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Euer Tee-Fehlkauf des Jahres


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Geschätzte Teefreunde

Aus Fehlern zu lernen ist gut, darüber auch noch lachen zu lernen wohl höhere Lebenskunst.

Seit damals sind einige Jahre vergangen und neue Fehler wurden begangen.
Fälle von bspw. schimmligen Fladen, die aber erstattet wurden, zählen hierbei nicht.

Ein Fall, der es an die Spitze meiner "Fehlkauf des Jahres"-Liste geschafft hat ist ein renommierter 12er Shou der Menghai Factory aus derer hochqualitativsten Produktlinie, dem aber scheinbar die Lagerung gar nicht recht bekommen ist.

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Der fette Vorsitzende meinte: "Der riecht wie wenn ein Wein korkt."
Auf diesen Vergleich war ich selbst gar nicht gekommen, aber ich musste ihm zustimmen.
Ich lüfte den Shou nun schon seit etwa einem Jahr offen, ohne erwähnenswerte Besserung.
Geliefert wurde er in einer relativ edel wirkenden Geschenkverpackung - und das ist möglicherweise auch die Quelle des Übels, denn die Verpackung weist ebenfalls noch immer diesen sonderbaren Geruch auf - vielleicht war es ein schlechtes Kartonjahr.

Hier die Erklärung aus der Weinwelt:

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Quelle

Vielleicht ist diese Erklärung ja auch auf die betreffende Kartonlagerung übertragbar, denn chlorhaltige Substanzen wären beim Karton, der gebleicht wurde, denkbar, und Phenol ist so weit ich weiss im Tee enthalten.

Die Optik des Tees wirkt auf jeden Fall ziemlich makellos und er ist mMn definitiv kein Fake.
Aber der gerissene Händler hat mir dafür nur einen 10%-Rabattcode angeboten, welcher ihn gar nichts kostet, weil bei dem gibts übers Jahr verteilt immer wieder 10%-Aktionstage.
Inkl. Versand war der Shou doch etwa €80.
Bitter, selbst für einen Shou.

Darüber zu lachen bin ich noch am lernen.

Aber nun Bühne frei, ich bitte um Berichte eurerseits (darf sich auch um Keramik handeln).

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Mein größter Fehlkauf war ein "Sencha" Vanille, obwohl ich bereits einige Monate lang "richtigen" Tee getrunken habe. Meine Eltern waren zu Besuch und wollten mir eine Freude machen. Als wir in dem hiesigen Teeladen waren, wollte ich dann aus Höflichkeit nicht ablehnen...

Damals schmeckte er gar nicht so schlimm. Heute hat meine Freundin einen Kaltaufguss mit ihm gemacht und mich probieren lassen... Es schmeckt einfach nur nach billigstem Vanillearoma mit Kraut. Nichts, was einen Sencha besonders macht, findet sich in diesem "Tee" wieder. :(

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Okay, ich schließe mich man an. Dieser zu Jahresbeginn von mir so frenetisch bejubelte Tee:

Am 23.1.2022 um 13:36 schrieb SoGen:

Ein Lingyun Bai Hao (凌云白毫), '21er Frühlingspflückung. 'Bai Hao' bedeutet 'weißer Flaum', der in der Tat auch reichlich vorhanden ist. Lingyun liegt im Westen des autonomen Gebiets Guangxi (Yao-Ethnie) unweit - für chinesische Verhältnisse, versteht sich - der Grenze zu Vietnam. Ein guter Griff bzw. eine sehr erfreuliche (nicht zuletzt auch hinsichtlich PLV) Entdeckung; ich werde diesen Tee sicher noch ausführlich (und illustriert) hier vorstellen. Im Moment möchte ich erst einmal @Onggi Abbitte leisten - ab dem dritten Aufguss wäre ich bei einer Blindverkostung doch sehr verunsichert gewesen, ob es sich um einen grünen oder weißen Tee handelt ... Geschmacklich ein Zwitter, der nach meinem Geschmack beide Welten auf's Schönste verbindet. So soll ein Sonntag beginnen!

.... liegt wie Blei. Das Zeug ist lecker - aber absolut nichts für meinen Magen. Und was hab ich alles probiert - ätherisch-sparsame Leichtaufgüsse, mit Schontemperatur ... half alles nichts. Irgendwann siegte mein Körper, der mich mit leichten Magenkrämpfen warnte, wenn ich auch nur in Versuchung geriet, die Dose mal zu öffnen. Nur zum Riechen ... Wird nicht nur nicht weniger, wird auch nicht jünger. Ich glaube, ich werde doch noch zum Lageristen. Mal schaun, ob er in zehn Jährchen alters- und magenmild geworden ist? Nee - dafür nicht. Gibt genug frische Tees, die mir bekommen.

 

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vor 2 Stunden schrieb SoGen:

Das Zeug ist lecker - aber absolut nichts für meinen Magen. Und was hab ich alles probiert - ätherisch-sparsame Leichtaufgüsse, mit Schontemperatur ... half alles nichts. Irgendwann siegte mein Körper, der mich mit leichten Magenkrämpfen warnte, wenn ich auch nur in Versuchung geriet, die Dose mal zu öffnen.

Danke für diesen lehrreichen Beitrag, der wieder einmal bestätigt, dass man Tee auf eine unbekömmliche Weise äusserst lecker verarbeiten kann.

Nebenbei spricht dies gegen den Konsum deiner "Naturtees" (= fast gänzlich naturbelassene Teeblätter vom eigenen Teestrauch) @Teest.

vor 2 Stunden schrieb SoGen:

ab dem dritten Aufguss wäre ich bei einer Blindverkostung doch sehr verunsichert gewesen, ob es sich um einen grünen oder weißen Tee handelt ... Geschmacklich ein Zwitter, der nach meinem Geschmack beide Welten auf's Schönste verbindet.

Dies illustriert es sehr gut - wahrsch. ist der Tee sehr fruchtig und blumig, und wurde sehr schonend verarbereitet, um möglichst viel dieser Noten zu erhalten ... zu schonend. Möglicherweise ist die tiefere Ursache, dass dafür ein eher aggressiver Kultivar verwendet wurde, möglicherweise ein fruchtiger Oolong-Kultivar, der sonst relativ stark durch Woken, Oxidation oder Rösten besänftigt wird.

PS: Bei Atong ist die Bekömmlichkeit eines seiner erklärten, wichtigsten Verarbeitungs-Ziele - ich finde auch wenn ein Tee noch so lecker ist, aber wenn er schlecht bekömmlich ist, dann wurde nicht wirklich im Kunden-Sinne produziert.

@Salad Fingers Dein "Fehlkauf" kann hier leider nicht gezählt werden, da es sich dabei um ein Geschenk handelt. Aber es dokumentiert sehr schön die Entwicklung deines Geschmacks. 😁👍

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vor 13 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Nebenbei spricht dies gegen den Konsum deiner "Naturtees" (= fast gänzlich naturbelassene Teeblätter vom eigenen Teestrauch) @Teest.

@GoldenTurtle Ich habe bisher noch keine negativen Effekte bei meinem Frischtee bemerkt. Es war aber tatsächlich einer meiner ersten Gedanken zum Thema, ob einige (und wenn ja, welche) Tee-Verarbeitungsschritte zwingend nötig sind, um irgendwelche eventuell vorhandenen unveträglichen/leicht giftigen Stoffe aus den frischen Teeblättern (und wenn ja, welche) zu neutralisieren. (Es gibt ja Lebensmittel, wo die traditionell übliche Verarbeitung genau das tut und das Lebensmittel sonst sehr ungesund oder sogar massiv giftig wäre. Z.b. kann man sich mit einer ordentlich großen Portion roher grüner Bohnen durchaus umbringen.) Ich hab zu dem Zweck auch erst mal im Internet gesucht (bevor ich die Teepflanzen überhaupt bestellt habe). Ich habe aber nichts gefunden, was gegen den Konsum frischer Teeblätter spricht, und einiges, wo genau das gemacht wird. (Der Lubera-Frischtee, diverse Smoothie-Rezepte, wo das ganze Blatt reinkommt, usw.) Was ich nicht gefunden habe, sind Traditionen, wo so etwas schon lange üblich ist. (Halt, das stimmt nicht ganz - Wikipedia schreibt: "People in ancient Asia ate tea for centuries, perhaps even millennia, before ever consuming it as a beverage. They would nibble on the leaves raw, add them to soups or greens, or ferment them and chew like betel." Wobei ja nicht alles, was Leute vor langer Zeit gemacht haben, bevor sie auf den Trichter mit dem Teetrinken kamen, gesund gewesen sein muss. Und vor allem wurde das Konsumieren frischer Teeblätter anscheinend nach der Tee-Verarbeitungs-Erfindung ziemlich unüblich? Könnte aber auch hauptsächlich am Geschmack liegen?) Andererseits gibt es ja wissenschaftliche Untersuchungen, was in einem Teeblatt so drin ist, und bei denen ist mir auch nichts aufgefallen, was mir besonders problematisch erschien.

Ich bin allerdings Laie und habe auch den Eindruck, dass die Informationen, die ich zu dem Thema habe, noch relativ dürftig sind. Wenn du da mehr weißt (z.B. was in einem frischen Teeblatt an unverträglichen Stoffen drin sein könnte und welche Verarbeitungsschritte diese beeinflussen), lerne ich gerne dazu.

Im übrigen gibt es ja Verarbeitungsschritte, die man auch mit eigenen Teesträuchern durchaus noch relativ praktikabel durchführen kann/könnte. Welken und Rollen auf jeden Fall. Einfach ein bisschen rumliegen und oxidieren lassen auch. Ich hab mir auch schon überlegt, ob ich ein Sencha-ähnliches Dämpfen in der Mikrowelle machen könnte... 😀 (In der sowieso schon allgemein so genannten Teeküche 😁 in der Arbeit ist eine vorhandenen.) Trocknen lassen und ein paar Tage warten ginge auch. Wie gesagt, bisher hab ich noch keine Notwendigkeit und keinen besonderen Nutzen dafür gesehen, aber vielleicht ändert sich das ja noch.

Bearbeitet von Teest
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vor 15 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Dies illustriert es sehr gut - wahrsch. ist der Tee sehr fruchtig und blumig, und wurde sehr schonend verarbereitet, um möglichst viel dieser Noten zu erhalten ... zu schonend. Möglicherweise ist die tiefere Ursache, dass dafür ein eher aggressiver Kultivar verwendet wurde, möglicherweise ein fruchtiger Oolong-Kultivar, der sonst relativ stark durch Woken, Oxidation oder Rösten besänftigt wird.

Nachdem ich mich hier gestern über diesen Tee ausgeweint habe, war natürlich mein Widerstand erst einmal gebrochen und so landete er heute mal wieder in der Tasse. Man ist halt Sklave seiner Leidenschaften und bringt eine entsprechende Leidensfähigkeit auf ...

Also - in der Tat ein stark fruchtbetonter Tee, was sich schon beim trockenen Blatt in der Nase ankündigt. Die Richtung ist Kernobst (sonst nicht konkret zuzuordnen), was sich selbst im letzten Aufguss (von vier: 20/30/50/80 sec plus Blanchieren <10) noch deutlich der Nase präsentiert. Im Mund machen sich ab 2. Aufguss zunehmend holzige Töne bemerkbar, die den Geschmackseindruck in Richtung 'Wildfrüchte' verschieben. Wer mal einen Speierling probiert hat, weiss, was ich meine. Wobei das jetzt nicht so intensiv herüberkommt, dass es unangenehm wäre, im Gegenteil. Die edelbitteren Holznoten harmonieren wunderbar mit der 'trockenen' Fruchtigkeit - aber sie verweisen schon darauf, dass da einiges an Tanninen in der Suppe schwimmt. Dass das (bzw. die Catechine) erst ab 2 Minuten Ziehzeit ausgelöst wird, halte ich für ein Gerücht. Übrigens sind es eher diese holzigen Noten, die mich an (jungen) Fujian-Weisstee erinnern, als die fruchtigen. Wobei meine Erfahrungen hinsichtlich Fruchtigkeit mit siebenjährigem, gepresstem Shou Mei meine Referenz sind - es ist ein anderer Fruchttypus.

Der Tee ist in der Tat nur sehr leicht verarbeitet; das Blattgut erinnert an Atongs Pinglin Bai Mao Hou, ist jedoch deutlich heller (hellgrün / weiss gescheckt) und mit mehr Pekoe. Sehr lose gedreht und trocken entsprechend voluminös. Würde mich nicht wundern, wenn der Tee zumindest teilweise sonnengetrocknet wurde und nur eine schonende 'Endfeuerung' erhalten hat. Man ist da ja ein ganzes Stück weiter südlich als Fuding, schon nahe Wendekreis des Krebses - da dürfte auch die Sonnentrocknung etwas schneller gehen. Das aufgegossene Blattgut zeigt Handpflückung, recht sauberer Maofeng-Pflückstandard.

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  • 3 Wochen später...

Connoisseur's Organic First Pluck Mingqian Xihu Long Jing Dragon Well Green Tea von DTH
Ich hatte noch nie einen Long Jing der weniger longjingig schmeckte.

Null, und ich meine wirklich NULL, Röstung schmeckbar. Gerade die Nussigkeit bzw. der Maroniduft fehlen komplett.
Erstaunlich auch der Geruch der trockenen Blätter, der extrem deftig in Richtung Maracuja geht. Das ist nichts ungewöhnliches bei grünem Tee, hatte ich aber noch nie bei Long Jing.

Was könnte hier passiert sein?
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vor 2 Stunden schrieb Lateralus:

Connoisseur's Organic First Pluck Mingqian Xihu Long Jing Dragon Well Green Tea von DTH

Uff, und das ist ja ein verhältnismässig teurer von denen ... (Randbemerkung @Flyjin)

vor 2 Stunden schrieb Lateralus:

Was könnte hier passiert sein?

Sieht mir nach einem zumindest stückweitigen, ungewollten "Yellowing"-Effekt aus, kennt man gut aus der Sheng Produktion, es verfärben sich immer einige Blätter während der Verarbeitung gelb, diese schmecken nicht besonders und werden aussortiert (im Duft können diese aber interessant sein - aber der Duft allein macht noch keinen guten Tee). Vielleicht hat das Teehaus aber auch "gespart" und bereits aussortierte gekauft - die Amis werden ja wahrscheinlich trotzdem kaufen und mit Höchstnoten geniessen. Vielleicht liegt das aber auch an ihrer höchstausgeprägten Industrial-Food Esskultur, und egal was natürliches vorgesetzt wird, fühlt sich an wie eine Wohltat.

PS: Beim angesprochenen Huangpian bei Sheng gibt es ganz unterschiedliche Grade - es gibt Aussortierungen, bei denen die Blätter grün sind, und diese werden aussortiert eigentlich aus einem anderen Grund, weil sie für die anstehende Shengproduktion bereits zu ausgereifte Blätter enthalten, diese schmecken i.d.R. einwandfrei, einfach etwas zu wenig bitter-komplex. Dann gibt es Aussortierungen von gelb-grünlichen und auch richtig gelben Blättern - aber an einen solchen richtigen Huangpian Sheng mit richtig gelben Blättern ist gar nicht so leicht ranzukommen, weil davon schmeckt der Tee tatsächlich nicht wirklich lecker, sowas wird kaum angeboten. Ich hab von W2T mal so einen gekriegt, und es war ein Augenöffner, warum richtig gelbe Blätter aussortiert werden (der ist aber schon Jahre ausverkauft und war nur eine kleine, sehr limitierte Produktion mit dem Namen Gold 8 - hingegen eine andere seiner "Huang Pian" Produktionen wie der Demon Slayer, wovon ich aber nur die Erstauflage kenne, war aromatisch tadellos und auch viel mehr grün als gelb).

Bearbeitet von GoldenTurtle
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naja die sehen so aus wie longjing aber schmecken halt nur fruchtig. bekanntes phänomen. kostet halt nix

vor allen dingen fehlt diesen tees nicht nur der typische geschmack eines longjing sondern auch die gewisse herbe die ein lung ching nunmal hat

sprich: selbst mit minderwertigeren sorten des dragon well können sich diese reinen "optik tees" nicht messen

 

 

 

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@GoldenTurtle Ja für diese Preisklasse ist das ein absolutes no-go.
Die Blätter sind gar nicht so gelb, sorry da hat mir der automatische Weißabgleich einen Strich durch die Rechnung gemacht, und dich somit auf die flasche Fährte gelockt.

hier noch mal auf einer Graukarte mit korrektem Weißabgleich links der Supreme Long Jing von Nannuoshan und rechts der unwürdige Long Jing von DTH:
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vor 15 Stunden schrieb Macarona:

Vielleicht hilft es etwas, den Tee in einer Pfanne auf kleiner Stufe etwas nach zu rösten.🤔

Sowas finde ich in einer normalen Pfanne/Wok eher schwierig ... hast du das schonmal gemacht? Ich hab mal sowas ähnliches probiert, vor langer Zeit, aber war naja.
Das "Problem" ist beim Nachwoken halt, dass man bei der Teeproduktion wokt, wenn der Tee noch wesentlich mehr Feuchtigkeit intus hat, so gibt das eine ganz andere Dynamik, weil die Feuchtigkeit die Hitze leitet - hingegen den fertigen Tee nochmal zu woken ist wie wenn man ein getrocknetes Gemüse anbrät, oder als noch korrekterer Vergleich getrocknete Kräuter - ohne Öl ist das einfach nicht so passend und verbrennt eher, als dass sonst etwas wirklich gescheites dadurch entsteht.
Im taiwanesischen Teeröstautomat, den mir mlc mal ausgeliehen hatte, war das Resultat wesentlich zuverlässiger, aber der ist halt auf Oolong und nicht auf Grüntee ausgerichtet.
Für fertigen Grüntee, wenn, dann würde ich höchstens so eine kleine japanische Tee-Röstpfanne aus Ton empfehlen, die die Japaner über eine Flamme halten um Hojicha herzustellen, d.h. gerösteten Grüntee - das machen sie oft, wenn die Frischearomen von Grüntees verflogen sind, um ihnen eine zusätzliche Dimension zu geben, sie dadurch wieder interessanter zum Trinken zu machen.

vor 16 Stunden schrieb Lateralus:

Die Blätter sind gar nicht so gelb, sorry da hat mir der automatische Weißabgleich einen Strich durch die Rechnung gemacht, und dich somit auf die flasche Fährte gelockt.

Das ist ja ein Paradebeispiel für eine recht extreme Farbverfälschung durch die gutgemeinte automatische Bildkorrektur, die heutzutage ja oft, vielleicht unterdessen sogar fast immer zum Einsatz kommt bei unseren lieben Smartphones. Ich halte bei Handyaufnahmen oft das aufgenommene Bild neben das abgelichtete Objekt und schraube an vorgefertigten Filtern so lange rum, bis es der Realität relativ nahe kommt.

PS: Oh, das Bild ist ja mit deiner Canon EOS 5D Mark IV aufgenommen ... tatsächlich, ich seh da auch nur den autom. Weissabgleich aktiviert ... das überrascht mich aber, dass diese Farbveränderung vom Weissabgleich kommen soll?!? Ich kann mir das kaum vorstellen, das kann Canon doch besser. Hast du nicht eher im Lightroom eine autom. Farbkorrektur o.ä. gemacht?!?

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ich habe es mal ausprobiert mit einem günstigen Sencha und etwas davon nur kurz geröstet, bis sich ein schwacher Geruch in Richtung nussig entwickelt hatte.;)
Dadruch wurde dieser weniger frisch und mehr in Richtung Mandeln.
Ich habe eine kleine Pfanne verwendet und die ganze Zeit gerührt, damit der Tee gleichmäßiger geröstet wird.
 

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Mittlerweile habe ich eine Antwort von DTH erhalten, die mich aber auch etwas ratlos zurück lässt:

Zitat

This is indeed different from common Long Jing. It is made of the Long Leaf Long Jing cultivar and it is harvested in early spring, mainly composed of buds and very small leaves. In order to keep the tenderness and sweetness of the buds, the tea has been lightly pan-fried. The 'roasted chestnut' aroma is common to see from lower grades to higher grades. In regards to the top grade, it is more important to keep its umami green tea taste. If the buds are pan-fired a little bit longer, the spring flavor will go away.

Ich würde das nun eher so lesen, dass ein top grade Long Jing nicht nach Long Jing schmecken soll.

@GoldenTurtle Die Farbtemperatur habe ich nicht nachträglich verändert. Die AWB kann aber auch gar nicht immer funktionieren. Auch nicht für Canon 😉

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@FireStream Na den hast du doch bestimmt wieder aus einer deiner supergünstigen "Spezialquellen" auf Ali ... 

(und ich meine nicht auf dem Ali Shan ...)

vor 17 Stunden schrieb Lateralus:

Ich würde das nun eher so lesen, dass ein top grade Long Jing nicht nach Long Jing schmecken soll.

Wirkt für mich wie einwandfreies Politiker-Gewäsch!

vor 16 Stunden schrieb Siebenschläfer:

ich hab die Erfahrung gemacht das um so höher die Qualität in der Tat die nussige Komponente subtiler wird. 

Aber bei aller Qualität sollte es dennoch ein erkennbarer Long Jing bleiben; lediglich filigraner, feinstrukturierter, nuancierter, komplexer.

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vor 3 Stunden schrieb GoldenTurtle:

 Na den hast du doch bestimmt wieder aus einer deiner supergünstigen "Spezialquellen" auf Ali ... 

Nö, dann hätte ich den Namen genannt... war schon aus DE. (Da ich aber rechtlich nicht so bewandert bin hab ichs offen gelassen)

Apropo Ali Tee: Ja ich hab schon mal ein Probepäckchen bekommen und geöffnet: optisch und vom Geruch her wirkte der gar nicht sooo verkehrt.... Aber ich war halt ein Feigling und hab ihn entsorgt.😅

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vor 21 Stunden schrieb FireStream:

Nö, dann hätte ich den Namen genannt... war schon aus DE. (Da ich aber rechtlich nicht so bewandert bin hab ichs offen gelassen)

Alsoooooo ich fände es eine üble, vom Kapital auf diktatorische weise unterjochte Gesellschaft, wenn man nur Positives sagen dürfte.

Konkrete Kritik ist sogar wichtig, wenn z.B. ein Händler nicht auf den Hinweis des Käufers entsprechend und zufriedenstellend eingeht.

Die Reihenfolge der Kritik ist gem. Jesus aber folgendermassen unbedingt einzuhalten, um nicht einem guten Händler, der auf einen Problem-Hinweis gut eingehen würde, direkt auf öffentliche Weise zu schaden:

- Zuerst immer die Person ansprechen, die einen Fehler gegen einen begangen hat, und wenn es so geregelt werden kann ist das am besten.
- Nur wenn es so nicht geregelt werden kann, dann ist es absolut ok, auch mit anderen konkret über diese negative Erfahrung zu sprechen. 

Juristisch ist bei öffentlicher Kritik lediglich zu beachten, dass man in der "Ich habe folgendes so und so erlebt"-Erzählform und beim ganz konkreten Fall bleibt, und nicht verallgemeinernde, wertende Aussagen* über den Händler macht, z.B.: "Der verkauft nur Scheiss!", "Das ist ein schlechter Händler." o.ä.

*statische Sprache vs. dynamische Sprache (GFK; Link 1, Link 2)

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 3 Stunden schrieb Siebenschläfer:

Leider ziehen viele schon bei konstruktiver Kritik harte geschütze auf.

Es ist aber auch eine Frage wie man etwas sagt - auf vorwurfsvolle Kritik können Menschen meistens viel schlechter eingehen als auf mitteilsame Kritik.
Dazu ein sehr wichtiger Hinweis hierdrauf:

vor 5 Stunden schrieb GoldenTurtle:

(GFK; Link 1, Link 2)

 

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@GoldenTurtle  danke für die Verlinkung. 

vor 1 Stunde schrieb GoldenTurtle:

Es ist aber auch eine Frage wie man etwas sagt - auf vorwurfsvolle Kritik können Menschen meistens viel schlechter eingehen als auf mitteilsame Kritik.
Dazu ein sehr wichtiger Hinweis hierdrauf:

 

Da hast du natürlich absolut recht. Dennoch beobachte ich es immer wieder. Selbst freundliche Kritik geht nicht.  Die Menschen fühlen sich gleich angegriffen. Vielleicht ein Phänomen der Großstadt. Im Dorf bei meinen Eltern kann man immer über alles mit den Menschen reden und auch zwei Meinungen können parallel existieren. Ok... genug offtopic ;)

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Am 30.8.2022 um 10:34 schrieb GoldenTurtle:

bei aller Qualität sollte es dennoch ein erkennbarer Long Jing bleiben

Das ist zumindest das, was der Kunde ohne besondere Vorwarnung erwarten darf. Die Frage ist da letztlich, was für wen erkennbar ist. Vorteilhaft, wenn sich da die persönliche Erfahrung nicht auf den gängigen modernen Longjing #43 beschränkt, sondern man auch einmal den klassischen Longjing Qunti kennenlernen durfte - ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Dass die Produzenten mittlerweile fast alle auf den #43 setzen, hat ja hauptsächlich etwas damit zu tun, dass dieser Kultivar auf Kälteresistenz und Frühreife gezüchtet ist - man kann damit mehr Mingqian produzieren, der sich dann teuer verkaufen lässt. Ob der nicht nur teurer sondern auch 'besser' ist als ein zwei Wochen später gepflückter Qunti ist eine andere Frage ...

Okay - wenn ich es richtig verstanden habe, gehören der klassische Longjing Qunti und der aus ihm entwickelte Longjing #43 zur Jiukeng - Gruppe (nach dem Ort Jiukeng in Chun'an / Zhejiang). Nun gibt es am Xihu allerdings noch einen weiteren traditionellen (sprich vor #43) Kultivar, der nicht zur Jiukeng - Gruppe gehört, den hier vorliegenden langblättrigen Longjing Changye (龍井長葉). Der ist relativ selten, was wohl auch auf den Preis Einfluss hat. Ich hatte ihn selbst wissentlich noch nicht in der Tasse - aber dass er sich sowohl im Aussehen als auch im Geschmack von einem handelsüblichen #43 unterscheidet, sollte nicht überraschen. Offen gesagt, bin ich in Versuchung, da mein Erfahrungsspektrum etwas auszuweiten.

 

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