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Oolong und PuErh in der selben Kanne aufbrühen


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Hallo Wastl,

das würde ich lieber nicht tun, da es da schon zu Geschmacksverfälschungen kommen kann. Besser getrennte Kannen oder welche aus Glas/Porzellan, die man gut abspülen kann.

ich würde die Kanne erst ein paar mal mit Oolong benutzen und dann überlegen, ob das passt. Wenn nicht, kannst Du sie dann zu PuErh umwidmen. Andersrum ist kaum möglich, da PuErh doch etwas erdig schmeckt und das im oolong definitiv stören würde.

LG Fisheyes

 

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@Fisheyes Dieses "eine Kanne einer bestimmten Teesorte weihen" ist eigentlich ein neumodischer Firlefanz und möglicherweise von Tee- oder Kannenhändlern erfunden.

Erstens mal wurde früher gar kein Pu'Er in Yixing Kannen gebrüht, sondern hauptsächlich Grüntee.
Dann kam irgendwann Hongcha dazu.

Dass viele Pu'Er daraus trinken, das macht man erst seit wenigen Jahrzehnten, das hat keine Tradition.

Wenn man regelmässig die Sorte wechselt ist es mMn überhaupt kein Problem, alles in der gleichen Kanne zu machen (aber auf keinen Fall Sachen wie Jasmin- oder Pfefferminztee - damit ist nicht zu spassen).

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ich bin zwar kein Pu-Trinker, aber für Oolong nutze ich Yixing-Ware, wobei ich da für drei Haupttypen (grob: Anxi, Wuyi und Fenghuang) drei verschiedene Gefäße nutze. Okay - das ist jetzt schon nerdig, ich räume es ein. Dass Yixing-Ware ursprünglich für grünen Tee genutzt wurde (in der Umgebung wird auch ein recht beachtlicher Grüntee produziert) wurde ja schon gesagt - ich persönlich bevorzuge für Grüntee den etwas dichteren Shidei von Banko- und Tokoname-Ware. Pu kommt bei mir nur mit glasierter Keramik in Kontakt.

Grundsätzlich: ich würde sagen, es kommt a) auf die Qualität der Aufgusskanne und b) die Qualitätsstufe der Tees an. In beiden Fällen gibt es da bekanntlich eine gewisse Relation zum Preis. Ich sag mal - 'ne Zisha für ein paar hundert Euronen würde ich nicht als Allrounder nehmen, auch nicht 'nur' für Pu und Oolong, da überschneiden sich die Geschmacksspektren nur sehr partiell, was die Aufgüsse der beiden Arten jeweils ein wenig(!) verfälschen kann. Eine solche Behandlung steigert den Wert der Kanne nicht. Bei einer auf Ebay für 45 Euro geschossenen Yixing würde ich mir solche Sorgen nicht machen. Genau so wenig, wenn meine preisliche Schmerzgrenze bei Tees bei sagen wir mal 15 ct/gr läge. Wobei das jetzt so meine persönlichen 'Grenzpfähle' wären und natürlich jeder frei ist, die nach seinem Gusto woanders zu setzen.

 

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vor 7 Stunden schrieb SoGen:

Ich sag mal - 'ne Zisha für ein paar hundert Euronen würde ich nicht als Allrounder nehmen, auch nicht 'nur' für Pu und Oolong, da überschneiden sich die Geschmacksspektren nur sehr partiell, was die Aufgüsse der beiden Arten jeweils ein wenig(!) verfälschen kann.

Gerade ne teurere ist oft härter / dichter / weniger porös und deshalb mMn besser zum Abwechseln geeignet.
Ich habe am Anfang beinahe mit Kopfschütteln über mich selbst meine Zwieback Zini für alle Oolong Sorten zu verwenden begonnen, einfach weil die meinem Geschmack nach am besten in der Kanne kommen ... und ja, von Yancha bis zum filigransten Hochland Wulong ... und ... nicht die geringste gegenseitige Beeinträchtigung. Aber ich wechsle die Sorten auch ziemlich gut ab und spül sie danach mit Wasser. Wenn ich da jetzt wochen- oder monatelang immer nur Yancha darin machen würde ... aber das mach ich ja nicht. Und ja, das ist natürlich eine der extremsten Kombinationsspektren und das würde ich nur bei ner wirklich sehr dichten Kanne mal zum Testen empfehlen, aber die Zwieback Zini ist halt auch besonders hart und dicht, in der Sonne glänzt sie richtig.

IMG_20180330_152059955_HDR (1) - Kopie.jpg

PS: Also für so ne Breitenspektrum-Allrounder-Yixing empfehl ich bei nem Teehändler nach einer doppelt gebackenen Yixing zu fragen, es gibt hierbei auch preiswertes.

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  • 1 Monat später...

Meine größere Jianshui Kanne nutze ich beispielsweise für Shu puerh und auch für stärker gerösteten Oolong (gleichzeitig habe ich es noch nicht versucht... ) - und es funktioniert wunderbar! Keine Beeinträchtigungen spürbar.

(In dieser Jianshui würde ich allerdings keinen ungerösteten Tie Guan Yin zubereiten, da hat die Kombination für mich nicht sogut gepasst.)

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vor 2 Stunden schrieb real_G:

(In dieser Jianshui würde ich allerdings keinen ungerösteten Tie Guan Yin zubereiten, da hat die Kombination für mich nicht sogut gepasst.)

Unwesentliche, aber für den einen oder anderen vielleicht interessante Korrektur am Rande:

Keine Sorge, einen ungerösteten Tie Guan Yin wirst du auch gar nicht so leicht kriegen - jeder wird, wenn auch gewisse nur relativ dezent, geröstet, und die Röststellen, wo die Röstung doch ungewollt stark zur Geltung kommen würde, werden danach oft abgeschmirgelt.

PS: Zu deinem Namen "real_G" ... du hast nicht rein zufällig etwas mit Hiphop zu tun? 😁

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 23 Minuten schrieb GoldenTurtle:

 

PS: Zu deinem Namen "real_G" ... du hast nicht rein zufällig etwas mit Hiphop zu tun? 😁

In der Tat: Hiphop würde ich als meine musikalische Wurzel bezeichnen. Ich habe viele Jahre beats gebaut, wenn ich Lust habe, auch heute noch. Der frühe 90er New York Hiphop... das ist für mich das Wahre. Später kam es dann zum Jazz, was letztlich auch zu meinem Beruf wurde. 😊

Magst Du auch Hiphop?

(... der Name ist natürlich ganz entfernt auch eine Anspielung auf 'G'ushu ... humorvoll gemeint, versteht sich! 😉 Habe mich gestern Abend endlich mal hier angemeldet!)

 

Danke übrigens für die Infos zum TGY... ich hätte schwören können, schon ungeröstete getrunken zu haben (wer weiß?)... habe hier ein sample eines etwas gereiften TGY, der aus dem Tütchen einen wunderbaren dunklen, durchaus kräftig röstigen und Reifen Duft spendet, der muss bald mal zubereitet werden.

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  • 6 Monate später...

Jedes Mal wenn ich in Yixing in Studios nach Neuerwerbungen gestöbert habe wurde mir ein lokaler Hongcha, der Yixing Black, angeboten, der von den Teekannen-Herstellern in den Yixingkannen zubereitet wurde. Aber es stimmt, die Gegend um Yixing ist eher Grüntee- oder eben Schwarztee-Gegend. 

Ich glaube, der Trend die Kannen nach Tees zu trennen ist auch deswegen recht neu, weil der Tee ja auch lokal konsumiert wurde und bis auf Tributtee auch nicht soweit "verhandelt" wurde, jedenfalls nicht in dem Umfang wie heute.

So halten sich ja auch heute noch lokale Vorlieben in den unterschiedlichen Landesteilen und die Chinesen trinken natürlich erstmal das, was bei ihnen lokal angebaut wird. Wenn ich rund ums Jahr mehr oder weniger ähnliche Tees trinke, brauche ich auch nicht x verschiedene Teekannen. So mein Gedankengang zum Thema.

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10 hours ago, Fisheyes said:

Jedes Mal wenn ich in Yixing in Studios nach Neuerwerbungen gestöbert habe wurde mir ein lokaler Hongcha, der Yixing Black, angeboten, der von den Teekannen-Herstellern in den Yixingkannen zubereitet wurde. Aber es stimmt, die Gegend um Yixing ist eher Grüntee- oder eben Schwarztee-Gegend. 

Ich glaube, der Trend die Kannen nach Tees zu trennen ist auch deswegen recht neu, weil der Tee ja auch lokal konsumiert wurde und bis auf Tributtee auch nicht soweit "verhandelt" wurde, jedenfalls nicht in dem Umfang wie heute.

So halten sich ja auch heute noch lokale Vorlieben in den unterschiedlichen Landesteilen und die Chinesen trinken natürlich erstmal das, was bei ihnen lokal angebaut wird. Wenn ich rund ums Jahr mehr oder weniger ähnliche Tees trinke, brauche ich auch nicht x verschiedene Teekannen. So mein Gedankengang zum Thema.

Man darf aber auch nicht vergessen, daß der Ort wo die Kannen gemacht werden auch schon damals nicht der Ort war wo diese Kannen am Meisten benutzt wurden. Yixing ist schon seit Ming Dynastie eine Massenproduktionsort gewesen. 
 

In Quellen zum Tee aus dieser Zeit wird vielfach darauf hingewiesen was als die Quintessenz betrachtet wurde, eine „Meng Chen“ Kanne, also der legendäre Yixing Töpfer der immer noch zitiert wird auf den Siegeln der Kannen, Ruoshen Tassen aus Jingdezhen und Tee aus den Wuyi Bergen, also Yancha… 

 

 

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Das ist sicher so, dass das meiste ganz wo anders benutzt wurde. Es muss ja auch erst unter Shi Dabin die Reduzierung der Kannengröße (zur besseren Benutzung) unter Anregung verschiedener Teefreunde gegeben haben, das heißt davor (vor der Ming-Zeit bzw. Shi Dabin) müssen die Kannen deutlich größer gewesen sein. 

Erinnert an die Nordchinesen mit ihren 2 l-Gläsern mit "Blümchentee" 😜

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