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Samowar geeignet für jederman?


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Hallo zusammen!

Ich beschäftige mich seit kurzer Zeit sehr mit der russischen Kultur, u.a. wegen der russischen Autoren die ich zur Zeit lese ;) 

Jedenfalls frage ich mich, ob so ein Samowar etwas für Einsteiger ist oder ob man da sich auf eine ziemliche "Erlern-Prozedur" einlassen muss?

Hat allgemein wer Erfahrung mit einem Samowar gemacht?

LG Zimtie

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Ich habe einen, den ich auch nutze. Er ist nicht für jede Art von Tee geeignet und stellt größere Mengen her. Man muss also die russisch-türkische Teevariante mögen (starken Extrakt kochen, den jeweils mit Wasser auffüllen), die Tees, die dafür verwendet werden (russische Mischungen, Karawanentees, Ceylon-Tee) und viel Tee trinken, dann ist es super.



Wer sich unsicher ist, ob das alles so für ihn geeignet ist, kann es mit der deutlich günstigeren Variante eines Caydanlik versuchen. 

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Wer sich unsicher ist, ob das alles so für ihn geeignet ist, kann es mit der deutlich günstigeren Variante eines Caydanlik versuchen. 

über die teezubereitung im caydanlik hatte ich vor einiger zeit im tee-fokus ein posting geschrieben: klick hier zum lesen...

wir haben gestern im "türkischen" obst- und gemüseladen wieder einen gekauft zum verschenken. hat 19 euro gekostet, ein kleinerer kostete 17 euro. im vergleich zum samovar also ein schnäppchen.

zur herstellung des extrakts nehm ich im moment einen ganz normalen, kleineren topf, füll ihn wenn er fertig ist in eine thermoskanne, und verdünn ihn in der tasse mit frisch aufgekochtem wasser.

sind vermutlich dinge, die du alle im haus hast, zimtie. zum ausprobieren reicht das allemal.

bei den tees musst du, wie jinx schon schrieb, ein wenig aufpassen. speziell darjeeling (und ähnliche tees) eignen sich nicht dafür, gekocht zu werden, da sie zu bitter werden.

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Ich bin der ständigen Samoware in der russischen Literatur irgendwie überdrüssig geworden. Diese Oberflächlichkeit - oh, wie schön sie doch sind, wie sie glänzen, welche Pracht - aber kein Wort über den Tee selbst! Na, der wird wohl ziemlich mies gewesen sein. Und vor allem dann später die eigene Sochi Varietät. Resistent, aber geschmacklich nicht ausgesprochen beneidenswert.


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Danke erstmal an alle die geantwortet haben! :)



Also dann werd ich mir mal deinen Artikel zum Caydanlink durchlesen Key! Auf den ersten Moment kann ich nämlich leider nichts mit diesem Gerät anfangen ;)



@Paul, zur Zeit lese ich die Autoren des Metro 2033 Universum wie Dmitri Glukhovski, Andrej Djakow, Sergei Antonov etc. Mein Lieblingsautor von dem ich bereits alles gelesen hab ist Sergej Lukianenko. Der beschreibt übrigens auch die Zubereitung und findet die Darstellung des Samowars auch mal kritisch dar, soweit ich es in Erinnerung habe, GoldenTurtle ;)


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Ich bin der ständigen Samoware in der russischen Literatur irgendwie überdrüssig geworden. Diese Oberflächlichkeit - oh, wie schön sie doch sind, wie sie glänzen, welche Pracht - aber kein Wort über den Tee selbst! Na, der wird wohl ziemlich mies gewesen sein. Und vor allem dann später die eigene Sochi Varietät. Resistent, aber geschmacklich nicht ausgesprochen beneidenswert.

Und deine Beurteilung des russischen Tees gründen sich genau worauf? 

Ich habe das Land mal bereist (Moskau-Sibirien-Ubekistan-Kaukausus, als das alles noch ging) und mich getränketechnisch von Tee und Kwass ernährt. Der Tee war lecker und schmeckte immer. Es war kein Spitzentee, aber ein vernünftiger, solider Gebrauchstee und perfekt für die Zubereitung im Samowar. Einmalig war auch, dass in Hotels und in Zügen auf jeder Etage bzw. in jedem Waggon ein Samowar stand. Betrachtet man die Geschichte, die die Russland während der letzten Jahrhunderte durchlief, ist die Entwicklung hin zu dieser Form der Teezubereitung durchaus plausibel. 

Japan und China hatten es historisch eben deutlich leichter, eine Teekultur zu entwickeln -aufgrund ihrer Tradition, der Erfahrung und auch der Wachstumsbedingungen. 

Ich denke, dass jede Teekultur ihre eigenen Schwerpunkte setzt. Das ist in Russland ebenso wie in Nordfriesland und in Großbritannien eben das gemeinsame, gesellige Erlebnis an einer gepflegten, ansprechenden Tafel. Das hat alles seinen Wert und seine Berechtigung und kann das Teeerleben durchaus bereichern, wenn man Lust hat, sich darauf einzulassen (schon mal Tee aus einer Untertasse getrunken? Ist lustig). 

Von meinen Teeerlebnissen im Ausland sind mir in Israel der Te

... (sorry, leider auf absenden gedrückt) 

Von meinen Teeerlebnissen im Ausland sind mir aus Israel der Tee Turki, aus Usbekistan der einfache chinesische Grüntee in den Freiluft-Teestuben und auch das gemeinsame Teetrinken in der Transsib in ERinnerung geblieben, nachts, am Samowar mit der Schaffnerin und rudimentären Deutsch-, Englisch. bzw. Russisch-Kenntnissen. Und natürlich Großbritannien und Irland mit seinen wunderbaren Afternoon Teas. Das lag nicht nur an der besonderen Atmosphäre, sondern auch am Geschmack des Tees. Schließlich will und kann ich nicht immer Spitzentees trinken, die Mischung macht es da auch für mich. 

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Und deine Beurteilung des russischen Tees gründen sich genau worauf? 

Ich habe das Land mal bereist (Moskau-Sibirien-Ubekistan-Kaukausus, als das alles noch ging) und mich getränketechnisch von Tee und Kwass ernährt. Der Tee war lecker und schmeckte immer. Es war kein Spitzentee, aber ein vernünftiger, solider Gebrauchstee und perfekt für die Zubereitung im Samowar. Einmalig war auch, dass in Hotels und in Zügen auf jeder Etage bzw. in jedem Waggon ein Samowar stand. Betrachtet man die Geschichte, die die Russland während der letzten Jahrhunderte durchlief, ist die Entwicklung hin zu dieser Form der Teezubereitung durchaus plausibel. 

Ja, nein, nein ... ich meine natürlich nicht heutzutage! Damals in den Büchern, vor ca. 100, 200 Jahren ... habe auch schon irgendwo irgendwann gelesen oder gehört, dass der Tee in Russland damals, und vor allem auch der von der Sotschi Varietät nicht ausgesprochen Begeisterungssprünge erweckend gewesen sei.

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Ja, nein, nein ... ich meine natürlich nicht heutzutage! Damals in den Büchern, vor ca. 100, 200 Jahren ... habe auch schon irgendwo irgendwann gelesen oder gehört, dass der Tee in Russland damals, und vor allem auch der von der Sotschi Varietät nicht ausgesprochen Begeisterungssprünge erweckend gewesen sei.

Na ja, ich war 1986 dort, und es gab einen Einheitstee zu kaufen, der in Russland schwarz und in Usbekistan halt grün war. Nix Auswahl oder so ... ;) 

Das mit dem Tee in Russland dürfte zur Zarenzeit bis zum Ende der Sowjetunion ähnlich gewesen sein wie in Großbritannien und Deutschland bis nach dem Zweiten Weltkrieg: Man trank, was da war, d. h. was importiert wurde. Angebaut werden kann hier ja nicht und in Russland auch nur unter Schwierigkeiten und mit mäßigem geschmacklichen Erfolg. 

Dass mit dem "es glänzt", "es ist prachtvoll" ist auch so ein kulturelles Ding. Ich kenne das aus meiner Familie, und ja, das kann richtig nerven. ;) 

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