zhuni pot would be good choices.

Ja, ja, wenn sie eine Gaiwan (=neutral) für das Aroma, und eine dünnwandige Zhu Ni für Geschmack und Textur empfiehlt,

bist du mit einer Jianshui gerade etwa in der Mitte von beidem, also nicht schlecht. ^_^


----

Nachtrag 2:

Habe noch rasch auf postcardteas nachgeguckt, kenne durch Rootie

auch bereits einen oder zwei Teelein von denen. War mMn gut aber nicht überragend.

Hier aber die Chao Zhou Kannen: http://www.postcardteas.com/site/product-category/accessories/handmade-ceramics/chaozhou-teapots/

Das ist üble Ware. Nicht qualitätstechnisch sondern preistechnisch!

Muss man geschätzt mit mind. €1000 pro Kanne rechnen.

He is the 4th generation of his family to hand make teapots in the traditional
Chao Zhou style used in the Gong Fu tea ceremony which also originates
in this ancient city of Guangdong Province
in south China. A potter for
over 40 years, he recently received the title of “National Master of
Ceramics” from the Chinese government joining an elite group of 90 of the
country’s greatest living ceramicists and the only Chao Zhou teapot maker
honoured.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Die Kannen bei Postcard sehen zwar echt ultra fancy aus, aber 1000€ wäre mir keine Kanne der Welt wert. Irgendwo muss man auch Abstriche ziehen ;), ich mit nichten ein knausriger Mensch, aber das aller aller höchste der Gefühle wären 500€, aber dann muss das schon eine Kanne sein die von einem spitzen Meister aus dem hochwertigsten der Hochwertigen Tonvorkommen gemacht worden ist. 1000€ ist echt krass teuer. 


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1000€ wäre echt ne harte Nuss

Jonathan von Postcardteas schreibt mir per email dass gerade keine Knannen lieferbar sind, der Künstler kurzlich einen Herzinfarkt hatte und unklR ist ob und wenn ja zu welchem Preis er jemals solche Kannen anbieten kann!

Imen schrieb mir dass die CZ Kannen sich im Preis verdreifacht hätten seit sie diese angeboten hat, auch hier ist gerade nichts lieferbar.

Immerhin weiss ich so meine Porzellan Gaiwane zu schätzen

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Ich habe gelesen, dass Chao Zhou aufgrund sehr ähnlicher Mineralien etc. im Ton bzw im Boden besonders gut zu Dan Congs passt. Verwendet hier jemand dieses Material, ggf sogar für Dan Congs?

Ich hab die Empfehlung auch im Netz gefunden und betrachte das mit meinen eigenen Erfahrungen als geschickte Werbung. 

Irgendwo weiter unten stand dann auch "Für laufende Jahr Dan Cong ist gaiwan besser zur Maximierung der Duft, während Chao Zhou Tontopf können glätten und zu vertiefen, den Geschmack und die Textur von Tee."

Quelle: http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=http://www.teahabitat.com/store/index.php%3Fmain_page%3DclayPots&prev=search

 

Ich hab DanCong in verschiedenen Tonteekannen zubereitet (Gōngfu chá). Er wird geschliffen und gefälliger. Der wahre Genuss eines DanCong ist jedoch meiner Meinung nach einer, der in einem neutralen Gefäß (ich nutze einen Porzelangaiwan) zubereitet und aus einem neutralen Teeschale getrunken wird.

 

A Chaozhou Red Clay Pot for boiling water is one of four treasures in the Chaozhou (or Chaoshan) gongfu tea ceremony.  (Ein Chaozhou Red Clay Pot zum Kochen von Wasser ist eine der vier Schätze in der Chaozhou (oder Chaoshan) gongfu Teezeremonie.)

Quelle: http://www.chawangshop.com/index.php/tea-hardware/chaozhou-gongfutea-ware/chaozhou-red-clay-pot-chuan-xin-500cc.html

Und so ein Utensil habe ich zu Hause. Aufgrund der gefundenen Informationen im Internet soll dieser besonders für die Zubereitung heißen Wassers für Wulong geeignet und empfohlen sein. Nach meinen Erfahrungen wird das Wasser etwas weicher, aber nicht mineralischer. Eigentlich ist die Anschaffung nur wirklich sinnig, wenn man der eigenen Teezeremonie einen besonderen Touch verleihen möchte.

 

Pragmatisch, unkonventionell und Zielorientiert gebe ich zu einem Liter Leitungswasser einen Schuss Kohlensäurehaltiges Mineralwasser hinzu. Das löst den Kalk und gibt dem Tee einen leichten mineralischen Geschmack.

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Die Idee japanischen Ton für chinesichen Tee zu verwenden finde ich interessant. Wie haltet ihr das, muss immer alles in sich stimmig sein hinsichtlich Stil, Herkunft etc?

bei mir muss nicht alles immer zu 100% zusammenpassen, aber meine jap. banko-kyusu hab ich genau 1x für oolong genommen.

i-wie ging mir das gegen den strich. ;)

Hmmm, ist das nicht die Seite von Yemin?

vermutlich gibt es mehrere yemin. die, die ich "kenne" ist es nicht. 

Nachtrag: Ähm, ich meinte natürlich Imen.

das haut vermutlich hin...

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Turtle hat das ganz richtig gesagt. Die Chaozhou Kannen sind zum Wasser kochen, nicht zum Tee aufgiessen.



Das sogenannte Gongfu-Cha wie wir es kennen, geht wohl hauptsächlich auf die Art und Weise Tee zu trinken aus Guangzhou Chaoshan zurück.


Dort redet man von den vier Kostbarkeiten die zum Tee trinken notwendig sind:


1. Mengchenguan


2. Ruoshenbei


3. Yushunian (Yushuwei)


4. Chaoshanlu



Mengchenguan ist ein kleines Yixingkännchen aus der Hand des berühmten Meisters Hui Mengchen Ende der Ming- Anfang Qing-Dynastie. 


Ruoshenbei ist ein kleines Porzellantässchen, etwa die Hälfte eines Pingpong Balls, aus der Hand von Ruoshen.


Yushuwei ist eine Tonkanne zum Wasser kochen auf einem


Chaoshan Honglu, einem kleinen Holzkohle Stövchen.



Das Chaozhou Kännchen ist nichts anderes als der sogenannte Yushuwei. Während das Kännchen zum Teeaufgiessen möglichst klein und aus Yixing sein soll, ist der Yushuwei aus Chaozhouton und verhältnismäßig größer, zum Wasser kochen auf dem Chaozhou Stövchen.



Der Ton aus dem Yixingkannen gemacht ist kein normaler Ton, sondern kommt teilweise sehr nah an ein Porzellanartiges Gefühl heran. Er wird nicht einfach ausgegraben und kann verarbeitet werden, sondern er ist fast steinartig und muss erst zu einer Sandartigen Konsistenz zerkleinert werden (daher der Name Zisha - Violetter Sand). Dieses Sandpulver wird dann mit Wasser vermengt und zu einer tonartigen Konsistenz verknetet, geschlagen und gelagert. Erst nachdem er eine gewisse Zeit gelagert hat, wird er wieder hervorgeholt und verarbeitet zu besagten Yixing Kannen. Wer schon einmal eine wirklich gute Zisha Kanne in den Händen gehalten hat, wird bestätigen können, wie steinhart, fest und Klangvoll diese Kannen sein können. Darunter ist die Zhuni Kanne (Zinnoberroter "Ton") einer mit der höchsten Dichte. Daher ist er sehr beliebt zum Aufgiessen von Oolongtees, da sie wie Porzellan kaum Eigengeschmack haben, aber trotzdem noch nicht so hart sind und "atmen" können. Reine Tonkannen haben ohne Glasur meistens einen recht irdenen Eigengeschmack, der sich auf die feinen Aromen der Oolongtees für manchen eher unangenehm auswirkt. Viele der Yixing Kannen heute sind eigentlich viel mehr Tonkannen auf Yixing gemacht und bringen nur selten noch die Merkmale von hochwertigem Yixing Material hervor.


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Wie mit allem ist es immer sehr problematisch kategorische Aussagen zu machen, aber zumindest was die 'Tradition' angeht, ist die Mengchen-Kanne aus Yixing das Nonplusultra in der Chaozhou Gongfu Teezeremonie. Yixingware ist Qualitativ doch einfach etwas anderes als normaler Ton. Das würde für mich jedoch auch nicht ausschliessen, dass es schon immer in Chaozhou auch die normalen Tonkannen gab. In Taiwan gibt es ja auch Handgedrehte rote Tonkannen mit ziemlich stolzen Preisen. 



Vielleicht ist das jetzt ein bisschen Haarspalterei, aber immerhin steht da im Englischen, 'sie machen Teekannen im Chaozhou Stil, die in der Gongfu Teezeremonie verwendet werden, welche auch aus dieser Region stammt'. In der Aussage ist mit keinem Wort erwähnt, das die Teekannen der Chaozhou Gongfu Teezeremonie auch ursprünglich aus Chaouzhou stammen...... Aber vielleicht bin ich da ein bisschen überempfindlich geworden nach so viel Jahren in China. In China fliesst im Moment eben einfach so unglaublich viel Geld und jeder versucht irgendwie ein Stück von dem Kuchen abzuschneiden und "besinnt" sich eben auf alte Traditionenen.


Tatsache ist jedenfalls, dass die Yixing Kannen sich schon seit vielen Jahrhunderten (wie lange eigentlich schon wäre mal eine gute Frage)  recht unbestritten als das beste neben Porzellankannen durchgesetzt haben. Im Spruch von den Vier Kostbarkeiten ist neben dem Chaozhou Wasserkessel aus Ton wie gesagt eindeutig von den Mengchen Kännchen die Rede und die sind Yixing. Deswegen vermute ich hinter den Chaouzhou Kannen von Postcardteas schon auch ein gewisses Marketing. Aber das ist ein unbegründetes Gefühl meinerseits. Jedenfalls würd ich für solch eine Tonkanne auch keine 1000 Euro hinlegen. Wahrscheinlich nichtmal hundert. Aber dazu muss man sie einfach auch mal gefühlt haben. Vielleicht haben sie ja doch was besonderes.....


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Turtle hat das ganz richtig gesagt. Die Chaozhou Kannen sind zum Wasser kochen, nicht zum Tee aufgiessen.

ich hatte das mal gegoogelt: es scheinst robuste kannen (auch in kombination mit stövchen) zu geben, die vermutlich zum erhitzen von wasser sind. charyu hat so eine.

man findet aber auch fein verarbeite kannen, ähnlich wie yixing auf den fotos.

evtl. machen die in chaozhou mehrere kannentypen? 

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Wie gesagt, es gibt in Chaozhou auch Tonkannen im Yixing Stil (oder besser gesagt im Chaozhou Gongfu Style), jedoch sind die aus reinem Ton gemacht und wenn sie mit heissem Wasser in Kontakt kommen haben die schon einen ziemlich markanten Tongeschmack.



Der Spruch über die Vier Kostbarkeiten der Chaozhou Teezeremonie spricht jedoch ziemlich eindeutig von der Mengchen Kanne zum Teeaufgiessen. Das wäre dann Klassischerweise eine Yixing Kanne. Daneben ist in dem Spruch ja auch explizit die Rede von den Chaozhou Tonkannen zum Wasserkochen..... 



Aber mit so einem Spruch ist es ja auch so eine Sache. Man sagt ja vom besten Tee und besten Wasser auch, dass er vom Mengding-Berg in Sichuan kommt und das Wasser aus der Mitte des Changjiang Laufes...... Tee vom Mengding-Berg fände ich ja noch ganz cool, aber Wasser aus dem Changjiang würde ich heute nicht mehr trinken wollen.



Ich hatte mich bisher noch nicht so sehr für Kännchen interessiert, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Chaozhou Teekännchen so besonders sein sollen. Jedenfalls ist echte Yixing Ware schon etwas komplett anderes als herkömmliche Tonware und auch wirklich prädestiniert vor allem fürs Oolong trinken. Denn Oolongtees brauchen eine hohe Temperatur um den vollen Geschmack aus den sehr reifen Blättern herauszuholen. Da es sehr dichtes Material ist, die Deckelöffnung sehr klein ist und gut abschliesst hält sich die Temperatur darin viel besser als in einer Gaiwan..... Aber soviel nur zur Theorie.... In der Praxis verwende ich meistens doch lieber Gaiwans und greife auf Yixing Kännchen hauptsächlich wegen der Ästhetik zurück. Vielleicht schmeckt der Tee sogar auch einen Tick besser..... Nach so viel Teetrinken bin ich mir da aber bis heute noch nicht ganz sicher. Denn manchmal habe ich auch schon in Gaiwans erstaunliche Erlebnisse gehabt..... 99% macht die Teequalität aus finde ich. Vielleicht kann man ja mit einem guten Yixing Kännchen nochmal 1% mehr rauskitzeln ;)


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99% macht die Teequalität aus finde ich. Vielleicht kann man ja mit einem guten Yixing Kännchen nochmal 1% mehr rauskitzeln ;)

Nicht ganz richtig mein Herr ;) hehe, denn laut (jetzt kommt der Klugscheisser-Modus) Xu Zishu aus der Ming Epoche kommt die Essenz des Tee erst durch gutes Wasser zur Geltung, denn ohne gutes Wasser kann, so schrieb er, von gutem Tee nicht die Rede sein. Zhang Dafu aus der Qing-Zeit sah es noch drastischer und meine 80% liegen beim Wasser und nur 20% beim Tee selbst. 

Dazu fand ich noch ein weiteres schriftliches Vermächtnis aus der Ming Zeit in dem es heißt:

 

“Die Qualität von Tee spiegelt sich im Wasser wieder.

Redet man von Rang und Namen und hat dieser im Wasser seine

10 gefunden und selbst wenn der Tee eine 8 ist,vermag er nun eine 10 zu sein.

Ist das Wasser jedoch eine 8 und der Tee eine 10, ist der Tee am Ende

auch nur eine 8.”

China Ming Dynastie

 

Also wirst du wohl oder übel einige Punkte vom Tee abgeben müssen :D damit die Rechnung wieder passt ;)

Ich würde es persönlich so sehen 55% Wasser - 40% Tee und 5% Yixing-Bonus 

Bearbeitet von VanFersen
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Finde ich gar nicht klugscheisserisch Fersi.


Im Gegenteil. Wenn es einem nicht darum geht, immer nur Recht zu haben,


können wir uns echt gegenseitig bereichern, und gemeinsam in


Wissen und Erkenntnissen fortschreiten, und dafür, und natürlich auch


für den gegenseitigen Austausch ist dieses Forum doch überhaupt da.



Zu der Thematik: Ich persönlich finde, man muss klar diversifizieren.


Es kommt sehr stark auf die Sorte an.


Gewisse Sorten profitieren ungeheuerlich von einer guten Tonkanne, Shou z.B.


Das Ergebnis kann mMn damit doppelt so gut ausfallen.


Hingegen andere Sorten profitieren wieder ungeheuer von sehr weichem Wasser,


und dort spielt z.B. die Kanne kaum eine Rolle.


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Achtung off-topic!!



Aaaaaalsooooooo.......... Räusper-räusper.....Mein Lieber Herr Fersi ;)



Ich glaub wenn wir beide mal einen Nachmittag lange Klugscheissern würden, käme da bestimmt eine ordentliche Kanalverstopfung hinten raus :thumbup:  ;)



Erstmal hiess der gute Xu Cishu. 


Die Quelle die du zitiert ist natürlich völlig richtig und die Übersetzung auch sehr gut..... aber..... wie oben schon angedeutet, ist es mit so pauschalen Aussagen immer etwas problematisch. 


Meine 99% bezogen sich eigentlich nur auf das Verhältnis Tee - Tonkanne und war natürlich nicht absolut gemeint. Es sollte lediglich meine Erfahrung veranschaulichen, die der Meinung ist, dass die Wirkung der Yixing-Kanne auf den Tee etwas überbewertet ist. Teilweise habe ich wie gesagt auch schon Oolongs in der Gaiwan gehabt, die mir vorher im Kännchen nicht so gut gelungen sind. Ich finde der größte Nutzen eines Yixing-Kännchens ist eher ästhetischer Art, als die ausgeprägte Wirkung auf den Tee.


Wenn man Wasser als dritte Komponente noch mit reinbringt würden die Verhältnisse natürlich wieder ein bisschen anders aussehen.



Zurück zu Xu Cishu. Hier bin ich der Meinung, dass die Aussage sich so gut wie sicher fast ausschliesslich auf den Genuss von Grüntee bezieht. Grüntee gehört mit zu den zartesten und subtilsten Tees und da spielt natürlich die Reinheit des Wassers eine Vergleichsweise große Rolle. Ich denke vor solch einem historischen Hintergrund sollte man die Aussage verstehen.



Während Wasser natürlich zweifelsohne den Geschmack des Tees beeinflusst, so bin ich der Meinung, dass das gerade bei Oolong und Pu'er oft gar nicht so stark in's Gewicht fällt, da die Tees selber einen ziemlichen starken Geschmack haben. Selbst relativ hartes Wasser kann mit einer erhöhten Dosis Tee ausgeglichen werden, solange es Geschmacksneutral ist. Bei zarten Grüntees ist das oft Problematischer


Ein schlecht verarbeiteter Oolong oder Shupu kann aber ein noch so gutes Wasser völlig überdecken, während ein nicht so gut verarbeiteter zarter Grüntee hier nicht so sehr in's Gewicht fällt. Bei Oolong Shupu würde die Gewichtung des Wassers meiner Meinung nach nicht so stark in's Gewicht fallen.



Deswegen würde ich die Aussage des Xi Cishu zwar schon unterstreichen, aber auch nur sehr bedingt.......



So, ich hoff jetzt hat hier beim Lesen keiner Verstopfungen bekommen ;)  :D


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Wie gesagt und ich hoffe durch gewissen Anzeichen in meinem Text, war dieser mit etwas Humor unterstrichen und nicht als "ernster" Klugscheisser-Akt zu vernehmen, aber der Inhalt war ernst gemeint. Also ich kann beides sehr unterstreichen, da ich mich nun lange und sehr intensiv damit befasst habe. Aber teilen wir mal die Punkte auf:



1. Wasser: Für mich ein ein Anliegen, welches mir von Herzen her unheimlich wichtig ist. Ich hab mich wohl am meisten von allen Aspekten mit diesem Thema auseinandergesetzt. Am Anfang dachte ich mir auch "Hey Wiener-Leitungswasser ist doch toll, ist auch Hochquellwasser", aber weit gefehlt. Im Laufe der folgenden Monate hab ich alles probiert, von Fiji Regenwasser, bis über Wasser aus der Antarktis oder Iclandic Wasser, alle möglichen Sorten von Volvic, Römerquelle, Evian etc... aber nichts hat einen Erfolg gebracht. Entweder brachte das Wasser zuviel Eigendynamik mit und verfälschte somit den Tee oder untermauerte die Nuancen. Und ich rede hier nicht von Grüntee Erfahrungen, da dies eine Sorte ist die nicht zu meinen Favoriten zählt. Als ich noch japanischen Grüntee verkostet habe, bin ich immer mit Wiener-Leitungswasser gefahren, also fällt dieser Kategorie wirklich gänzlich von diesem Rahmen weg. Somit beziehe ich mich meist auf alle möglichen Oolongs, Schwarze, Pu'er und auch ein paar China Grüne. Zurück zum zweit längsten Kontrahenten "Wienerleitungswasser" und sein Problem. Das Wasser ist nicht schlecht, aber schmeckt etwas Fade, hat zu wenig Leben in seinem Körper und lässt den Tee etwas schwach im Regen stehen. Zwar untermauert es keine Nuancen gänzlich, aber lässt sich weitaus nicht so strahlen, wie LAURETANA, aber dazu etwas später ;)



Ein weiteres Problem am Wiener-Leitungswasser ist sein zwar sein geringerer Anteil, aber dennoch jener von Kalk im Wasser, was weder für poröse Kannen wie Yixing von Vorteil ist und so auch nicht für den Tee. Und ja man merkt den Unterschied und wie. Die schlimmsten und wirklich "Mich mit offenen Mund zurück lassenden" Erfahrungen hatte ich mit gefiltertem Wasser a la Brita Filter und hier ist es gänzlich egal ob es Leitungswasser oder zB Volvic war, das ich gefiltert hatte. Denn im Schnitt kann ich bei einem Tee 6-10 unterschiedliche Nuancen herausfiltern, durch Filterwasser hat sich dieses Spektrum auf die rudimentärsten und somit meist nur 3 an der Zahl herunter reduziert. Alle feinen Nuancen die jeden Tee so besonders machen wurden komplett untergraben und dies hatte ich mit den unterschiedlichsten Sorten im Vergleich getestet.



Nun zurück zu Lauretana. Irgendwann kam ich auf dieses Wasser, nichts ahnend das ich den Heiligengral und somit meine Wasser-Offenbarung fand. Dieses Wasser ist meiner Meinung nach, das Beste was du in der westlichen Welt zu kaufen bekommen kannst. Ich bin mir sicher noch besser wären gewisse Bergquellen, aber die muss man erstmal finden, da diese meist nie in der Nähe sind. Aber seit dem ich dieses Wasser gefunden habe, wurde das zubereiten mit Leitungswasser immer weniger, bis ich eines Tages und es ist nun gut ein Jahr her, komplett damit aufgehört habe und seitdem nutze ich nur noch Lauretana zum Teetrinken, denn wer einmal das Beste hatte, will einfach nicht mehr zurück ;) Das Wasser hat genau die Eigenschaften wie sie oft in chinesischen Quellen beschrieben werden "Leicht süß, leicht und belebend, wenig Mineralien, daher kein Eigengeschmack". Also ich kann nur sagen "Ich habs für mich entdeckt und werde auch dabei bleiben", aber irgendwann möchte ich auch gewissen Bergquellen probieren, wenn ich dazu komme.  




2. Yixing / Jian Shui / Nixing Kannen: Ich bereite meine Teesorten sehr selten mit Porzellan zu, da ich den irdenen Kontakt mit Tee und Gestein liebe und sehr wertschätze, aber neben dieser romantischen Ansicht, ist es auch der Unterschied der mich sehr überzeugt hat. Bei Sencha und seine Tokoname Kanne ist mir der Unterschied zu Porzellan nicht so sehr in Gewicht gefallen, aber gerade bei chinesischen und taiwanischen Sorten war es immens. Am allermeisten merke ich den Unterschied mit Wuyi / Dancong Oolongs und Pu's. 



Für sehr stark geröstete Oolongs nutze ich unheimlich intensiv meine Zi Ni Yixing, dieser bringt durch ihren steinigen Touch noch mehr den Steintee Charakter hervor und hat durch ihre starke Benutzung deren Wesen schon unheimlich dicht aufgenommen. So riecht die Kanne ihnen immens nach Stein, wenn warmes Wasser hineinkommt. Was sie am Anfang nicht tat. Im Vergleich schmecken Wuyi Sorten weit ausgewogener, dichter und harmonischer in dieser Kanne, als in Porzellan. Ich hatte zu Anfangs eine meiner neuesten Kannen eine Nixing auch für Wuyi Oolongs gedacht, aber das hat sowas von überhaupt nicht harmoniert. Hier wurden Nuancen komplett unter den Teppich gekehrt, es war nicht harmonisch und alles hatte ein gewisses Ungleichgewicht inne. Doch als mir dann die Idee kam diese Kanne eher mit Sheng Pu'er zu nutzen, war dies eine Offenbarung an sich. Dies harmoniert nun wie die Faust aufs Auge, als wäre diese Kanne dafür gemacht worden.



Und wenn wir schon bei der Faust aufs Auge sind. Bisher hatte ich für Dancongs immer eine Da Hong Pao Kanne genutzt. Diese nutze ich immer noch und sie harmoniert eigentlich sehr gut, aber da kannte ich noch nicht Jian Shui Kannen. Ich kann nur sagen eine weit größere OFFENBARUNG als die Story mit Sheng und Nixing. Es sind wie zwei unterschiedliche Welten. Diese Jian Shui Kanne ist wie gemacht für Dancong Sorten, als hätte sie immer auf ihren Einsatz mit jener Sorte gewartet. Geschmeidig, harmonische und bringt das Beste aus jeder Tee-Sonata hervor. Also ich kann nur sagen, dass es einen unheimlich Unterschied ausmacht, wenn man Yixing, Jian Shui oder Nixing nutzt und das ohne Bezug auf romantische Ansichten ;). Man muss nur genau wissen welche Kanne man für welchen Tee benutzt, denn das kann einen Unterschied wie Tag und Nacht mit sich bringen.


Bearbeitet von VanFersen
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Ich merk schon, wir sind zwei verdammt gute Klugscheißer :yahoo:  ;)  



Vielleicht sollten wir das Thema aber doch woanders fortsetzen. Ist nun glaub doch ein wenig viel off topic, mit dem Wasser.



Am besten man würde mal eine Blindverkostung machen: selber Tee, selbes Wasser, fünf verschiedene Aufgussgefäße, 100 Grad Aufguss, 2 - 3 - 5 Minuten ziehen lassen. Dann mal schauen welcher Aufguss am besten schmeckt. (Was die Wirkung der Kannen angeht)



Dass gutes Wasser den Tee positiv beeinflusst und schlechtes Wasser negativ denke ich steht ausser Frage. Da bin ich mit Dir natürlich völlig einer Meinung. Es war lediglich die Gewichtung und das Argument, dass solange das Wasser Geschmacksneutral ist, es viel wichtiger ist einen guten Tee zu haben und vielleicht nicht das idealste Wasser, als umgekehrt das beste Wasser zu haben, dafür aber schlechten Tee. Da würde ich doch ganz eindeutig den guten Tee mit Mittelmäßigem Wasser vorziehen (z.B. Leitungswasser+Britta).


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bei mir muss nicht alles immer zu 100% zusammenpassen, aber meine jap. banko-kyusu hab ich genau 1x für oolong genommen.

i-wie ging mir das gegen den strich. ;)

Da hast Du ja intuitiv die richtige Entscheidung getroffen! Banko-Yaki (wie auch Bizen-yaki) kann ich dringends für jap. Grüntee empfehlen, aber auch nur für den. Es beeinflusst den Geschmack von jap. grüntee doch ungemein. Ich schwöre darauf!

 

Dann habe ich aber eine Kyusu aus rotem fest gebranntem Ton in einem Teeladen entdeckt. Dem Aussehen nach, dachte ich erst, diese Kanne stamme aus chin. Produktion. Mit knappen 30,- € pro Kanne lag mir das irgendwie nahe.

Im Laden nachgefragt, sagte man mir aber, sie sei eine jap. Produkt. Nachgegoogled Stieß ich dann wieder mal auf SinAss Tee als Großhändler. Also wieder keine genaue Angaben zum Produkt. Trotzdem stellte es sich für mich heraus, dass diese Kyusu gut für gerollten Oolong geeignet ist. 250ml wären mir für Sencha auch zu groß/zu viel.

Richtig gut ist diese Kanne auch erst dann geworden, als sich eine Patinaschicht angesetzt hatte. Ich hab mir noch eine geholt und nun hab ich eine für mittleren und eine für dunkleren gerollten Oolong. 

 

Fazit: Für mich gilt, dass eine gute Kanne für gerollten Oolong aus fest gebranntem Ton mit einer entsprechenden Schicht aus Patina besteht.

 

Für losen Oolong nehme ich gern eine Tonkanne aus taiwanischer Produktion und für DanCong einen Porzellan Gaiwan. 

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  • 3 Wochen später...

Heute kam diese Chao Zhou Schönheit unbeschadet bei mir an







 

Chao Zhou, Fanggu, Hand gedreht, ca. 120 ml, Henkel & Kugelsieb etc vorgeformet.



Bei Imen (http://www.teahabitat.com/store/index.php?main_page=clayPots) habe ich gelesen und verstanden, dass Chao Zhou nicht direkt mit kochendem Wasser befüllt werden sollte, da es brechen kann (scheint hier 8x passiert zu sein!). Vorgeschlagen wird, das man dem Ton zunächst erlauben sollte sich mit ~20° warmen Wasser vollzusagen bevor man damit Tee kocht. Auch sollte Chao Zhou wohl nicht ausgekocht werden wie Yixing.



Hat hier jemand von Euch schon Erfahrungen gesammelt?


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