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Unterschiede von Haltbarkeit und Lagerpotential bei Schwarztees


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Hallo zusammen



Grundsätzlich ist die geschmackliche Haltbarkeit von Schwarztees ja relativ klar,


optimalerweise zu geniessen im ersten Jahr, meist passabel zwei, drei Jahre.



Aber wie sieht es aus mit den "goldenen" Knospen Schwarztees wie


Dian Hong Golden Bud und Jin Jun Mei?



Haben diese ein Entwicklungs-Potential wie Knospen Weisstees oder nicht?



Kann das jemand zuverlässig sagen?



Meine Schätzung geht dahin, dass Knospen Tees generell ein Lagerpotential aufweisen,


aber das ist eben nur eine Schätzung (-> zurückzuführen auf den Unterschied


beim Lagerpotential der beiden Weisstees Yin Zhen und Bai Mu Dan).



Hier noch zur multimedialen Unterhaltung zwei Fotos der beiden Sorten Schwarztees,


um welche es in dem Thema hauptsächlich geht:



Feng_Qing_Dian_Hong_Golden_Bud_Top_Grade



light-jin-jun-mei-green_LARGE.jpg


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Also bei hochwertigen Chinesen nehme ich keine Qualitätseinbußen wahr, ganz im Gegenteil: Die entwickeln sich sehr angenehm. Scott (Yunnan Sourcing) schreibt bei mehreren seiner schwarzen Tees, dass diese sich gut entwickeln können. Aber ob einem die Veränderung gefällt, ist ja auch eine Geschmackssache, ich mag sie sehr gerne!


Im übrigen stelle ich immer wieder fest, dass viele volloxidierte Tees nicht schlechter werden auch bei Assams, wobei die ja durchaus Ähnlichkeit mit Yunnan Tees aufweisen. 


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  • 1 Jahr später...

So ... heute habe ich endlich einen ziemlich guten Yunnan Golden Bud
verkostet, den ich 2013 gekauft habe. Die Entwicklung gefällt mir, natürlich
die Spritzigkeit ist weg, das mag für manche ein markanter Nachteil sein,
aber die Vorteile überwiegen für mich definitiv: er ist nun besser für Gongfucha
geeignet, er ist weicher, smoother, runder und wärmer geworden. 
Die Aromatik ist vielleicht etwas weniger dicht, aber in diesem Fall stört es mich überhaupt nicht.

Ebenfalls kann ich noch von der Teerunde vom letzten Freitag etwas besonderes berichten:
Der Teebauer vom Lala Shan hat ja gegen den Rat von Atong 2014 und 2015 (ich denke
aber nur mit einem Teil) der allerersten Frühlingsernte für sich Rottee hergestellt, unverkäuflich.
Wir konnten diese beiden Jahrgänge aber immerhin einmal nacheinander verkosten,
und die Unterschiede durch die Lagerung sind bei diesem Hochland Rottee verblüffend.
Den 15er konnte einmal zuvor im letzten Frühling ganz frisch verkosten, und es ist immer das Gleiche:
diese Spritzigkeit von ganz frischem Rottee ist schon etwas besonderes,
stellt für mich aber nicht den Zenit dar, wenn sehr gutes Material verwendet wurde.
Nun zum vergangenen Freitag: 9 Monate später präsentiert sich der 15er bereits erheblich anders:
In den Vordergrund getreten ist eine sehr honigbrotige (dunkleres Vollkornbrot) und blütenintensive
Note, sekundär etwas malzig, nicht extrem, aber das Herausragende: eine unheimlich dichte Aromastruktur,
der Geschmacksintensität hervorbringende Frühling.
Bei dem nun schon fast 2 Jahre alten 14er Pendant waren durch die Lagerung die für Taiwan Rottee
doch typischen brotigen Noten und auch grosse Teile vom Malz verschwunden, für das was übrig bleibt
würde ich vielleicht sogar 2€ aufs Gramm bezahlen, wenn es davon welchen zu kaufen gäbe.
Es ist wie eine vielfältige Honigstruktur mit geheimnisvollen Blütendüften und dazu noch eine sehr
interessante Würze hervorgetreten. Mit Leichtigkeit einer der besten Hochland Rottees, die ich
bisher verkostet habe. Ich konnte von beiden immerhin je ein ca. 5g Sample ergattern,
aber ich weiss nicht, ob ich diese jemals trinken werde, denn sie stellen zwei meiner grössten
Rotteeschätze in meiner persönlichen Teesammlung dar, und wenn diese einmal getrunken
sind, dann sind sie weg, und weitere Entwicklungen können nicht mehr an ihnen beobachtet werden.
Und ich erwarte bei diesem Potential noch weitere Verbesserungen - ein kleines Teeliebhaberdilemma. :D

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 35 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Ich konnte von beiden immerhin je ein ca. 5g Sample ergattern,aber ich weiss nicht, ob ich diese jemals trinken werde, denn sie stellen zwei meiner grössten
Rotteeschätze in meiner persönlichen Teesammlung dar, und wenn diese einmal getrunken
sind, dann sind sie weg, und weitere Entwicklungen können nicht mehr an ihnen beobachtet werden.
Und ich erwarte bei diesem Potential noch weitere Verbesserungen - ein kleines Teeliebhaberdilemma. :D

Und was bringt Dir das, wenn Du sie niemals trinkst, für mich unverständlich. Ein Tee der nicht getrunken wird idt wertlos, eine Kanne die nicht benutzt wird keine Kanne. Erst wenn etwas gebraucht wird gewinnt es an wert. Ich denke nicht, dass Du die Sample bekommen hast um Dich zu grämen sie nie zu trinken, damit entehrst Du die Kunst des Teebauer. Er hat den Tee nicht gemacht um ihn nicht zu trinken, dann hätte er ihn nicht machen müssen. Just my 2 cent

Sorry Turtle, eine Frage muss ich noch nachschieben. Warum geht es Dir immer um Lagerung. Wenn es Morgen vorbei sein sollte, hast Du vielleicht zu viel verpasst.

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Ich befürchte ja ich werde die beiden Tees in einem schwachen Moment wohl eher früher als später wegsüffeln.

Aber generell zu meinem Interesse an Lagerung/Entwicklung: Natürlich nicht nur gesundheitlich (Zerfall Schadstoffe),
sondern viel mehr, dass viele Tees einfach noch wesentlich besser werden. Auch die Entwicklung zu verfolgen
macht mir einfach Spass.

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vor 3 Stunden schrieb Cha-Shifu:

mit diesen 5g Proebchen

@Cha-Shifu Lach nicht, aber das ist Krötis heilige Tagesration. Und in den Bergen scheinen sich 5g Tee in einer Plastiktüte anders zu entwickeln als üblicherweise im Rest der Welt. :whistling:

Das und so manch Anderes scheint an der dünnen Luft in Luftigen Höhen zu liegen. Sauerstoff Mangel eben. Der ist nachweislich für Halunkinationen verantwortlich. :lol:

Genieße einfach Krötis belletristische Einlagen, wo es ja bekanntlich nicht so auf Genauigkeit sondern auf Erfindungsreichtum ankommt. :trink_tee:Und irgendwie hat Hochlandtee ja auch eine mystische Verbindung zu den Bergen der Schweiz. ;)

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vor 4 Stunden schrieb Cha-Shifu:

Wichtig war mir zu verstehen, das es sich hierbei um Deine singulaern Einzelfall Beobachtungen handelt

Das ist auf jeden Fall korrekt! Interessant ist hier doch der Austausch über die eigenen Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnisse und einander gegenseitig zu ergänzen oder bei Bedarf zu korrigieren.

vor 1 Stunde schrieb Charyu:

aber das ist Krötis heilige Tagesration

Seitdem ich mich basischer ernähre und auch besseren Tee trinke, kann ich dies leicht um das Dreifache überschreiten. Ich bin sogar manchmal nach ausschweifenden Teerunden noch teedurstig. :D

vor 4 Stunden schrieb T-Tester:

Sind denn die Zerfallsprodukte der Schadstoffe tatsächlich gesünder? Als ausgewiesener Nicht-Chemiker habe ich da große Bedenken.

Das könnte noch ein wichtiger Punkt sein TT, den wir einmal auf breiter Ebene diskutieren sollten. Ich habe erst neulich bei einer Teerunde erfahren, dass jemandem ein Arzt aus ebendiesem Grund Wein ab einem Alter von 7 Jahren empfohlen hat - das Ganze scheint zumindest nicht gänzlich haltlos zu sein.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Also, viele Pestizide sind sehr langlebig. Da würd ich jetzt nicht unbedingt zu viel drauf geben. Und ich bin auch recht vorsichtig was die Generalisierung von Eindrücken angeht.

Aber was viel wichtiger ist: Was die Schwarztees angeht, bin ich sehr mit deinen Beschreibungen überaus einverstanden, Schildi.
Ich hab zwar die Mega-Hongchas von Atong nicht probiert, aber hatte schon einige Schwarztees die durch ein paar Jährchen Lagerung sehr gewonnen haben. Ich würds ein bisschen mit Weisstee vergleichen - die, wie du auch sagtest, Spritzigkeit, nimmt ab, man könnte auch sagen, einige Primäraromen gehen verloren. Dafür aber nimmt der Körper zu, die Noten harmonisieren sich und Komplexität tritt hervor.

Besonders bei hochwertigen, im ganzen Blatt belassenen Hongchas fällg mir das immer wieder auf - gute Taiwan-Sorten ähnlich wie Tees nach der Art Dian Hong. Die haben meistens ohnehin so viel Power dass man sie im Gongfu trinken kann, und halten dann auch dem Zahn der Zeit stand. Ich würd sie jetzt nicht unbedingt Jahrzehntelang lagern wollen deswegen, aber so 2-5 Jahre scheinen bei vielen Tees, die nicht mehr knallgrün sind, so ähnliche Effekte zu erzielen. Einen eher einfachen Darjeeling SF, der dann noch kleingeschnippelt ist, würd ich wohl eher frisch trinken. Wobei gute DJ SF ja auch immer öfter im ganzen Blatt belassen werden.

Ist natürlich auch eine Geschmacksfrage: Wenn man auf die zarten, duftigen Primäraromen steht, dann kanns gar nicht frisch genug sein. Aber ich glaub dass viele mit der Zeit diese sekundären Charakteristika immer mehr zu schätzen wissen. Wie so oft - es gibt kein besser oder schlechter. Es gibt nur Geschmäcker, und die Feststellung dass ein bisschen Alterung so manchen Geschmäckern auch was zu bieten hat.

Bearbeitet von miig
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Es ist nie eine direkte Kritik gefallen, dass GT lagern will. Gefühlt kommt aber bei jedem Tee ->wie der erst nach 100 Jahren Lagerung ist, hier sind es aber gerade einmal 5g. 

Mein Tee lagert automatisch und altert, die Vorräte bekommt man doch nicht so einfach klein, komischerweise vermehrt sich Tee auch exponentiell. Ab und an landet ein Tee auch direkt im Lager, davor wurde er ab ausgiebig (100g aufwärts) probiert. 

Aber ich mag den Tatendrang den GT manchmal an den Tag legt. Ab und an stößt er sehr interessante Themen an. Von Zeit zu Zeit kommt er aber einfach mit einer komisch anmutenden Schreibweise, die man erst lernen muss zu dechiffrieren. Und das bitte nicht falsch verstehen GT.

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Kröti besitzt Humor, was ich ihm hoch anrechne! Und wie langweilig wäre es im Forum ohne Ihn! :)

Und auf die Dialoge zwischen ihm und Cha-Shi warte ich immer regelrecht. Spannend und gefährlich wirkend, wie in einem Western vor dem eigentlichen Schusswechsel. :trink_tee:Ich liebe Realsatire! Cha-Shifu in mitten des Teegeschehens in China und Kröti Tee schlürfend in der Schweiz. :whistling:

Ist doch immer wieder toll, das so ein Forum solche Entfernungen überwinden kann. :)

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Am 4.2.2016 um 10:04 schrieb GoldenTurtle:

Ich konnte von beiden immerhin je ein ca. 5g Sample ergattern,
aber ich weiss nicht, ob ich diese jemals trinken werde, denn sie stellen zwei meiner grössten
Rotteeschätze in meiner persönlichen Teesammlung dar, und wenn diese einmal getrunken
sind, dann sind sie weg, und weitere Entwicklungen können nicht mehr an ihnen beobachtet werden.

Ich schlage vor wir warten auf besseres Wetter und trinken den Roten im Garten. :D

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vor 21 Stunden schrieb Charyu:

Und auf die Dialoge zwischen ihm und Cha-Shi warte ich immer regelrecht. Spannend und gefährlich wirkend, wie in einem Western vor dem eigentlichen Schusswechsel.

Haha! 

vor 21 Stunden schrieb Charyu:

Ist doch immer wieder toll, das so ein Forum solche Entfernungen überwinden kann. :)

Ja, ich finde die globale Vernetzung ist vielleicht sogar eine der grössten Errungenschaften des 20. Jahrhunderts.

vor 17 Stunden schrieb Diz:

Ich schlage vor wir warten auf besseres Wetter und trinken den Roten im Garten. :D

Haha, guter Vorschlag, aber höchstens den 14er ... der ist mMn schon perfekt. Der andere muss mindestens auch noch ein Jahr ruhen.

Am 4.2.2016 um 18:06 schrieb miig:

Ich hab zwar die Mega-Hongchas von Atong nicht probiert

Um ganz genau zu sein - Atong war in gewisser Weise vielleicht sogar der grösste Feind dieser beiden Hongcha. Sie sind von dem Teebauern auf dem Lala Shan hergestellt, der früher von Atong gecoacht wurde (weiss nicht ob überhaupt noch oder vielleicht nur noch gelegentlich). Diese Beiden hat er auf jeden Fall sehr gegen seinen Rat produziert - dort herrscht also auch keine Hörigkeit, was ich grundsätzlich doch auch irgendwie gut finde. Für Atong ist aus der allerersten Ernte produziert natürlich nur Oolong das Wahre. :D

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vor 12 Minuten schrieb GoldenTurtle:

dort herrscht also auch keine Hörigkeit, was ich grundsätzlich doch auch irgendwie gut finde.

Nun, Teemeister sind letztendlich auch nur Menschen. Und Menschliches fließt dann eben auch in ihre Wertung des Tees mit ein. Ein Teemeister hat seinen Weg gefunden. Und wenn ein Schüler zum Meister wird, schlägt er u.U. aufgrund anderer Erfahrungen, die er gemacht hat, einen etwas anderen Weg ein. 

Von daher denke ich, dass die Aussagen von Meistern ehr als Meinung, begründet auf den eigenen Erfahrungen, zu werden sind, alswie als feststehende Gesetzmäßigkeiten. 

Auch wenn die Meinung von Meister Atong Chen bzw. Tees von Meister Chen, wo er zumindest teilweise die Finger mit im Spiel hatte, sich hier im Westen allgemeiner Beliebtheit erfreuen, sollte man es nicht verpassen auch mal Tees von anderen Meistern Beachtung zu schenken und sich dann ein eigenes Urteil bilden. - Offene Weite, nichts von Heilig - also mal die Scheuklappen runter reisen und mal wieder vorurteilslos an Dinge, auch an Tee heran gehen. Da entdeckt man dann weitaus mehr, als wenn einem Vorurteile, eigens gepflegte Ideologien und persönlichen Vorlieben die Sicht versperren. 

Das mit der Hörigkeit ist ja so ein Problem asiatischer Kulturen, wir im Westen neigen kulturell betrachtet ja ehr zur Aufmüpfigkeit und Infragestellung.:)

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