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Ein Balhyocha von Oh Si-Young/ Dosim Dawan


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Ich möchte der Vollständigkeit halber einen weiteren Balhyocha ganz kurz vorstellen. Es handelt sich um den "Dosim Dawan"-Balhyocha von 2015, den What-Cha.com seit einiger Zeit offeriert. Vorteil: er ist verfügbar und ich stelle - wenn überhaupt - ja nur erhältliche Tees vor. Produziert wurde dieser Tee von Oh Si-Young.

Oh Si-Young betreibt - mit seinem Sohn Oh Jae-Hong - Dosim Dawan, das "Green Tea Farmhouse", zu finden in Hwagae, Hadong-gun, Gyeongsangnam-do, Südkorea.

Oh Si-Young ist im übrigen auch der Besitzer des sogenannten Millenium Tea Tree in Korea, ein entsprechend großer Baum dessen Alter auf mindesten 1000 Jahre geschätzt wird. Sein Balhyocha stammt natürlich nicht von jenem Baum, Tee von diesem erzielt selbstredend astronomische Preise und ist nicht frei erhältlich.

Die Vielfältigkeit von Balhyocha macht es schwierig Vergleiche anzustellen und es stellt sich auch ein wenig die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines solchen Unterfangens. Ich wies schon zuvor auf die Verschiedenartigkeit des Herstellungsprozesses hin, die individuellen Vorlieben der Hersteller usw. und die große Bandbreite an Oxidationsgraden, die Balhyochatees aufweisen können. Natürlich spielen auch die üblichen Parameter eine Rolle, wobei die zum Zeitpunkt der Verarbeitung herrschenden Witterungsbedingungen gerade bei diesem Tee eine entscheidende Rolle spielen und dem Teemeister mit den weiteren Weg oft unmittelbar vorgeben.

Auch dieser Tee stammt von halb-wilden, recht großen und alten Teebüschen und aus derselben Gegend in den Jiri Bergen wie z.B. der zierliche Balhyocha von Jeong Jae Yeun.

Von Aroma und Geschmack her hat es die Hauptkomponenten, die man in wechselnden Anteilen auch in anderen Balhyocha wiederfindet, sehr komplex. Diese Teesorte hat schon Anklänge an gelben Tee wie auch an roten (schwarzen) Tee* - bleibt jedoch stets völlig eigenständig - sowie diesen typischen "Balhyocha"-Duft, ein leicht wiedererkennbares Konglomerat verschiedenere Nuancen, den diese Tees meiner Erfahrung nach aufweisen; ich hatte in den vergangenen Monaten ca. 10 verschiedene Balhyocha. Aber gerade diese Variabilität und Komplexität machen auch mit den Reiz von Balhyocha aus.

* Als Parallele hierzu z.B. ausgeprägte Schokoladen- und Kakaonoten und die Cremigkeit.

Preislich gesehen ist der Tee sehr interessant und im Vergleich günstig (ca. €15/50g, Stand: Anfang Januar 2016). Bei What-Cha.com wird er daher in den normalen Packungsgrößen (10, 50, 100, 250g) angeboten; die anderen Balhyocha in kleineren Einheiten, so erhältlich.

Meiner bisherigen Erfahrung nach sind Balhyocha generell gesehen recht gutmütig was Lagerung, Dosierung, Ziehzeiten und Wassertemperaturen angehen. Meine diesbezüglichen Experimente mit diesem speziellen Balhyocha sind noch etwas limitiert, meistens nutze ich ungefähr 90°C, ca. 5g auf 100-125ml mit entsprechend variierenden Ziehzeiten. Zu heißes (knapp siedendes) Wasser bringt beim Dosim Dawan Balhyocha ein bisschen zu sehr eine Säuerlichkeit in den Vordergrund, welche die runde Samtigkeit unterdrückt die er sonst zeigt, ist aber auch Geschmackssache. Fruchtige, teils beerige Noten findet man generell bei Balhyocha. Es lohnt sich jedoch, mit den Parametern etwas zu spielen und die Veränderungen nachzuverfolgen und den Tee auf jene Weise besser kennzulernen.

 

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vor 20 Stunden, seti17 sagte:

Oh Si-Young ist im übrigen auch der Besitzer des sogenannten Millenium Tea Tree in Korea, ein entsprechend großer Baum dessen Alter auf mindesten 1000 Jahre geschätzt wird. Sein Balhyocha stammt natürlich nicht von jenem Baum, Tee von diesem erzielt selbstredend astronomische Preise und ist nicht frei erhältlich.

Weisst du zufällig auch, was für Tee(s?) der junge Ossi aus der Ernte dieses Baumes herstellt?

Z.B. auch in Assam finde ich diese Frage interessant, dort haben sie ja auch 800er+.

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Nicht genau, ich habe da auch leicht Widersprüchliches gehört, aber möglicherweise liegt das daran, dass mehr als ein Tee produziert wird bzw. nicht immer derselbe. Auch zur Erntemenge nichts genaues, habe mich aber nicht dezidiert damit befasst und erwähnte es eher, weil Oh Si-Young dafür ja bekannt ist.

Der "Milleniums-Tee" wird aber sehr aufwändig verpackt und ein nicht gerade kleiner Teil des hohen Preises geht auf die Verpackung bzw. die verwendeteten Materialien zurück, ziemlich OTT.

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