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lapsang souchong und andere schwarze rauchtees


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hab das forum durchsucht, aber ein spezielles thema zum lapsang souchong scheint es noch nicht zu geben...



trinke gerade meinen ersten LS, und bin ein wenig überrascht, den sooo doll schmeckt der nicht nach rauch.



werde ihn jetzt mal in ruhe zu ende geniessen, und schauen, was man hinter dem raucharoma noch erschmecken kann.



wie siehts bei euch mit LS und anderen rauchtees aus? es gibt ja genug, denen der geschmack überhaupt nicht zusagt...


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ich hatte schon "normalen" LS und Tarry LS.


ersterer ging so, dezenter rauchgeschmack, der tee an sich war halt minderwertig (oder einfach alt?).


den tarry konnte ich kaum trinken, schmeckte als würde ich in räucherfisch beißen, sehr starker rauchgeschmack und ein echt fischiger nachhall... seltsames zeugs das  :D




ist jedoch auch schon über 20 jahre her. was ich mit meinem geschmacksempfinden heute zu ev. "edleren" sorten sagen würde... k.A. ;)


Bearbeitet von phoobsering
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Während dem Teetreffen bei Gero gab es Tofu in einem Sud von Lapsang Souchong mariniert, dass hat gut gepasst, auch wenn der


Geruch/Geschmack schon sehr intensiv war.



Selbst getrunken und zubereitet habe ich ihn nur einmal: das war eine Probe von Chadao, bei der die Rauchnote auch eher dezent war,


der Tee aber insgesamt sehr füllig und lecker.


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Ist putzig - genau jetzt habe ich LS im Becher, wo ich über diesen Beitrag stolpere.

"Lapsang Souchong" soll angeblich in lokalem Dialekt (oder dem, was englische Teehändler draus gemacht haben) die Aussprache von Zhengshan Xiaozhong sein. @Heertje: also der Hongcha aus Deiner schönen Ecke Chinas.

Folgender Text wollte ich dazu schreiben. Etwas ist schief gegangen. Hier den Text.

Darüber habe ich mich auch schon gedanken gemacht. Ich konnte leicht von Zheng shan xiao zhong auf Lapsang Souchong kommen, aber umgekehrt konnte meine Frau in Lapsang Souchong kein Zheng shan xiao zhong entdecken. Lapsong Souchong ist kein lokaler Dialekt und Zheng shan xiao zhong ist Mandarin (putong hua). Also wäre es gut möglich das englische Teehändler den Begriff Lapsang Souchong in die Welt geschafft haben. Für mich eine Vermutung - ich habe nicht selber recherschiert und Sprachwissenschaft habe ich auch nicht studiert. Ob die englischen Teehändler bis zu Wuyishan vorgedrungen sind, ist mir auch nicht bekannt. Es waren vor allem Holländer und Portugiesen, die die Handel mit China beherschten. Die Holländer beherschten langer Zeit auch den Teehandel, und nicht die Engländer, wenn meine Information stimmt.

Meine Frage wo der LS her kamm, bezog sich darauf, das ich mich in meiner Erinnerung früher LS getrunken habe, die in Indien hergestellt war. Aber wie ich jetzt glaube, das ist ein Fehler meiner Erinnerung: der Tee kam aus China. Weitere angegaben fehlen mir. Meine Mutter war liebhaber von guter Tee. Wir wohnten damals in einem kleinen Dorf und etwas anderes als Orange Pekoe van Pickwick war nicht vorhanden. Wohl Tee im Beutel, aber da hat meine Mutter die Finger von gelassen. (Wenn der Tee neben die Waschmittel gelagert war, hatte sie immer geschimpft; der Tee hat der Geschmack von Waschmittel angenommen.) Vor mehr als 30-Jahre habe ich ihr mal 100 g LS mitgebracht. Gekauft in ein Teeladen - teur. LS war damals immer ein teuerer Tee. Assam oder Darjeeling waren billiger. Lose Blätter, versteht sich, recht groß. Sie hat den Tee nicht gerne gemocht, es war für sie zu rauchig. Eben so, wie einige Forumianer hier oben geschrieben haben. Denke ich jedenfalls. Mal für kurze Zeit habe ich den Tee gemocht - mit etwas Zucker. Aber 100 g waren für mich zu viel.

Wenn man über die LS redet, die im Naturschutzgebiet hergestellt wird, bevorzüge ich doch den Namen Zheng shan xiao zhong, weil der rauchiger Geschmack kaum vorhanden ist (meine Frau ist keine Teetrinkering - wenn ich einen Zheng shan xiao zhong für ihr mache, schmeckt sie das rauchige nicht raus, so wenig rauchgeschmack ist anwesend) oder sogar abwesend. Im Gegensatz zu Da Hong Pao gibt es innerhalb von Zheng shan xiao zhong Qualitätsstufen. Es gibt Jin Jun Mei (Jin bedeutet gold) und Yin Jun Mei (Yin bedeutet silber). Die Blätter von Zheng shan xiao zhong sind winziger als die von Da Hong Pao. Von Jin/Yin Jun Mei sind die Blätter sogar winzig. (Werde mal Bilder davon einstellen, wenn ich den Tread über das Naturschutzgebiet gestartet habe.)

Die Methode Gong Fu Cha (ich weiss nicht genau, wie man es richtig schreibt) ist auch die Beste Methode für Zheng shan xiao zhong. Allerdings wird der Tee, vor Allem die etwas rauchige Arten, nach Lust und Laune mit Honig/Milch angesetzt. Da Hong Pau niemals. Auch Jin/Yin Jun Mei wird niemals mit Honig gesüsst oder mit Milch getrunken.

Die guten Sorten Zheng shan xiao zhong schmecken nach Soyamilch, wie die Einwohner von Wuyishan sagen, und das kann ich bestehtigen. Es ist kein 'Milky Oolong' oder sonst was - es sind nur die Teeblätter die nach Soyamich schmecken.

Über die Herstellung kann ich nicht viel sagen, weil ich es einfach nicht weiss. Ich werde mal nachfragen. LS sollte, wenn ich den Link oben folge, nicht bitter schmecken. Im Augenblick trinke ich einen kalten Da Hong Pao von gestern: nicht bitter. Guter Tee ist nicht bitter, so wurde mich durch Chinesen unterrichtet. Da Hong Pao ist nicht bitter und Zheng shan xiao zhong auch nicht.

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Traditioneller LS hat einen nur ganz leiche rauchige Note. Der stark geräucherte LS, wie er allgemein  im Westen zu erwerben ist, ist ein reines Exportprodukt (und ist es immer gewesen) und in seinem Ursprungsland beinahe gänzlich unbekannt. Ein überwältigender Rauch-Geschmack ist oft ein Indiz dafür, dass die minderwertige Qualität des Tees übertüncht worden ist. 


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  • 9 Monate später...

hey,


ist schon ewig lang her, daß ich einen Lapsang Souchong in der Tasse hatte. Ich erinne mich, daß ich meinte die flüssige Schwarte eines stark geräucherten Schinkens aufgebrüht zu haben. Aber mit einer guten Portion Zucler und einer odentlichen Beigabe 75%igen Captn Morgan Rum war es ein ansprechendes Getränk für lange Winterabende. Ok, nicht unbedingt etwas für Teefeinschmeker, aber ich erinnere mich gern daran.



Gruß


Teepott


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 "leiche rauchige Note"

sorry aber da muß ich gleich an Helmut Schmidt denken :ph34r: :ph34r: :ph34r:

Naja, und um nicht nur zu spammen:

Leo Kwan legt ja auch großen Wert drauf, die Welt von dem Irrglauben zu heilen dass Lapsang Suchong unbedingt ultra-rauchig sein müsste.

Er hat auch einen LS ganz ohne Rauch im Angebot, der anscheinend überirdisch gut sein soll.

http://teahong.com/tea-selection/7013-black-tea-lapsang-souchong-pristine.html

Ich hab den sogar! Aber noch nie probiert, die Packung ist noch zu :)

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  • 3 Jahre später...
Am 8/3/2014 um 22:23 schrieb Key:

den kannst du gut lagern (kein witz). :)

Nun, diese These werd ich bald prüfen.. der Tee liegt nämlich immernoch ungeöffnet irgendwo rum. Da mein Post da zu einer kleinen Diskussion geführt hat, wollte ich das mal aufgreifen:

vor 6 Stunden schrieb miig:

Hübsch!@Paulin sehr schöner Tee: Glücklicherweise ganz ohne Rauch, so kommt der massive Körper gut zum Tragen, der sehr schwer, mit orientalisch anmutenden Aromen von Früchten und Portwein begeistert.

vor 5 Stunden schrieb Paul:

Der hat mir auch sehr gut gefallen, der Lapsang Suchong; und @Diz natürlich auch:)

Ein schönes Beispiel übrigens für die Dummheit der eigenen Wertvorstellungen. Bis zu dieser Probe hätte ich Lapsang Suchong nicht mal mit der Zange angefasst, weil: "Der ist doch total rauchig!"

vor 3 Stunden schrieb digitalray:

Lapsang Souchong ohne Rauch ? 

Ich dachte bisher immer, dass der dann eben nur Lapsang heißt, und dass gerade Souchong für Rauch steht ? Wer weiß da mehr ?

unrauchigen gibts nämlich unter fast gleichem Namen definitiv auch.

vor 1 Stunde schrieb doumer:

Lapsang Suchong ohne Rauch? Das ist doch das Beste an dem Tee! 

vor 1 Stunde schrieb GoldenTurtle:

Nee, sicher nicht. :D

Sie räuchern den ja nur pseudotraditionell so stark, eigentlich ursprpünglich für die Europäer, so weit ich weiss. Aber der ist auch nicht gerade mein Steckenpferd, obwohl der von Diz über die Wuyi Connection ist ein wirklich netter Hongcha, da schmeckt man sogar etwas vom Tee. Ich meine hey, Tee, echter Tee! :D

und so weiter :)

Und, stellt sich raus, die Kröte hat Recht. Zumindest, was Leo Kwan angeht:

Zitat

Smoked “Souchong” black tea has never had any popularity in China, where it is made. Not in the south, like Fujian, its origin, nor the north, where the vicinity to the political centre would have bigger influence on tastes and trends. This smoked tea that may have been popular in the West has never had any regard locally at all. Maybe other than the few who would feel chic and different sipping a cup during high tea in one of those shiny international hotels in Beijing or Shanghai. The tea began as an export product about one and half centuries ago and remained so.

https://www.teaguardian.com/quality-varieties/tea-varieties/lapsang-souchong-black-tea/

Mehr Informationen gibt es in diesem ausführlichen Artikel. Hoffen wir mal dass der Autor weiß wovon er schreibt *g*

Zitat

Upon returning, the villagers found themselves ruined. The soldiers had left behind broken leaves that had oxidized and absorbed the stink of the soldiers. However, one innovative villager suggested that they could cover the smell by roasting the tea with horsetail pine instead of bamboo charcoal. Horsetail pine (a common tree in the Wuyishan area) was used to roast the first batch in hopes of covering the smell of the soldiers, thus giving birth to black tea.

The tea was brought to a small town called Xincun, a trading center. Xincun was on the Juiqu river which allowed merchandise to be sent by boat to the port city of Fuzhou. It was all hand carried from Tongmu, a distance of about 40 kilometers. They begged a Fuzhou merchant that traded with Indonesia to take it on consignment, doubting that it would ever be sold and that even if it was they would not make the profit they would have if had it been their usual sweet green tea. They struggled through the winter, hunting and eating bamboo, and the next the year the Fuzhou merchant showed up with not only a nice return on the original crop, but a request for more. After some time, and no one is sure when an additional request came for added smokiness. This first black tea was probably first called Bohea when it made its way to Europe. Lapsang Souchong, or just Souchong came later.

https://sevencups.com/2013/11/the-demise-of-tongmu-lapsang-souchong-black-tea/

 

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