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Hallo zusammen,

da ich nicht genau weiß, wohin mit diesem Thema, stelle ich es jetzt erstmal hier rein. Mir wurde folgendes Video auf YT vorgeschlagen:

https://www.youtube.com/watch?v=fXIrC0jqsoE

Die Dame brüht verschiedene Sorten Tee auf.
Die brühtechnik des Oolong-Tees kenne ich aus den meisten YT-Videos und dachte bis eben, so würde man es "richtig" machen
Allerdings verstehe ich nicht, warum sie beim Pu-Erh den Tee immer wieder in den Gaiwan zurückgießt und warum sie die Jasmintee vor dem ausgießen so sehr verdünnt.

Könnt ihr mir evtl. erklären, was hier vor sich geht?

Vielen Dank!

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vor 51 Minuten schrieb Farodas:

Allerdings verstehe ich nicht, warum sie beim Pu-Erh den Tee immer wieder in den Gaiwan zurückgießt

Ach, was sie damit macht ist eigentlich, dass sie die Temperatur runterkühlt und so quasi relativ low-temp ziemlich lange ziehen kann, um aus der geschätzt nicht allzu hochwertigen Materie einiges an Geschmack rauszuholen und es so wegen der kühleren Temperatur nicht (allzusehr) überbittert, aber das ist meiner Meinung nach nicht ehrlich. Ein noch trickreicheres Resultat würde sie erhalten, wenn sie die Methode eines Pu Produzenten anwenden würde, mit dem nur warm aufwecken und danach nicht so heiss aufgiessen, ohne ständiges umgiessen, denn die (starke) Bewegung der Blätter macht den Tee tendenziell bitterer, wie wir ja von japanischen Teemeistern wissen, aber auch einige Chinesen wissen das und giessen Pu nur vorsichtig niedrig und auf der Seite auf.

Aber guter Tee braucht das alles nicht sondern lacht jeder Herausforderung ins Gesicht.

PS: Wie haben wir diese Methode nochmals genannt?!?

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Interessantes Video, vielen Dank!
Hab mir so einiges zu diesem Video gedacht. Zum einen ist es natürlich auch ein Marathonprogramm, in knapp 15 Minuten alle Teesorten durchzusprechen und so viele Tees anzutrinken. Bin schon fast erleichtert dass sie keine zu hochwertigen Tees genommen hat, weil ein, zweimal aufgießen und dann weiter zum nächsten? Das macht man auch nicht mit gutem Stoff :)

Aber es gibt schon so einige Besonderheiten.

Am 21.9.2016 um 21:14 schrieb Farodas:

Die brühtechnik des Oolong-Tees kenne ich aus den meisten YT-Videos und dachte bis eben, so würde man es "richtig" machen

Ich würde sagen, mach dir nicht zu viel Gedanken über richtig und falsch... richtig ist, wie es dir schmeckt. Außer mit Zucker... Zucker ist falsch :P  Dass sie die Kanne so hin- und herschüttelt ist mir jetzt auch neu, aber anscheinend soll die Intensität der Extraktion verbessert werden.

Was den Jasmintee angeht, da bin ich mir recht sicher dass er ihr einfach etwas stark geworden ist und sie ihn deswegen nochmal etwas runterverdünnt hat. Siehe auch wie sie das Glaskännchen nochmal prüfend gegen das Licht hält bevor sie dann ausschenkt. Grade wenn man einen Tee kennt kann man anhand der Aufgussfarbe recht gut einschätzen wie intensiv er geworden ist, und Tee-unterfahrene Westler mögen es meistens nicht so intensiv :)

Die Puerh-Methode hat mich auch erstmal verblüfft. Ich würde jetzt nicht gleich von so niederträchtigen Motiven ausgehen, schon allein weil da wenig Zeit ist und viele Tees getrunken werden käme ein hochwertiger Puerh doch gar nicht wirklich zur Geltung. So zum Reinschnuppern ist was einfacheres wohl doch ausreichend, und warum nicht das bestmögliche daraus herausholen? Ansonsten stimme ich dir zu dass es wohl darum geht, die Bitterkeit zu reduzieren. In diesem Artikel (in ziemlich kopfschmerzverdächtigem Google Translator-Englisch beschreibt Olivier Schneider eine ähnliche Methode für jungen Puerh: How To Brew A Young Puerh

Ist aber wohl trotzdem eine eher ungewöhnliche Technik, ich denke dass man sich mit etwas Gewöhnung auch gar nicht mehr an der Bitterkeit stört. Man geht etwas mit der Wassertemperatur runter und genießt den Tee so wie er ist *g*

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Am 23.9.2016 um 10:59 schrieb miig:

 Außer mit Zucker... Zucker ist falsch :P 

:D:D sehr geil xD

Aber danke für die genaue Analyse! Ich dachte mir schon, dass das eher eine auf den Durchlauftourismus eingestelle Teeverkostung war und nichts für Teekenner. Aber faszinierend, dass es auch im Land des Tees immer noch solche Unterschiede der Verkostungsqualität gibt.
Die Methode für jungen Puerh ist der im Video ja doch ähnlich. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen Teemeister, der das so beibringt.. Aber wie du schon sagst, das Beste wird wohl sein, wenn ich einfach mal selbst ein bisschen experimentiere.

Danke nochmal :)

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Am 21. September 2016 um 21:56 schrieb GoldenTurtle:

um aus der geschätzt nicht allzu hochwertigen Materie einiges an Geschmack rauszuholen

Ist es nicht sinnvoll, aus dem Gegebenen das Optimum herauszuholen? ;)
Letztlich zählt das Resultat und die Fähigkeit, auf ein Produkt eingehen zu können. Schliesslich muss nicht jeder Tee mit kochendem Wasser übergossen werden.

 

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