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Xiao Hu Sai 2014 von Bannacha


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Heute brühe ich mir die zweite Hälfte meiner Probe des Xiao Hu Sai (Link zum Produkt im Shop).


Leider sind die Fotos ziemlich schrammelig - die erspare ich Euch besser.



Bevor ich über den Tee an sich schreibe, eine verblüffende Beobachtung: heute im Zisha-Kännchen wirkt der Tee lebhafter, auf angenehme Weise herber und insgesamt multidimensionaler als neulich im Gaiwan. Hätte eigentlich erwartet, dass Herbe vom Ton geschluckt wird, während Porzellan nichts weichzeichnet. Oder habe ich einfach heute viel kräftiger dosiert?



Jetzt aber mal zum Tee. Das trockene Blatt ist so, wie man es von modernen "handgemachten" Tees aus Einzellagen erwartet: groß und mit vielen Silberhaaren, nur locker gepresst. Wegen der extremen Jugend des Tees sind die Blätter ohne jegliche Bräunlichkeit und auch der Duft ist recht frisch - wie fast reife Aprikosen mit einem überraschenden Hauch von Bitterschokolade. Die feuchten Blätter duften auch nach Aprikosen, aber dazu kommt noch etwas, was für mich typisch ist für blutjunge Mengku-Tees - eine Herbe wie von angekratzter Baumrinde (bei jungen Trieben). Das hatte ich bei Matai, Na Jiao und Bingshan ... nur bin ich da noch nicht drauf gekommen, wie ich das beschreiben sollte.



Geschmacklich zeigt sich der Tee von einer Seite, die mich unheimlich an den 2011er Bingshan (Verkostungsbericht) erinnert. Allerdings ist hier die Aprikosenfruchtigkeit im Geschmack recht deutlich - das erinnert mich schon eher an Mangfei, obwohl das Dorf ja drüben in Yongde liegt. Laut Williams Beschreibung ist dieser Xiao Hu Sai nicht so grün verarbeitet wie Matai und Bangdong (hatten wir als die Proben D und E in der Probenaktion von Bannacha). Mich freut das sehr - mich begeistert nunmal eher ein fruchtiger Geschmack als ein blumiger Duft.



Aber die wahre Begeisterung kommt nach dem Schlucken: ein Pulsieren im Mund und ein Kribbeln, als würde das Zahnfleisch den Tee nicht vergessen können. Aber der Nachgeschmack lässt einen sowieso nicht los: der Eindruck ist ein Pingpong-Spiel zwischen nachhallender Fruchtsüße und anregender Herbe. Gelegentlich muss ich mich dran erinnern, dass ich noch Tee in der Tasse habe ... über die Freude am Nachgeschmack vergesse ich glatt das Trinken.



Der Tee hat ja einen recht hohen Anspruch: "Yi Ke Shu" - ein einziger Baum. Gemeint ist wohl, dass der Tee nur von den allerältesten Bäumen in Xiao Hu Sai geerntet worden sein soll - wird wohl kaum das Produkt eines einzelnen Baums sein. Alten Bäumen spricht man ja gerne eine gewisse Kraft zu, was zu einem besonders intensivem Erleben des Tees jenseits von Duft und Geschmack führt. Jop, das schafft dieser Tee bei mir bestens. Entspannt aber kaftvoll, ungefähr so:


>http://www.youtube.com/watch?v=wPs46O0scrs



Wenn nur der Preis anders wäre! Immerhin hält der Tee über viele Aufgüsse (habe nicht exakt mitgezählt, mindestens 15) konstant sein hohes Niveau. Vielleicht ein Tee für den Wunschzettel.




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Noch ein Nachtrag zu gestern: als der Post schon veröffentlicht war, habe ich die Kanne ausgeräumt und war sehr erstaunt über die Menge der Blätter, die zum Vorschein kam. Habe wohl gnadenlos überdosiert. Wer "eklig bitter" empfindet, wo ich es als "belebend herb" wahrnehme, sollte einfach drauf achten, den teuren Tee sparsamer zu dosieren.





Hast du eventuell auch vor den Schwarzen zu verkosten. Der interessiert mich sehr.





Vom Schwarztee habe ich eine großzügige Probe bekommen. Verkostungsbericht wird demnächst folgen.


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Diz hat im Maocha Strang ueber einen 2012er Maocha aus Da Husai geschrieben und eventuell wir es bald diesen im teamania geben. Zu Williams Xiao Husai Diskus habe ich meine Freunde in Xiao Husai befragt welches Material fuer seinen Diskus verwendet wurde, warte aber noch auf detaillierte Antwort. Von meinem letzten Husai Besuch habe ich den in Frage kommenden Garten ausgiebig fotografiert. Es handelt sich um Dashu im besten Fall und diese stehen punktuell oder einzeln nicht in Reih und Glied, Osthang nicht Wstseitig, das man allerdings Xiaohusai oder auch Dahusai mit LBZ vergleicht kann ich nur Marketing technisch nachvoll ziehen den botanisch handelt es sich um einen kultivierten Garten sprich wie Jingmai falls man meint verkaeuferisch nachhelfen zu muessen.

Was den Preis anbetrifft moechte ich nur sagen das es in der Region noch viel teuereres gibt naemlich das nahegelegene Bingdao.

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Das wäre klar ein Tee für mich. aber der Preis von umgerechnet 100$ ist sicherlich nicht zu unterschätzen, ab 2 Cakes könnte es auch mit Zoll schwierig werden.

Würde bedeuten, dass es nicht sicher ist ob 2x1 (separat versendet) günstiger kommt als beide Cakes im selben Packet, aufgrund von Zollgebühren (mindestens 40 $). Das sind so die unschöne Situationen.


Ich frage mal nach ob sie es ohne MWST anbieten können. Aber selbst ohne MWST, 2x1 kann im verzollungsfreien Modus immer noch günstiger kommen, das sind halt echt die unschönen Situationen die man so hat. Die MWST 5.5% sind ca. 10 CHF + Verzollung, macht 40-50 CHF oder so. Eine zusätzliche Sendung (damit es zollfrei bleibt) ist nur rund 20 CHF teurer und somit günstiger, das ist es wieso Kleinstverzollungen einfach ökonomischer Humbug sind, aber Realität. Sofern es aber nicht knallhart als Lebensmittel (Tee) deklariert wird verzollen sie auch gleich ab 60 CHF mit der normalen MWST für Luxuswaren (nicht Lebensmittel) Also ihr deutschen sieht, die Schweizer haben es mit Zoll nicht leicht und üblicherweise lohnt es sich nur Grossmengen zu verzollen, das ist auch volle Absicht damit man Kleinstmengenimporteure bestraft (die möchte eigentlich keiner haben).

Edited by Gushu
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  • 3 months later...
  • 6 months later...

Hallo zusammen,



ich hole den Faden noch mal aus der Kiste: der Tee von William gefällt mir sehr gut, nur ist dieser nicht mehr erhältlich, bei Scott auf YS


habe ich auch den Tee "Xiao Hu Sai" gefunden, einmal Frühling und einmal Herbst von 2014. Kann jemand was zu den beiden sagen,


auch im Vergleich zu dem von William? Eine Einschätzung wäre auch schon hilfreich...



Gruß



Tobias


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  • 1 month later...

Ein kurzes Update: mittlerweile ist der "Xiao Hu Sai 2014" von YS eingetroffen. Gerade trinke ich diesen Tee das zweite Mal.


Die Ähnlichkeit mit dem Tee von William ist klar zu erkennen und auch die Qualität ist richtig gut.



Für mich das interessante ist: die letzten 2 Jahre habe ich so viele unterschiedliche pu´erh getrunken, bin aber an diesem


irgendwie hängen geblieben. Früher hatte ich das öfter, dass ein bestimmter Tee zu einer bestimmten Situation gepasst,


und in gewisser Weise eine geschmackliche Linie zu den vorherigen gebildet hat. Was vor Jahren noch klar und leichter


zu fassen war, wurde durch die vielen unterschiedlichen Tees und deren Herkunft stark relativiert. Umso schöner, dass sich


endlich wieder ein Moment der Ruhe und des Genügens einstellt.


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