Tetsubin ohne Emallie oder emailliert?
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Von Schizotwin
Kann man einen alten japanischen Wasserkessel (Chagama) aus Eisen - stammt aus den 1950er Jahren und hat schon etwas Rost angesetzt - noch zum Kochen für Teewasser benutzen. Ich habe zwar gelesen es wäre gut das Teewasser mit Eisenkessel zuzubereiten, aber da wird nie gesagt ob man dazu auch die alten rostigen Chagamas und Tetsubins benutzen kann.
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Von miig
Wollte aus aktuellem Anlass mal einen Faden eröffnen, um Meinungen und Eindrücke zu diesem Thema zu sammeln.
Ich persönlich besitze keine Tetsubin, denn als ich vor einer Weile vor der Wahl stand, mir eine etwas hochwertigere Möglichkeit der Wassererhitzung zuzulegen hats mich eher zu den Tonkannen hingezogen.
Da ich bei Tonsachen der Philosophie folge, entweder ordentliche Qualität oder lieber gleich bei Porzellan/Glas bleiben, hab ich den sehr interessant aussehenden Kannen von Chawangshop widerstanden und bei Camellia Sinensis in Kanada einen Tonkessel des renommierten Lin's Ceramics Studio aus Taiwan gekauft. Mit ca. 100€ kein billiger Spaß, aber wesentlich erschwinglicher als gute Tetsubins.
Und da man nicht nur von Meerschweinchen, sondern auch von Tonkesseln immer mindestens zwei haben soll, hab ich eine Weile später nochmal eins draufgelegt und von Essence of Tea einen der immer schnell ausverkauften Yixing-Kesseln dazubestellt.
Meine Überlegungen zur Wärmequelle hab ich in diesem Thread festgehalten, es wurde dann eine leistungsgesteuerte Guss-Kochplatte.
Was sind jetzt meine Erfahrungen bzw. Einschätzungen zu diesen Kannen? Prinzipiell kauft man sich sowas ja weil man sich davon besseres Wasser und eine ästhetischere Teezubereitung wünscht. Beides sind sehr subjektive Kategorien, und ich hab nicht den Versuch unternommen, da eine maximale Objektivität reinzubringen.
Warum Ton und nicht Metall? Ich hab nix gegen Tetsubin, aber ich konnte nicht alles kaufen, sonst hätt ich schon lange eine Ginbin angeschafft *g*. Es musste also eines von beiden sein (erstmal). Will hier nicht Tonkanne gegen Tetsubin antreten lassen, denn das ist wie Apfel vs. Birne. A
ber was mich am Ton angezogen hat ist dass ich ihn als „wärmer“ und „weicher“ empfinde als das in unserer Alltagswelt allgegenwärtige Metall. Auch haben die Artikel von MattCha, die natürlich starker Tobak sind, mich womöglich ein bisschen geprägt.
(http://mattchasblog.blogspot.de/2011/04/harmonizing-water-and-tea-part-6-look.html)
Auch wurde an anderer Stelle gesagt dass Tonkannen dem Wasser eine leichtere Konsistenz verleihen als Tetsubin und somit für zartere Tees wie Oolongs und Grüntees besonders geeignet sind, wohingegen Metallkannen dem Wasser „schwerere“ Konsistenz verleihen und somit für Pu-Erh besser geeignet sind. Dies zu verifizieren liegt jenseits meiner Urteilskraft, aber da ich doch die Oolongs besonders lieb hab, hat auch das den Tonkannen nochmal einen Punkt eingebracht.
Was die ästhetische Komponente angeht, so ist es eine klare Sache dass beide Kannen hochwertig gefertigt sind und es eine Freude ist, sie zu benutzen. Die Tonkannen sind natürlich sehr empfindlich und vertragen weder Tischkanten noch Temperaturschocks. Diese Fragilität nötigt einen zu höherer Achtsamkeit in der Zubereitung und diese springt m.E. auch auf die ganze Teezubereitung über.
Ausserdem dauert es natürlich ca. 20 Minuten bis das Wasser erhitzt ist – das legt nahe, in dieser Zeit nichts anderes zu tun, sondern es zu einer Achtsamkeitsübung zu nutzen.
Die Frage der Fragen aber ist natürlich – wie ist das Wasser aus diesen Kannen? Und grade das ist die Frage, vor der ich mich hier noch drücken will. Zum einen weil da so viele subtile Noten vorhanden sind in der Teezubereitung, so viele Parameter die Einflüsse ausüben, und ich mich da nicht für erfahren genug halte, wirklich abschätzen zu können wieviel besser das Wasser ist.
Ebenfalls hab ich bisher nicht systematisch verglichen, weil das für mich immer zu sehr in Arbeit ausartet und ich zufrieden war damit, den Tee zu genießen.
Zuletzt ist mir dann auch klar, wie groß der Einfluss der Einstellung auf die empfundenen Resultate ist.
Was mich zu diesem Beitrag bewogen hat ist dass ich heute, nach längerem, mal wieder vom Wasserkocher auf die Tonkanne umgeschwenkt bin und schwören hätte können dass in der ganzen Teesitzung eine Energie drinwar, die ich so noch fast nie hatte.
Der Dampf hat temperamentvollere Bögen vollzogen, der Tee hatte eine feinere Textur und selbst die leeren Tassen haben noch den Raum aromatisiert in einer Art und Weise, wie ich sie sonst nicht kenne. Selbst das pure Wasser hat nicht wie sonst, ok geschmeckt sondern war richtig fantastisch.
Was ich sagen kann ist dass nach einigen Monaten der Gewöhnung an den Wasserkocher, es eine phänomenale Abwechslung war, wieder mit der Tonkanne zu hantieren und dass diese eine Teezeremonie wirklich auf ein anderes Level hebt. Ich war zwei Stunden am Stück mit dem Tee beschäftigt ohne dass eine Sekunde davon redundant gewesen wäre.
Welcher der vielen Faktoren in welchem Ausmaß dazu beigetragen hat, kann ich nicht sagen. Bin auch froh dass ich dies nicht tun muss, denn das ist Teil der Magie.
Was haltet ihr von diesen Kannen? Meinungen, Erfahrungen? Dies ist als Sammelthread gedacht *g*
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Von nemo
Hallo zusammen,
der nächste Schritt auf meinem Tee-Weg soll das Erhitzen des Wassers mittels Holzkohle sein.
Einen konkreten Ofen habe ich noch nicht im Sinn und möchte zunächst vor allem nach Euren Erfahrungen fragen, ob und inwieweit ich mit nennenswerten Veränderungen meines gusseisernen Kesselchens rechnen muss (Anlaufen, Verrußen,...).
Welche Erfahrungen haben dazu diejenigen unter Euch gemacht, die Gusseisen über Kohle erhitzen?
Vielen Dank für Eure Antworten im Voraus
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Von caulfield
Hallo,
für September/Oktober ist eine Japan-Reise geplant. Vielleicht klappt das ja sogar...
Die Stops stehen noch nicht. Aber es wird mit dem Shinkansen einmal von Norden nach Süden (oder andersrum) gehen. Sodass ich hier und da noch was zum Shoppen für Tee in die Reise einbauen könnte. Tokio ist nicht gesetzt, da wir da schon waren. Allerdings habe ich artistic nippon im Auge, auch wenn Choshi etwas abseits liegt.
Mir geht es nicht um Tee selbst (natürlich würde ich nicht mit geschlossenen Augen dran vorbeilaufen), sondern vielmehr um das Zubehör. Als Mitbringsel fest eingeplant sind zwei Matcha-Schalen, gewünscht sind weiterhin (diverse) Kannen und das i-Tüpfelchen wäre ein Satetsu Tetsubin. Schalen und Abkühlbehälter etc. sind nicht per se raus😉
Bei den Matcha-Schalen ist mir eigentlich "nur" die Optik wichtig. Hersteller, Material und Fertigung sind eher zweitrangig. Alles was in den vierstelligen Berich (Euro) geht, müsste mich schon schwer umhauen. Ich habe in Japan viele Schalen gesehen, die im mittleren vierstelligen Bereich liegen. Da bin ich definitiv raus.
Kannen habe ich bisher fast ausschließlich aus Banko Ton. Hat sich so ergeben, war nicht geplant. Iroku (III und IV) sind bei mir stark vertreten (Becher, Abkühlbehälter, drei Kannen mit typischem Schliff). Dazu drei von Yayoi, zwei von Yuzan. Was Schönes von Tachi Masaki soll noch dazu kommen, gern auch weiteres. Bin natürlich auch offen für andere Regionen/Tonarten, da Banko wie gesagt eher zufällig war. Die meisten Kannen hatte ich gekauft, bevor ich wusste, dass es verschiedene Tonarten gibt... Preislich gilt das Gleiche wie bei den Matcha-Schalen.
Ein Tetsubin auch Eisensand wäre schon toll. Allerdings wäre der wohl rein für die Vitrine, da ich irgendwie das Gefühl habe, dass ich keinen finden werde, den ich mit Induktion nutzen kann.
Das führt mich zur Frage, ob einer der Japan-Kenner hier mir Läden/Gegenden nennen könnte, wo ich auf die Suche gehen könnte. Kyoto ist allerdings keine Option, da wir da nicht stoppen werden.
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Von caulfield
Hallo,
einer meiner Testsubin, den ich eigentlich vorbildlich verwende, hat einiges an Rost angesetzt. Mit Grüntee (Matcha) auskochen habe ich schon probiert. Hilft kurzfristig (Rost schwärzt sich) aber Rost kommt immer wieder zurück. Der Rost macht mir allerdings auch gar nicht viel aus.
Meine eigentliche Frage: Auf dem Boden des Tetsubin haben sich an vielen Stellen kleine weiße Punkte angesammelt (Foto). Kann jemand sagen, was das ist? Und ob es Aktivitäten meinerseits notwendig macht?
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