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Neulich wurde in einer Reportage über die Mongolei erzählt, dass man dort fein geschnittene Scheiben Fett eines Schafschwanzes hinein tut. Die Schafrasse heißt wohl auch selbst Fettschwanzschaf.



Im ersten Moment dachte ich dabei an Buttertee, aber dieser wird ja aus Salz und Yakmilch-Butter zubereitet. Also ist diese Zubereitung mit extra Fett im Tee, sicher eine andere, wenn mir auch deren Name nicht geläufig ist. Weiß jemand vielleicht, wie man diese Art der Teezubereitung, bzw diesen Tee nennt? Oder ist dies nur eine ihrer vielen, für uns ungewöhnliche Arten der Tee-Veredelungen?



In der ARD-Mediathek findet man die Dokumentation unter den Namen "Abenteuer Mongolei (1)". Bei Minute 28 wird dies bei den Metzgerinnen erzählt. Dies sollte der Link dazu sein: http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Abenteuer-Mongolei-1/Das-Erste/Video?documentId=27494016&bcastId=799280


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Hallo Joaquin,



Die Speicherung von Energie im Schwanzansatz zur Überbrückung magerer Zeiten kommt im Tierreich öfter vor. 


Eine fetthaltige Ernährung beim Menschen ist erforderlich, wenn Schwerstarbeit und/oder strenge klimatische Bedingungen vorherrschen.


Unsere Kriegs- und Nachkriegsgeneration kennt das noch. Meine Oma aß auch noch gerne ausgesprochen fettig. Speckschwarte oder das Fett von fettem Speck (gibt es heutzutage wohl nicht mehr in dieser Ausprägung) fette Wurst etc..


Heute gehen diese Fetthaltigen Teile wohl ehr in Schmierwurst (feine Leberwurst etc.) oder gleich zum Abdecker (Seifenherstellung). Fettarme Schweinerassen sind ja auch in Züchtung. 



So auch die Ernährung über eine fetthaltige Teesuppe, auch mit Gerstengrauben, in Gebieten Wie Tibet und Mongolei. -> Buttertee


Ein Geschmackserlebnis ist das wohl ehr nicht, zumal wenn notgedrungener Weise auch ranziges Fett verwendet wird.



Ein Schnitzer gute Butter in schwarzen Tee (bei Shou-Pu wollte ich es noch probieren), also mit Fettaugen oben drauf, ist nach einem Spaziergang in der winterlichen Kälte recht angenehm. Nur frisch sollte die Butter sein, nicht ranzig. 


Das ist aber auch das einige Rezept in dieser Art, was ich als Probierfähig erachte.

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Die Karakul-Schafe lagern auch Fett am Schwanz ein, wird dort dombe, oder so ähnlich, genannt. Die leben in klimatisch sehr rauen Bedingungen, sprich: in der Kälte. Dadurch kommt es auch zu Frühgeburten, deren Fell für Breitschwanz-Rauchwaren verwendet wird. (Teilweise werden die Frühgeburten heutzutage aber auch durch rohe Methoden, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, herbeigeführt.)


Meine Mutter hat immer gesagt, ich bin eine kleine Kegelrobbe. Die bei uns heimische Seehundart hat eine so dicke Speckschicht, dass sie kegelförmig ist. Bis zu 6 Liter reines Fett nimmt eine Kegelrobbe am Tag zu sich. Tatsache ist, dass ich, ob dank der "Rettungsringe" oder einfach so, sehr kälteresistent bin.


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Die ernährungstechnischen Hintergründe dazu, waren mir schon klar, nur wollte ich gerne wissen, ob dieser, so zubereitete Tee, einen eigenen Namen hat oder ob dies in die einen Oberbegriff, für derart zubereitete Tees gibt? Halt so wie Buttertee oder Suutei tsai?



Wenn ich das richtig sehe, verwendet man für diesen Tee, Grüntee.


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Wie der Tee heisst kann ich leider auch nicht sagen.



Ich würde aber die Vermutung anstellen, dass es eher eine Art besondere Spezialität ist, die man sich mal ab und zu gönnt. Wahrscheinlich gibt es wohl keinen Obergriff dazu. In etwa so wie Brötchen, die mit Sesam bestreut dann eben Sesambrötchen heissen.



Das mit dem Grüntee ist eben die interessante Sache. Ich hab mir den Film nicht noch Mal angeschaut, aber ich meine mich nicht erinnern zu können, dass ich irgendwo Grüntee im klassischen Sinne gesehen hätte, oder gibt es da einen Abschnitt?


In den Grenzgebieten wird traditionell fast ausschliesslich gepresster Dunkler-Tee (Heicha) getrunken. Dafür gibt es in CHina auch einen alternativen Namen: Grenzgebiet-Tee, oder Gepresster-Tee. Egal ob aus Yunnan, Sichuan, Guizhou oder Hunan... das Grundmaterial ist recht grober Grüner Tee, der wie jeder andere Tee auch, eine ganz natürliche Postoxidation durchläuft. Wenn der relativ frisch gepresst ist und inzwischen mit Bahn oder Flugzeug in die Grenzregionen verschickt wird, kann das durchaus im Aufguss auch wie Grüner Tee aussehen. Besonderheiten wären jedoch z.B. der  Anhua-Heicha oder Shu-Pu, bei denen es zu einer Postfermentation kommt. 

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  • 5 years later...

Hallo Joaquin,
bin zufällig auf deine Frage gestoßen :)
Obwohl die Frage älter ist, hoffe, ich dass mein Wissen dazu vielleicht noch nützlich ist.

Diese Art von Tee wird in einigen (mittel-) asiatischen Ländern getrunken und ähnlich zubereitet. Die Vartiantenvielfalt ist jedoch auch nicht klein.

In  Tadschikistan, wo der Tee traditionell her kommt, heißt der "Shur Tsai", "Shir Tsai" oder auch "Shir Tsoi".
In Mongolei oder Tibet wird der "Suutei Tsai" genannt.

Die Mongolen bereiten den Tee wie folgt zu:
- ins kochende Wasser kommt grüner Bricket-Tee
- danach Milch und aufkochen (die Mongolen nutzen sehr gerne Pferdemilch dazu)
- danach kommen Salz, Butter und geröstetes Mehl hinein
- anschließend kommen der sehr leicht angebratene Schafschwanzspeck sowie Schafs-Knochenmark hinein

Viele Grüße
Dimitrij

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